Mutterstamm: Unterschied zwischen den Versionen
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: Die Kekulé-Zahlen der Personen der Stammlinie sind: 1, 2, 4, 8, 16, 32, 64 usw., allgemein 2<sup>n</sup> für die n-te Vorfahrengeneration. | |||
: Die Kekulé-Zahlen der Personen des Mutterstamms sind: 1, 3, 7, 15, 31, 63 usw., allgemein 2<sup>n+1</sup>-1 für die n-te Vorfahrengeneration. | |||
Version vom 12. Januar 2007, 11:07 Uhr
Der Begriff Mutterstamm (auch Frauenlinie, Mutterlinie, oder "reiner Weibesstamm"[1]) ist ein vergleichsweise recht junger Begriff der Genealogie. Er bezeichnet die Vorfahrenschaft eines Probanden in der mütterlichen Linie und ist damit das Gegenstück zur traditionell favorisierten Stammlinie. Es handelt sich um die matrilineare Abstammung, d. h. um die direkte, ununterbrochene Mutter-Tochter-Linie eines Menschen. Zu Unrecht finden menschliche Mutterstämme noch immer relativ wenig Beachtung (ganz im Gegensatz etwa zu den Mutterstämmen von Zuchtpferden ;-), obwohl ihre Untersuchung großes Interesse verdient. In jüngerer Zeit hat die Erforschung der menschlichen Mitochondrien-DNA (mtDNA), die ebenso wie das männliche und eines der beiden weiblichen x-Chromosome nur matrilinear vererbt wird, besondere Aufmerksamkeit gefunden. So lassen sich durch den Vergleich von mtDNA-Mutationen interessante Rückschlüsse auf die Entwicklungs- und Bevölkerungsgeschichte des Menschen ziehen.
Im übrigen ist keine Abstammungslinie so historisch sicher wie der Mutterstamm ("mater semper certa est", auf der anderen Seite ist aber auch keine quellenmäßig so schwierig zu rekonstruieren. Schließlich sind, je weiter wir in der Geschichte zurückgehen, Informationen eher über Männer als über ihre Frauen überliefert. Beim Mutterstamm kommt dieses Problem natürlich in ganz besonderer Weise zum Tragen, zumal in der Regel mit jeder Generation der Familienname wechselt. (außer bei unehelichen Kindern) und die betreffenden Frauen in den Quellen wie Kirchenbücher usw. nur als "Anhängsel" ihres Mannes geführt werden. Nur bei frühen Taufeinträgen erscheint manchmal der volle Name, bei Hochzeiten werden selten die Brautmütter genannt, bei Tod war es wiederum oft nur XY sein Weib.
Andere Kriterien wie Heirats- und Gebäralter können verfolgt werden, aber auch die Weiterreichung von Teilen der Vornamen an die Töchter, Lebensalter und auftauchen von unehelichen Kindern, was natürlich nur in früheren Zeiten überhaupt eine Rolle (für Moralapostel und solche die sich dafür hielten) spielte.
Für viele Mutterstämme zumindest in früheren Zeiten gilt:
Häufig stammen die Männer von auswärts (durch Wanderschaft oder als Soldaten waren sie beweglicher und kamen mehr in der Welt umher) Durch Einheirat sichern sie sich ihren sozialen Aufstieg (durch die Heirat mit Töchtern aus vornehmeren eingesessenen Familien) oder erlangen die Bürgerschaft durch diese. Öfters kam es vor, dass sie bei einem Handwerksmeister durch Einheirat das Geschäft übernahmen bzw. beim Bauern den Hof, soweit kein Sohn Ansprüche auf diesen hatte.
Die Stammlinie (patriale Abstammung) nimmt in der Ahnenordnung nach Kekulé die äußerste linke Linie ein, wohingegen der Mutterstamm alle Ahnen der äußersten rechten Linie enthält.
- Zur Verdeutlichung
- Die Kekulé-Zahlen der Personen der Stammlinie sind: 1, 2, 4, 8, 16, 32, 64 usw., allgemein 2n für die n-te Vorfahrengeneration.
- Die Kekulé-Zahlen der Personen des Mutterstamms sind: 1, 3, 7, 15, 31, 63 usw., allgemein 2n+1-1 für die n-te Vorfahrengeneration.
Weblinks
- Arndt Richter: Die Welt der vernachlässigten Abstammungen:"Mutterstämme" - Töchterketten auf www.genetalogie.de (14.11.2006)
- ↑ Gero v. Wilke, zitiert nach Arndt Richter auf www.genetalogie.de