Bartenstein: Unterschied zwischen den Versionen
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Bartenstein verdankt, wie so viele Städte Ost- und Westpreußens, seine Entstehung dem deutschen Ritterorden, mit dessen wechselvollen Schicksalen die Geschichte der Stadt denn auch eng verknüpft ist. Die ersten Nachrichten von der Gründung des Schlosses Bartenstein reichen bis zu dem Jahre 1240 zurück. Nachdem die deutschen Ordensritter in der hiesigen Gegend festen Fuß gefaßt hatten, gründeten sie auf dem vorspringenden, hohen, nordwestlichen Ufer der Alle ein Ordenshaus. <BR/> | |||
Die erste Gründung aber war kaum geschehen, als die Burg auch schon wieder zerstört wurde. Dreimal mußte sie neu erbaut werden, ehe der Friede einkehrte und der Ritterorden unter dem Schutze der Burg Bartenstein 1326 anfing, die Stadt anzulegen. Am 20. Februar 1332 erhielt der Ort seine Gründungsurkunde durch den Hochmeister Ludher von Braunschweig. Nach der Schlacht bei Tannenberg, am 15. Juni 1410, suchten die Bürger wegen der herrschenden Unsicherheit, die bis dahin nur durch die Alle und durch das Wasser des Niedermühlenteiches gesicherte Stadt, durch Mauern und Türme zu befestigen. Kurfürst Johann Sigismund, der von 1608 bis 1619 regierte, war der Stadt Bartenstein sehr wohl gesinnt; er nannte sie die vornehmste von allen kleineren Städten in Ostpreußen; auch die Schützengilde empfing 1612 allerlei Vergünstigungen von ihm. Im 30jährigen Kriege hatte die Stadt, außer durch Transporte, nicht viel zu leiden. Nach Beendigung des Siebenjährigen Krieges erhielt Bartenstein eine größere Garnison. Hervorragende Verdienste um die Stadt hat sich der Reichsgraf Friedrich zu Anhalt erworben, der von 1768 bis 1779 als Generalmajor Befehlshaber der Garnison war. Er sorgte dafür, daß die Stadt gut angebaut, die Straßen regelmäßig eingerichtet und die Häuser zierlich abgeputzt wurden. Am meisten aber machte er sich um die hiesige Bürgerschule verdient. Um das nötige Geld zur Erbauung des Stadtschulhauses zusammenzubringen, verfaßte er verschiedene literarische Arbeiten, auch legte er 1772 den Grund zu einer Schulbibliothek. <BR/> | |||
Der unglückliche Krieg zog auch Bartenstein sehr stark in Mitleidenschaft. Am 6. Januar 1807 erschienen hier 75 französische Husaren, entwaffneten die wenigen in der Garnison zurückgebliebenen preußischen Soldaten, zogen eine Kontribution von 1000 Talern ein, plünderten und zogen dann wieder ab. Zwei Tage später rückte der französische General Ney mit einem Armeekorps gegen Bartenstein an und besetzte die Stadt; bis zum 22. Januar blieben die Franzosen hier. Durch Lieferungen an die fremden Truppen erwuchsen der Stadt 20 000 Taler Schulden. Aber am 7. Februar, Abends, trafen schon wieder 10 000 Mann feindliche Truppen hier ein. Die Ueberfüllung der Stadt mit französischen Truppen dauerte bis zum 20. Februar. Von nun an wechselten preußische und russische Truppen in der Einquartierung ab. Im März und April mußte die Stadt weitere 20 000 Taler für preußische und russische Truppen aufbringen. Am 7. März traf der russische General v. Benningsen hier ein, und vom 18. April bis 20. Mai weilten der russische Kaiser Alexander I. und König Friedrich Wilhelm III. in der Stadt. Hier wurde auch am 25. April der „Bartensteiner Vertrag“ geschlossen, der vor allem auf eine Wiederherstellung Preußens nach errungenem Siege abzielte. Am 13. Juni fand eine schreckliche Plünderung Bartensteins durch feindliche Reiterei statt. Im Juni und Juli 1812 hatte Bartenstein wieder unter den Einquartierungen der nach Rußland marschierenden französischen Truppen schwer zu leiden. 1813 stellte die Stadt zu der neu gestifteten Landwehr 54 Freiwillige, darunter dreizehn auf Kosten der Stadt eingekleidete. <BR/> | |||
