Horneburg (Datteln): Unterschied zwischen den Versionen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
K (→Literatur) |
||
Zeile 75: | Zeile 75: | ||
===Kommunale Neugliederung=== | ===Kommunale Neugliederung=== | ||
* 01.01.1975 Eingliederung von Horneburg in die Stadt [[Datteln]]. | * 01.01.1975 Eingliederung von Horneburg in die Stadt [[Datteln]]. | ||
==Bildungswesen== | |||
===[[Westfalen/Kulturtechnik|Kulturtechniken]] === | |||
====[[Schulwesen im Vest Recklinghausen]]==== | |||
* 1782 [[Freiheit (Privileg)|Freiheit]] [[Horneburg (Datteln)|Horneburg]] , eigentliche beständige Schule, welche auch Kinder aus nahe liegenden [[Bauerschaft|Bauerschaften]] aufnimmt<ref>'''Quelle:''' [[Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen]], Bestand Vest Recklinghausen, Statthalter Nr. 120</ref> | |||
====[[Schulen (Kreis Recklinghausen) vor 1862|Schulwesen im Kreis Recklinghausen vor 1862]]==== | |||
* Volksschulen und was sie den [[Kommune|Kommunen]] wert waren. | |||
<center> | |||
{| border=1 | |||
|- style="background-color:#C0C0C0;font-weight:bold " valign="top" | |||
| Jahr | |||
| Schulort | |||
| 1826 Name<br/>Lehrer/in | |||
| Jährliches Totaleinkommen <br/> inklusive Schulgeld 1816 | |||
| Jährliches Totaleinkommen <br/> inklusive Schulgeld 1826 | |||
| Schulgeld<br/>1816 jährl. | |||
| Schulgeld<br/>1826 jährl. | |||
| Sommersemester<br/>Kinderzahl | |||
| Wintersemester<br/>Kinderzahl | |||
|- | |||
| 1826 | |||
| [[Horneburg (Datteln)|Horneburg]] | |||
| Möller | |||
| 132Taler | |||
| 164 Taler | |||
| 112Taler | |||
| 144 Taler | |||
| 70 | |||
| 112<ref>'''Quelle:''' Börger, Dr. Wilh: Anton Wiggermann der Reformator des Schulwesens im Vest Recklinghausen (1937)</ref> | |||
|- | |||
|} | |||
</center> | |||
====[[Schulen (Kreis Recklinghausen) vor 1862|Schulwesen im Kreis Recklinghausen]]==== | |||
* Volksschulen und was sie den [[Kommune|Kommunen]] wert waren. | |||
<center> | |||
{| border=1 | |||
|- style="background-color:#C0C0C0;font-weight:bold " valign="top" | |||
| Jahr | |||
| Ortsteil | |||
| Ort | |||
| Schulart | |||
| Geschlecht | |||
| Schülerzahl | |||
| Klassen | |||
| Lehrperson | |||
| Bemerkung | |||
|- | |||
| 1893 | |||
| -.- | |||
| [[Freiheit (Privileg)|Freiheit]] [[Horneburg (Datteln)|Horneburg]] | |||
| Volksschule | |||
| gemischt | |||
| 142 | |||
| 2 | |||
| Bernhard Gellenbeck *06.08.1856, Amtsantritt 08.04.1876 <br/> Amalie Engelsing * 02.09.1863, Amtsantritt 15.10.1890 | |||
| -.-<ref>'''Quelle:''' Statistische Übersicht der katholischen Schulen des Reg.bez. Münster (Schöningh, Münster 1893)</ref> | |||
|- | |||
|} | |||
</center> | |||
== Literatur == | == Literatur == |
Version vom 15. März 2016, 17:35 Uhr
Horneburg: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, biografische Aspekte, Archive, Quellen, Hinweise...
Horneburg ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Horneburg. |
Hierarchie Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster Kreis Recklinghausen > Datteln > Horneburg
Einleitung
Kirchengründung
An der Kapelle von Haus Horneburg ist 1332 ein Pastor genannt, dem jedoch nur die Seelsorge für die Bewohner der Burgfreiheit oblag. Die Abpfarrung von Datteln wird erst 1670 erfolgt sein.
- 1899 erhielt die Pfarre Teile der Dattelner Bauerschaften Rapen und Hagem sowie der Recklinghauser Bauerschaft Erkenschwick.
- Die Gebiete von Rapen und Erkenschwick kamen jedoch 1911 an die neue Pfarre Erkenschwick.
