Herforder Chronik (1910)/486: Unterschied zwischen den Versionen
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Am 13. December wurde im Gerichtsbezirk der Hoheit Beeck auf der Löhner Heide der Colonus Toellner aus Mennighüffe, der seine Frau im Wochenbette durch Vergiftung getötet, von unten auf gerädert. | |||
Am 28. December solte den eingegangenen Befehlen gemäß eine Conferenz der im gegenwärtigen Kriege in dem Hannoverischen sich befindenden Befehlshaber der daselbst stehenden Kaiserlich Russischen und Englischen Armee, Grafen Tolstoy und Lord Cortkart, mit dem die preußische Armee statt des Churfürsten von Hessen commandirenden General Grafen von Kalckreuth in hiesiger Stadt gehalten werden. Es fand sich aber nur letzterer ein, welcher sich, nach einer eingetretenen Abänderung nach Minden begab, woselbst jene Conferenz denn auch würcklich stattgefunden hat. | |||
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Am 10. Januar erschreckte ein Nachmittags zwischen 3 u. 4 Uhr erfolgter heftiger Blitz und starker Donnerschlag die Einwohner der Stadt, besonders da sofort bemerkt worden, daß der Blitzstrahl den Thurm der Neustädter Kirche getroffen habe. Der bei augenblicklich angestellter Untersuchung in der Kirche sich befundene außerordentlich starke Schwefelgeruch, und das Herabfallen des in mehrere Stücke geschlagenen Drahts der Viertel-Klocke, setzte es außer allen Zweifel, daß das Gewitter würcklich in den Thurm geschlagen hatte, es wurde aber irgend eine Entzündung oder sonstige Beschädigung an demselben durchaus nicht gefunden. | |||
Am 9. Februar rückte, nachdem der ausgebrochene Krieg zwischen Osterreich und Franckreich durch die Schlacht bei Austerlitz in Mähren beendigt, und die anscheinend zwischen Preußen und Franckreich eingetretenen Mißhelligkeiten ausgeglichen worden, das Grenadier-Battaillon von Borstel wieder in hiesiger Stadt zur Garnison ein, blieb inzwischen fortwährend auf dem Feld-Etat. | |||
Am 27. Februar Mittags 1 Uhr schlug ein Blitzstrahl, der mit einem starcken Donner begleitet war, noch einmahl in den Thurm der Neustädter Kirche. Durch selbigen wurde der Draht der Viertel-Klocke anderweit in viele Stücke zerschlagen, und außerdem der Pfeiler hinter dem Rahts-Stuhle durch eine an demselben herabgehende fingertiefe Furche, von der Kalck und Steine in der Kirche lagen, beschädigt befunden, sonst aber eine weitere Entzündung oder Schaden-Anrichtung durch aus nicht bemerkt. | |||
Am 24. Aprill wurden nach geschehener Abtretung der Festung Wesel an den Französischen Keiser, die daselbst sich befundenen Festungs-Bau-Gefangene 33 an der Zahl auf dem Transport nach Hameln durch hiesige Stadt gebracht. Dieselben erhielten ihr Nachtquartier in der Siechen-Kirche. |
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1805, 1806
welche sich unter den Befehlen des Churfürsten von Hessen in Westphalen zusammengezogen, und von der sich zuerst das Hauptquartier in Paderborn befand.
Am 13. December wurde im Gerichtsbezirk der Hoheit Beeck auf der Löhner Heide der Colonus Toellner aus Mennighüffe, der seine Frau im Wochenbette durch Vergiftung getötet, von unten auf gerädert.
Am 28. December solte den eingegangenen Befehlen gemäß eine Conferenz der im gegenwärtigen Kriege in dem Hannoverischen sich befindenden Befehlshaber der daselbst stehenden Kaiserlich Russischen und Englischen Armee, Grafen Tolstoy und Lord Cortkart, mit dem die preußische Armee statt des Churfürsten von Hessen commandirenden General Grafen von Kalckreuth in hiesiger Stadt gehalten werden. Es fand sich aber nur letzterer ein, welcher sich, nach einer eingetretenen Abänderung nach Minden begab, woselbst jene Conferenz denn auch würcklich stattgefunden hat.
1806.
Am 10. Januar erschreckte ein Nachmittags zwischen 3 u. 4 Uhr erfolgter heftiger Blitz und starker Donnerschlag die Einwohner der Stadt, besonders da sofort bemerkt worden, daß der Blitzstrahl den Thurm der Neustädter Kirche getroffen habe. Der bei augenblicklich angestellter Untersuchung in der Kirche sich befundene außerordentlich starke Schwefelgeruch, und das Herabfallen des in mehrere Stücke geschlagenen Drahts der Viertel-Klocke, setzte es außer allen Zweifel, daß das Gewitter würcklich in den Thurm geschlagen hatte, es wurde aber irgend eine Entzündung oder sonstige Beschädigung an demselben durchaus nicht gefunden.
Am 9. Februar rückte, nachdem der ausgebrochene Krieg zwischen Osterreich und Franckreich durch die Schlacht bei Austerlitz in Mähren beendigt, und die anscheinend zwischen Preußen und Franckreich eingetretenen Mißhelligkeiten ausgeglichen worden, das Grenadier-Battaillon von Borstel wieder in hiesiger Stadt zur Garnison ein, blieb inzwischen fortwährend auf dem Feld-Etat.
Am 27. Februar Mittags 1 Uhr schlug ein Blitzstrahl, der mit einem starcken Donner begleitet war, noch einmahl in den Thurm der Neustädter Kirche. Durch selbigen wurde der Draht der Viertel-Klocke anderweit in viele Stücke zerschlagen, und außerdem der Pfeiler hinter dem Rahts-Stuhle durch eine an demselben herabgehende fingertiefe Furche, von der Kalck und Steine in der Kirche lagen, beschädigt befunden, sonst aber eine weitere Entzündung oder Schaden-Anrichtung durch aus nicht bemerkt.
Am 24. Aprill wurden nach geschehener Abtretung der Festung Wesel an den Französischen Keiser, die daselbst sich befundenen Festungs-Bau-Gefangene 33 an der Zahl auf dem Transport nach Hameln durch hiesige Stadt gebracht. Dieselben erhielten ihr Nachtquartier in der Siechen-Kirche.