Nach den Kriegsdrangsalen galt es zunächst deren Folgen zu überwinden. Die Gespanne der Ackerbürger waren vernichtet, Ersatz konnte nur aus weiter Ferne unter großen Kosten beschafft werden. Das Handwerk lag darnieder. Eine Ruhrepidemie raffte zu allem Unglück 411 Seelen dahin, dazu kam noch die Aufbringung der fast unerschwinglichen Kriegsschulden. Aber unverzagt schafften die seit Einführung der Städteordnung und seit der Aufhebung des Zunftzwanges in ihren Erwerbsmöglichkeiten nicht mehr gehemmten Bürger zum Besten der Stadt. Ihre vornehmste Aufgabe haben sie von jeher in der Schaffung guter Schulen erblickt. Die seit den frühesten Zeiten vorhandene Stadtschule für Knaben (zeitweilig auch Gelehrten- bzw. Lateinschule benannt), der 1666 eine Mädchenschule angegliedert worden war, wurde 1866 zur höheren Bürgerschule erhoben. Später wurde eine besondere höhere Mädchenschule eingerichtet, der 1902 der Name „Königin Sophie Charlotte-Schule“ verliehen wurde, und die seit 1912 die Bezeichnung „Städtisches Lyzeum“ führt. Seit 1872 besteht hier das königliche Gymnasium, seit 1909 auch eine landwirtschaftliche Winterschule. <BR/> | |||
Die 1866 eröffnete Südbahn erschloß den Gewerbetreibenden und der Landwirtschaft neue Absatzgebiete und erleichterte den Verkehr mit der Provinzhauptstadt. Im Jahre 911 trat die Bahnstrecke Bartenstein-Friedland hinzu, der in nächster Zeit die Bahnstrecke Bartenstein-Heilsberg folgen wird. Der gesteigerte Personenverkehr erfordert auch in absehbarer Zeit den Neubau eines größeren Bahnhofsempfangsgebäudes. Den vorzüglichen Bahn- und Chausseeverbindungen nach allen Richtungen verdankt Bartenstein nächst der Rührigkeit seiner Bürger das langsame aber gesunde Wachsen. Die Einwohnerzahl ist von 2507 im Jahre 1810 auf 7344 gestiegen. Die nach und nach entstandenen Fabriken schafften immer mehr Arbeitsgelegenheiten und förderten dadurch den Zuzug Auswärtiger. Die Wagenfabrik, die Eisengießerei, die Ofenfabrik, die Zementfabrik, die Wollspinnerei, die Schneidemühle und zwei Wassermühlen versenden ihre Erzeugnisse weit über die Grenzen Ostpreußens hinaus. In ihnen finden Hunderte Arbeiter dauernde und lohnende Beschäftigung. Wichtig für das wirtschaftliche Leben sind auch die drei Dampfziegeleien. Auf den zahlreichen Mälzergrundstücken wird die verbriefte Mälzereigerechtigkeit nicht mehr ausgeübt, jedoch wird der Jahrhunderte alte Ruhm der Stadt, daß sie ein gutes Bier liefert, von der Aktienbrauerei mit ihrem „Engelbräu“ aufrecht erhalten. Wie in allen Städten, geht auch hier infolge der Konkurrenz der Fabriken und Warenhäuser das Kleinhandwerk immer mehr zurück. Den mit der fortschreitenden Entwickelung aufgetretenen Forderungen der Bequemlichkeit und der Hygiene ist durch Anlage der Gasanstalt, Wasserleitung, Kanalisation und durch die Erbauung des Kreis-Johanniter-Krankenhauses und des Schlachthauses sowie einer Volksbadeanstalt an der Alle Rechnung getragen worden. Eine Warmwasser-Volksbadeanstalt und ein den neuzeitlichen Forderungen entsprechendes Armenhaus sollen später erbaut werden. Auch ist mit der Anlage eines 120 Morgen großen Waldes in unmittelbarer Nähe der Stadt 1912 der Anfang gemacht worden. Bisher waren der Schützen- und der Elisabethpark die einzigen Erholungsstätten in unmittelbarer Nähe der Stadt. Reichsbanknebenstelle und die Filiale der Ostbank erleichtern den Geldverkehr. Im Jahre 1885 wurde das das hier garnisonierte Bataillon des Infanterieregiments 43 nach Königsberg verlegt. Es verblieb in der alten Garnisonstadt nur das Bezirkskommando. 1896 wurde die neu errichtete Unteroffiziervorschule nach Bartenstein gelegt. <BR/> | |||
An Sehenswürdigkeiten aus alter Zeit sind die in der Angerstraße aufgestellten Steinbaben „Bartel“ und „Gustebalda“ und die zwischen beiden stehende Steinschale aus heidnischer Vorzeit, das Heilsberger Tor und die Stadtkirche (etwa 1334 erbaut) zu erwähnen. Das Bürgerhospital besitzt einen alten, reich geschnitzten Altar und verschiedene alte Gebetbücher. Das 1902 von der Kreisverwaltung bezogene, im Ordensstil gehaltene, Kreishaus auf dem Schloßberge, beherrscht von seiner hohen, mit Parkanlagen umgebenen Warte, die Umgegend. Wenn man berücksichtigt, daß Bartenstein über 100 Jahre Garnisonstadt war, so kann man den Bürgern den lebhaften Wunsch, wieder Militär zu erhalten, nachfühlen. Zweifellos würde eine Wiederbelebung der Stadt mit Militär Handel und Wandel bedeutender gestalten. | |||
