Neuwalde Kreis Neisse: Unterschied zwischen den Versionen

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== Allgemeine Informationen==
== Allgemeine Informationen==
Neuwalde zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten in Oberschlesien im Landkreis Neisse.
Neuwalde ist eine Ortschaft, die zu den ehemaligen deutschen Gebieten in Oberschlesien im Landkreis Neisse gehörte.
Heute gehört Neuwalde zu Polen (poln. Name: Nowy Las) und ist eine Ortschaft in der Woiwodschaft Oppeln.
Heute liegt Neuwalde in Polen (poln. Name: Nowy Las) und ist eine Ortschaft in der Woiwodschaft Oppeln.
===Das Dorf===
===Das Dorf===
Neuwalde liegt 15 km südlich von Neisse an der Straße über [[Heidau]]- [[Altewalde (Neisse)]], 290-300 m über NN. Zusammen mit Altewalde und Ludwigsdorf bildet der Ort ein einziges 9 km langes Reihendorf. Auf der Neuwalder Feldmark entspringt der Kamitzbach. Die Dorfstraße war um 1800 bereits gepflastert. Der Vieweg und die Mühlrute führten über Langendorf nach Ziegenhals. Die sogenannte Feldzenne war ein Prozssionsweg, an dem Kapellen errichtet waren. Ein Bahnhof, eine Omnibushaltestelle und eine Postagentur waren im Ort.
Neuwalde liegt 15 km südlich von Neisse an der Straße über [[Heidau]]- [[Altewalde (Neisse)]], 290-300 m über NN. Zusammen mit Altewalde und Ludwigsdorf bildet der Ort ein einziges 9 km langes Reihendorf. Auf der Neuwalder Feldmark entspringt der Kamitzbach. Die Dorfstraße war um 1800 bereits gepflastert. Der Vieweg und die Mühlrute führten über Langendorf nach Ziegenhals. Die sogenannte Feldzenne war ein Prozssionsweg, an dem Kapellen errichtet waren. Ein Bahnhof, eine Omnibushaltestelle und eine Postagentur waren im Ort.
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* Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte
* Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte


== Bevölkerung==
== Bevölkerung==

Version vom 31. Oktober 2019, 18:43 Uhr

Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Neuwalde Kreis Neisse

Disambiguation notice Neuwalde ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Neuwalde.


Allgemeine Informationen

Neuwalde ist eine Ortschaft, die zu den ehemaligen deutschen Gebieten in Oberschlesien im Landkreis Neisse gehörte. Heute liegt Neuwalde in Polen (poln. Name: Nowy Las) und ist eine Ortschaft in der Woiwodschaft Oppeln.

Das Dorf

Neuwalde liegt 15 km südlich von Neisse an der Straße über Heidau- Altewalde (Neisse), 290-300 m über NN. Zusammen mit Altewalde und Ludwigsdorf bildet der Ort ein einziges 9 km langes Reihendorf. Auf der Neuwalder Feldmark entspringt der Kamitzbach. Die Dorfstraße war um 1800 bereits gepflastert. Der Vieweg und die Mühlrute führten über Langendorf nach Ziegenhals. Die sogenannte Feldzenne war ein Prozssionsweg, an dem Kapellen errichtet waren. Ein Bahnhof, eine Omnibushaltestelle und eine Postagentur waren im Ort. Die Gemeindeflur ist 1052 ha groß. Als Besitzer der rittermäßigen Scholtisei mit Vorwerk wird 1781 Georg Allnoch genannt. 1883 ging das Gut (1863: 45 ha) in den Besitz von Josef Ritter aus Stephansdorf über, nach dessen Tod es aufgeteilt wurde 1910). Im Jahr 1937 gab es im Ort: 1 Bäcker, 3 Baugeschäfte, 1 Brennmaterialhandel, 1 Dachdecker, 2 Fleischer, 2 Friseure, 1 Fuhrunternehmen, 3 Gasthöfe, 3 Kolonialwarenläden, 1 Maler, 1 Manufakturenhandlung, 1 Maschinenbauanstalt, 1 Sattler, 2 Schmiede, 2 Schneider, 1 Stellmacher, 3 Tischler, 2 Bankgeschäfte, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft, 1 Hebamme. Die Elektrizitätsversorgung bestand seit 1921.

