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Stand 1939: Ältester Teil der eigentlichen Altstadt der im Zuge der nordsüdlich laufenden Verkehrsstraße zu Füßen der [[curia]] (Burgstelle) angelegt. Zweistraßenort mit einst breitem Markt als einziger Verbindung zwischen beiden Straßen. Neben diesem besteht nur noch eine Gasse als Zugang zu den Himterhöfen. Dieser Teil der Altstadt war ursprünglich durch Palisaden und Graben geschützt (1240 Meißnische Fehde). 1254 erfolgte dutch [[Markgrafschaft Brandenburg|Markgraf Johann I. und Otto III. von Brandenburg]] gemäß den Voraussetzungen zur Gründung eines [[Dominikaner|Dominikanerklosters]] auf dem [[Burg (GOV)|Burggelände]] die Errichtung der massiven [[Wehranlage]], einer Feldsteinmauer mit Ziegelbekrönung und die Anlage von Toren (noch erhalten der innere Torturm des (Alt-)Landsberger Tores, heute Pulverturm genannt), Warten (noch erhalten die West-Warte) und [[Wiekhaus|Wiekhäuser]] (einige teilweise erhalten). Bei dieser Ummauerung der Stadt erfolgte zugleich ihre Erweiterung durch Einbeziehung des bäuerlichen [[Suburbium|Suburbiums]] im Südosten (alter [[Kietz]]) und eines sumpfigen Freigeländes im Nordosten. | |||
Der duch Umsiedlung der [[Wenden (Volk)|Wenden]] am Straussee entstandene Fischerkietz blien außerhalb der Mauer und unterstand unmittelbar dem Landesherrn. Der Zugang erfolgte nur über die Kietzer Pforte mit Torturm (seit dem 30jährigem Krieg verschwunden). Zugang zur [[Feldmark]] im Osten dirch das einfache Müncheberger Tor. Landsberger im Süden und Wriezener Tor im Norden sind als Doppeltore angelegt. Längsausdehnung der Altstadt 625 Meter, Breitenausdehnung 535 Meter. Der Nordost-Teil wurde das Viertel der unehrlichen Leute und späterer Zuzügler (Scharfrichterei, Hinterhäuser, Getto). | |||
Seit dem 14. Jhdt. Randbebauung des Marktes und dadurch Abtrennung der Stadtkirche. Diese, St. Marien, wohl die älteste Kirche; Gründungszeit unbekannt. Das dörfliche [[Suburbium]] besaß in St. Nikolai eine eigene Kirche. 1256 Grundsteinlegung der [[Dominikaner|Dominikaner-Klosterkirche]]. Im 14. Jhdt. entstand vor dem Landsberger Tor die Georgenkapelle mit [[Hospital]]. Vor 1440 Gründung einer Wallfahrtskapelle, 1508 Neubau als St.-Marien-Kirche auf dem Krähen-, später Marienberge 2 km vor der Stadt. Pfarrkirche St. Marien 1432 durch die [[Hussiten]] zerstört, 1448 erneuert und gewölbt; die Nikolaikirche ging in der Reformationszeit ein und wurde seit Anfang des 17. Jhdts. allmählich abgerissen, der Turm zuletzt um 1772. Das [[Dominikaner|Dominikaner-Kloster]] verfiel seit der REformation, wurde zuletzt als Kalkbruch für den städtischen Kalkofen benutzt, nach mehrfachem Besitzwechsel 1772 an den Staat verkauft, der 1787 die Ruine abreißen und an ihrer Stelle zum Teil auf ihren Grundmauern das Landarmen- und Invalidenhaus, später [[Korrigendenanstalt]], Provinzialanstalt, 1939 verschiedenen Zwecken dienend, errichten ließ. Die Wallfahrtskirche auf dem Marienberge fiel 1542 der Erbitterung des Volkes gegen die katholische Kirche zum Opfer. An ihrer Stelle steht 1939 der wuchtige Wasserturm. Die Georgenkapelle diente 1739 profanen Twecken; das zugehörige Spital ist ist seit dem 30jährigen Krieg verschwunden. | |||
