Bayerns goldenes Ehrenbuch 1914 - 1918/028: Unterschied zwischen den Versionen

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{{NE}}Aus eigenem Antrieb erklärte sich am 9. 4. 1918 Obltn. Hermberg bei den Angriffskämpfen bei Merville während der Schlacht bei  Armentières für einen nächtlichen Handstreich auf den Laweübergang als Artillerieunterstützung bereit. Nach seienr persönlichen Erkundung war ein wirkungsvolles Eingreifen nur möglich, wenn es gelang, ein GEschütz vor den eigenen Vorposten, nur 250 m vor dem reichlich mit Maschienngewehren ausgestatteten feindl. Stützpunkt, in Stellung zu bringen. Unter dem Schutze der Dunkelheit wure dien mit großer Mühe und Umsicht erreicht. Das plötzlich losbrechende Feuer des Geschützes überraschte den Feind so vollkommen, daß die Strumtruppe des b. Res. Inf. Rgts 23 keinen Mann Verlust hatte.
{{NE}}Aus eigenem Antrieb erklärte sich am 9. 4. 1918 Obltn. Hermberg bei den Angriffskämpfen bei Merville während der Schlacht bei  Armentières für einen nächtlichen Handstreich auf den Laweübergang als Artillerieunterstützung bereit. Nach seienr persönlichen Erkundung war ein wirkungsvolles Eingreifen nur möglich, wenn es gelang, ein Geschütz vor den eigenen Vorposten, nur 250 m vor dem reichlich mit Maschienngewehren ausgestatteten feindl. Stützpunkt, in Stellung zu bringen. Unter dem Schutze der Dunkelheit wure dien mit großer Mühe und Umsicht erreicht. Das plötzlich losbrechende Feuer des Geschützes überraschte den Feind so vollkommen, daß die Strumtruppe des b. Res. Inf. Rgts 23 keinen Mann Verlust hatte.


{{NE}}Beim Angriff des b. Res. Inf. Rgts. 19 auf Merville am 11. 4. brachte Hermberg ein Geschütz in der Infanterielinie der Nachbardivision in Stellung und hielt von da aus die feindl. Maschinengewehrnester derart nieder, daß die Angrifftruppen Boden gewinnen konnten. Er stellte inzwischen dlbst fest, daß sich südöstl. Merville stärkere einglishce INfanteriekräfte bereitstellten, machter der Infanterie Meldung und zog auc noch das zweite Geschütz vor. Das zusammengefaßte Feuer beider Geschütze schlug verheerend in dei weichenden Engländer ein, sodaß das Angriffsziel der Infanterie bald erreicht werden konnte. Der Gefechtserfolg war durch den wagemutigen, mit seltener Entschlossenheit und Tapfeerkeit gepaarten Einsatz der Begleitbatterie entscheidend beeinflußt.
{{NE}}Beim Angriff des b. Res. Inf. Rgts. 19 auf Merville am 11. 4. brachte Hermberg ein Geschütz in der Infanterielinie der Nachbardivision in Stellung und hielt von da aus die feindl. Maschinengewehrnester derart nieder, daß die Angrifftruppen Boden gewinnen konnten. Er stellte inzwischen dlbst fest, daß sich südöstl. Merville stärkere einglishce INfanteriekräfte bereitstellten, machter der Infanterie Meldung und zog auc noch das zweite Geschütz vor. Das zusammengefaßte Feuer beider Geschütze schlug verheerend in dei weichenden Engländer ein, sodaß das Angriffsziel der Infanterie bald erreicht werden konnte. Der Gefechtserfolg war durch den wagemutigen, mit seltener Entschlossenheit und Tapfeerkeit gepaarten Einsatz der Begleitbatterie entscheidend beeinflußt.

Version vom 25. Februar 2016, 10:12 Uhr

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Bayerns goldenes Ehrenbuch 1914 - 1918
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Heinrich, Prinz von Bayern, Kgl. Hoheit †

Major und Batl. Führer im b. Inf. Leib-Rgt. Im Frieden aktiver Rittm. u. Esk. Chef im 1. b. Schw. Reit. Rgt. Prinz Karl v. Bayern. Geb. 24.6.1884 zu München. Gest. d. 8. 11. 1916 an seiner am Monte Sule am 7.11. erlittenen Verwundung.

