Dialekte: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 103: Zeile 103:


=== Deutsche Sprachinseln und untergegangene Dialekte ===
=== Deutsche Sprachinseln und untergegangene Dialekte ===
* [[jiddisch]]  wird heute noch weitergepflegt aber in hebräischer Schrift.
* [[jiddisch]]  wird heute noch weitergepflegt aber in hebräischer Schrift.
*  In [[Südmähren]] wurde bis 1945  die „ui-Variante“ eines mittelbairischen Dialektes gesprochen.


*  In [[Südmähren]] wurde bis 1945  die „ui-Variante“ eines mittelbairischen Dialektes gesprochen.
Diese Sprachvariante ist heute „Toter Dialekt“
Diese Sprachvariante ist heute „Toter Dialekt“
*  Zimbrisch wird in einigen Sprachinseln in Oberitalien Gesprochen.  http://de.wikipedia.org/wiki/Zimbern
*  Zimbrisch wird in einigen Sprachinseln in Oberitalien Gesprochen.  http://de.wikipedia.org/wiki/Zimbern
----


== Weitere Webseiten zu diesem Thema ==
== Weitere Webseiten zu diesem Thema ==

Version vom 7. Mai 2018, 02:49 Uhr

Diese Liste ist ein Versuch, in den Dialekt-Dschungel des deutschen Sprachraums ein wenig Licht zu bringen. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Für weitere Informationen, insbesondere geografische Hinweise zu den einzelnen Dialekten, nehmen wir gerne entgegen.

Oberdeutsch

Zum Oberdeutschen gehört das Schwäbisch-Alemannische, das Bairische, das Ostfränkische und das Süd(rhein)fränkische.

Schwäbisch-Alemannisch

Umfaßt Württemberg, Baden, das deutschsprachige Elsaß, Bayern westlich des Lechs, die deutschsprachigen Teile der Schweiz und Vorarlberg.

Schwäbisch
Niederalemannisch
Hochalemannisch
In der Schweiz gilt das Hochalemannische.
Höchstalemannisch (Walserdeutsch)
Vom Hochalemannischen ist im Südwesten und im Südosten das Höchstalemannische auszugliedern, das man als Walserdeutsch oder oder Walserisch bezeichnet, das teilweise im Kanton Wallis (in Oberwallis) gesprochen wird. Walser verbreiteten ihre Mundart ebenfalls in Graubünden und Vorarlberg und in anderen Walsersiedlungen. Manche walserische Erscheinungen Graubündens weisen rätoromanischen Einfluß auf.
Elsässisch
Sehr altertümliche Mundarten, dessen Norden zum Oberrheinischen, und dessen Süden zum Südbadischen und zum Schweizerdeutschen gehört. Hier ist besonders hinzuweisen auf das sogennante "Hanauer Land" dicht vor Straßburg, der als "Münstertal" geläufige Talzug der Vogesen und im Süden auf den Sundgau.

Bairisch

Bairisch ist gegliedert in Süd-, Mittel- und Hochbairisch, wobei das weite Flachland an Isar und Donau Ober- und Niederbayern mit den Hauptteilen Ober- und Niederösterreichs zu den Kernländern der größten deutschen Sprachlandschaft des Mittelbairischen verbindet. Zwischen der Nord-Süd-Stufung verläuft in breitem Saum durch Oberösterreich, Salzburg, das steirische Ennstal und Oberkärnten eine westbairisch-ostbairische Mundartgrenze, die auf die Zeit der ersten bayrischen Landnahme zurückgeht und etwa der Obergrenze der karolingischen Ostmark und des früheren Herzogtums Österreich folgt.

Südbairisch
Südbairisch wird vor allem in Steiermark, Kärnten und Tirol gesprochen.
Salzburgisch
Das Salzburgisch nimmt eine Übergangsstellung zwischen dem Süd- und dem Mittelbairischen ein
Mittelbairisch (Donaubairisch)
Es nimmt den größten Raum des Bairischen mit Donau und mittlerem und unteren Inn ein und erstreckt sich schon im frühen Mittelalter von Lech bis Bratislava (Preßburg).

Nach der Awarenherrschaft wurde das Grenzgebiet Böhmen – Österreich unter der Enns durch Baiern besiedelt.

Im Thayatal wurde wurde (auch) die „ui“- Variante gesprochen. Anredeform 2. Pers. Mz.

Mutter, habt ihr gut geschlafen? Was habt ihr verloren? Muida, hobts ös guit gschlofa? wos hobts ös verloist?

Der Dialekt ist „tot“ und wird nur von wenigen Südmährer –Nachkommen gepflegt.

Nordbairisch (Oberpfälzerisch)
Es wird etwa im Raum Regensburg, Naab, Fichtelgebirge und im nördlichen Böhmerwald gesprochen.

