Gernert (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen

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*1300 - 1400 Wanderung von Franken nach Böhmen ins Gau Trautenau
*1300 - 1400 Wanderung von Franken nach Böhmen ins Gau Trautenau
*1400 - 1500 Seßhaftmachung in Böhmen in Arnau / Hostinne, Kottwitz u.a.
*1400 - 1500 Seßhaftmachung in Böhmen in Arnau / Hostinne, Kottwitz u.a.
*1500 - 1650 Bürgerliches Aufstreben in [Arnau][https://de.wikipedia.org/wiki/Hostinn%C3%A9.]
*1500 - 1650 Bürgerliches Aufstreben zu einer Senatorenfamilie in [Arnau][https://de.wikipedia.org/wiki/Hostinn%C3%A9.]
*1650 - 1682 Leben in der Gegenreformation in Böhmen, wegen kathol. Repessalien entweichen in Grenznähe zu Schlesien nach Rochlitz an der Iser
*1650 - 1682 Leben in der Gegenreformation in Böhmen, wegen katholischer Repressalien entweichen Gernert in Grenznähe zu Schlesien, nach Rochlitz an der Iser. Dort sind sie eine Bauern und Dorfrichter.
*1682 - 1723 Exulantenflucht nach Sachsen, Schwertau, Gebhardsdorf, Estherwalde[https://de.wikipedia.org/wiki/George_Gernert]
*1682 - 1723 Exulantenflucht nach Sachsen, Schwertau, Gebhardsdorf, Estherwalde[https://de.wikipedia.org/wiki/George_Gernert]
*1723 - 1750 Exulantenleben in Schlesien, Petersdorf bei Primkenau
*1723 - 1750 Exulantenleben in Schlesien, Petersdorf bei Primkenau

Version vom 10. Mai 2018, 21:36 Uhr

Einleitung

Die Familienforschung vor dem Erscheinen der Kirchenbücher gestaltet sich im Fall eines GERNER(T)-Stammes der um 1300 aus Franken stammt, der dann 1506 nachweislich als Stadtpatrizier im böhmischen Arnau an der Elbe nachgewiesen wird als sehr schwierig. Aus dem um 1500 erreichten sozialen Stand der Familie Gerner(t) kann man in die Vergangenheit orientiert einige Rückschlüsse ziehen. Diese Rückschlüsse mit Quellenangaben der Indizienforschung, Indizien weil doch sehr lückenhaft Nachweise existieren, sind doch aber in der Gesamtheit ein schlüssiges Geschichtsbild von der Entwicklung eines Gerner-Astes. Die Orte und Zeitabschnitte von 1300 bis heute werden im Einzelnen im Punkt 8 dargestellt.

Gernert(h), Gerner, Görner sind als Nachnamen in der niederschlesischen Gegend Sprottau/Szprotawa zwischen 1700 bis 1900 durchweg für den selben Familienstamm gebraucht worden. Der Gerner(t)/Görner - Stamm aus Sprottischwaldau/Szprotawka kommt ursprünglich aus Arnau /tschechisch Hostinne[1]aus dem südlichen böhmischen Riesengebirge. Ersterwähnung der GERNERT (KERNERT) im Jahr 1505 in Arnau.

Herkunft und Bedeutung

Der Familienname GERNERT kommt aus der Deutung des Vornamens GERNOT [2], und hängt mit der Ursprungspopularität der deutschen Heldensage der Nibelungen[3] im fränkischen Raum zusammen.(siehe Persönlichkeiten)

Dieser Gerner_(Familienname) entstand durch den Abfall des "t" bzw."th" und Einfügung des zweiten "r" bei Gernet. Der "t"-Abfall entstand 1723 durch die Migration der Familie vom sächsischen Queisskreis ins preußische Niederschlesien.

