Siemoken: Unterschied zwischen den Versionen

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,Kreis Pillkallen,[[Ostpreußen]] am 3.6.1938 in [[Hintertannen]] umbenannt, war eine kleine preußisch litauische Gemeinde in Ostpreußen. Ihre erste Erwähnung hat die Gemeinde im 16.Jahrhundert (es sei hier auf die auf dieser Seite befindlichen Präsentationstabellen verwiesen). Einen großen Einfluss hatte die Pest im Jahre 1709/1710, der mindestens die halbe Bevölkerung in ganz Ostpreußen zum Opfer fiel. Die Preußenkönige versuchten die frei gewordenen Höfe mit Glaubensflüchtlingen wie Salzburger ({{Wikipedia-Link|Salzburger_Exulanten|Salzburger Exulanten}}), Höllandern und Schweitzern wieder zu besiedeln. In verschiedenen Büchern (auf die hier später verwiesen sein soll), kann von einem friedlichen Zusammenleben der verschiedenen Kulturen berichtet werden. Die Kulturen vermischten sich durch Heirat jedoch sehr langsam. Das Ende des 2.Weltkrieges und damit das vorläufige Ende von Siemoken begann Anfang Sommer 1944. Der damalige Landrat Wichard von Bredow hatte das Gebiet schon räumen lassen, als am 7.August 1944 um 22.30 Uhr die erste russische Granate auf deutschem Boden explodierte. Frauen mit Kindern bekamen ein Bahnticket nach Mitteldeutschland die restliche Bevölkerung musste sich bei Wehlau sammeln. Am 17.August stößt nördlich von Schirwindt in Höhe von Schillehnen der erste Stoßtrupp (der 184. Schützendivision) durch Überquerung der Scheschuppe auf deutschen Boden vor.<ref>aus Ostpreußen, Biographie einer Provinz von Hermann Pölking</ref>  Ab diesen Zeitpunkt galt es für die deutsche Armee, mit den restlichen Kampftruppen, deutschen Boden zu beschützen und es konnte ein weiteres Vordringen bis zur Winteroffensive im Januar 1945 verhindert werden. Ab 1946 wurden die Gemeinden [[Wisborienen]] ([[Grenzhöhe]]), [[Uszdrawen]] ([[Beutnerwalde]]) und Siemoken ([[Grenzhöhe]]) zur Landgemeinde Livny zusammengeschlossen.Heute liegen die Dörfer Wüst. Einzig haben sich Teile des Forsthaus Siemoken erhalten. Die Landgemeinde Livny ist heute wegen der nahen Grenze zu Litauen Sperrgebiet und kann nur mit einer extra Genehmigung betreten werden.
,Kreis Pillkallen,[[Ostpreußen]] am 3.6.1938 in [[Hintertannen]] umbenannt, war eine kleine preußisch litauische Gemeinde in Ostpreußen. Ihre erste Erwähnung hat die Gemeinde im 16.Jahrhundert (es sei hier auf die auf dieser Seite befindlichen Präsentationstabellen verwiesen). Einen großen Einfluss hatte die Pest im Jahre 1709/1710, der mindestens die halbe Bevölkerung in ganz Ostpreußen zum Opfer fiel. Die Preußenkönige versuchten die frei gewordenen Höfe mit Glaubensflüchtlingen wie Salzburger ({{Wikipedia-Link|Salzburger_Exulanten|Salzburger Exulanten}}), Höllandern und Schweitzern wieder zu besiedeln. In verschiedenen Büchern (auf die hier später verwiesen sein soll), kann von einem friedlichen Zusammenleben der verschiedenen Kulturen berichtet werden. Die Kulturen vermischten sich durch Heirat jedoch sehr langsam. Das Ende des 2.Weltkrieges und damit das vorläufige Ende von Siemoken begann Anfang Sommer 1944. Der damalige Landrat Wichard von Bredow hatte das Gebiet schon räumen lassen, als am 7.August 1944 um 22.30 Uhr die erste russische Granate auf deutschem Boden explodierte. Am 17.August ist nördlich von Schirwindt in Höhe von Schillehnen der erste Stoßtrupp (der 184. Schützendivision) durch Überquerung der Scheschuppe auf deutschen Boden vorgestoßen.<ref>aus Ostpreußen, Biographie einer Provinz von Hermann Pölking</ref>  Ab diesen Zeitpunkt galt es für die deutsche Armee (mit den restlichen Kampftruppen) deutschen Boden zu beschützen, und es konnte ein weiteres Vordringen bis zur Winteroffensive im Januar 1945 verhindert werden. Ab 1946 wurden die Gemeinden [[Wisborienen]] ([[Grenzhöhe]]), [[Uszdrawen]] ([[Beutnerwalde]]) und Siemoken ([[Grenzhöhe]]) zur Landgemeinde Livny zusammengeschlossen. Heute liegen die Dörfer Wüst. Einzig haben sich Teile des Forsthaus Siemoken erhalten. Die Landgemeinde Livny ist heute wegen der nahen Grenze zu Litauen Sperrgebiet und kann nur mit einer extra Genehmigung betreten werden.