Das ältere Rathaus in der Mitte des jetzigen Marktes parallel zur Stadtkirche aus Feldsteinen mit gotischen Ziegelaufbau errichtet, wurde 1805 wegen Baufälligkeit abgerissen. An seiner Stelle trat 1819 ein am Westende des Marktes erbaute "Stadthaus". Das Alter der Altstadthäuser reicht zumeist nicht über den 30jährigen Krieg zurück. Trotz häufiger Zerstörungen, 1348-50, Woldemarwirren, 1402 und 1404 Dietrich von Quitzow und Pommern, 1432 [[Hussiten]], seit 1626 Heerhaufen Ernst von Mansfeld, Wallensteins, der Schweden und Kroaten, und Brände, 1521, 1570, hat sich der Grundplan der Altstadt im wesentlicher erhalten. | |||
Seit Gründung der Ostbahn, die etwa 6 km südlich der Stadt vorüberzieht, entwickelte sich [[Strausberg]] nach dem Ostbahnhof zu. 1871 entstand die Villenkolonie [[Strausberg]] II., die 1939 fast bis an die nach Süden ausgreifende Stadt [[Strausberg]] I. heranwuchs. Auch im Norden und Osten sind 1939 eine Anzahl junger Villensiedlungen entstanden. Auf dem nahe der Altstadt gelegenen Gelände gründete die Provinzialverwaltung 1883 das Landesjugendheim und das Mädchenheim, weiter östlich dasBurschenheim, an der Klosterdorfer Chaussee das Wanderarbeitsheim. | |||
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Version vom 27. Oktober 2017, 13:27 Uhr
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Brandenburg > Landkreis Märkisch-Oderland > Strausberg
Früherwähnung
Name
- 1239, 1247 Struceberch
Landschaftslage
Strausberg liegt an der Stelle, wo die aus der Lausitz nach der Ostsee ziehende Straße der Frühzeit in den Hohen Barnim eintritt und zwischen dem Straussee und einstigem Sumps- und Waldgebiet eine süd-Ost-Kette den natürlichen Zugang bildet. Anlage früher auf hügeligem, heute stark ausgeglichenem Gelände in 60 Meter Höhe über NN.
Ortsursprung
Auf altem Siedlungsgelände entstand in den Zeiten der Dänen- und Pommernkriege eine askanische Paßfeste (curia) oberhalb des Straussees, wohl gleichzeitig eine dörfliche Siedlung in Gestalt eines 3eckigen Platzdorfes, wenig später zwischen diesem und der Curia eine deutsche Marktsiedlung (oppidium).
Stadtgründung
Markgraf Johann I. von Brandenburg verlieh der Marktsiedlung deutsches Stdtrecht. Später brandenburgisches Stadtrecht belegt, 1284 Civitas.
Stadtsiedlung
Stand 1939: Ältester Teil der eigentlichen Altstadt der im Zuge der nordsüdlich laufenden Verkehrsstraße zu Füßen der curia (Burgstelle) angelegt. Zweistraßenort mit einst breitem Markt als einziger Verbindung zwischen beiden Straßen. Neben diesem besteht nur noch eine Gasse als Zugang zu den Himterhöfen. Dieser Teil der Altstadt war ursprünglich durch Palisaden und Graben geschützt (1240 Meißnische Fehde). 1254 erfolgte dutch Markgraf Johann I. und Otto III. von Brandenburg gemäß den Voraussetzungen zur Gründung eines Dominikanerklosters auf dem Burggelände die Errichtung der massiven Wehranlage, einer Feldsteinmauer mit Ziegelbekrönung und die Anlage von Toren (noch erhalten der innere Torturm des (Alt-)Landsberger Tores, heute Pulverturm genannt), Warten (noch erhalten die West-Warte) und Wiekhäuser (einige teilweise erhalten). Bei dieser Ummauerung der Stadt erfolgte zugleich ihre Erweiterung durch Einbeziehung des bäuerlichen Suburbiums im Südosten (alter Kietz) und eines sumpfigen Freigeländes im Nordosten.
