Köppernig: Unterschied zwischen den Versionen

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==== Flucht und Vertreibung 1945 ====
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Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte)  
Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte)  
== Bevölkerung ==
=== Einwohnerentwicklung ===
* Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
:1784: 69 Stellen
: 1845: 736 Einwohner (4 ev.), 105 Häuser
:1895: 716 Einwohner, 94 Häuser, 160 Haushalte
:1939: 679 Einwohner, 142 Haushalte
===Liste der Bewohner, die 1935 in Köppernig lebten===
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Version vom 4. November 2019, 15:06 Uhr

Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Köppernig


Allgemeine Information

Köppernig war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Köppernig zu Polen, polnischer Name: Koperniki. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole

Quellen: Texte zur allgemeinen Information und Bevölkerung sind mit freundlicher Genehmigung des Verlages dem Buch entnommen:

  • Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse", 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes :e.V. Hildesheim

Das Dorf

Köppernig liegt 10 km südwestlich von Neisse an der Straße über Bielau-Mohrau, 270 m über NN. Der Ort ist ein Auendorf, vermutlich von Franken und Thüringern angelegt; die Bauernhöfe zeigen die sogenannte fränkische Bauweise. Der Ort lag an der Strecke Neisse-Weidenau der Neisser Kreisbahn; der Bahnhof war Verladestation für Zuckerrüben sowie für Steine aus Naasdorf, die mit einer Schmalspurbahn antransportiert wurden. Eine Omnibuslinie führte durch den Ort, der auch eine Poststation besaß.

Die Namen der Straßen und Gassen sind: Hauptstraße, kleine Seite, Schmiede- oder Klostergasse, Lindnergasse, Göbelgasse, Kirch-, Fuhrmann und Wissengasse, Schul- und Bäckergasse. In der Umgebung, bedeckt vom Köppernig-Großkunzendorfer Hügelland, liegt eine mächtige Granitinsel. Vom nahen Steinberg (385 m, Granitbrüche) hat man eine weite Sicht auf das Altvatergebirge, von der Silberkoppe bis zum Glatzer-Schneeberg und Warthaberg.

Die Gemeindeflur ist 8,68 ha groß. Flurnamen sind: Grunauer und Muhrer Acker, der Baachteich, die Baachwiesen, die Ententeiche, das Feld hinter Mohrau, die Gabel, die Grittelöcher, hinter und vor den Grittelöchern, Bischofwälder Grund, Eilauer Grund, der Naasdorfer Grund, der Hahngrund, Hauptstücke, vor der Hebsche, zwischen den Hebschen, die hinteren Heetstücke, die vorderen Heetstücke, der Hofeacker, das Hofeteichel, das Hofe tiefe Loch, Hertaplan, der Keil, die Keilstücke, Krichsträucher, vor den Kirchsträuchern, die Kitteltreibe, die niederen und oberen Krautrollen, hinter den Krautwiesen, der Mittelhebsch, das Mühlgründel, der Nesselgrund, vor der Obergasse, die hintere Pfauthe, die Quermessen, das vordere Rodeland, der Rodelandsberg, der Rodelandsbruch, der Rosenberg, vor dem Rosenberg, Rusbrich, Steinbergstücke, der Steinbruch, vor der Steinbrücke, zwischen den Straßen, lange Stücke, das gierig Stücklein, Tor der unteren Gasse, der Waschfudel, der und hinter dem Waschfudel, der Weinberg, der Bruch am Weinberge, die langen Wiesen, hinter der langen Wiese, vor der langen Wiese.

Im Ort gab es 1937: 2 Ärzte, 2 Fleischer, 2 Gastöfe, 3 Gemischtwarenläden, 1 Mechaniker, 1 Sattler, 2 Schmiede, 1 Schneider, 3 Schuhmacher, 2 Stellmacher, 2 Tischler, 1 Spar- und Darlehnskasse. Wegen ungenügender Wasserversorgung (wasserarme Gegend!) erhielt das Dorf 1934 eine Wasserleitung.

Öffentliche Einrichtungen

Köppernig (Bürgermeister 1935 und 1942: Bauergutsbesitzer Max Herde) war Sitz des Amtsbezirks (zuständig auch für Blumenthal, Grunau, Klein Briesen und Kupferhammer), des Standesamts und des Gendarmerie-Amtsbereichs. Im Ort war eine Schwesternstation der Borromäerinnen, gegründet 1907.