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Version vom 5. November 2018, 21:32 Uhr

Diese Seite gehört zum Portal Pillkallen und wird betreut von der Familienforschungsgruppe Pillkallen.


Hierarchie

Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast >Siemoken


Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Pillkallen > Siemoken

Messtischblattausschnitt Siemoken / Hintertannen, aus Karte Wisborienen 10102, Ausgabe 1927,
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie[1]


Einleitung

Siemoken ,Kreis Pillkallen,Ostpreußen am 3.6.1938 in Hintertannen umbenannt, war eine kleine preußisch litauische Gemeinde in Ostpreußen. Ihre erste Erwähnung hat die Gemeinde im 16.Jahrhundert (es sei hier auf die auf dieser Seite befindlichen Präsentationstabellen verwiesen). Einen großen Einfluss hatte die Pest im Jahre 1709/1710, der mindestens die halbe Bevölkerung in ganz Ostpreußen zum Opfer fiel. Die Preußenkönige versuchten die frei gewordenen Höfe mit Glaubensflüchtlingen wie Salzburger (Artikel Salzburger Exulanten. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.), Höllandern und Schweitzern wieder zu besiedeln. In verschiedenen Büchern (auf die hier später verwiesen sein soll), kann von einem friedlichen Zusammenleben der verschiedenen Kulturen berichtet werden. Die Kulturen vermischten sich durch Heirat jedoch sehr langsam. Das Ende des 2.Weltkrieges und damit das vorläufige Ende von Siemoken begann Anfang Sommer 1944. Der damalige Landrat Wichard von Bredow hatte das Gebiet schon räumen lassen, als am 7.August 1944 um 22.30 Uhr die erste russische Granate auf deutschem Boden explodierte. Am 17.August ist nördlich von Schirwindt in Höhe von Schillehnen der erste Stoßtrupp (der 184. Schützendivision) durch Überquerung der Scheschuppe auf deutschen Boden vorgestoßen.[2] Ab diesen Zeitpunkt galt es für die deutsche Armee (mit den restlichen Kampftruppen) deutschen Boden zu beschützen, und es konnte ein weiteres Vordringen bis zur Winteroffensive im Januar 1945 verhindert werden. Ab 1946 wurden die Gemeinden Wisborienen (Grenzhöhe), Uszdrawen (Beutnerwalde) und Siemoken (Grenzhöhe) zur Landgemeinde Livny zusammengeschlossen. Heute liegen die Dörfer Wüst. Einzig haben sich Teile des Forsthaus Siemoken erhalten. Die Landgemeinde Livny ist heute wegen der nahen Grenze zu Litauen Sperrgebiet und kann nur mit einer extra Genehmigung betreten werden.

Allgemeine Information

Siemoken(Hintertannen) war nur auf unbefestigten Landwegen zu erreichen und bestand aus sechs landwirtschaftlichen Betrieben in einer Größenordnung von 1 bis 32 ha. Der Boden, lehmiger Sand bis sandiger Lehm war zum Anbau von Weizen und Klee geeignet. Es gab keinerlei Betriebe noch Elektrizität. Das zuständige Postamt lag in Wisborien (Grenzhöhe). Die Haltestelle des Postkraftwagens und eine Haltestelle der Kleinbahn befand sich in Schillehnen (Schillfelde). Die Kinder besuchten eine zweiklassige Volkschule bis zur achten Klasse in Wisborien (Grenzhöhe). Im Brandfall kam auch die Feuerwehr aus Wiesborien (Grenzhöhe). So beschrieb es Frau Lydia Niederheide geb. Schweitzer aus Siemoken.[3] Zur Kleinbahn konnte auch zur Haltestelle Lasdehnen ausgewichen werden. Der Ort hatte eine öffentl. Fernsprechstelle und der letzte bekannte Bürgermeister war Georg Butschies und Amtsvorsteher war Landwirt Zieske aus Dickiauten. Der Lebensunterhalt der Dorfbewohner wurde nicht nur aus der Landwirtschaft sondern aus verschiedenen Zuverdiensten bestritten. Beispielsweise wurden Einnahmen aus der Imkehrei sowie Anstellungen bei der Revierförsterei Siemoken erziehlt. Die Kinder der ansässigen Bauern arbeiteten als Knechte und Mägde bei verschiedenen Arbeitgebern. Dokumentiert wurden diese Arbeitsverhältnisse in den Dienstbüchern. Einem Vereinsleben konnte nur in Schillehnen oder Wisborien nachgegangen werden.