Eine andere Deutung des Namens GERNER ist in fast alle Familiennamenbüchern der Karner, auch Gerner als Beinhaus beschrieben. Weiterhin Gern als Ortbezeichnung eines Geländes zweier spitz zusammenfließendern Gewässer (Ortsteil Gern in Bayern,Östereich,Schweiz und ein Stadtteil von München). Germanischen Ursprungs ist der Name Ger für die Speerspitze.

Varianten des Namens

Die Schreibvarianten der Frühzeit ab 1300 waren Gernot, Gernet(h),Gernert(h), Gerner, Gernardt, Gernart, Gernhardt, Gernhart, Gernolt, Gerholt

Im böhmischen Riesengebirge vorkommende Varianten, die die Wandlung vom "K" zum "G" durch schlesisch/sächsische Mundart widerspiegeln sind Kerner, Kernert und Khernert(1500-1700). Quelle: Berni Rula, Raum Oberelbe

In einer fränkischen Urkunde des Klosters Bronnbach, bei Wertheim, R-US Urkundenbestand/(794-)1133-1908, wurden 1624 für eine und die selbe Person, Heinrich Gernert, drei Varianten geschrieben. Titelseite Hericum GERNOT, zweite Seite Henricum GERNERTEN, dritte Seite Henricum GERNERT.

Vollnamen änderten sich durch Schrumpfung und durch Abbreviaturen.Mit Schriftkürzungszeichen für das zweite "er" in G(K)ernert" entstandene Formen wären, Gernt, Gernth, Kernt, Kernth.

Quelle: Wertheim um 1323, Wien, Trautenau/Trutnow, Arnau/Hostinne, Hohenelbe und siehe Abbreviatur von "er"[4]


Geographische Verteilung

Relativ Absolut
<lastname-map size="200">Gernert</lastname-map> <lastname-map mode="abs" size="200">Gernert</lastname-map>

[5]

Grafik zur relativen Häufigkeit "Gernert" im Reichstelefonbuch 1942 [6]


Grafik zur absoluten Häufigkeit "Gernert" im Reichstelefonbuch 1942 [7]


Namensstatistik: Man kann die ungefähre Häufung des Namens an Hand der Einwohner des Deutschsprachigen Raumes errechnen.

Grundlage:

          1200 ca. 7 bis 8.000.000 Einwohner(Ew)
          1400 ca.      12.000.000 Ew
          1618 ca.   15-16.000.000 Ew
          2015 ca.      75.000.000 deutschstämmige Ew in Deutschland

Heutige Vorkommen Deutschland + Österreich

       Gernert         339       +    3
       Gernart          10       +    1
       Gernerth          0       +    4
       Gernth            4       +    0
       Görnert         182       +    1

Summe: 544

Heruntergerechnete Häufigkeit der Familien Namens Gernert um 1400 ca. 30 Familien, plus den Vorkommen Namens Görnert sind es dann um 1400 ca. 45 Familien.

Das Jahr 1400 ist präsentativ, weil erst zu der Zeit die Nachnamen gefestigt wurden. Die Zahl 30 bis 45 Familienvorkommen um 1400 ist wichtig, um eventuelle "Quellenorte/ -gegenden" festzustellen.

Bekannte Namensträger

- Um 1300 Mainzer und Würzburger Bischoff namens GERNOT

- 1327 u. 1330 GERN`ER Schulß zu Wertheim, (Schultheiß z. Wertheim a. M)

- 1486 Conradus GERNET de Clingenberg Mogont. dyos. (Klingenberg am Main) Student an der Universität Heidelberg, Matrikelquelle

- 1498 Bernhardus GERNERT de Clingenberg Mogunt. dioc. (Klingenberg am Main) Student an der Universität Heidelberg, Matrikelquelle

Sonstige Personen

1323 Wertheimer Schultheiß Gernot genannt Irrmout, wird "Gern`t" in Urkunden abgekürzt, nicht mit dem zur gleichen Zeit amtierenden Schultheiß Gernot Kottwitz (Kotbus) zu verwechseln. Erstgenannter ist vermutlich der Sohn des Gernot, des Herolt's von Wertheim am Main um 1304.

