Diskussion:Personenstandsarchiv Rheinland: Unterschied zwischen den Versionen
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Jean Luc Picard, Köln / München | Jean Luc Picard, Köln / München | ||
Sehr geehrter Herr Picard, über Ihre - treffenden - Sätze muß ich mal nachdenken. Selbst erst im 25. Jahr im Öffentlichen Dienst, seit gut 20 Jahren in Familien- und Heimatforschung aktiv, hierbei mit Praxiserfahrung in zahlreichen Archiven, sei es als Nutzer oder Archivar habe hier sicher nicht so ausgeprägte Erfahrungen und Kenntnisse wie Sie. | |||
Die Summe von 30 Millionen Bau- bzw. Investitionskosten wurde im übrigen nicht von mir ins Feld geführt. | |||
Brühl kenne ich noch aus einer Zeir von der die meisten der heutigen Nutzer sie sich gar nicht mehr vorstellen können. In Kalkum sitze ich nicht selten als einziger Nutzer ... soll ich fortfahren. Ggfs. mit Nachteilen (?) der aktuellen Situation? | |||
Das Beschäftigungsproblem ist auf jeden Fall ein Kriterium. Alleine weil auch hier gespart werden muß und wird. Derzeit aber zu Lasten der Nutzer und der aufzubewahrenden und zu erhaltenden Archivalien. Wollen Sie diesen Zustand beibehalten? Grundsätzlich wird im Öffentlichen Dienst, auch heute, niemand entlassen und seien Sie gewiss, das Problem von Zeitverträgen ist mir bewußt. Deren gab es schon als ich meine Ausbildung beendete. | |||
Derzeit steht z.B. in Kalkum die Frage an ob es für Nutzer ganz geschlossen wird, wollen Sie das? Es ist ein Ergebnis des Stellenplans. Für "uns" werden nicht ohne wenn und aber Archivmitarbeiter eingestellt während Kindergärten und andere öffentliche Einrichtungen dünn besetzt sind oder geschlossen werden. Das was Sie hier als wenig praxisorientiert bezeichnen ist vermutlich die einzige Möglichkeit auch zukünftig den Nutzern die Archivalien zur Verfügung zu stellen. Im übrigen auch z.B. das Bistumsarchiv Trier oder das PA Brühl sind durch Zentralisierung entstandene Einrichtungen. Und, haben sie sich als schlecht erwiesen für den Forscher? Vielleicht lernt so der bisherige, ausschließliche Brühl-Nutzer Archivalien kennen von denen er zuvor noch keine Kenntnis hatte? | |||
Also gilt es als Forschender Flexibilität an den Tag zu legen. Ohne diese ist die Forschung eh nicht möglich. Aber die Alternative treffe ich immer häufiger: Internetforscher! Doch wo kommt denn der Wissensstand derer her die Auskunft erteilen? | |||
Eine Möglichkeit wäre z.B. auch eine drastische Anhebung der z.Zt. quasi auf dem Nullstand sich befindenden Nutzungsgebühren. Wer ist einverstanden und unterbreitet diesen Vorschlag? | |||
Mit besten Grüßen aus Köln --[[Benutzer:RGG|RGG]] 18:16, 7. Nov 2006 (CET) |
Version vom 7. November 2006, 17:16 Uhr
Diskussion zur geplanten Verlagerung des Archivs
Pro
- Langfristige (Personal-)Kostenersparnis?
- Woher kommen die meisten Besucher? Die Bestände betreffen gleichmäßig das gesamte nördliche Rheinland(RP Köln und Düsseldorf)
- Besucher aus den nördlichen Teilen von NRW können sich wegen der kürzeren Anfahrtswege freuen
- Düsseldorf liegt deutlich zentraler innerhalb dieses Gebietes als Brühl (oder nicht?)
