Rockenhausen (Amtsbezirk)/Adressbuch 1938/Winterborn: Unterschied zwischen den Versionen
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Winterborn zählt 250 Einwohner. Der überwiegende Teil der Bevölkerung treibt Acker- und Weinbau. Es ist der Sitz der NSDAP.-Ortsgruppe für die Zellen Winterborn, Niederhausen an der Appel und Kalkofen. | |||
Winterborn treibt seit mehr als tausend Jahren Weinbau. Aus besten Lagen liefert es vorzügliche Weine. | |||
Eisenbahnverbindung besteht an der Alsenztalbahn, Station Alsenz oder Hochstätten. Postautoverbindung ist gegeben an der Strecke Rockenhausen-Gaugrehweiler-Alsenz. | |||
In einem stillen Nebentälchen des Appeltales gelegen, das sich von Niederhausen an der Appel in westlicher Richtung gegen die alte römische Verbindungsstraße zwischen der Ansiedlung in Rockenhausen und dem Kastell in Kreuznach hinzieht. | |||
Geschichtliches: Die an Winterquellen reiche Gemarkung (Name!), gehörte vermutlich zu den ausgedehnten Besitzungen, welche von König Arnulf (893) mit den Dörfern des unteren und oberen Alsenztales dem Abt des Benediktinerklosters St. Maximin bei Trier verschenkt wurden. In unbekannter Zeit belehnte das Stift mit den Gütern die Wild- und Rheingrafen. Durch einen für die Politik der Herrscherfamilien des 18. Jahrhunderts charakteristischen Tauschhandel (1755) kam der Ort nebst den Dörfern Hochstätten und Niederhausen an der Appel an Pfalz-Zweibrücken und noch im gleichen Jahr an den in Kirchheimbolanden regierenden Fürsten von Nassau-Weilburg. Dies hatte Streitigkeiten der Protestanten mit dem vom Rheingraf angestellten Pfarrer zu Münsterappel zur Folge, was zur Gründung einer eigenen Pfarrerei in Niederhausen mit Winterborn als Nebenstelle führte (1772). Die Güter des Klosters Maximin wurden während der französischen Revolution als Nationalgut erklärt und zu Gunsten des Ordens der Ehrenlegion 1811 in Mainz um 26500 frs. an die vorherigen Pächter Ullrich und Franz Josef Brunck versteigert. Ersterer machte sich einen Namen durch seine Verdienste um die Hebung der Landwirtschaft. Eine größere Familiengruft und die stattlichen landwirtschaftlichen Anwesen erinnern die heutige Generation noch an das segensreiche Wirken dieser Familie für die hiesige Gemeinde. Ein Sproß derselben, der Geheimrat Dr. Heinrich v. Brunck, der frühere Besitzer des geschichtlich bekannten Schloßgartens von Kirchheimbolanden, erzeigte sich der Gemeinde mehrmals als Wohltäter durch Stiftungen (Glocke, Harmonium usw.). Was der erste Pionier der Landwirtschaft in Winterborn begonnen, ist heute zu hoher Blüte gelangt. |
Aktuelle Version vom 30. Juni 2019, 13:54 Uhr
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Winterborn zählt 250 Einwohner. Der überwiegende Teil der Bevölkerung treibt Acker- und Weinbau. Es ist der Sitz der NSDAP.-Ortsgruppe für die Zellen Winterborn, Niederhausen an der Appel und Kalkofen.
Winterborn treibt seit mehr als tausend Jahren Weinbau. Aus besten Lagen liefert es vorzügliche Weine.
Eisenbahnverbindung besteht an der Alsenztalbahn, Station Alsenz oder Hochstätten. Postautoverbindung ist gegeben an der Strecke Rockenhausen-Gaugrehweiler-Alsenz.
In einem stillen Nebentälchen des Appeltales gelegen, das sich von Niederhausen an der Appel in westlicher Richtung gegen die alte römische Verbindungsstraße zwischen der Ansiedlung in Rockenhausen und dem Kastell in Kreuznach hinzieht.
Geschichtliches: Die an Winterquellen reiche Gemarkung (Name!), gehörte vermutlich zu den ausgedehnten Besitzungen, welche von König Arnulf (893) mit den Dörfern des unteren und oberen Alsenztales dem Abt des Benediktinerklosters St. Maximin bei Trier verschenkt wurden. In unbekannter Zeit belehnte das Stift mit den Gütern die Wild- und Rheingrafen. Durch einen für die Politik der Herrscherfamilien des 18. Jahrhunderts charakteristischen Tauschhandel (1755) kam der Ort nebst den Dörfern Hochstätten und Niederhausen an der Appel an Pfalz-Zweibrücken und noch im gleichen Jahr an den in Kirchheimbolanden regierenden Fürsten von Nassau-Weilburg. Dies hatte Streitigkeiten der Protestanten mit dem vom Rheingraf angestellten Pfarrer zu Münsterappel zur Folge, was zur Gründung einer eigenen Pfarrerei in Niederhausen mit Winterborn als Nebenstelle führte (1772). Die Güter des Klosters Maximin wurden während der französischen Revolution als Nationalgut erklärt und zu Gunsten des Ordens der Ehrenlegion 1811 in Mainz um 26500 frs. an die vorherigen Pächter Ullrich und Franz Josef Brunck versteigert. Ersterer machte sich einen Namen durch seine Verdienste um die Hebung der Landwirtschaft. Eine größere Familiengruft und die stattlichen landwirtschaftlichen Anwesen erinnern die heutige Generation noch an das segensreiche Wirken dieser Familie für die hiesige Gemeinde. Ein Sproß derselben, der Geheimrat Dr. Heinrich v. Brunck, der frühere Besitzer des geschichtlich bekannten Schloßgartens von Kirchheimbolanden, erzeigte sich der Gemeinde mehrmals als Wohltäter durch Stiftungen (Glocke, Harmonium usw.). Was der erste Pionier der Landwirtschaft in Winterborn begonnen, ist heute zu hoher Blüte gelangt.