Geographische Bezeichnungen

Die älteste ortsbezogene Erwähnung kommt allerdings aus dem Gebiet von Oberissel. Hier wurde er als Herkunftsnamen gebraucht. Es gab einen Gerner-Hof.

Gerner-Ast, Standorte und Zeitabschnitte

  • 1300 - 1400 Wanderung von Franken nach Böhmen ins Gau Trautenau
  • 1400 - 1500 Seßhaftmachung in Böhmen in Arnau / Hostinne, Kottwitz u.a.
  • 1500 - 1650 Bürgerliches Aufstreben zu einer Senatorenfamilie in [Arnau][8]
  • 1650 - 1682 Leben in der Gegenreformation in Böhmen, wegen katholischer Repressalien entweichen Gernert in Grenznähe zu Schlesien, nach Rochlitz an der Iser. Dort sind sie eine Bauern und Dorfrichter.
  • 1682 - 1723 Exulantenflucht nach Sachsen, Schwertau, Gebhardsdorf, Estherwalde[9]
  • 1723 - 1750 Exulantenleben in Schlesien, Petersdorf bei Primkenau
  • 1777 - 1918 Leben in einer friderizianischen Kolonie als Freigärtner in Sprottischwaldau
  • 1918 - 1945 Leben in einer Beamtenfamilie, Stadtförsterfamilie in Sorau in Brandenburg, Niederlausitz
  • 1945 - 1990 Zerstreuung des Familienverbandes durch die Flucht aus Schlesien in die DDR bzw.BRD, Schwerin, Destedt, Braunschweig, Düsseldorf, Berlin, Potsdam, Plauen
  • 1990 - 2016 Übersicht über die Gerner-Zweige des großen Gerner-Astes

Literaturhinweise

Literaturhinweise zum Gernert-Stamm aus Arnau,Rochlitz,Gebhartsdort/Schwertau, Petersdorf/Sprottischwaldau/ Sorau

1. vor 1500 Fanken,

                                       -(noch offen)

2. 1505 Böhmen Arnau/Hostinne,

                                       -Beiträge zur Geschichte von Arnau,von Carl Leeder, 
                                        Mittheilungen des für Geschichte der Deutschen in Böhmen, Prag 1872, Seite 45
                                       -Mittheilungen des Vereins füt Gesichte der Deutschen in Böhmen, Elfter Jahrgang
                                        2.und 3.HeftBeiträge zur Geschichte Arnaus von Dr.Carl Leeder,
                                        Fortsetzung,II.Periode.Verschiedene Besitzer Seite 58,(257),266
                                       -Chronik der Stadt Trautenau von Simon Hüttels, Verein für Geschichte der Deutschen in
                                        Böhmen, Prag 1881, Verlag Brockhaus Leipzig,
                                       -Beiträge zur Geschichte Böhmen's,Abtheilung III., Ortgeschichte Band I.
                                        Geschichte der Stadt Trautenau von Julius Lippert. Prag 1863,
                                        Seite 69(Sprache),73/74 (Bürgerfamilien)
                                       -Die alte Heimat Tschermna, Die Geschichte eines Dorfes im Vorland des Riesengebirges
                                        von Herbert Patzelt, Heimatkreis Hohenelbe/Riesengebirge e.V. Band 12 der
                                        Ortsbücher,Marktoberdorf 2008 S.2,9,10,31,42,46,82,93(Herkunft),
                                        117,131,158,159,164,185,188,190,195,196,200-209,216,240,251,252,258,259,301,321
                                       -Die alte Heimat, Arnau an der Elbe von Dr.0tto Weiss Band 1,
                                        Heimatkreis Hohenelbe/Riesengebirge e.V. Band 11 der Ortsbücher, Marktoberstein 2004,
                                        Seite 485,516,517,519
                                       -BerniRula, Generalni Rejstrik ke Vsem Svazum,Ruku1654 u.1651I. svazek/A-L und 
                                        Berni Rula 13,Kraj Hradecky II von Vaclav Pesak, Seite219,220,235,236 und
                                        Berni Rula 14, Hradecky III. Seite 195,258,259

