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1.5 Die Ritter von Butzheim <br> | |||
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Ende des 12. Jahrhunderts begegnen wir in Urkunden „Rittern" <br> | |||
von Butzheim wie auch von Nettesheim. Sie gehörten jedoch nicht <br> | |||
zum weithin bekannten altadligen Ritterstand des Mittelalters, der <br> | |||
die oberste politische Führungsschicht bildete, sondern zum Stand <br> | |||
des „niederen Adels". der im 12./13. Jahrhundert aus zwei ver- <br> | |||
schiedenen Gruppen entstand: Zum Teil waren sie Mitglieder der <br> | |||
altadligen Familien, die ihre politische Unabhängigkeit verloren <br> | |||
hatten, indem sie ihren ganzen Besitz an einen Altadligen, auch <br> | |||
Dynasten genannt, übertragen hatten und dessen Lehnsmann ge- <br> | |||
worden waren. Der weitaus größere Teil des niederen Adels <br> | |||
stammte aus den Gefolgsleuten des Hochadels. Unfreie Männer <br> | |||
wurden von ihren Herren zu Kriegs- und Verwaltungsdiensten her- <br> | |||
angezogen. Als Dienstmannen ahmten sie das Leben ihrer Herren <br> | |||
nach. Durch ihre Tätigkeit und ihre Lebensführung hoben sie sich<br> | |||
von den Bauern und Bürgern ab. Da der Hochadel ihnen einen <br> | |||
Aufstieg in seine Gruppe verwehrte, eine Heirat galt als „unstan-<br> | |||
desgemäß", und die neue Gruppe sich auf gleiche Weise „nach un- <br> | |||
ten" abschloß, bildete sich ein neuer Stand, der „niedere Adel". <br> | |||
Fast in jedem Ort trifft man auf diese Ritter des niederen Adels. <br> | |||
Am Gillbach konnten durch jüngste Forschungen 19 Rittersitze im <br> | |||
Gemeindegebiet Rommerskirchen nachgewiesen werden. Der neue <br> | |||
Stand lebte in mehr oder weniger befestigten Hofanlagen, wie sie in <br> | |||
Anstel, Hoeningen, Haus Leusch und Muchhausen, wenn auch <br> | |||
verändert, noch erhalten sind. <br> | |||
Wo das Butzheimer Rittergeschlecht sein „Haus" hatte, konnte <br> | |||
noch nicht festgestellt werden. <br> | |||
Der erste urkundlich nachweisbare Butzheimer Ritter war „Gode- <br> | |||
fridus de Bozheim". Er wird in einer Urkunde des Jahres 1195 er- <br> | |||
wähnt, in der ein Streit um Weiderechte im Bruch zwischen der <br> | |||
Pfarre „Nezinisheim" und dem Kloster Knechtsteden beigelegt <br> | |||
wurde. Wie aus weiteren Urkunden ersichtlich ist, war Godefridus<br> | |||
Dienstmann und Lehnsträger der Grafen von Hochstaden, deren <br> | |||
Stammsitz der „Huuster Knupp" bei Frimmersdorf war. Dieses <br> | |||
altadlige Geschlecht besaß verschiedene Güter am Gillbach. <br> | |||
Die Ritter von Butzheim erscheinen bis 1377 in zahlreichen Ur- |
Version vom 16. März 2019, 22:17 Uhr
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1.5 Die Ritter von Butzheim
Ende des 12. Jahrhunderts begegnen wir in Urkunden „Rittern"
von Butzheim wie auch von Nettesheim. Sie gehörten jedoch nicht
zum weithin bekannten altadligen Ritterstand des Mittelalters, der
die oberste politische Führungsschicht bildete, sondern zum Stand
des „niederen Adels". der im 12./13. Jahrhundert aus zwei ver-
schiedenen Gruppen entstand: Zum Teil waren sie Mitglieder der
altadligen Familien, die ihre politische Unabhängigkeit verloren
hatten, indem sie ihren ganzen Besitz an einen Altadligen, auch
Dynasten genannt, übertragen hatten und dessen Lehnsmann ge-
worden waren. Der weitaus größere Teil des niederen Adels
stammte aus den Gefolgsleuten des Hochadels. Unfreie Männer
wurden von ihren Herren zu Kriegs- und Verwaltungsdiensten her-
angezogen. Als Dienstmannen ahmten sie das Leben ihrer Herren
nach. Durch ihre Tätigkeit und ihre Lebensführung hoben sie sich
von den Bauern und Bürgern ab. Da der Hochadel ihnen einen
Aufstieg in seine Gruppe verwehrte, eine Heirat galt als „unstan-
desgemäß", und die neue Gruppe sich auf gleiche Weise „nach un-
ten" abschloß, bildete sich ein neuer Stand, der „niedere Adel".
Fast in jedem Ort trifft man auf diese Ritter des niederen Adels.
Am Gillbach konnten durch jüngste Forschungen 19 Rittersitze im
Gemeindegebiet Rommerskirchen nachgewiesen werden. Der neue
Stand lebte in mehr oder weniger befestigten Hofanlagen, wie sie in
Anstel, Hoeningen, Haus Leusch und Muchhausen, wenn auch
verändert, noch erhalten sind.
Wo das Butzheimer Rittergeschlecht sein „Haus" hatte, konnte
noch nicht festgestellt werden.
Der erste urkundlich nachweisbare Butzheimer Ritter war „Gode-
fridus de Bozheim". Er wird in einer Urkunde des Jahres 1195 er-
wähnt, in der ein Streit um Weiderechte im Bruch zwischen der
Pfarre „Nezinisheim" und dem Kloster Knechtsteden beigelegt
wurde. Wie aus weiteren Urkunden ersichtlich ist, war Godefridus
Dienstmann und Lehnsträger der Grafen von Hochstaden, deren
Stammsitz der „Huuster Knupp" bei Frimmersdorf war. Dieses
altadlige Geschlecht besaß verschiedene Güter am Gillbach.
Die Ritter von Butzheim erscheinen bis 1377 in zahlreichen Ur-