Chronik Nettesheim-Butzheim/Band 1/06: Unterschied zwischen den Versionen

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hat sich dadurch große Verdienste erworben, dass sie die armen Kinder reichlich an Brot unterstützte, denn Sie war Küchenmädchen bei H. Hahn, damals im Volksmunde genannt Koch, sie wusste, dass die Kinder Nettesheims stets den Knechten Hahns ins Feld nachliefen, um ein Butterbrot zu erhaschen. Daher spickte sie besonders den Knappsack, d. h. Vesperbrot. Die Knechte hatten es sich angeeignet, wegen der großen Not auf das Vesperbrot zu verzichten, da sie sonst gute Verpflegung hatten.
Der Ortspfr. damals war Hochw. H. Bollig, welcher bis 1853 oder 54 amtierte. Der Bürgermeister nannte sich Pfafrog (?) u. später Gutsbesitzer Felder (richtig: Velder), später Schmidt, vom welchen wir ausführlich hören werden in unsern eigenen Erlebnissen. 1854 kam H. Pfr. Steenarts von Wermelskirchen als Pfr. nach Nettesheim zuvor war derselbe als Kaplan in Walberberg. Und in Elberfeld war seine erste priesterliche Tätigkeit gewesen. Er war es gewesen, welcher den 1. Gesellen Verein in Elberfeld zuerst ins Leben gerufen mit Lehrer Breuer. Und Vater Kolping hat (als Nachfolger) in Cöln, (Steenarts) auf dessen Grundlage den Gesellen Verein weiter ausgebaut.
Das spätere Jahr 48 war das tolle Jahr welche mancher harmlose Bürger hinter Schloß u. Riegel verbracht hat. Freiheit und Gleichheit wurde gepredigt u. man nahm dieses alles als bare Münzen hin. Aber es kam bald anders. Die Aufrufe wurden unterdrückt, die Bürger hatten Sonntags Treibjagden abgehalten, übten überhaupt die Jagd viel aus, aber die Polizei u. Feldhüter war nicht müßig gewesen u. brachten für Wochen ja für Monate brave Bürger in Gewahrsam. Ein gewisser Joh. Karris, ein selten kluger Mensch, hat deshalb gleich nach seiner Verurteilung seine Heimat verlassen und ist nach Amerika ausgewandert. Durch diesen Mann kamen später viele Familie zum Verlassen ihres Vaterlandes. 49 war an den Kirmestagen ein historischer Festzug welcher wieder den Bürgern neuen Mut u. Vorwärtsstreben einflößte.
Die Verhältnisse der Kirche waren sehr klein in Nettesheim u. so war es die erste Arbeit des neuen Pfr. für die Vergrößerung zu sorgen. Die Vorbereitung, selbst ein Ziegelofen zu erbauen, wurden eingeleitet u. auf dem Grundstücke der Kirche fast am Orte an der Chaussee neben Kirschbaum fertig gestellt, nach verflossenen 3 bis 4 Jahren war der Kirchbau schon fertig gestellt 1858. Auch der Friedhof an der Kirche war sehr klein u. sind inzwischen im Laufe der Zeit 4 Wohnhäuser angekauft u. deren Gärten beigefügt worden, so dass Kirche, Friedhof u. Pastorat heute ein gesamten Komplex darstellt. Bis 1860 ja bis 70 waren noch 3 Wirtschaften vorhanden in Nettesheim.

Aktuelle Version vom 17. Juli 2019, 14:17 Uhr

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Chronik Nettesheim-Butzheim/Band 1
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Der Ortspfr. damals war Hochw. H. Bollig, welcher bis 1853 oder 54 amtierte. Der Bürgermeister nannte sich Pfafrog (?) u. später Gutsbesitzer Felder (richtig: Velder), später Schmidt, vom welchen wir ausführlich hören werden in unsern eigenen Erlebnissen. 1854 kam H. Pfr. Steenarts von Wermelskirchen als Pfr. nach Nettesheim zuvor war derselbe als Kaplan in Walberberg. Und in Elberfeld war seine erste priesterliche Tätigkeit gewesen. Er war es gewesen, welcher den 1. Gesellen Verein in Elberfeld zuerst ins Leben gerufen mit Lehrer Breuer. Und Vater Kolping hat (als Nachfolger) in Cöln, (Steenarts) auf dessen Grundlage den Gesellen Verein weiter ausgebaut. Die Verhältnisse der Kirche waren sehr klein in Nettesheim u. so war es die erste Arbeit des neuen Pfr. für die Vergrößerung zu sorgen. Die Vorbereitung, selbst ein Ziegelofen zu erbauen, wurden eingeleitet u. auf dem Grundstücke der Kirche fast am Orte an der Chaussee neben Kirschbaum fertig gestellt, nach verflossenen 3 bis 4 Jahren war der Kirchbau schon fertig gestellt 1858. Auch der Friedhof an der Kirche war sehr klein u. sind inzwischen im Laufe der Zeit 4 Wohnhäuser angekauft u. deren Gärten beigefügt worden, so dass Kirche, Friedhof u. Pastorat heute ein gesamten Komplex darstellt. Bis 1860 ja bis 70 waren noch 3 Wirtschaften vorhanden in Nettesheim.