Ostfränkisch (Main- oder Oberfränkisch)

Dieser Sprachraum erstreckt sich als geschlossenes Gebiet um Würzburg, Bamberg, Bayreuth bis nach dem südlichen und westlichen Thüringen und bis an das Vogtland. Nürnberg und Umgebung ist mit einbezogen.

Südfränkisch (Südrheinfränkisch)

Es handelt sich um ein Sprachgebiet, das als Grenzstreifen zwischen dem Schwäbisch-Allemanischen, dem Nordbairischen, dem Ostfränkischen und dem Rheinfränkischen liegt.

Mitteldeutsch

Das Mitteldeutsche gliedert sich in das Westmitteldeutsche mit Rheinfränkisch, zu dem das Hessisch gehört, Moselfränkisch, Ripuarisch und das Ostmitteldeutsche mit Thüringisch, Obersächsisch, Lausitzisch, früher auch Schlesisch. Moselfränkisch und Ripuarisch werden auch als Mittelfränkisch bezeichnet.

Ehemaliges Rheinfränkisch (Hessisch)

Der westliche Teil wird vom Rheinpfälzischen (dem Mainzer Raum), der Östliche vom Hessischen eingenommen und deckt sich etwa mit dem Erzbistum Mainz. Eine rheinpfälzische Insel liegt am Niederrhein im Niederfränkischen, wo sich Ende des 18. Jh. Pfälzer niedergelassen haben, die zu ihren Landsleuten nach Nordamerika auswandern wollten. Sie stammen vorwiegend aus Simmern und Kreuznach. Der Grenzraum zwischen dem Hessischen und Thüringischen verläuft mit der Wasserscheide zwischen Werra und Fulda über den Hohen Meißner.

Mittelfränkisch

Das gesamte Mittelfränkische ist eine sprachliche Übergangslandschaft zwischen dem Rheinfränkischen unde dem Niederfränkischen.

Moselfränkisch
Moselfränkisch wird im Bereich des alten Kur-Trier gesprochen.
Ripuarisch
Ripuarisch ist der Bereich des alten Kur-Köln.


  • Wrede, Adam, Prof. Dr.: Neuer Kölnischer Sprachschatz, 13. Auflage, Köln 2010, 1145 Seiten, ISBN 978-3-7743-0438-3
  • Picard, Rudolf: Solinger Sprachschatz, Wörterbuch und sprachwissenschaftliche Beiträge zur Solinger Mundart, 2. erw. Aufl., Duisburg 1981, 445 Seiten.


Thüringisch

Die südliche Sprachgrenze gegenüber dem Ostfränkischen bildet der Kamm des Thüringer Waldes.

Zentralthüringisch
Am stärksten ausgeprägt im Dreieck Arnstadt-Erfurt-Gotha.

Obersächsisch (Meißnisch)

Wird in der Mitte durch thüringisch-hessische Merkmale geprägt. Niederdeutsche, auch mittel- und niederfränkische (flämische) Elemente nehmen im Norden Einfluß, während im Süden mainisch-ostfränkische Merkmale erscheinen.

Osterländisch
Etwa nördlich der Linie Groitzsch-Grimma-Strehla gilt über Leipzig hinaus keilförmig bis in die Niederlausitz das Ostländische.
Nordmeißnisch
Bereich Grimma-Döbeln-Riesa
Nordostmeißnisch
Ein Kleinraum um Lommatzsch-Großenhain
Westmeißnisch
Das Westmeißnisch beiderseits der unteren Zwickauer Mulde um Röchlitz nimmt eine Zwischenstellung ein zwischen dem Nordmeißnischen und Südmeißnischen einerseits und dem Altenburgischen andererseits.
Südmeißnisch
Liegt im Raum Öderan-Frankenberg-Hainichen-Freiberg
Südostmeißnisch
Das Südostmeißnische zwischen Dippoldswalde-Meißen-Radeburg-Bad Schandau wurde wesentlich von Dresden beeinflußt. Es stimmt in manchen Erscheinungen auffällig mit dem ehemaligen Schlesisch überein.
Osterzgebirgisch
Stellt eine Übergangsmundart zwischen dem Westerzgebirgischen und Meißnischen dar.
Westerzgebirgisch Das Westerzgebirgisch ist im Norden im Raume Zwickau-Glauchau das stark umgangssprachlich geprägte Vorerzgebirgische vorgelagert, während es im Westen ans Vogtländische angrenzt.

Lausitzisch und ehemaliges Schlesisch

Westlausitzisch
Östlich des Oberlaufs der Pulsnitz und westlich des im sorbischen Raum gesprochenen sogenannten "Neulausitzisch" liegt die kleine Rückzugslandschaft des Westlausitzischen um Pulsnitz und Kamenz.
Ehemaliges Schlesisch
Nördlich des Riesengebirges im Glatzer Land, in Ostböhmen und im Kuhländchen im oberen Odergebiet.
Niederlausitzisch
Ehemaliges Hochpreußisch

Das Niederlausitzisch und das ihm benachbarte Niederschlesisch stimmen sprachgeographisch am ehesten mit dem ehemaligen Hochpreußisch im mittleren Ostpreußen und dem ihm angrenzenden Westpreußen überein.