Name

Die Siedlung Siemoken ging um 1560 aus der Streusiedlung Derwinthin hervor, die bereits 1517 bestand. Der Name Siemoken geht auf den seit 1580 nachweisbaren Siedler Simon Cwyttaytis zurück. Der großen Pest in Ostpreußen 1709/1710 sind alle Bewohner zum Opfer gefallen. Als im Jahre 1719 die Hubenschoßkommision die Schäden der Pest auflistete, lagen zu diesem Zeitpunkt (im königlichen Bauerndorf Symokayten) alle 2 Bauernhuben wüst.[4] Der Familienname Siemokat mit Jons Siemokatis taucht jedoch im Jahre 1728 in den, auf dieser Seite ersichtlichen, Präsentationstabellen wieder auf und lässt sich bis in das Jahr 1855 nachweisen.

Andere Namen und Schreibweisen

Der Ortsname Siemoken wurde in den Jahren unterschiedlich geschrieben. Die verschiedenen Namen waren Symoken im Jahre 1660, 1664 Siemonkeitschen, 1719 Symockayten und im Jahr 1797 Simocken. [5]

Politische Einteilung

Siemoken


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Katholische Kirche

Standesamt

Prästationstabellen, Mühlenconsignationen

In den Prästationstabellen für den Ort Siemoken/Hintertannen (hier klicken) befinden sich historische Einwohnerlisten aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Folgende Hinweise können dazu beitragen, diese Listen besser zu verstehen bzw. Fehlinterpretationen zu vermeiden.
Hinweise zu den Prästationstabellen und Mühlenconsignationen, Erläuterungen von Prof. Erwin Spehr (hier klicken)

Bilder

Forsthaus Siemoken, Kreis Pillkallen, Ostpreußen, Bildarchiv Bernhard Waldmann, ca. 1929 ;Geographische Lage: 54.931843°N 22.691327°O
Hof in Siemoken ca.1880-1890, Kreis Pillkallen, Ostpreußen, Bildarchiv Familie Kallweit, ;Geographische Lage: 54.934800°N 22.710365°O
Hof in Siemoken ca.1880-1890, Kreis Pillkallen, Ostpreußen, Bildarchiv Familie Kallweit, ;Geographische Lage: 54.934800°N 22.710365°O
Hof in Siemoken ca.1880-1890, Kreis Pillkallen, Ostpreußen, Bildarchiv Familie Kallweit, ;Geographische Lage: 54.934800°N 22.710365°O
Hof in Siemoken ca.1880-1890, Kreis Pillkallen, Ostpreußen, Bildarchiv Familie Kallweit, ;Geographische Lage: 54.934800°N 22.710365°O


Verschiedenes

Karten

MTB 10 102 Wisborienen Jahr 1927 von MAPSTER Archivkarten von Polen und Mitteleuropa (20.10.2018)
MTB 10 102 Grenzhoehe Jahr 1940 von MAPSTER Archivkarten von Polen und Mitteleuropa (20.10.2018)
MTB 10 102 Grenzhoehe Jahr 1944 von MAPSTER Archivkarten von Polen und Mitteleuropa (20.10.2018)


Internetlinks

Fußnoten

  1. Nutzungsrecht liegt vor, AZ 4043-2011 vom 16.2.2011
  2. aus Ostpreußen, Biographie einer Provinz von Hermann Pölking
  3. aus Chronik des ostpreußischen Grenzkreises Schloßberg/Pillkallen. 5.Band Kirchspiel Schillfelde von Herbert Sebeikat
  4. aus Chronik des ostpreußischen Grenzkreises Schloßberg/Pillkallen. 5.Band Kirchspiel Schillfelde von Herbert Sebeikat
  5. aus Chronik des ostpreußischen Grenzkreises Schloßberg/Pillkallen. 5.Band Kirchspiel Schillfelde von Herbert Sebeikat


Städte und Gemeinden im Landkreis Pillkallen (Schloßberg) (Regierungsbezirk Gumbinnen) Stand 1.1.1945

