Bayerns goldenes Ehrenbuch 1914 - 1918/026: Unterschied zwischen den Versionen
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{{NE}}Ohne einen schriftlichen Brigadebefehl als Grundlage seines Angriffs zur Wiedergewinnung von Fleury vor Verdun am 4.8.1916 abzuwarten, hat Obstln. Haefele den Angriff angesetzt und durchgeführt. An der Spitze der Sturmwellen wußte er durch das | {{NE}}Ohne einen schriftlichen Brigadebefehl als Grundlage seines Angriffs zur Wiedergewinnung von Fleury vor Verdun am 4.8.1916 abzuwarten, hat Obstln. Haefele den Angriff angesetzt und durchgeführt. An der Spitze der Sturmwellen wußte er durch das leuchtende Beispiel hervorragender persönlicher Tapferkeit die Einbuße an Kraft und Schwung, die seine Bataillone durch die aufreibenden Kämpfe, Anstrengungen und Verluste der vorausgegangenen Tage erlitten hatten, auszugleichen und sein Regiment zu ganz besonderen Leistungen fortzureißen. Er selbst gab am Bahndamm auch das Zeichen zum letzten Sturmanlauf und zwang dadurch die Reste der Verteidiger zur Übergabe. Erst als Fleury durchstoßen war, gab er am Südrand den Befehl zum Halten und Eingraben und ging dann zurück, um eine zentral gelegene Befehlsstelle zu errichten. Auf diesem Weg verschüttete eine schwere Granate den Obstltn. Haefele und seinen ganzen Stab. Nur er selbst, unter Verlust des linken Arms, und Instr. Süß blieben am Leben. | ||
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Bayerns goldenes Ehrenbuch 1914 - 1918 | |
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Höhen südöstl. Xaffévillers stehengebliebene Geschütze des 4. b. Feld-Art. Rgts zu bergen. Während der Erledigung der freiwillig übernommenen Aufgabe waren beide Offiziere mit ihren zur Rettung der Geschütze vorgefahrenen Protzen fast ununterbrochen heftigem feindl. Feuer ausgesetzt, gleichwohl konnten alle 7 Geschütze glücklich gerettet werden.
Gruny, Karl Ritter von
Ltn. d. Res. im b. Res. Inf. Rgts. 1. Im Frieden Bankbeamter in Frankfurt. Geb. 25.5.1886 zu Ingolstadt in Oberbayern.
Dem tatkräftigen Entschluß des Führers der 5. Komp. b. Res.- Inf. Rgts. 1. Ltn. Gruny war es zu danken, daß der Sturm auf St. Laurent-West vor Arras am 25.10.1914 in Gang kam. In zähem Häuserkampf drang die tapfere Kompagnie in drei Ortsabschnitten vor, bis das Angriffsziel erobert war. Geschickt und vorausschauend richtete sich Ltn. Gruny im Ort zur Verteidigung ein, so daß er sich gegen feindl. Gegenangriffe während der Nacht halten konnte, ohne Hilfe für seine kleine , weit vorgeschobenen Schar zu beanspruchen. Die heftigen Gegenangriffe der Franzosen gegen die an anderen Stellen des Kampffeldes vordringenden Teile des 1. b. Res. Rinf. Rgts. zerschellten unter dem Druck des schwer ringenden, aber unnachgiebig angreifenden III. Batls., unterstützt von der Feuergarbe aus Grunys Stützpunkt. Sein hervorragendes schneidiges Verhalten und vorbildlich selbsttätiges, entschlossenes Handeln hat die Wegnahme von St. Laurent - Blongy ausgezeichnet unterstützt.
Gum, Josef Ritter von
Hptm. d. Res. und Komp. Führer im 17. b. Inf. Rgt. Orff. Im Frieden Bahnverwalter in München. Geb. 14.2.1872 zu Rain am Lech in Schwaben.