Niederdeutsch

Das Niederdeutsche ist einheitlicher als das Oberdeutsche oder Mitteldeutsche. Man unterscheidet 3 große Mundarträume: Niederfränkisch, Niedersächsich (auch Westniederdeutsch) mit West- und Ostfälisch und Ostniederdeutsch mit Märkisch-Brandenburgisch (mit Mittelpommersch) und Mecklenburgisch (mit Vorpommersch).

Niederfränkisch

Es ist nicht mit Niederländisch gleichzusetzen, sondern es wird auch am nördlichen deutschen Niederhein gesprochen, während der Nordosten der Niederlande um das Gebiet Gronningen niedersächsich ist.

Niedersächsisch

Zum Niedersächsichen gehören dir Mundarträume Nordniedersächsisch, West- und Ostfälisch. Eine scharfe Grenze vom Rothaargebirge an trennt das Niedersächsiche vom Fränkischen und Hessischen.

Westfälisch
Unter anderem im Gebiet Soest-Gütersloh-Paderborn. Ebenfalls im Münsterland, wogegen im Ruhrgebiet nur noch alte bodenständige Bauern westfälisch sprechen.
Ostfälisch
Im Südosten des Ostfälischen liegt das Elbostfälische.
Nordniedersächsich (Holsteinisch,Plattdeutsch)
Gebiet zwischen Kiel, Lübeck, Hamburg und Nordseeküste.
Plattdeutsch
Außer dem obengenannten Gebiet wird es ebenfalls in den Regionen Ostfriesland, Oldenburg, Bremen, Nordniedersachsen, Schleswig-Holstein und in manchen Teilen Mecklenburgs gesprochen.

Märkisch-Brandenburgisch

Das Brandenburgische umfaßt die Mark Brandenburg und weist eine siedlungsbedingte niederdeutsche Grundlage auf, die in der Prignitz und der Niederlausitz am besten bewahrt ist.

Mittelmärkisch
Weist Merkmale auf, die ins Niederländische führen.
Nordmärkisch
Mittelpommersch
Ein breiter Streifen westlich der Oder zur Ostsee, im Süden fehlt allerdings allerdings eine mundartliche Trennungslinie zum Nordmärkischen.
Berlinisch
Hebt sich in Lautformen und Sprachstil aus dem Märkisch-Brandenburgischen heraus.
Mecklenburgisch
Das Mecklenburgische ist im Westen und Süden klar abzugrenzen. Im Osten hat es seit der deutschen Besiedlung Vorpommern und Rügen in seinen Mundartbereich einbezogen. Deshalb spricht man auch von

Mecklenburgisch-Vorpommersch

Friesisch

Es ist keine Mundart, sondern eine eigene Sprache, die zum Englischen überleitet.

Westfriesisch
Die größte Fläche nimmt heute das Westfriesische um und vor allem westlich von Groningen einschließlich der Inseln Schiermonnikoog und Terschelling ein, das vom Nordniedersächsischen und von der Zuidersee umschlossen ist.
Stadtfriesisch
Im niederländischen Gebiet wird set dem 16. Jh. strichweise ein Mischdialekt von Friesisch und Niederländisch gesprochen, das sogennante "Stadtfriesische", z. B. in Leeuwarden, dem Mittelpunkt der niederländischen Provinz Friesland, in Dokkum, Franeker, Harlingen und Staveren.
Ostfriesisch
Es wird zwischen Lauwersee und Wesermündung, vor allem aber auf der Insel Wangeroog gesprochen.
Saterländisch
Nur das Saterländische mit seinen Kirchspielen Ramsloh, Stücklingen und Scharrel im Hochmoor des nordniedersächsischen Binnenlandes zwischen unterer Weser und Ems in der Nähe von Friesoythe hat seine Selbstständigkeit vor dem Mittelniederdeutschen bewahren können.

Nordfriesisch

Das Nordfriesisch wird auf den Halligen und den angrenzenden Festlandstreifen and der Westküste Südjütlands und Schleswigs, mit dänischen und niederdeutschen Bestandteilen vermischt, gesprochen.

Helgoländer Friesisch

Ganz verschieden vom übrigen Friesisch ist der auf der Insel Helgoland gesprochene friesische Dialekt.

Deutsche Sprachinseln und untergegangene Dialekte

  • jiddisch wird heute noch weitergepflegt aber in hebräischer Schrift.
  • In Südmähren wurde bis 1945 die „ui-Variante“ eines mittelbairischen Dialektes gesprochen.

Diese Sprachvariante ist heute „Toter Dialekt“

Weitere Webseiten zu diesem Thema

en:Dialects