- Düsseldorf ist mit Bus und Bahn von überall sehr gut zu erreichen
- in Düsseldorf (Hauptstaatsarchiv) gibt es eine Restaurationswerkstatt; viele, insbesondere Belegakten, sind in Brühl wegen Schimmelbefall gesperrt; vermutlich ohne Aussicht darauf, dass diese entsprechend behandelt werden, damit sie für die Benutzung wieder freigegeben werden können
- Viele derzeitige Einschränkungen für Benutzer durch begrenzte Räumlichkeiten, Geräte, Personal könnten im Rahmen eines größeren Archivs wegfallen
- in Düsseldorf (Hauptstaatsarchiv) gibt es keine Einschränkungen hinsichtlich der Anzahl der Bestellung von Archivalien
- in Düsseldorf ist der Benutzerlesesaal klimatisiert; eine plötzliche vorzeitige Schließung des Archivs wegen Überhitzung der Räumlichkeiten, wie in Brühl schon vorgekommen, ist nicht denkbar
Contra
- Für einen Neubau in Düsseldorf wurden 30 Millionen € veranschlagt
- Bei einem Ausbau von denkmalgeschützten Gebäuden fallen deutlich höhere Kosten an
- Umzug verursacht überflüssige Kosten für den Steuerzahler
- Archiv in Brühl ist für seinen Zweck sehr gut ausgestattet
- Das Schloss bildet ein wunderbares Ambiente für Mitarbeiter und Archivbenutzer
- Eine adäquate Nutzung für den Schlossflügel in Brühl ist nicht denkbar
- Keine Vorteile für Mitarbeiter und Archivbenutzer erkennbar
- Woher kommen die meisten Benutzer? Vermutlich aus der weiteren Region um Brühl.
- Brühl liegt zentral im Gebiet des Bestands des PSA Brühl (RP Köln und Düsseldorf)
- Steuergelder sollten besser für Restaurierung der schon jetzt nicht mehr nutzbarer Archivalien verwendet werden
- Zusammenlegung mehrerer Archive und Personalabbau könnten zu Archivöffnungszeiten führen, die benutzerunfreundlich sind
- Vor, während und nach einem Umzug stünden die Archivalien für längere Zeit dem Nutzer nicht zur Verfügung. Ein Archivumzug ist mit einem Wohnungswechsel nicht vergleichbar
- Die zum Teil sehr persönliche Atmosphäre, die zurzeit im PSA besteht, kann ein "Riesen-"Archiv nicht bieten
- Hohe Investitionskosten der letzten Jahre - Magazinumbau, Transportanlage für Archivalien etc. - wären "für die Katz"
- Auch wenn sozialverträgliche Regelungen seitens des Arbeitgebers beabsichtigt wären, würden diese für einige Mitarbeiter große Einschnitte in ihr Arbeits- und Privatleben zur Folge haben evtl. sogar Arbeitslosigkeit
- Das PSA Brühl ist in wenigen Minuten vom Bahnhof Brühl zu erreichen. Zu anderen Standorten muss man vermutlich auch noch Straßenbahn oder Bus benutzen.
Stellungnahme
Ich bitte jeden, der hier Pro oder Contra einträgt, sich selbst genau zu prüfen, inwiefern nicht sehr persönliche Gründe, wie z.B. eigener kurzer Anfahrtsweg, hier in die Argumentation mit einfließen. Marie-Luise (Carl) 07:35, 7. Okt 2006 (CEST)
Hier muß ich Marie-Luise, nach gründlichem Studium der Pro und Contra Einträge, ausdrücklich zustimmen. Woher kommt z.B. die Feststellung das die jetzigen Nutzer mehrheitlich aus dem näheren oder weiteren Umfeld von Brühl stammen? Dies wäre doch eigentlich erst recht ein Grund für eine Verlagerung nach z.B. Düsseldorf oder Duisburg, da dort mehr Menschen im Einzugsbereich leben. Arbeitslos würde unmittelbar auch niemand, da im Landesdienst. Diese Kette könnte fortgeführt werden. Ein längeres Gespräch, welches ich vor zwei Wochen das Vergnügen hatte zu diesem Thema mit Herrn Dr. Schleidgen zu nehmen, bestärkte mich - in meiner vorherigen Unwissenheit - darin das ein Umzug kein Problem ist. Sondern eher viele Vorteile bieten würde. Alle bislang dezentral untergebrachten Archivalien in einem Haus. Über einen Lesesaaldienst reponierbar, d.h. schnellerer und publikumsfreundlicherer Zugriff. Letztlich jedoch bislang auf Grund der Sparzwänge nicht verwirklicht. Der Neubau mag 30 Millionen kosten, spart (vermutlich) auf lange Sicht jedoch viel Geld (dem Land) und dem Nutzer Zeit. Bevor jedoch weiterhin viele Gerüchte für Ungemach sorgen: Der Bau muß zunäöchst vom Land bewilligt, dann die Finanzierung gesichert sein, hiernach folgen Baugenehmigung und dessen Ausführung. Hierüber vergehen Naturgemäß einschl. des Umzugs aller Archivgüter Jahre. Viele werden bis dahin ihre Forschungen beendet haben. Ansonsten dürfte es nicht so sehr ins Gewicht fallen ob ich von Aachen, Düren, Gummersbach oder Köln nach Brühl oder Düsseldorf fahre. Ralf Gier, Köln 19:01, 31. Okt 2006 (CEST)