Bei den Kämpfen zur Wiedergewinnung des „Hohenzollernwerkes“ in der Zeit vom 25.9. bis 2.10.1915 war das III. Batl. 17. b. Inf. Rgts. am Abend des 27.9. über Fosse 8 und Schutthalde inden Fliegergraben eingebrochen, hatte Gefangene gemacht und alle Gegenstöße aufgefangen. In stundenlangen Handgranatenangriffen suchten am 28.9. die Engländer die verlorenen Gräben wiederzugewinnen, wobei die deutschen Sturmtrupps in Verwirrung gerieten und eine panikartige Bewegung nach rückwärts einsetzte. Die sehr ernste Lage wurde durch das rücksichtslose und entschlossene Eingreifen des Hptm. Gum behoben. Gum nahm seine Leute wieder fest in die Hand und begann im Handgranatenangriff die feindliche Linie aufzurollen. Immer noch waren aber die Angreifer im Fliegergraben am 29.9. vom Feinde schwer bedrängt, seitlich und rückwärts von den eigenen Abteilungen abgeschnitten. Durch einen mit außergewöhnlicher Tapferkeit durchgeführten energischen Vorstoß bricht sich Hptm. Gum nach vorn Bahn, erobert die „Elserstellung“, erreicht damit Anschluß und Zusammenschluß und sichert den endgültigen Besitz von Fosse 8 und Schutthalde.
Haack, Friedrich Ritter von
Obstltn. u. Chef des Gen.St. I. b. A. K. Im Frieden Major im b. Kriegsministerium m.f. U. des Gen. St. Geb. 8.12.1869 zu Sötern b. Birkenfeld in Oldenburg.
Mit Beginn der schweren Abwehrkämpfe im Juli 1918 wurde dem Gen. Kdo I. b. A. K. im Abschnitt Fismes - Courlandon vom A. O. K. 7 die Weisung erteilt, den ganzen Nach- und Abschub der Armee zu regeln. Unter ungemein schwierigen Verhältnissen gelang es dem Obstltn. Haack, Chef des Gen. St. I. b. A. K., in wenigen Tagen die Bewegung von und zu der Front in geordnete Bahnen zu lenken sowie die Erkundungen rückwärtiger Stellungen durchzuführen. Er hat sich damit nach Ansicht seines Kommandierenden Generals wesentlich dazu beigetragen, die 7. Armee vor einer Kathastrophe zu bewahren.
Am 23.7.1918 hatte das Gen. Kdo. in jenem Abschnitt den Befehl übernommen, gegen den der Feind verzweifelte Anstrengungen eines Durchbruchs machte, um Teile des deutschen Heeres abzuschneiden. Zu der in schweren Kämpfen gelungenen Abwehr hat die durch Obstltn. Haack geregelte, zielbewußte Einheitlichkeit der Gefechtsführung der Divisionen wesentlich beigetragen.
Vom 8.9.1918 ab hatte das I. b. A. K. im Rahmen der 18. Armee die Führung der Truppen übernommen, die in die Niederlage der benachbarten 2. Armee verwickelt waren. Die Einwirkung des Obstltn. Haack vermochte sämtliche Divisionen fest in die Hand zu bekommen, so daß durch einen Gegenstoß des Alpenkorps auf Hallu die Gefahr eines Durchbruchs abgewendet werden konnte.
Am 3.10.1918 bei Montbrehein hatte der feindl. Angriff beim rechten Nachbar sofort Erfolg, so daß feindl. Infanterie und Tanks in die Flanke, sogar im Rücken der Gruppe Endres erschienen. Die auf Rat des Obstltn. Haack durchgeführte, rechtzeitige Bereitstellung der einzigen Reserve und ihr Einsatz zum Gegenstoß rettete auch hier die Lage.
Haase, Joseph Ritter von
Hptm. und Batl. Führer im b. Res. Inf. Rgt. 5. Im Frieden aktiver Hptm. und Assistent an der Bayr. Militär-Schießschule m. d. U. 22. b. Inf. Rgts. Geb. 14.7.1877 zu Bingen in Hessen.
Beim Angriff auf den Kemmelberg am 25. 4.1918 hatte das III. Batl. b. Res. Inf. Rgts. 5 unter Hptm. Haase die Aufgabe, gemeinsam mit dem links anschließenden II. Batl. b. Res. Inf. Rgts. 5 die Ortschaft Dranoeter wegzunehmen. Letzteres Bataillon war im Angriff hängen geblieben, als das Batl. Haase auf Sturmentfernung herangekommen war. Auf Grund persönlicher Erkundung in vorderster Linie entschloß sich Haase, entgegen dem Regimentsbefehl, allein und sofort zu stürmen. Die 11. Komp. nahm sodann von Osten her den Ort in Besitz, wobei der Feind 2 Offiz. und 120 Mann an Gefangenen verlor. An anderer Stelle brachte Haase den Angriff ebenfalls in Schwung, so daß das Tagesziel erreicht wurde. Darüber hinaus aber nahm das III. Batl. b. Res. Inf. Rgts. 5 noch den Lokerhof, dessen taktische Bedeutung von Haase rasch erkannt und dessen Besitz zeitgerecht gesichert wurde. Mit eigenem Entschluß und Wagemut hatte so Haase vorausschauend der eigenen Führung vorgearbeitet und die Absichten des Feindes auf Besitz des Lokerhofes vereitelt.