<ref>Verfasser: unbekannt, Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 20.04.1913, Ausgabe Nr. 183 Morgenausgabe 2. Blatt, S. 6, bereitgestellt durch [http://zefys.staatsbibliothek-berlin.de ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz]</ref> | |||
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Version vom 12. Mai 2020, 16:21 Uhr
Bartenstein ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Bartenstein (Ostpreußen). |
Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Baden-Württemberg > Regierungsbezirk Stuttgart > Landkreis Schwäbisch Hall > Schrozberg > Bartenstein
Einleitung
Allgemeine Information
Die Gemeinde Bartenstein kam 1806 an Württemberg zum Oberamt Gerabronn. 1938 wurde das Oberamt aufgelöst und die Gemeinde kam zum Landkreis Crailsheim. Bei der Gemeindereform 1973 wurde dieser Landkreis wieder aufgelöst und dem Landkreis Schwäbisch Hall zugeordnet. Dabei wurde Bartenstein zur Stadt Schrozberg eingemeindet.
Politische Einteilung
Zur Gemeinde Bartenstein gehör(t)en folgende Teilorte und Wohnplätze:
- Klopfhof früher zu Riedbach (Schrozberg)
- Wengertshof
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Die evangelischen Einwohner der Gemeinde sind nach Ettenhausen (Schrozberg) eingepfarrt.
Katholische Kirchen
Bartenstein war für die katholischen Einwohner folgender umliegender überwiegend evangelischer Gemeinden der zuständige Pfarrort.
- Alkertshausen
- Kottmannsweiler
- Mittelbach
- Oberweiler
- Unterweiler
Geschichte
Städtebild Bartenstein 1913
Bartenstein verdankt, wie so viele Städte Ost- und Westpreußens, seine Entstehung dem deutschen Ritterorden, mit dessen wechselvollen Schicksalen die Geschichte der Stadt denn auch eng verknüpft ist. Die ersten Nachrichten von der Gründung des Schlosses Bartenstein reichen bis zu dem Jahre 1240 zurück. Nachdem die deutschen Ordensritter in der hiesigen Gegend festen Fuß gefaßt hatten, gründeten sie auf dem vorspringenden, hohen, nordwestlichen Ufer der Alle ein Ordenshaus.
Die erste Gründung aber war kaum geschehen, als die Burg auch schon wieder zerstört wurde. Dreimal mußte sie neu erbaut werden, ehe der Friede einkehrte und der Ritterorden unter dem Schutze der Burg Bartenstein 1326 anfing, die Stadt anzulegen. Am 20. Februar 1332 erhielt der Ort seine Gründungsurkunde durch den Hochmeister Ludher von Braunschweig. Nach der Schlacht bei Tannenberg, am 15. Juni 1410, suchten die Bürger wegen der herrschenden Unsicherheit, die bis dahin nur durch die Alle und durch das Wasser des Niedermühlenteiches gesicherte Stadt, durch Mauern und Türme zu befestigen. Kurfürst Johann Sigismund, der von 1608 bis 1619 regierte, war der Stadt Bartenstein sehr wohl gesinnt; er nannte sie die vornehmste von allen kleineren Städten in Ostpreußen; auch die Schützengilde empfing 1612 allerlei Vergünstigungen von ihm. Im 30jährigen Kriege hatte die Stadt, außer durch Transporte, nicht viel zu leiden. Nach Beendigung des Siebenjährigen Krieges erhielt Bartenstein eine größere Garnison. Hervorragende Verdienste um die Stadt hat sich der Reichsgraf Friedrich zu Anhalt erworben, der von 1768 bis 1779 als Generalmajor Befehlshaber der Garnison war. Er sorgte dafür, daß die Stadt gut angebaut, die Straßen regelmäßig eingerichtet und die Häuser zierlich abgeputzt wurden. Am meisten aber machte er sich um die hiesige Bürgerschule verdient. Um das nötige Geld zur Erbauung des Stadtschulhauses zusammenzubringen, verfaßte er verschiedene literarische Arbeiten, auch legte er 1772 den Grund zu einer Schulbibliothek.