- Die einschiffige gotische Kirche zur hl. Maria Magdalena aus dem 14. Jahrhundert wurde Mitte des 17. Jahrh. vergrößert. [1]
Kirchenasyl
- Wie der Pfarrer zu Horneburg als Kommissar im Vest Recklinghausen am 22.01.1737 dem Generalvikariat in Köln meldet, war Joh. Sylvester Stemmermann aus dem Gefängnis in der Horneburg in die kurfürstliche Kapelle zur Horneburg geflüchtet, von dort wurde er mit Gewalt von den Gefängniswärtern abgeschleppt. Das Generalvikariat beauftragte am 30.01.1737 den Pfarrer zu Datteln, als zeitlichen Kommissar im Vest Recklinghausen, die Verletzung des Asylrechts einzuklagen und dem Flüchtling zu seinem Recht zu verhelfen[2]
Geschichte
- 1410 Heinrich von Oer verliert seine Unabhängigkeit an den Erzbischof von Köln nach einer Belagerung der Horneburg.
- Nach einer erneuten Belagerung muß er 1431 in einem Vertrag alle seine Besitzungen im Vest Recklinghausen endgültig an den Erzbischof von Köln abtreten.
- 1446 wird das ganze Vest mit der Horneburg vom Kölner Erzbischof an den Grafen Johann von Gemen als Pfand übergeben.
- Auf der Horneburg befindet sich die vestische Oberkellnerei, die den Zehnten und die Zölle aus den landesherrlichen Gütern zu verwalten hat.
- 1588 - 1590 Die Horneburg als Sitz des Vestischen Kriminalgerichtes und des Gefängnisses ist der Schauplatz von mehreren Hexenprozessen und Hexenverbrennungen.
- 24.07.1646 Haltern: "Morgens bey Anbruch des Tags ist dieß Läger uffgebrochen unnd uff Oer, Recklinghausen vorbey, nach Hornenburg marchirt, unnd hat dieser Uffbruch vonn 2 Uhren in der Nachtt biß uff 8 gedauret. Sein 14 Regimenter zu Pferde unnd 4 zu fuß unnd darbey 1.103 Wagenn unnd Karren, 6 großer unnd 11 Regimentstück gewesen. Umb 6 Uhrenn brach Herr Obristleutenant Spreewitz hier (in Haltern) auff und satzte sich uffr Galgheitt am Ziegelofen unnd stundt alda bey 2 stunde. Her Obrist Karpff schicket einen Expressenbottenn mit einem Schreiben unnd läst vernemmen, wie eß alhie abgangen. So dann deßenn gestrengen umbstendtlich zu geschriebenn".(Haltern, Schierleprotokolle)
- 25.07.1646 Haltern: "haben sie sich der Hornenburg ermächtiget, daß Hauß unnd die Freyheit in Brandt gestochen unnd die Eingeseßene, so sie bekommen können, gefangen genommen unnd auff Rantzion hernacher angeschlagen". (Haltern, Schierleprotokolle)
- Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges läßt der französische Marschall Turenne die Horneburg niederbrennen. Die Hauptburg wird nicht erneuert, nur die Vorburg wird als schloßartiges Herrenhaus wieder aufgebaut und später als Verwaltungsgebäude genutzt.
Landwehr als Wehranlage oder Flurbefestigung
- 1660 hat das Ertz Stift umb Horneburg eine Landtwehr liggen vor der Teigelhütten biß ahn den Schafstahl.
- 1660: Item noch auf dem Klein Brockesken eine geringe Landtwehr.
- Item hinder dem Harenbroch ahn den Kochskempen biß auf Meckinghouen gehend.) [3]
Post
- Die heutige Landstraße 51, die schon in der Römerzeit benutzt wird, erhält im 19. Jhdt. eine neue Bedeutung als Teilstück der reitenden Post auf der Strecke von Kleve - Wesel - Berlin - Memel. Bald nach der reitenden Post, die über Dorsten - Marl - Horneburg - Waltrop führt, richtet der Große Kurfürst auch eine Fahrpost ein, die regelmäßig ganz Preußen durchquert.
Landesherrschaft
Landesherren
- <1803 Kurfürstentum Köln, Vest Recklinghausen, Kirchspiel Horneburg
- 25.02.1803 R.D.Hs., Herzogtum Arenberg, Grafschaft Recklinghausen, Obervest, Kirchspiel Horneburg
- 12.07.1806 Rheinbundakte, Herzogtum Arenberg, Grafschaft Recklinghausen, Obervest, Kirchspiel Horneburg
- 09.07.1807 Tilsiter Frieden, Herzogtum Arenberg, Grafschaft Recklinghausen, Obervest, Kirchspiel Horneburg
- 14.11.1808 kaiserliches Dekret, Herzogtum Arenberg, Grafschaft Recklinghausen, Obervest, Kirchspiel Horneburg
- 13.12.1810 Senatskonsult, Kaiserreich Frankreich, Großherzogtum Berg, Rheindepartement, Arrondissement Essen, Kanton Recklinghausen, Mairie Waltrop, Kirchspiel Horneburg
- 1813 Königreich Preussen, Preußisches Gouvernement Weser-Rhein, Regierungsbezirk Düsseldorf , Kreis Essen
- 1815-1946 Königreich Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Recklinghausen, Amt Datteln, 1857 Amt Waltrop, Gemeinde Horneburg
- 1946 Land Nordrhein-Westfalen [4]
Verwaltungseinbindung
Amt Datteln
1832/35 Bürgermeisterei und Landgemeinde Datteln 8.253 Einwohner, davon
- Ahsen 674,
- Flaesheim 397,
- Waltrop 2.835,
- Henrichenburg 660
- Horneburg 362 Einwohner.
