Naujeningken (Neusiedel): Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
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Version vom 1. Juli 2017, 10:35 Uhr

Disambiguation notice Naujeningken ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Naujeningken (Begriffserklärung).
Diese Seite gehört zum Portal Tilsit-Ragnit und wird betreut von der Familienforschungsgruppe Tilsit-Ragnit.
Wappen der Stadt Tilsit

Naujeningken

1938 in Neusiedel umbenannt
Kreis Tilsit-Ragnit, O s t p r e u ß e n
_____________________________________________________

Landschaft beim Bahnhof von Naujeningken


Hierarchie


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Der Bahnhof von Naujeningken, Straßenseite, 1994

Einleitung

Die kleine Ortschaft Naujeningken (seit 1938 Neusiedel)war als Bahnstation für das
Kirchdorf Budwethen (Altenkirch) bekannt. Das Dorf liegt an der Landstraße nach
Lengwethen (Hohensalzburg). Bis zur Brücke über die Inster, die heute nur noch
wenig Wasser führt, ist es nicht weit.

Allgemeine Informationen

Die Bewohner von Naujeningken lebten hauptsächlich von der Landwirtschaft.
Es gab die Getreidehandlung der Geschwister Lemhoefer und die Gemischtwaren-
handlung Emil Neubacher. Naujeningken war verkehrsgünstig gelegen. Da gab
es die Bahnstation an der Strecke Ragnit - Stallupönen. Nach 1926 richtete die
Reichspost eine Omnibuslinie von Naujeningken - Bahnhof über Budwethen bis
zur Brücke bei Galbrasten ein, die täglich zweimal befahren wurde.
Diese verkehrsmäßige Erschließung war ein bedeutender Fortschritt für den
ganzen östlichen Kreisteil.

Name

  • Naujeningken (- 02.06.1938)
  • Neusiedel (Ostpr.) (03.06.1938 - 1945)
  • Naujeningken / Науйенингкен (1945)
  • Moskwino / Москвино (1946 bis heute)
  • litauisch Naujininkai

Der Name Naujeningken weist auf Neusiedler hin: prußisch "nauja" = neu

Einwohner

  • 1905 294 Einwohner
  • 1910 318 Einwohner
  • 1933 366 Einwohner
  • 1939 371 Einwohner

Politische Einteilung

Kreiszugehörigkeit:

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Der Bahnhof von Naujeningken, Straßenseite, 1994
Der Bahnhof von Naujeningken, Gleisseite, 1994

Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit

Landschaft beim Bahnhof Naujeningken, 1994
Die Gleise führen nach Ragnit. Die nächste Bahnstation war Laskowethen.

Naujeningken gehörte seit 1665 zum Kirchspiel Budwethen.

Standesamt

Naujeningken (Neusiedel) gehörte 1888 zum Standesamt Budwethen.

Geschichte

  • 15.04.1874
Bildung des Amtsbezirks Budwethen Nr. 23 im Kreis Ragnit aus den Landgemeinden Budwethen, Dundeln, Gaistauden, Gindwillen, Jestwethen, Kallwellen, Naujeningken, Ksp. Budwethen, Prusgirren, Szurellen und Wingschnienen und dem Gutsbezirk Kallweller Moor (11 Gemeinden/Gutsbezirke).
Er wird zunächst verwaltet vom Amtsvorsteher in Budwethen.
  • 01.07.1930
Eingliederung der Landgemeinde Brandwethen in die Landgemeinde Naujeningken.
  • 01.07.1931
Eingliederung der Landgemeinde Kallwellen (teilweise) in die Landgemeinde Naujeningken.
  • 03.06.1938
Umbenennung der Gemeinde Naujeningken in Neusiedel (Ostpr.)

Die Situation im Sommer 1994

Von Bernhard Waldmann
Im August 1994 haben wir uns den Bahnhof von Naujeningken angesehen. Unser ortskundige
Führer und Dolmetscher war Eduard Politiko, Lehrer an der Breitensteiner Schule und wohnhaft in
Ragnit. Sämtliche Bahnanlagen, sowohl Gebäude, als auch die Gleisanlagen waren noch vorhanden.
Im Bahnhofsgebäude wohnte eine litauische Familie. In einem ausrangierten Güterwaggon auf dem
Abstellgleis hausten drei Männer, die schon am Vormittag eifrig dem Wodka zusprachen.

In einer Hundehütte vor ein paar Bretterbuden am ehemaligen Aborthäuschen kläffte ein Hund und
in einer Suhle wälzte sich ein Schwein. Wir haben ein Foto von der litauischen Hausfrau gemacht,
die uns über Eduard erzählte, daß sie sehr gerne hier wohnt. Die Männer aus dem Güterwaggon
kamen auch dazu und einer schenkte uns zwei alte Bierflaschen mit Schnappverschluß, die noch
aus deutscher Zeit stammten.

Genau ein Jahr später sind wir wieder zum Naujeningker Bahnhof gefahren. Wir wollten der
litauischen Frau das Foto bringen. Doch der Bahnhof war leer. Niemand wohnte mehr hier.
Auch der Güterwaggon auf dem Abstellgleis war verlassen. Einige Zeit später habe ich im
Heimatrundbrief “Land an der Memel” gelesen, daß sämtliche Gebäude vom Bahnhof
Naujeningken abgebrochen und alle Gleise abgebaut worden sind. [1]

Ein ausrangieter Güterwaggon am Bahnhof von Naujeningken, 1994
Das ehemalige Bahngelände von Naujeningken, 2005

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Das ehemalige Abortshäuschen vom Bahnhof in Naujeningken, 1994

Icon Literatur.jpg Literatur

Bibliografie

Archive und Bibliotheken

Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Naujeningken (Neusiedel)

Insterbrücke und Karte

Brücke über die Inster bei Löffkeshof (Groß Ballupönen)

Logo Leerstelle.jpg

Umgebungskarte von Budwethen und Naujeningken


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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>NEUDELKO14CW</gov>

Quellen

  1. Text: Bernhard Waldmann