Skirde (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen
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Allgemeine deutsche Bibliothek, Band 19, S. 644 (Diese Quelle ist einsehbar z.B. bei Google Books, nachfolgend wörtlich zitiert) | Allgemeine deutsche Bibliothek, Band 19, S. 644 (Diese Quelle ist einsehbar z.B. bei Google Books, nachfolgend wörtlich zitiert) | ||
* „[..] Etymologische Untersuchung über einige dänische Worte. […] Skird der Schoos, Skirde der Kaufbrief. Skird ist das Stammwort der dem Alterthumsforscher bekannten Scutationis danicae, eine Art symbolischer Tradition, nemlich es ward ein Stück einer verkauften Sache, in den Schoos des Käufers gelegt. Eine nähere Bestimmung giebt das Schonische [?] Gesetz. […] Durch diese neue Derivation vernichtet Hr. Schl. Meißens Ableitung in seiner Abhandlung de Scotatione Danica Altona 1744. Eine Abhandlung, welche beim Verf[asser] unbekannt zu sein scheinet. Hr. Meiße leitet Scotatio vom Zeitwort Skirde gerichtlich überlassen, welches aber ebens falls von Skird der Schoos herzuleiten ist.“ | * „[..] Etymologische Untersuchung über einige dänische Worte. […] Skird der Schoos, Skirde der Kaufbrief. Skird ist das Stammwort der dem Alterthumsforscher bekannten Scutationis danicae, eine Art symbolischer Tradition, nemlich es ward ein Stück einer verkauften Sache, in den Schoos des Käufers gelegt. Eine nähere Bestimmung giebt das Schonische [?] Gesetz. […] Durch diese neue Derivation vernichtet Hr. Schl. Meißens Ableitung in seiner Abhandlung de Scotatione Danica Altona 1744. Eine Abhandlung, welche beim Verf[asser] unbekannt zu sein scheinet. Hr. Meiße leitet Scotatio vom Zeitwort Skirde gerichtlich überlassen, welches aber ebens falls von Skird der Schoos herzuleiten ist.“ |
Version vom 31. Dezember 2017, 10:00 Uhr
Herkunft und Bedeutung
Ostpreußen
Der Name ist mehrdeutig.
a) Hinweis auf einen abgeschieden liegenden Wohnplatz.
- prußisch „skirt“ = unterscheiden
- „skirti“ = teilen, kennzeichnen
- preußisch-litauisch „skerdimas“ = Gehau, Holzschlag, Einschlag, Teil des Waldes, der zum Einschlagen bestimmt wurde
b) Nicht auszuschließen Hinweis auf Nüsse oder Hülsenfrüchte am Wohnplatz oder Erntehelfer. Nach Vanagas im Sinne von
- „eižeti“ = bersten, zerreissen, platzen, springen
- im Memelland mit der Bedeutung brechen, aushülsen
c) Übername für jemand mit rissiger Haut.
- litauisch „skerdeti“ = Risse in der Haut bekommen, springen, aufbrechen, platzen
Zur etymologischen Deutung des dem Namen gleichen Begriffes gibt es zudem an folgender Stelle in der Literatur einen Hinweis:
Allgemeine deutsche Bibliothek, Band 19, S. 644 (Diese Quelle ist einsehbar z.B. bei Google Books, nachfolgend wörtlich zitiert)
- „[..] Etymologische Untersuchung über einige dänische Worte. […] Skird der Schoos, Skirde der Kaufbrief. Skird ist das Stammwort der dem Alterthumsforscher bekannten Scutationis danicae, eine Art symbolischer Tradition, nemlich es ward ein Stück einer verkauften Sache, in den Schoos des Käufers gelegt. Eine nähere Bestimmung giebt das Schonische [?] Gesetz. […] Durch diese neue Derivation vernichtet Hr. Schl. Meißens Ableitung in seiner Abhandlung de Scotatione Danica Altona 1744. Eine Abhandlung, welche beim Verf[asser] unbekannt zu sein scheinet. Hr. Meiße leitet Scotatio vom Zeitwort Skirde gerichtlich überlassen, welches aber ebens falls von Skird der Schoos herzuleiten ist.“
Varianten des Namens
- Skirdys, Skerd, Skerde
- Szkirde, Szkierde, Szkerd, Szkyrde. In Ostpreussen (insbesondere in Kirchenbüchern) auch in der Schreibweise jeweils mit zusätzlichem "z".