Der unglückliche Krieg zog auch Bartenstein sehr stark in Mitleidenschaft. Am 6. Januar 1807 erschienen hier 75 französische Husaren, entwaffneten die wenigen in der Garnison zurückgebliebenen preußischen Soldaten, zogen eine Kontribution von 1000 Talern ein, plünderten und zogen dann wieder ab. Zwei Tage später rückte der französische General Ney mit einem Armeekorps gegen Bartenstein an und besetzte die Stadt; bis zum 22. Januar blieben die Franzosen hier. Durch Lieferungen an die fremden Truppen erwuchsen der Stadt 20 000 Taler Schulden. Aber am 7. Februar, Abends, trafen schon wieder 10 000 Mann feindliche Truppen hier ein. Die Ueberfüllung der Stadt mit französischen Truppen dauerte bis zum 20. Februar. Von nun an wechselten preußische und russische Truppen in der Einquartierung ab. Im März und April mußte die Stadt weitere 20 000 Taler für preußische und russische Truppen aufbringen. Am 7. März traf der russische General v. Benningsen hier ein, und vom 18. April bis 20. Mai weilten der russische Kaiser Alexander I. und König Friedrich Wilhelm III. in der Stadt. Hier wurde auch am 25. April der „Bartensteiner Vertrag“ geschlossen, der vor allem auf eine Wiederherstellung Preußens nach errungenem Siege abzielte. Am 13. Juni fand eine schreckliche Plünderung Bartensteins durch feindliche Reiterei statt. Im Juni und Juli 1812 hatte Bartenstein wieder unter den Einquartierungen der nach Rußland marschierenden französischen Truppen schwer zu leiden. 1813 stellte die Stadt zu der neu gestifteten Landwehr 54 Freiwillige, darunter dreizehn auf Kosten der Stadt eingekleidete.
Nach den Kriegsdrangsalen galt es zunächst deren Folgen zu überwinden. Die Gespanne der Ackerbürger waren vernichtet, Ersatz konnte nur aus weiter Ferne unter großen Kosten beschafft werden. Das Handwerk lag darnieder. Eine Ruhrepidemie raffte zu allem Unglück 411 Seelen dahin, dazu kam noch die Aufbringung der fast unerschwinglichen Kriegsschulden. Aber unverzagt schafften die seit Einführung der Städteordnung und seit der Aufhebung des Zunftzwanges in ihren Erwerbsmöglichkeiten nicht mehr gehemmten Bürger zum Besten der Stadt. Ihre vornehmste Aufgabe haben sie von jeher in der Schaffung guter Schulen erblickt. Die seit den frühesten Zeiten vorhandene Stadtschule für Knaben (zeitweilig auch Gelehrten- bzw. Lateinschule benannt), der 1666 eine Mädchenschule angegliedert worden war, wurde 1866 zur höheren Bürgerschule erhoben. Später wurde eine besondere höhere Mädchenschule eingerichtet, der 1902 der Name „Königin Sophie Charlotte-Schule“ verliehen wurde, und die seit 1912 die Bezeichnung „Städtisches Lyzeum“ führt. Seit 1872 besteht hier das königliche Gymnasium, seit 1909 auch eine landwirtschaftliche Winterschule.