Eine Schule bestand vielleicht bereits im 16. Jahrhundert, bezeugt ist sie durch die Visitationsberichte der Diözese für 1651. Im Jahr 1784 wird ein Schulmeisterhaus angegeben. Das zweistöckige Schulhaus wurde 1845 erbaut. 1925 besuchten 96 Kinder die dreiklasse Schule. Unterricht gaben 1925 1. Lehrer Alois Wenzel, Lehrer Vinzenz Langer, 1935: Schulleiter Ernst Feichtinger; 1939: Schulleiter Fritz Meisel

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

  • Katholische Kirche St. Nikolaus; zum Pfarrspregel gehörten Eilau, Grunau, Kaindorf, Mohrau und Naasdorf. Jungkirmes war am :Sonntag nach Mariä Geburt (18.9.), Altkirmes am Sonntag nach St. Heidwig (15.10.).
1272 wird zum ersten Mal ein Pfarrer von Köppernig erwähnt. Der jetzige Bau entstand 1881/82 im neugotischen Stil. Eine Glocke :stammte von 1521, eine weitere von 1689.
Pfarrer waren seit 1905: Emil Baumert, seit 1931 Maximilian Weisser, 1944 (?)-1945 Egon Ulbrich.
  • Die nächste evangelische Kirche war in Neisse.

Bekannte Persönlichkeiten des Ortes

  • Die Vorfahren des berühmten Astronomen Nikolaus Kopernikus – er selbst schrieb sich Coppernicus – stammten sicherlich aus :Köppernig; im Gegensatz zu früher findet diese Ansicht heute auch bei den Polen Zustimmung.
  • 1751 wurde im Ort Josef Birnbrich geboren, ein Schüler von Karl Ditters v. Dittersdorf, Violinist, Komponist und :Kapellmeister am Deutschen Theater in Warschau, dort + 1805.
  • August Gaber, als Holzschneider besonders für Ludwig Richter tätig und dessen Schwiegersohn, wurde 1823 im Dorf geboren :(+1894 in :Berlin).
  • Aus Köppernig stammte auch Franz Niedenzu, Professor für Mathematik und Naturwissenschaften und Rektor der akademie in :braunsber/Ermland (1857-1937)

Zur Geschichte

Bronze- und Eisenringe aus der frühen Eisenzeit, in Ortsnähe gefunden, deuten auf eine frühe Besiedlung der Gegend hin. 1284 wird „Copirnik“ zum ersten Mal urkundlich erwähnt, als sich Bischof und Herzog um die 65 Dörfer stritten. Der Ortsname (1298: Copernik) leitet sich wahrscheinlich von Coper (= Kupfer, mhdt. Kopper) ab; im nahen Altvatergebirge wurde früher Kupfererz abgebaut, das im Nachbardorf Mohrau verarbeitet wurde. Nach dem Lib. fund. (um 1300) besaß das Dorf 53 kleine Huben, von denen die Kriche 3, der Scholze 8 und ein Ritter Konrad von Rydenburk 4 Huben und 1 Schenke hatten. Der Ort hatte wiederholt an Dürre und Hochwasser zu leiden, 1649 drangsalierten die Schweden, 1807 die Franzosen die Dorfbewohner – viele andere Mühsale sind sicherlich im Dunkel der Zeiten untergegangen.

Flucht und Vertreibung 1945

Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte)


Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

  • Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
1784: 69 Stellen
1845: 736 Einwohner (4 ev.), 105 Häuser
1895: 716 Einwohner, 94 Häuser, 160 Haushalte
1939: 679 Einwohner, 142 Haushalte

Liste der Bewohner, die 1935 in Köppernig lebten

Köppernig/ Bewohner 1935


Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische und historische Quellen

Kirchenbücher

  • FAMILY SEARCH: Kirchenbücher von Köppernig sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormonen einsehbar. Online kann erkundet werden, welche Jahrgänge zugänglich sind: https://www.familysearch.org/search/catalog

Denkmäler

Bibliografie

  • Müller, Karl: "Köppernig Kreis Neisse, Schlesien", Delmenhorst, 2001 (über 300 Seiten, Schriftstücke, Dokumente, :Fotos,Einwohnerverzeichnis 1945 Dorfplan)

Webseiten

Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Koperniki

Andere Webseiten

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort:


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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Daten aus dem GOV

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