Leben am Gillbach/041: Unterschied zwischen den Versionen

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des Halfen auf dem Lommertzhof in Nettesheim. Die Verwand- <br>
schaftsverhältnisse des ersten Maire von Nettesheim verdeutlichen<br>
exemplarisch die gehobene Stellung der Halfen, unter denen die <br>
Fronhalfen wiederum herausragten. Trotz der „Revolution" unter <br>
Napoleon blieb die Familie führend, die aufgrund ihrer Funktion <br>
als Fronhalfe auch zur kurfürstlichen Zeit eine dominierende Stel- <br>
lung im Dorfleben einnahm. <br>
In den Einwohnerlisten der Jahre 1799, 1801 und 1803 finden wir <br>
auch die ersten „Ratsvertreter" der Mairie Nettesheim. Sie waren <br>
zwar von der französischen Verwaltung ernannt worden, also nicht <br>
vom Volk gewählt, müssen dennoch als älteste Gemeindevertre- <br>
tung von Nettesheim-Butzheim betrachtet werden. <br>
Die Tätigkeit der ratsähnlichen Vertretung zur Zeit Napoleons be-<br>
schränkte sich auf die Ausführung von Weisungen der französi- <br>
schen Behörden. <br>
Außer den oben bereits erwähnten Christian Hansen als Maire und <br>
Theodor Cremer als Adjoint sind die Listen von sogenannten <br>
„Conseillers municipaux" ( = Gemeindeverordneten) unterschrie- <br>
ben. Hier erscheinen: <br>
Jacob Haan, Land- und Gastwirt in Nettesheim; (22) <br>
Conrad Hahn, Landwirt und Kleinhändler in Nettesheim; (23)<br>
Friedrich Jungen, Landwirt in Nettesheim; (24) <br>
Werner Fohrn, Halfe und später Eigentümer des Lommertzhofes <br>
in Nettesheim; <br>
Adam Stahl, Landwirt in Butzheim; <br>
Heinrich Becker, Landwirt in Frixheim;<br>
Heinrich Cratz, Landwirt in Anstel. <br>
Die von der französischen Verwaltung ernannten Herren, die die<br>
Dörfer Nettesheim und Butzheim vertraten, waren also ausschließ- <br>
lich Landwirte ansehnlicher Höfe. Die auch am Gillbach zunächst <br>
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(22) Der Familienname ist in der Bezeichnung seines Gutes als „Haaner Hof" <br>
noch erhalten. <br>
(23) Sein Hof am Lommertzweg besteht nicht mehr.<br>
(24) Auch sein Hof (gegenüber vom heutigen Feuerwehrhaus) existiert nicht mehr; <br>
seine Erben, die Familie Ehser, waren im 19. Jahrhundert wohlhabend und <br>
einflußreich. Aus dieser Familie stammt auch die Stifterin des Nettesheimer <br>
Krankenhauses.

Aktuelle Version vom 17. März 2019, 13:30 Uhr

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des Halfen auf dem Lommertzhof in Nettesheim. Die Verwand-
schaftsverhältnisse des ersten Maire von Nettesheim verdeutlichen
exemplarisch die gehobene Stellung der Halfen, unter denen die
Fronhalfen wiederum herausragten. Trotz der „Revolution" unter
Napoleon blieb die Familie führend, die aufgrund ihrer Funktion
als Fronhalfe auch zur kurfürstlichen Zeit eine dominierende Stel-
lung im Dorfleben einnahm.
In den Einwohnerlisten der Jahre 1799, 1801 und 1803 finden wir
auch die ersten „Ratsvertreter" der Mairie Nettesheim. Sie waren
zwar von der französischen Verwaltung ernannt worden, also nicht
vom Volk gewählt, müssen dennoch als älteste Gemeindevertre-
tung von Nettesheim-Butzheim betrachtet werden.
Die Tätigkeit der ratsähnlichen Vertretung zur Zeit Napoleons be-
schränkte sich auf die Ausführung von Weisungen der französi-
schen Behörden.
Außer den oben bereits erwähnten Christian Hansen als Maire und
Theodor Cremer als Adjoint sind die Listen von sogenannten
„Conseillers municipaux" ( = Gemeindeverordneten) unterschrie-
ben. Hier erscheinen:
Jacob Haan, Land- und Gastwirt in Nettesheim; (22)
Conrad Hahn, Landwirt und Kleinhändler in Nettesheim; (23)
Friedrich Jungen, Landwirt in Nettesheim; (24)
Werner Fohrn, Halfe und später Eigentümer des Lommertzhofes
in Nettesheim;
Adam Stahl, Landwirt in Butzheim;
Heinrich Becker, Landwirt in Frixheim;
Heinrich Cratz, Landwirt in Anstel.
Die von der französischen Verwaltung ernannten Herren, die die
Dörfer Nettesheim und Butzheim vertraten, waren also ausschließ-
lich Landwirte ansehnlicher Höfe. Die auch am Gillbach zunächst


(22) Der Familienname ist in der Bezeichnung seines Gutes als „Haaner Hof"
noch erhalten.
(23) Sein Hof am Lommertzweg besteht nicht mehr.
(24) Auch sein Hof (gegenüber vom heutigen Feuerwehrhaus) existiert nicht mehr;
seine Erben, die Familie Ehser, waren im 19. Jahrhundert wohlhabend und
einflußreich. Aus dieser Familie stammt auch die Stifterin des Nettesheimer
Krankenhauses.