Haasy, Wilhelm von
Oberst und Komdr. des b. Res. Inf. Rgts. 5. Im Frieden Major und Batl. Komdr. im 17. b. Inf. Rgt. Orff. Geb. 20.5.1867 zu Passau in Niederbayern.
Wenn in der Sommeschlacht im September 1916 der für die Gesamtlage wichtige, heißumstrittenen Foureauxwald, der Schlüsselpunkt der Stellung, 17 Tage lang unter den denk´bar schwierigsten Verhältnissen gehalten wurde, so war dieser Eerfolg in allererster Linie der kaltblütigen Selbstaufopferung und Entschlußkraft des Obersten v. Haasy, Komdr. b. Res. Inf. Rgts. 5, zu danken. In engster Fühlung mit seinen Leuten wurde dabei an seiner selbttgewählten Befehlsstelle, einem kleinen Granatloch, dreimal verschüttet.
Beim Durchbruchversuch der Engländer bei Messines im Juni 1917 wurden die wiederholten, starken feindlichen Angriffe bis zum befohlenen Rückzug abgewehrt, dank der fast beispiellosen geistigen und körperlichen Anspannung des Obersten v. Haasy.
In der Flandernschlacht bei Paschendaele hat er durch todverachtende Tapferkeit und hinreißendes Beispiel an der Spitze seiner Truppen die Wiedergewinnung des Flandernriegels ermöglicht.
In der Kesselschlacht hat das b. Res. Inf. Rgt. 5 nicht nur das ihm zugewiesenen Tagesziel des 25.4.1918 erreicht, sondern ist selbständig darüber hinaus vorgestoßen. Die Sicherung dieses Erfolges durch rechtzeitiges Nachziehen der Reseven war das besondere Verdienst des Obersten v. Haasy.
Haefele, Johann Ritter von †
Obstltn. und Komdr. des 6. Inf. Rgts. Kaiser Wilhelm, König von Preußen. Im Frieden Major und Batl. Komdt. im 12. Inf. Rgt. Prinz Arnulf. Geb. 10.4.1865 zu Kempten in Schwaben. Gest. 17.4.1926 in München
Ohne einen schriftlichen Brigadebefehl als Grundlage seines Angriffs zur Wiedergewinnung von Fleury vor Verdun am 4.8.1916 abzuwarten, hat Obstln. Haefele den Angriff angesetzt und durchgeführt. An der Spitze der Sturmwellen wußte er durch das leuchtende Beispiel hervorragender persönlicher Tapferkeit die Einbuße an Kraft und Schwung, die seine Bataillone durch die aufreibenden Kämpfe, Anstrengungen und Verluste der vorausgegangenen Tage erlitten hatten, auszugleichen und sein Regiment zu ganz besonderen Leistungen fortzureißen. Er selbst gab am Bahndamm auch das Zeichen zum letzten Sturmanlauf und zwang dadurch die Reste der Verteidiger zur Übergabe. Erst als Fleury durchstoßen war, gab er am Südrand den Befehl zum Halten und Eingraben und ging dann zurück, um eine zentral gelegene Befehlsstelle zu errichten. Auf diesem Weg verschüttete eine schwere Granate den Obstltn. Haefele und seinen ganzen Stab. Nur er selbst, unter Verlust des linken Arms, und Instr. Süß blieben am Leben.
Halder, Eugen Ritter von †
Major und Batl. Komdr. im b. Res. Inf. Rgt. 15. Im Frieden Major b. St. des 15. b. Inf. Rgts. König Georg von Sachsen. Geb. 11.4.1867 zu Augsburg in Schwaben. Gest. 29.2. 1916 an der am Bois de Manheulles am 28. 2. erlittenen Verwundung.