Die 1866 eröffnete Südbahn erschloß den Gewerbetreibenden und der Landwirtschaft neue Absatzgebiete und erleichterte den Verkehr mit der Provinzhauptstadt. Im Jahre 911 trat die Bahnstrecke Bartenstein-Friedland hinzu, der in nächster Zeit die Bahnstrecke Bartenstein-Heilsberg folgen wird. Der gesteigerte Personenverkehr erfordert auch in absehbarer Zeit den Neubau eines größeren Bahnhofsempfangsgebäudes. Den vorzüglichen Bahn- und Chausseeverbindungen nach allen Richtungen verdankt Bartenstein nächst der Rührigkeit seiner Bürger das langsame aber gesunde Wachsen. Die Einwohnerzahl ist von 2507 im Jahre 1810 auf 7344 gestiegen. Die nach und nach entstandenen Fabriken schafften immer mehr Arbeitsgelegenheiten und förderten dadurch den Zuzug Auswärtiger. Die Wagenfabrik, die Eisengießerei, die Ofenfabrik, die Zementfabrik, die Wollspinnerei, die Schneidemühle und zwei Wassermühlen versenden ihre Erzeugnisse weit über die Grenzen Ostpreußens hinaus. In ihnen finden Hunderte Arbeiter dauernde und lohnende Beschäftigung. Wichtig für das wirtschaftliche Leben sind auch die drei Dampfziegeleien. Auf den zahlreichen Mälzergrundstücken wird die verbriefte Mälzereigerechtigkeit nicht mehr ausgeübt, jedoch wird der Jahrhunderte alte Ruhm der Stadt, daß sie ein gutes Bier liefert, von der Aktienbrauerei mit ihrem „Engelbräu“ aufrecht erhalten. Wie in allen Städten, geht auch hier infolge der Konkurrenz der Fabriken und Warenhäuser das Kleinhandwerk immer mehr zurück. Den mit der fortschreitenden Entwickelung aufgetretenen Forderungen der Bequemlichkeit und der Hygiene ist durch Anlage der Gasanstalt, Wasserleitung, Kanalisation und durch die Erbauung des Kreis-Johanniter-Krankenhauses und des Schlachthauses sowie einer Volksbadeanstalt an der Alle Rechnung getragen worden. Eine Warmwasser-Volksbadeanstalt und ein den neuzeitlichen Forderungen entsprechendes Armenhaus sollen später erbaut werden. Auch ist mit der Anlage eines 120 Morgen großen Waldes in unmittelbarer Nähe der Stadt 1912 der Anfang gemacht worden. Bisher waren der Schützen- und der Elisabethpark die einzigen Erholungsstätten in unmittelbarer Nähe der Stadt. Reichsbanknebenstelle und die Filiale der Ostbank erleichtern den Geldverkehr. Im Jahre 1885 wurde das das hier garnisonierte Bataillon des Infanterieregiments 43 nach Königsberg verlegt. Es verblieb in der alten Garnisonstadt nur das Bezirkskommando. 1896 wurde die neu errichtete Unteroffiziervorschule nach Bartenstein gelegt.
An Sehenswürdigkeiten aus alter Zeit sind die in der Angerstraße aufgestellten Steinbaben „Bartel“ und „Gustebalda“ und die zwischen beiden stehende Steinschale aus heidnischer Vorzeit, das Heilsberger Tor und die Stadtkirche (etwa 1334 erbaut) zu erwähnen. Das Bürgerhospital besitzt einen alten, reich geschnitzten Altar und verschiedene alte Gebetbücher. Das 1902 von der Kreisverwaltung bezogene, im Ordensstil gehaltene, Kreishaus auf dem Schloßberge, beherrscht von seiner hohen, mit Parkanlagen umgebenen Warte, die Umgegend. Wenn man berücksichtigt, daß Bartenstein über 100 Jahre Garnisonstadt war, so kann man den Bürgern den lebhaften Wunsch, wieder Militär zu erhalten, nachfühlen. Zweifellos würde eine Wiederbelebung der Stadt mit Militär Handel und Wandel bedeutender gestalten.
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kirchenbücher
Siehe Verzeichnis der württembergischen Kirchenbücher (E-Book) Mitmachen.
Katholische Kirchengemeinde Bartenstein
- Taufbücher ab 1690
- Ehebücher ab 1693
- Totenbücher ab 1692
- Digitalisate der Zweitschriften katholischer Kirchenbücher (1808–1875) im Bestand F 901 des Staatsarchivs Ludwigsburg Mitmachen
Adressbücher
- Einträge aus Bartenstein in der Adressbuchdatenbank.
Bibliografie
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- Literatursuche nach Bartenstein in der Landesbibliographie Baden-Württemberg online
Historische Bibliografie
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>BAREINJN49WI</gov>
Fußnoten
- ↑ Verfasser: unbekannt, Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 20.04.1913, Ausgabe Nr. 183 Morgenausgabe 2. Blatt, S. 6, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz