Wilwisch (Hof): Unterschied zwischen den Versionen

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  Namensformen:              Wildenisch, Wildewisch, Wiltewisch, Wittfisch  
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  Namensursprung:            Wildewisch im Sinne von ungepflegte Waldwiese (?)
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  Weitere Hofnamen:           
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Version vom 6. Januar 2021, 01:55 Uhr

Übersicht

Anschrift:                  
Alte Anschrift:             
Heutiger Eigentümer:        
Heutige Nutzung:     
Namensformen:               Wildenisch, Wildewisch, Willewisch, Wiltewisch, Wittfisch 
Namensursprung:             Wildewisch im Sinne von ungepflegte Waldwiese (?)
Weitere Hofnamen:           
Erste Erwähnung:            
Früherer Hofstatus:         Vollerbe, dem Kloster Rulle hörig
Koordinaten N/O:

Entwicklungsgeschichte

Frühe Neuzeit

Reformation und Glaubensspaltung

Im Jahre 1540 wurde der Hof von Wildewisch und Frau mit einem Knecht und einer Magd bewohnt.[1] Im Jahre 1557 wird Wiltewisch im Viehstandregister erwähnt.[1]

Dann, im Jahre 1601, bewohnen Hinrich und Anna Wildenisch mit Sohn Johan und Tochter Trine, seiner Schwester Alike und einem Dienstjungen Clausden Hof.[1]

Während des Dänisch-niedersächsischer Krieges hielt Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg im Jahre 1628 Einzug in Osnabrück. Ab diesem Jahr wurde in Osnabrück begonnen, die Petersburg als Verteidigungsanlage zu errichten. Entsprechend benötigte der Landesherr Mittel und ließ von den Vögten Kontributionen eintreiben. Im Kontributionsregister für 1628 wird Willewisch als pauper geführt.[2]


Am 31. März 1652, Ostersonntag, nahmen Henrich Wilwisch und seine Ehefrau an der Osterkommunion in der Alten St. Alexander-Kirche teil. [3]

Aufklärung

Moderne

Der Hof wird 1805 Wittfisch genannt.

Die Übernahme des Hofes durch Pagenstecher

Gedenktafel für Pagenstecher auf dem Hasefriedhof, Osnabrück

Johann Rudolf Pagenstecher (1808-1891) erwarb 1836 den Vollerbenhof Willewisch, der an den wertvollen Eschflächen des Bock Garen beteiligt war. Anschließend kaufte er Nachbarflächen und arrondierte seinen Besitz durch Tausch. Er baute 1887 die Lechtinger Mühle, die 1970 von der letzten Eigentümerfamilie Kreuzkamp-Dallmöller stillgelegt wurde. Als 1886 der Bau der Mühle genehmigt wurde, ist in den Plänen bereits ein Weg eingetragen, der die alte Feldflur teilt und als „Lechtinger Feldweg” einen Anschluss an den Brammenweg darstellt. Pagenstecher hat die Windmühle selbst nie als Müller betrieben. Er hatte ein erfolgreiches Leben als Bergmeister des Piesbergs, als Zementfabrikant und als Hofbesitzer geführt. Auch wenn der „lutherische” Pagenstecher bei den katholischen Grundbesitzern anfangs nicht gerne gesehen war, verschaffte er sich mit der Zeit doch Respekt. Mithilfe seiner geologischen Kenntnisse, des Studiums wissenschaftlicher Fachschriften und eigener praktischer Erfahrungen konnte er vielen Hofbesitzern mit Rat und Tat beistehen.

Zusammen mit seinem Hofnachbarn Mosting zog er über die Dörfer, gründete landwirtschaftliche Vereine und hielt Vorträge über neue Wege zur Intensivierung der Landwirtschaft. Er hatte viele seiner Zechenarbeiter ermuntert, sich in Lechtingen als „Neubauern” zum Nebenerwerb niederzulassen. Für diese kleinen landwirtschaftlichen Betriebe waren die Mühlen im Nettetal und in Hollage schwer zu erreichen. Deshalb entschloss sich Pagenstecher zum Bau einer Windmühle.

20. Jahrhundert

Gebäude und Bewohner

Kotten

Nach der Befreiung von den napoleonischen Truppen wurde im Kirchspiel Wallenhorst eine Armenkommission zur effektiveren Unterstützung der Armen eingerichtet.[4] Aus den in Kollekten gesammelten Mitteln wird 1817 der in Wilwischs Kotten wohnenden verkrüppelten Anna Maria Kohkemper eine Unterstützung bewilligt.

Viehstand

  • 1557: 5 Kühe, 5 Rinder, 4 Schweine, 6 Pferde.[1]
  • 1561: 5 Kühe, 3 Rinder, 12 Schweine, 6 Pferde, 2 Enter.[5]

Ahnengalerie

Quellen

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Jellinghaus, Hermann (1924): Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück, J. G. Kisling Verlag, Osnabrück.
  2. Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703, Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, als Digitalisat bei Arcinsys
  3. NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II (1652): Volkszählung in der Diözese Osnabrück mit besonderer Berücksichtigung der Konfession - Dekanate Fürstenau, Grönenberg, Iburg (Kirchspiel Oesede), Osnabrück und Vörden, S. 97-101.
  4. Albers, Andreas (2016): Von den Armen und Armenjägern in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst ( Hrsg): Wallenhorst: Ortsgeschichte in Schlaglichtern. Druckhaus Bergmann, Osnabrück, ISBN 978-3-9815941-6-4.
  5. Albers, Andreas (2016): Ein Viehschatzregister aus dem Jahre 1561, in: Bürgerverein Wallenhorst e.V. (Hrsg.), Wallenhorster Geschichten, Band 3, S. 27-33, Druckhaus Bergmann GmbH, 2016, ISBN 978-3-9815941-2-6.