Städte: Schirwindt | Schloßberg

Pillkallen Wappen.jpg

Gemeinden: Abendwalde | Ackermühle | Adlerswalde | Albrechtswalde | Altbaum | Altsnappen | Auengrund | Auertal | Bärenbach (Ostpr.) | Bärenfang | Ballen | Barschen | Barsden | Beinicken | Belsen | Beutnerwalde | Bilden | Birkenfelde | Birkenhof | Bitzingen | Blockswalde | Blumenfeld | Blumenthal | Bönick | Brämerhusen | Bröden | Bruchdorf (Ostpr.) | Bruchlage | Buden | Bühlen | Bühlerhof | Cäsarsruhe | Dachsheide | Dauden | Deihornswalde | Deinen | Derschau (Ostpr.) | Doristhal | Dorotheendorf | Dreibuchen | Dreßlershausen | Drozwalde | Dudenfelde | Dudenwalde | Ebenfelde | Ebenhausen (Ostpr.) | Ebenwalde | Ebertann | Edern | Eichbruch | Eigern | Eschenhöhe | Feuchtwiesen | Fichtenhöhe (Kummetschen) | Flußfelde | Fohlental | Forsthusen | Frankenreuth | Friedfelde | Friedrichsweiler | Gettkanten | Gobern | Grabenbrück | Grabfelde | Grenzbrück | Grenzfelde | Grenzheide | Grenzhöhe | Grenzwald | Groß Königsbruch | Grüneichen | Grünrode | Grünwalde | Grumbkowsfelde | Grundhufen | Grundweiler | Gutpetern | Hagenfließ | Hagenrode | Hainort | Hansruh | Haselberg | Hermannsdorf (Ostpr.) | Heinrichsfelde | Hensken | Herbstfelde | Hermannsdorf | Hintertannen | Hochfeld (Ostpr.) | Hochweiler | Hopfendorf | Inglau | Insterwalde | Insterwangen | Iwenberg | Jägerswalde | Jodungen | Kailen | Karpfenwinkel | Katharinenhof | Kayserswiesen | Kiefernberg | Kiefernhorst | Kiesdorf (Ostpr.) | Kiesfelde | Kleinhildesheim | Kleinruden | Kleinschloßberg | Kleinsorge | Klischen | Klohnen | Königsfeld | Köschen | Krähenberge | Kreuzhöhe | Krusen | Kühnen | Kurschen | Kussen | Ladmannsfelde | Langenfelde | Laschen | Lauterbrücken | Legen | Lindbach | Lindenhaus | Lindenhof | Lindicken | Lindnershorst | Löbaugrund | Löbenau | Lorenzen | Lubenwalde | Lugeck | Mallwen | Marderfelde | Martingen | Meißnersrode | Michelfelde | Mingen | Mittenbach | Mittenwalde | Moormühle | Moorwiese | Moosbach | Moosheim | Mühleck | Mühlenhöhe | Naßfelde | Nauningen | Neuweide | Nicklashagen | Ostdorf (Ostpr.) | Osterfelde | Ostfurt | Parschen | Paulicken | Peterort | Petershausen | Petzingen | Radenau | Rehwalde | Reinkenwalde | Ritterswalde | Rodungen | Rotfelde | Rucken | Sallen | Salten | Sandhöhe | Sandwalde | Sassenbach | Schacken | Scharen | Schatzhagen | Schieden | Schillfelde | Schillingen | Schleswighöfen | Schmilgen | Schruten | Schwarpen | Schwarzenberge | Schwarzfelde | Schwarzwiesen | Seehuben | Seidlershöhe | Senkendorf | Serbenten | Siebenlinden | Siedlerfelde | Smailen | Snappen | Sorgenfelde | Spatzen | Sprindacker | Spullen | Stahnsdorf | Steinershöfen | Steinkirch | Stimbern | Stirnen | Stobern | Streuhöfen | Sturmen | Stutbruch | Talwiesen | Tanneck | Tannenwalde | Tegnerskrug | Tiefenfelde | Treufelde | Tulpeningen | Tuppen | Urbanshöhe | Urlau | Vierhöfen | Vormwalde | Walddorf | Waldenau | Waldhufen | Waldlinden | Waldried | Wallinden | Weidenbruch | Weidenfeld | Wensken | Werben | Werden | Wetterau | Wiesenbrück | Wietzheim | Wildnisrode | Willuhnen | Wingern | Wöschen | Zweihuben


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>HINNENKO14IW</gov>


Hintertannen Зимокен Zimoken Liwny Livny Ливны