Öffentliche Einrichtungen

Neuwalde (Bürgermeister 1935: Richard Paul; 1939 und 1942: Landwirt August Seidel) gehörten zum Amtsbezirk und Standesamt [[ Altewalde und zum Gendarmerie-Amtsbereich Deutsch Kamitz, Hermannstein. Die Schwesternstation der Borromäerinnen, 1907 gegründet, und eine Spielschule waren im Ort.

1925 besuchten 132 Kinder die dreiklassige Schule. Unterricht gaben 1935: Hauptlehrer Robert Sauer, Lehrerin Maria Janocha (auch 1939), Lehrer Paul Kelbel; 1935 und 1939: Hauptlehrer Josef Schäfer, Lehrer Friedrich Pohl.

Kirche

  • Die katholische Kirche (Patrozinium St. Hedwig) war auch die Pfarrkirche für Ludwigsdorf.
Das Patronatsfest war am Sonntag nach St. Hedwig (15.10.), Kirmes (Kirchweih) am 2. Sonntag nach :dem 15.10. Sänger und Musiker aus dem Dorf gestalteten festliche Gottesdienste.
Pfarrer waren seit 1886: Joseph Elsner, seit 1909 Dr. Otto Laake, 1931-1945 Bruno Badelt.
  • Die evangelische Kirche war in Schnellewalde Kr. Neustadt OS.

Zur Geschichte

Im Jahr 1249 wird der Ort erstmals urkundlich erwähnt („Waldow“), 1284 ist er unter den bekannten 65 Dörfern. 1372 ist der Ortsname „Nuwinwalde“. Vermutlich wurde das Dorf im Gebiet des alten Grenzwaldes („Preseka“) angelegt. Nach dem Lib. Fund. (um 1300) besaß das Dorf 43 ½ große Huben, von denen die Kirche ¾ und der Scholze 7 und 3 Ruten und 1 Schenke hatten.

Die alte gotische Kirche (katholisch) wurde 1819-1823 durch einen Neubau ersetzt, der Kirchturm war nach einem Blitzschlag 1817 abgetragen worden. In der Kirche stand ein Taufstein in spätgotischen Formen aus dem 15. oder 16. Jahrhundert. Für 1633 wird ein Kirchschreiber erwähnt, sicherlich wurde dort aber bereits früher unterrichtet. 1784 wird ein Schulmeisterhaus genannt, 1835 entstand das zweistöckige Schulhaus, das um 1930 umgebaut wurde und dabei neue Schulmöbel erhielt.

Flucht und Vertreibung 1945

Beim Einmarsch der russischen Truppen am 24.3.1945 wurden der 76 jährige Pfarrer Dr. Otto Laake, eine Klosterschwester, drei Frauen und drei Männer erschossen, das Kloster wurde in Brand gesteckt. Im polnischen Gewahrsam kamen etwa 25 Männer und Frauen um. Aus dem 1. Weltkrieg waren 22 Einwohner nicht mehr zurückgekehrt, dem 2. Weltkrieg fielen mehr als 31 Einwohner zum Opfer.

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
1784: 131 Stellen
1845: 1335 Einwohner (2 ev.), 226 Häuser
1895: 1035 Einwohner (1 ev.), 209 Häuser, 263 Haushalte
1939: 1030 Einwohner, 289 Haushalte

Liste der Bewohner, die 1935 in Neuwalde lebten


Quelle: Franz-Christian Jarczyk: Die Dörfer des Kreises Neisse, 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim (mit freundlicher Genehmigung des Verlages).