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1.3 Die fränkische Landnahme
Als die römische Grenzverteidigung gegen die rechts des Rheins
lebenden Germanen um 450 n. Chr. zusammenbrach, strömten
Frankenstämme als Eroberer in unser Gebiet. Sie waren zahlenmä-
ßig zu schwach, um das von den Römern kultivierte und bewirt-
schaftete Land zu übernehmen. Weite Teile des urbar gemachten
Landes wurden wieder von Wäldern überwuchert, zumal zwischen
dem Abzug der Römer und der Besitznahme durch die Franken
einige Jahrzehnte vergingen, in denen die Felder nicht bewirtschaf-
tet wurden.
Die Franken suchten entsprechend ihren Lebens- und Wirtschafts-
gewohnheitcn am Wasser gelegene feuchte Weidegründe und
fruchtbare Böden als Siedlungsplätze aus.
Diese Voraussetzungen fanden sie im Gillbachtal: Wasser vom
Bach, feuchte Weidegründe im Bruch und sehr fruchtbaren Boden.
Im Gegensatz zu den Römern siedelten die Franken in Gruppen
und gründeten so kleine Dörfer, die den Grundstock der heutigen
Ortschaften bildeten. Nachfolgende Generationen bauten ihre
Häuser immer wieder an gleicher Stelle und überlagerten damit im
Boden verborgene Reste der ersten fränkischen Siedlung. Im Ge-
gensatz zu den römischen Häusern waren die fränkischen aus
Holz.
Durch Siedlungen der Franken sind im 6./7. Jahrhundert etliche
Dörfer am Gillbach entstanden, darunter auch Butzheim und Net-
tesheim. Da über die Gründung bzw. Entstehung einer kleinen
Ortschaft in der Regel keine schriftlichen Berichte erstellt wurden,
sind wir auf andere Belege angewiesen. ihre Existenz nachzuweisen
und den Zeitpunkt ihrer Entstehung annähernd zu bestimmen.
Für die Gründung von Butzheim und Nettesheim in fränkischer
Zeit sprechen verschiedene Fakten: Die Pfarrkirche von Nettes-
heim ist dem Hl. Martinus, dem Bischof von Tours, geweiht, der in
fränkisch-karolingischer Zeit häufig als Patron für neugegründete
Kirchen gewählt wurde.
Wird hiermit noch ein recht vager Zeitraum der Dorfentstehung
umrissen, so bietet die Ortsnamenforschung konkretere Angaben.
Siedlungsgeschichte und Ortsnamenforschung gehen davon aus,
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Version vom 16. März 2019, 17:43 Uhr

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1.3 Die fränkische Landnahme


Als die römische Grenzverteidigung gegen die rechts des Rheins lebenden Germanen um 450 n. Chr. zusammenbrach, strömten Frankenstämme als Eroberer in unser Gebiet. Sie waren zahlenmä- ßig zu schwach, um das von den Römern kultivierte und bewirt- schaftete Land zu übernehmen. Weite Teile des urbar gemachten Landes wurden wieder von Wäldern überwuchert, zumal zwischen dem Abzug der Römer und der Besitznahme durch die Franken einige Jahrzehnte vergingen, in denen die Felder nicht bewirtschaf- tet wurden. Die Franken suchten entsprechend ihren Lebens- und Wirtschafts- gewohnheitcn am Wasser gelegene feuchte Weidegründe und fruchtbare Böden als Siedlungsplätze aus. Diese Voraussetzungen fanden sie im Gillbachtal: Wasser vom Bach, feuchte Weidegründe im Bruch und sehr fruchtbaren Boden. Im Gegensatz zu den Römern siedelten die Franken in Gruppen und gründeten so kleine Dörfer, die den Grundstock der heutigen Ortschaften bildeten. Nachfolgende Generationen bauten ihre Häuser immer wieder an gleicher Stelle und überlagerten damit im Boden verborgene Reste der ersten fränkischen Siedlung. Im Ge- gensatz zu den römischen Häusern waren die fränkischen aus Holz. Durch Siedlungen der Franken sind im 6./7. Jahrhundert etliche Dörfer am Gillbach entstanden, darunter auch Butzheim und Net- tesheim. Da über die Gründung bzw. Entstehung einer kleinen Ortschaft in der Regel keine schriftlichen Berichte erstellt wurden, sind wir auf andere Belege angewiesen. ihre Existenz nachzuweisen und den Zeitpunkt ihrer Entstehung annähernd zu bestimmen. Für die Gründung von Butzheim und Nettesheim in fränkischer Zeit sprechen verschiedene Fakten: Die Pfarrkirche von Nettes- heim ist dem Hl. Martinus, dem Bischof von Tours, geweiht, der in fränkisch-karolingischer Zeit häufig als Patron für neugegründete Kirchen gewählt wurde. Wird hiermit noch ein recht vager Zeitraum der Dorfentstehung umrissen, so bietet die Ortsnamenforschung konkretere Angaben. Siedlungsgeschichte und Ortsnamenforschung gehen davon aus,

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