3. 1654 Isergebirge Rochlitz/Rokytnice,

                                       -Heimatkunde des Rochlitzer Gerichtsbezirkes Starkenbach und Hochstadt,
                                        von Vinzenz Elsner, Rochlitz 1893 S.116
                                       -Quelle zur Geschichte der Herrschaft Starkenbach im Riesengebirge im 17.Jahrhundert
                                        von Fanz Donth.Hans H.Donth, Verlag Roberet Lerche München, 1974 
                                        Collegium Carolinum  Heft 17, Seite 752 Personenregister 19X
                                       -Rochlitz an der Iser und Harrachsdorf in der Neuzeit, von Hans H.Donth,
                                        R.Oldenburgverlag München 1993,Collegium Carolinum Band 65, Seite 573 Personenregister 41X

4. 1682 Gebhartsdorf Sachsen,

                                       -siehe Quelle a und b

5. 1745 Petersdorf NSL,

                                       -nur urkundliche Unterlagen, Ratsurkunden der Stadt Sprottau, Staatsarchiv Grünberg/Polen

6. 1776 Sprottischwaldau NSL,

                                       -Sprottischwaldau,Chronik der Kolonie  1776-1945, 1945-2010 von Jürgen Gerner,Selbstverlag
                                        in der Heimatstube Sprottau und im Schlesisches Museum Görlitz ablegt

7. 1920 Sorau/Zary Brandenburg

                                       -(noch offen)

Literaturhinweise zum GERNERT-Namen:

                                       -Beiträge  Kenntnis Sudetendeutscher Mundarten, 3. Die schlesische Mundart Ostböhmens 
                                        von Friedrich Festa, Prag 1926, Verlag des Vereines für Geschichte der 
                                        Deutschen in Böhmen,S.70 Auslaut -ert, Geräuschlaute "G" und "K" S. 79,
                                        d) Velare g,k S.87, g und kh S.88
                                       -Deutsche Namenskunde von Max Gottschalk, Rudolf Schützeichel, Seite 208
                                        Gernart....Kernert. 1.Aufl.1932,2.Aufl.1982
                                       -Handbuch der sudetendeutschen Kulturgeschichte, Band 6,Collegium Carolinum 1973,
                                        R.Lerche Verlag, Seite 104, Gernot.... 1528 Merten Gerneth(Arnau) MGB 11,58

Nibelungen-Literatur:

                                       -???XX Gernot der Hochgemuot S.42,144,  
                                       -Handbuch der sudetendeutschen Kulturgeschichte, Band 6,Collegium Carolinum 1973,
                                        R.Lerche Verlag, Seite 104, Gernot.... 1528 Merten Gerneth(Arnau) MGB 11,58
                                        Zitat: "Ein Zeuge für die Beliebheit der Nibelungendichtung, wo der zweite der
                                                burgundischen königlichen Brüder Gernot heißt. Vgl. in Schlesien
                                                noch FN Giernoth und Gernold (FN I 108)."

Daten aus FOKO

<foko-name>Gernert</foko-name> 14. Gernert, katholisch,evangelisch,kath., zwischen 1505 - 1910, Arnau/Hostinne u.Umland,Oberelbe Böhmen

15. Gernert, evangelisch, katholisch, zwischen 1654 - 1910, Rochlitz/Rockytnice, Isergebirge Böhmen

16. Gernert/Gerner,evangelisch, zwischen 1682 - 1945, Gebhartsdorf, Sprottischwaldau, Niederschlesien

Daten aus der Totenzettelsammlung

In unserer Totenzetteldatenbank findet man u. U. auch Einträge zum Familiennamen Gernert.

Daten aus GedBas

Weblinks

Gerner-/ Gernert-/ Gernet-Wappen   https://de.wikipedia.org/wiki/Gerner_von_Lilienstein

Familienforscher

Benutzer:Gerner