Hörnschemeyer (Hof): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 15. Dezember 2020, 22:13 Uhr
Übersicht
Anschrift: Alte Anschrift: Heutiger Eigentümer: Heutige Nutzung: Namensformen: Hörnschemeyer, De Hornsche meiger (1561) Namensursprung: siehe Hörnschemeyer_(Familienname) Weitere Hofnamen: Hornesche Hof, Hurneschehof, Hörnschen Hof, de hornesche hove Erste Erwähnung: 1223 Früherer Hofstatus: Vollerbe, dem Domkapitel hörig Koordinaten N/O:
Entwicklungsgeschichte
Der Hof Hörnschemeyer, der auch der Hornesche Hof genannt wurde und vermutlich schon vor 1000 Jahren existierte, war wohl ursprünglich der größte Wallenhorster Hof mit Ländereien beiderseits der Chaussee nach Bramsche und auch im angrenzenden Pente. Der Hof liegt im Norden der alten Gemeinde Wallenhorst auf dem Hörnschen Knapp, einer Anhöhe an der Grenze zu Pente (Bramsche) (ein Ortsteil von Bramsche (Hase)). Wenn man weiter nach Norden fährt, folgt der Höhenzug Penter Knapp. Ein „Knapp“ ist eine steile, aber nicht lange anhaltende Höhe im Weg.
Hochmittelalter
Wohl aufgrund der am 26. April 1220 erlassenen Confoderatio cum principibus ecclesiasticis, die Kaiser Friedrich II., dem Enkel Barbarossas, die Vereinigung seines Nord- und Südreiches ermöglichte, erlaubte der Papst 1221 den Bischöfen der Kölner Erzdiözese die Inpfandnahme der Kirchenvogteien. Dies führte auch in Osnabrück dazu, dass das Domkapitel Vogteien zurückkaufte, um alle Regalien zu erhalten. Konkret geschah dies im Jahre 1223, als Bischof Adolf von Osnabrück beurkundet, dass der Edelherr Hermann von Blankena mehrere Höfe dem Domkapitel, darunter Eversfelde (siehe Die Eversburg), aber auch Meyer zu Wallenhorst und den Horneschen Hof für 101 Mark verkauft und aufgelassen hat.[1]
Frühe Neuzeit
Der erste urkundlich erwähnte Hofbesitzer war 1565 ein Sander Hörnschemeyer. Im Jahre 1605 wird der Vollerbenhof in einem Verzeichnis der Grundherren und Höfe des Fürstbistum Osnabrück als dem „Thumbcapitel“ gehörig aufgeführt (NLA OS Rep 100/88/9).
Im Dreißigjährigen Krieg, genauer gesagt am 11. August 1623 raubten zwei Reiter dem Vollerben Hornschenmeyer zwei Rinder, die der Bestohlene dann für zwei Reichstaler wieder zurückkaufen musste.[2]
Im Dreißigjährigen Krieg kam bei einer Schießerei an der Riester Brücke im Jahre 1628 ein Knecht des Vollerben Ludeke Hornischemeyer ums Leben.[2]
Am 5. Oktober 1630 wurden in der Vogtei Wallenhorst 28 "schutzen" gemustert, darunter Frederich Hornschem[eier] - es ist unklar, ob er zu dieser Zeit auf dem Hof wohnte - er trägt aber den Hofnamen.[2]
Am 31. März 1652, Ostersonntag, nahmen De Hornische Meyer, dessen Ehefrau, die Söhne Ludike, Sander und Johan, sowie die Tochter Regina an der Osterkommunion in der St. Alexanderkirche teil. [3]
Neuzeit
Der letzte Hofbesitzer aus der Familie der Hörnschemeyers (der auf Sander Hörnschemeyer zurückgeht) war die Familie August Mathias Hörnschemeyer (1868 – 1918). Dieser kommt in den Annalen leider nicht besonders gut weg, denn es fehlte ihm wohl das Gespür für gutes Wirtschaften, heißt es. Denn die von ihm errichtete Wassermühle war ein Flop, er ging auch viel lieber zur Jagd als hinter dem Pflug zu stehen und kleidete sich gern vornehm. Unvorsichtigerweise bürgte August für einen Jagdfreund mit einem hohen Betrag. Als jener dann kurz darauf pleite ging, rückten die Gläubiger auch dem Hörnschen Hof auf den Pelz und trieben ihn 1912 in die Insolvenz. 77 Hektar Land wurden aufgeteilt und an 27 Interessenten veräußert. Die Hofstelle selbst ging an die Familien Stallkamp und Brockmeyer.
Gebäude und Bewohner
Viehstand
- 1561: 7 Kühe, 5 Rinder, 40 Schafe, 18 Schweine, 5 Pferde, 1 Enter.[4]
Ahnengalerie
Quellen
- ↑ Osnabrücker Urkundenbuch, Band 2., Urkunde 171, S: 126f. Digitalisat bei Archive.org
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Joseph, Martin (1998): Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg - 1618-1648, Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens, Steinbacher Druck, Osnabrück.
- ↑ NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II (1652): Volkszählung in der Diözese Osnabrück mit besonderer Berücksichtigung der Konfession - Dekanate Fürstenau, Grönenberg, Iburg (Kirchspiel Oesede), Osnabrück und Vörden, S. 97-101.
- ↑ Albers, Andreas (2016): Ein Viehschatzregister aus dem Jahre 1561, in: Bürgerverein Wallenhorst e.V. (Hrsg.), Wallenhorster Geschichten, Band 3, S. 27-33, Druckhaus Bergmann GmbH, 2016, ISBN 978-3-9815941-2-6.