Holländer: Unterschied zwischen den Versionen
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In Kirchenbuchunterlagen in [[Schleswig-Holstein]] ist z. B. der Ausspruch: | In Kirchenbuchunterlagen in [[Schleswig-Holstein]] ist z. B. der Ausspruch: | ||
''ein Holländer auf der [[Hufe]] xyz'' zu lesen. | ''ein Holländer auf der [[Hufe]] xyz'' zu lesen. | ||
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Im Buch "Holländer und Holländereien" von Georg Davids, Selbstverlag 1994 wird dieser Berufsstand der Milchwirtschaft, ausführlich beschrieben. <br> Demnach wurde die Milchwirtschaft von Fachleuten betrieben, die aus den unterschiedlichsten Gründen im 16. und 17.Jahrhundert die Niederlande verließen und sich in großer Zahl im westlichen Teil Schleswig-Holsteins, aber auch in Mecklenburg, Pommern und Dänemark ansiedelten. | |||
Die ursprüngliche Herkunftsbezeichnung "Holländer" für Kuhmelker, die Auf-und Verkäufer von Milchprodukten, die Kuh-und Meiereipächter, sowie für die Verarbeiter von Milch verselbständigte sich irgendwann zur eigenen Berufsbezeichnung und wurden von den Einheimischen übernommen. | |||
In einem Heft des MFK (6.April 2004) http://www.MFPeV.de | In einem Heft des MFK (6.April 2004) http://www.MFPeV.de |
Version vom 14. Dezember 2006, 20:00 Uhr
Berufsbezeichnung
Variante 1
Bedeutung: Bauern, die nach holländischer Art angesiedelt waren
Schon Anfang im 17. Jhd. findet man eingewanderte Holländer (Niederländer) in den Elbmarschen und Schleswig-Holstein. Sie waren die ersten, die Milchwirtschaft in den (vorher entwässerten) Gebieten betrieben und danach hat der Beruf seinen Namen. Auch in den ehem. ostdeutschen Bruchlandschaften von der Oder, Warthe, Netze, Weichsel, erscheint dieser Begriff sehr häufig für Bauern, die nach holländischer Art angesiedelt waren. Im Bereich der unteren Weichsel, von der Mündung flußaufwärts, findet man dabei tatsächlich einige Niederländer, grundsätzlich ist aber die überwiegende "Lehrmeinung", daß die Holländer nur nach der Art ihrer Landwirtschaft, nämlich Wiesen- und Weidewirtschaft, insbesondere auf nassen Böden, nach "Holländer Art" eben, so genannt werden. Eine Variante davon ist Erklärung der "Hauländereien" als Wirtschaft, für die gerodet, "gehauen" werden mußte, so in der Provinz Südpreußen für deutsche Siedler, die auf adligen Ländereien siedelten.
In Kirchenbuchunterlagen in Schleswig-Holstein ist z. B. der Ausspruch: ein Holländer auf der Hufe xyz zu lesen.
Variante 2
Im Buch "Holländer und Holländereien" von Georg Davids, Selbstverlag 1994 wird dieser Berufsstand der Milchwirtschaft, ausführlich beschrieben.
Demnach wurde die Milchwirtschaft von Fachleuten betrieben, die aus den unterschiedlichsten Gründen im 16. und 17.Jahrhundert die Niederlande verließen und sich in großer Zahl im westlichen Teil Schleswig-Holsteins, aber auch in Mecklenburg, Pommern und Dänemark ansiedelten.
Die ursprüngliche Herkunftsbezeichnung "Holländer" für Kuhmelker, die Auf-und Verkäufer von Milchprodukten, die Kuh-und Meiereipächter, sowie für die Verarbeiter von Milch verselbständigte sich irgendwann zur eigenen Berufsbezeichnung und wurden von den Einheimischen übernommen.
In einem Heft des MFK (6.April 2004) http://www.MFPeV.de
ist in einem Beitrag von Joachim Memmert folgende Erläuterung zu finden:
Holländer, ein ausgestorbener landwirtschaftlicher Unternehmertyp