Abtrennung des Amtes Waltrop
1857 erfogt die Lösung des Amtes Waltrop durch Ausgliederung der Gemeinden Waltrop, Henrichenburg und Horneburg aus dem Amt Datteln.
Gemeinde Horneburg
- 1895 Horneburg, Dorf in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Recklinghausen
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Recklinghausen, Postbezirk, Telegrafenstation
- Einwohner 388 [6]
Infrastruktur
- 1931 Amt Waltrop, Kreis Recklinghausen-Land (Die Stadt Recklinghausen war Stadtkreis), Regierungsbezirk Münster, Sitz Waltrop.
- Gemeinde Horneburg: Industrie- (Wohn-) Gemeinde. Gemeidevorsteher Elfert. Ortsklasse C,
- Einwohner 780, Kath. 745. Ev. 35.
- Gesamtfläche 172 ha.
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Pfarramt (kath.), Volksschulen 2. Bestellpostamt. Eisenbahnlinie Datteln 3 km, Polizei (staatl.) 1. Freiwillige Feuerwehr. Elektrizitätsversorgung. Wasserversorgung, Autoverbindung.
- Politik, Gemeindevertretung: 6 Mitglieder = Zentrum (Partei). [7]
Kommunale Neugliederung
- 01.01.1975 Eingliederung von Horneburg in die Stadt Datteln.
Bildungswesen
Kulturtechniken
Schulwesen im Vest Recklinghausen
- 1782 Freiheit Horneburg , eigentliche beständige Schule, welche auch Kinder aus nahe liegenden Bauerschaften aufnimmt[8]
Schulwesen im Kreis Recklinghausen vor 1862
- Volksschulen und was sie den Kommunen wert waren.
Jahr | Schulort | 1826 Name Lehrer/in |
Jährliches Totaleinkommen inklusive Schulgeld 1816 |
Jährliches Totaleinkommen inklusive Schulgeld 1826 |
Schulgeld 1816 jährl. |
Schulgeld 1826 jährl. |
Sommersemester Kinderzahl |
Wintersemester Kinderzahl |
1826 | Horneburg | Möller | 132Taler | 164 Taler | 112Taler | 144 Taler | 70 | 112[9] |
Schulwesen im Kreis Recklinghausen
- Volksschulen und was sie den Kommunen wert waren.
Jahr | Ortsteil | Ort | Schulart | Geschlecht | Schülerzahl | Klassen | Lehrperson | Bemerkung |
1893 | -.- | Freiheit Horneburg | Volksschule | gemischt | 142 | 2 | Bernhard Gellenbeck *06.08.1856, Amtsantritt 08.04.1876 Amalie Engelsing * 02.09.1863, Amtsantritt 15.10.1890 |
-.-[10] |
Literatur
Bibliografie-Suche
- Volltextsuche nach Horneburg in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Fußnoten
- ↑ Quelle: Börsting, H.: Geschichte des Bistums Münster (1951)
- ↑ Quelle: Generalvikariatsprosokolle
- ↑ Quelle: Burghardt, Werner: Das Vestische Lagerbuch von 1660, Hrsg. Historische Kommission für Westfalen, Münster 1995 ISBN 3-402-06813
- ↑ Literatur: L. Bette, Das Vest Recklinghausen in der arenbergschen und französischen Zeit, in: Vestische Z., Jg. 18 (1908). A. Dorider, Zur Gesch. des Vestes und der Stadt Recklinghausen unter der ausgehenden kölnischen und der neuen arenbergischen Herrschaft, in: Vestisches Jb. 51/52 (1949/50).
- ↑ Quelle: Westfalenlexikon
- ↑ Quelle: Hic Leones
- ↑ Quelle: Handbuch der Aemter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931
- ↑ Quelle: Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen, Bestand Vest Recklinghausen, Statthalter Nr. 120
- ↑ Quelle: Börger, Dr. Wilh: Anton Wiggermann der Reformator des Schulwesens im Vest Recklinghausen (1937)
- ↑ Quelle: Statistische Übersicht der katholischen Schulen des Reg.bez. Münster (Schöningh, Münster 1893)
Städte und Gemeinden im Kreis Recklinghausen (Regierungsbezirk Münster) | |
Castrop-Rauxel | Datteln | Dorsten | Gladbeck | Haltern am See | Herten | Marl | Oer-Erkenschwick | Recklinghausen | Waltrop | bis 1921: Osterfeld |
Weblinks
Offizielle Internetseiten
Genealogische Webseiten
Historische Webseiten
Heimatforschung in Westfalen
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Heimat- Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Heimat- und Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>HORURGJO31PO</gov>