Bevölkerungsverzeichnisse: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 
Zeile 13: Zeile 13:


* Bürgerverzeichnisse in Städten (seit dem Mittelalter)
* Bürgerverzeichnisse in Städten (seit dem Mittelalter)
* Leibeigenenverzeichnisse
* Türkensteuer (16. Jhdt.im Reichsgebiet)
* Türkensteuer (16. Jhdt.im Reichsgebiet)
* Kopf- oder Kommunikantensteuern (Personen über 12 Jahre alt)
* Kopf- oder Kommunikantensteuern (Personen über 12 Jahre alt)

Aktuelle Version vom 27. Oktober 2019, 06:41 Uhr

Einführung

Bevölkerungsverzeichnisse wurden zu allen Zeiten unter unterschiedlichsten Namen aus verschiedenen Gründen erstellt. Schon zur Zeit der Römer wurden Volkszählungen auch in den besetzten Gebieten vorgenommen. Ab dem späten Mittelalter wurden kirchliche Sakramente für Personen in Kirchenbüchern festgehalten.

Aus unterschiedlichen Amtsbüchern, Schatzungs- und Steuerlisten lassen sich wirtschaftliche Situationen einer Region ebenso erkennen wie die soziale Gliederung eines Kirchspiels oder die Abgrenzungen von Verwaltungen oder Grundbesitz in einer Region, die Lektüre und Auswertung zeitlich gestaffelter Listen ermöglicht die Verfolgung von Hofesgeschichten und die (Vor-)Namenswechsel (Namensanklebung) ihrer Aufsitzer.

Zur Zeit der HRR

In den einzelnen Territorien des Heiligen Römischen Reiches gab es unterschiedliche Bevölkerungslisten, meist als Steuerlisten.

Auf dem Lande wurden von Grundherren, meist über Jahrhunderte hinweg, Lagerbücher über den Besitz Eigenbehöriger und Register über Gewinn, Versterb, Frei- und Wechselbriefe geführt.

Zuständige Behörden, neben den Renteien der Grundherren, waren die Kirchspiele und die "Ämter (historisch)" in den Territorien.

  • Bürgerverzeichnisse in Städten (seit dem Mittelalter)
  • Leibeigenenverzeichnisse
  • Türkensteuer (16. Jhdt.im Reichsgebiet)
  • Kopf- oder Kommunikantensteuern (Personen über 12 Jahre alt)
  • Landfolgeregister nach Kirchspielen
  • Musterungslisten
  • Huldigungslisten
  • Beschneidungsbücher
  • 1693 Kommunikantenlisten (Einwohner über 12 Jahre alt) im Fürstbistum Münster
  • 1749 der "Status animarum" im Fürstbistum Münster
  • 18. Jhdt. Bevölkerungsaufnahmen (auch der Feuerversicherung)
  • ab 18. Jhdt. territoriale Hof- und Adreßkalender (Einrichtungen v. Verwaltung, Militär u. Kirche)

Übergangszeit

Zuständige Behörden waren die Meirien und Bürgermeistereien.

  • 1802 Feuerstättensteuer, Grundsteuer, Gewerbesteuer
  • 1806 Populationslisten im Herrschaftsbereich Napoleons

Nach-Napoleonische Zeit

Zuständige Behörden waren die Bürgermeistereien (auch der Städte) oder die kommunalen Amts- und Samtgemeinden in den Kreisen.

  • Personen- und Zivilstandsregister
  • < Kataster unterschiedlicher Art (Steuer/Personen)
  • < 1830 Wohnbevölkerung, Melderegister ab ca. 1807
  • 1832 ff. Adressbücher
  • 1834 bis 1867 Zollabrechnungsbevölkerung, Haus(bewohner)register
  • 1841 - 1908 Führung von Haus-(bewohner-)katasterbüchern (Provinz Westfalen)/ Zivileinwohnerlisten
  • 1871 bis 1910 ortsanwesende Bevölkerung
  • 1925 bis 31. Januar 1984 Wohnbevölkerung
  • > 1. Februar 1984 erfolgt die Fortschreibung der Wohnbevölkerung nach den Merkmalen der Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung. Wohnbevölkerung ist die im Zeitpunkt der Feststellung am Ort der Zählung wohnhafte Bevölkerung. Personen mit Wohnung bzw. sonstiger Unterkunft in mehr als einer Gemeinde sind nur an einem Ort gezählt, und zwar an dem Ort, von dem aus sie täglich zur Arbeit oder zur Ausbildung gehen, oder wo sie sich aus anderen Gründen überwiegend aufhalten.