Der duch Umsiedlung der Wenden am Straussee entstandene Fischerkietz blien außerhalb der Mauer und unterstand unmittelbar dem Landesherrn. Der Zugang erfolgte nur über die Kietzer Pforte mit Torturm (seit dem 30jährigem Krieg verschwunden). Zugang zur Feldmark im Osten dirch das einfache Müncheberger Tor. Landsberger im Süden und Wriezener Tor im Norden sind als Doppeltore angelegt. Längsausdehnung der Altstadt 625 Meter, Breitenausdehnung 535 Meter. Der Nordost-Teil wurde das Viertel der unehrlichen Leute und späterer Zuzügler (Scharfrichterei, Hinterhäuser, Getto).
Seit dem 14. Jhdt. Randbebauung des Marktes und dadurch Abtrennung der Stadtkirche. Diese, St. Marien, wohl die älteste Kirche; Gründungszeit unbekannt. Das dörfliche Suburbium besaß in St. Nikolai eine eigene Kirche. 1256 Grundsteinlegung der Dominikaner-Klosterkirche. Im 14. Jhdt. entstand vor dem Landsberger Tor die Georgenkapelle mit Hospital. Vor 1440 Gründung einer Wallfahrtskapelle, 1508 Neubau als St.-Marien-Kirche auf dem Krähen-, später Marienberge 2 km vor der Stadt. Pfarrkirche St. Marien 1432 durch die Hussiten zerstört, 1448 erneuert und gewölbt; die Nikolaikirche ging in der Reformationszeit ein und wurde seit Anfang des 17. Jhdts. allmählich abgerissen, der Turm zuletzt um 1772. Das Dominikaner-Kloster verfiel seit der REformation, wurde zuletzt als Kalkbruch für den städtischen Kalkofen benutzt, nach mehrfachem Besitzwechsel 1772 an den Staat verkauft, der 1787 die Ruine abreißen und an ihrer Stelle zum Teil auf ihren Grundmauern das Landarmen- und Invalidenhaus, später Korrigendenanstalt, Provinzialanstalt, 1939 verschiedenen Zwecken dienend, errichten ließ. Die Wallfahrtskirche auf dem Marienberge fiel 1542 der Erbitterung des Volkes gegen die katholische Kirche zum Opfer. An ihrer Stelle steht 1939 der wuchtige Wasserturm. Die Georgenkapelle diente 1739 profanen Twecken; das zugehörige Spital ist ist seit dem 30jährigen Krieg verschwunden.
Das ältere Rathaus in der Mitte des jetzigen Marktes parallel zur Stadtkirche aus Feldsteinen mit gotischen Ziegelaufbau errichtet, wurde 1805 wegen Baufälligkeit abgerissen. An seiner Stelle trat 1819 ein am Westende des Marktes erbaute "Stadthaus". Das Alter der Altstadthäuser reicht zumeist nicht über den 30jährigen Krieg zurück. Trotz häufiger Zerstörungen, 1348-50, Woldemarwirren, 1402 und 1404 Dietrich von Quitzow und Pommern, 1432 Hussiten, seit 1626 Heerhaufen Ernst von Mansfeld, Wallensteins, der Schweden und Kroaten, und Brände, 1521, 1570, hat sich der Grundplan der Altstadt im wesentlicher erhalten.
Seit Gründung der Ostbahn, die etwa 6 km südlich der Stadt vorüberzieht, entwickelte sich Strausberg nach dem Ostbahnhof zu. 1871 entstand die Villenkolonie Strausberg II., die 1939 fast bis an die nach Süden ausgreifende Stadt Strausberg I. heranwuchs. Auch im Norden und Osten sind 1939 eine Anzahl junger Villensiedlungen entstanden. Auf dem nahe der Altstadt gelegenen Gelände gründete die Provinzialverwaltung 1883 das Landesjugendheim und das Mädchenheim, weiter östlich dasBurschenheim, an der Klosterdorfer Chaussee das Wanderarbeitsheim.
Wappen
Datei:Wappen Ort Musterort Kreis Märkisch-Oderland.png Hier: Beschreibung des Wappens -->
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
Geschichte
- Beschreibung der Stadt Strausberg in: Fischbach,Friedrich L.: Statistisch-topographische Städte-Beschreibung der Mark Brandenburg 1786
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Internetlinks
Offizielle Internetseiten
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>STRERGJO62WO</gov>
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