Geographische Verteilung
Relativ | Absolut |
---|---|
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Bekannte Namensträger
a) Geistliche
- Heribert Skirde, Pater, Berlin
- Anton Skirde, Kaplan in Wormditt, Krs. Braunsberg (ZGAE, Band VIII, S. 450)
- t.b.d.
b) Akademiker
- Dr. Edward G. Skirde, ehem. St. John's University, Staten Island, New York
- t.b.d.
c) Militärs
- August Skirde, Oberstleutnant a.D. (Ltr. Heeresnebenzeugamt)
- t.b.d.
d) Historische Amtsträger
- Andreas Skirde, Schöppenmeister in Allenstein, *Wangst, Krs. Rössel (1709/11), + Allenstein 30.04.1785
- Johannes Skirde, Direktor im Kloster Springborn, Krs. Heilsberg, in den Jahren 1894 bis 1899 (ZGAE, Band XX, S. 321)
- t.b.d.
Sonstige Personen
Geographische Bezeichnungen
Ortsnamen:
- Schirditen (1421), verschwundene Ortschaft im Samland
- Schirdittlack (1542), verschwundene Ortschaft bei Mollehnen, Samland
- Schirteynen (1419), Schirten Kreis Heiligenbeil
Literaturhinweise
- Volltextsuche nach Skirde in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Abkürzungen: ZGAE = Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde Ermlands
- Skirde, A. (2007). Polen, Reußen, Kellaren. In: Behrendt, W., Hrsg.: Jomen Post, Seite 100 ff.
- Birch-Hirschfeld, A. (1937) Bauernlisten aus dem Fürstbistum Ermland von 1660 und 1688. Nachdruck d. Ausg. v. 1937. In: ZGAE, Band 26. Seiten: 161, 224, 225.
- Brauer, K.M. (2003). Bewohner von Schellen im Ermland zwischen 1300 und 1900, S. 91 ff. Das Buch ist bei "Google Books" einsehbar.
- Funk, A. (1955). Geschichte der Stadt Allenstein von 1348 bis 1943. Verlag: Patenschaftsamt d. Stadt Allenstein
- Heling, R. / Poschmann, B. (1997) Die Bevölkerung des Ermlandes 1773 - Die ältesten Prästationstabellen des Hochstifts; Sonderschriften des Vereins für Familienforschung.
- Herholz, G. (1960) Die Vorfahren des Georg Herholz. In: ZGAE, Band 30.
- Kumor, Boleslaw ([?]). Personenverzeichnis der Pfarrei Guttstadt aus dem Jahr 1695. Online (Abruf 29.12.2017): https://www.hubert-woelky.de/ahnen/fundgrube/quelle.htm
- Lühr, Georg (1904 [?]) Die Schüler des Rößeler Gymnasiums nach dem Album der Marianischen Kongregation. In: ZGAE, Band 15-18.
- Stolzenberg, Bruno (1997) Das Kirchspiel Lautern mit Lautern, Kekitten, Krausenstein, Porwangen, Teistimmen mit Görkendorf, Voigstdorf und Wangst von der Gründung bis zum Ende der deutschen Verwaltung mit einer kurzgefaßten Geschichte des Ermlands. Fleider Verlag.
- ZGAE, Band 20, Seiten 303 und 321.
- ZGAE, Band 10, Seite 72.
- ZGAE, Band 8, Seite 450.
Daten aus FOKO
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Daten aus der Totenzettelsammlung
In unserer Totenzetteldatenbank findet man u. U. auch Einträge zum Familiennamen Skirde.