Ich muss den Ausführungen des Herrn Gier leider zum Großteil wiedersprechen. Die Aussage von Herrn Gier zum Landesdienst in NRW oder auch in anderen Landesverwaltungen der BRD entsprechen leider nicht der Realität in unserem Land. Ob Beschäftigte im Bundes- Landes oder auch Kommunaldienst beschäftigtb sind, auch hier gibt es keine Garantie für eine Beschäftigung auf Lebenszeit. Zeitverträge oder ähnliche Befristungsmodelle sind oft der Alltag in den Verwaltungen der Gegenwart. Ob beim Umzug nicht der Ein oder Andere unter die Räder kommt bleibt abzuwarten! Die Frage der Einsparung wird von Herrn Gier nicht beantwortet, sondern nur dass 30 Millionen ausgegeben werden sollen. Wo soll gespart werden? Der Finanzminister des Landes NRW zeigt den Weg - nämlich beim Personal!(Rede im Landtag NRW am 15.02.2006) Die Aussage: "Alle bislang dezentral untergebrachten Archivalien in einem Haus. Über einen Lesesaaldienst reponierbar, d.h. schnellerer und publikumsfreundlicherer Zugriff." halte ich nicht für praxisorientiert. Ein Familienforscher wie ich sehe hier keine Praxis! Die Zentralisierungsideen halte ich wie aus mehreren Bereichen für schlechte Ideen!
Jean Luc Picard, Köln / München
Sehr geehrter Herr Picard, über Ihre - treffenden - Sätze muß ich mal nachdenken. Selbst erst im 25. Jahr im Öffentlichen Dienst, seit gut 20 Jahren in Familien- und Heimatforschung aktiv, hierbei mit Praxiserfahrung in zahlreichen Archiven, sei es als Nutzer oder Archivar habe hier sicher nicht so ausgeprägte Erfahrungen und Kenntnisse wie Sie. Die Summe von 30 Millionen Bau- bzw. Investitionskosten wurde im übrigen nicht von mir ins Feld geführt. Brühl kenne ich noch aus einer Zeir von der die meisten der heutigen Nutzer sie sich gar nicht mehr vorstellen können. In Kalkum sitze ich nicht selten als einziger Nutzer ... soll ich fortfahren. Ggfs. mit Nachteilen (?) der aktuellen Situation? Das Beschäftigungsproblem ist auf jeden Fall ein Kriterium. Alleine weil auch hier gespart werden muß und wird. Derzeit aber zu Lasten der Nutzer und der aufzubewahrenden und zu erhaltenden Archivalien. Wollen Sie diesen Zustand beibehalten? Grundsätzlich wird im Öffentlichen Dienst, auch heute, niemand entlassen und seien Sie gewiss, das Problem von Zeitverträgen ist mir bewußt. Deren gab es schon als ich meine Ausbildung beendete. Derzeit steht z.B. in Kalkum die Frage an ob es für Nutzer ganz geschlossen wird, wollen Sie das? Es ist ein Ergebnis des Stellenplans. Für "uns" werden nicht ohne wenn und aber Archivmitarbeiter eingestellt während Kindergärten und andere öffentliche Einrichtungen dünn besetzt sind oder geschlossen werden. Das was Sie hier als wenig praxisorientiert bezeichnen ist vermutlich die einzige Möglichkeit auch zukünftig den Nutzern die Archivalien zur Verfügung zu stellen. Im übrigen auch z.B. das Bistumsarchiv Trier oder das PA Brühl sind durch Zentralisierung entstandene Einrichtungen. Und, haben sie sich als schlecht erwiesen für den Forscher? Vielleicht lernt so der bisherige, ausschließliche Brühl-Nutzer Archivalien kennen von denen er zuvor noch keine Kenntnis hatte? Also gilt es als Forschender Flexibilität an den Tag zu legen. Ohne diese ist die Forschung eh nicht möglich. Aber die Alternative treffe ich immer häufiger: Internetforscher! Doch wo kommt denn der Wissensstand derer her die Auskunft erteilen? Eine Möglichkeit wäre z.B. auch eine drastische Anhebung der z.Zt. quasi auf dem Nullstand sich befindenden Nutzungsgebühren. Wer ist einverstanden und unterbreitet diesen Vorschlag? Mit besten Grüßen aus Köln --RGG 18:16, 7. Nov 2006 (CET)