      Am 23. 6. 1916 war vor Verdun die gegnerische Stellung in Fleury noch nicht Sturmreif geschossen und die eigene Sturmtruppe durch außerordentlich befugtes Maschinengewehrfeuer einer demoralisierenden Wirkung ausgesetzt. Trotzdem bestand Prinz Heinrich als Bataillonsführer auf der Durchführung des Angriffsbefehls, dem der Erfolg des Tagges, die Wegnahme von Fleury, zu danken ist. Am 25.6. 1916 eilte der Prinz auf die Meldung, daß die Franzosen das zwei Tage zuvor weggenommene Fleury wieder angriffen, über das dem feindl. Artillerie-, Infanterie und Maschinengewehrfeuer ausgesetzte Gelände in die Feuerlinie und stärkte durch sein Erscheinen das Vertrauen und den Entschluß zum Ausharren. Am gleichen Tag wurde der Prinz verschüttet und am Kopfe erheblich verletzt.

      An Roten-Turm-Platz in Rumänien im Oktober 1916 hatte Prinz Heinrich mit seinem verstärkten Bataillon Befehll, den Paß zu halten und die Straße und BAhn zu sperren. Als südlichste der drei hierzu bestimmten Kolonnen war der Abschnitt des Prinzen Heinrich der wichtigste und gefährlichste. die Aufgabe wurde restlos gelöst. Für die von Hermannstadt abziehenden Rumänen blieb der Riegel geschlossen, die von Süden herangezogenen Kräfte wurden vewrhindert, jenen die Hand zu reichen. Die Niederlage der Rumänen bei Hermannstadt wurde damit entscheidend beeinflußt. Der Prinz hatte außergewöhnliche, todverachtende Tapferkeit, kühne Entschlußkraft und vorbildliche persönliche Einwirkung auf die Truppe bewiesen.

Held, Franz Ritter von

Generalmajor und b. Art. Komdr 3. Im Frieden Oberst u. Komdr. 3. b. Feld-Art. Brgd. Geb. 20.7. 1862 zu Maxhütte i. d. Oberpf.

      In der Arrasoffensieve 1917 hatten die Engländer das gesamte deutsche Stellungsystem durchbrochen, als die 3. b. Inf. Div. vor Monchy eingesetzt wurde. Unter äußerst schwierigen Verhältnissen verstand es General Held, Munitionsersatz, Beobachtung und Einschießen seiner 25 leichten und 15 schweren Batterien so zu meistern, daß alle Schwierigkeiten behoben waren, als der 23. 4.1917 einen Großkampftag für die Division brachte. Dank der zielbewußten Leitung des Artilleriekampfes konnte die 3. b. Divison gegen den Ansturm der gewaltigen Massen ihre Stellungen im großen behaupten. Gegen 7 Uhr vorm. war eine Kampfpause eingetreten. Der Artilleriekommandeur widersetzte sich der Absicht, einen Stellungswechsel mit der schweren Artillerie vorzunehmen. Nur dadurch wurde es möglich, daß ein erneuter, wuchtiger Ansturm gegen das 18. v. Inf. Rgt. durch einen mächtigen Feuerriegel erstickt wurde. Der verantwortungsfreudige, wagemutige Vorschlag zum belassen der schweren Artillerie in gefährdeter Stellung war schlachtentscheidend geworden. Starke feindl. Kräfte, die sich am Nachmittag längs der Straße Arras-Cambrai vorzuschieben versuchten, wurden durch ausgezeichnet liegendes Vernichtungsfeuer zersprengt. In den nächsten Tagen konnten noch über 30 feindl. Batterien planäßig niedergekämpft werden.

Hellingrath, Philipp von

Generalleutnant und Führer des b. Kav. Div. Im Frieden Generalmajor u. Komdr. der 6. b. Kav. Brgd. Geb. 22.2.1862 zu München.

      Fernaufklärung, direkte und Parallelverfolgung, weitausholende, kraftvolle Unternehmungen gegen Flanke und Rücken des Feindes, Vortäuschung größerer Truppenmassen, rasches Vorwerfen der Feuerkraft, Zerstörung von Verbindungen und ähnliches waren die vielseitigen Aufgaben der b. Kavalleriedivision im Frühjahr und Sommer 1915 in Rußland. Sie erforderten häufig selbständige und rasche entschlüsse des Führers. Die kühne, energische und von durschschlagenden Erfolgen gekrönte Führertüchtigkeit des Genltn. v. Hellingrath hat der b. Kavallerie zu hohem Ansehen verholfen. Sie tritt persönlich und sachliich bei den Unternehmungen in Verbindung mit dem Gefecht von Szamle und bei dem Raid gegen Szaty besonders hervor. Die Erfolge waren din beiden Fällen von weittragender Bedeutung. Auseinandersprengung der russischen Grenzschutztruppen in dem einen, Abziehen starker Kräfte von Entscheidungskämpfen in Galizien in dem anderen Falle.

      Generalleutnant von Hellingrath hat in den wechselvollen Lagen, die in diesem Ausmaße nur eine Kavallerie-Division, und diese wiederum nur auf dem nahezu unbegrenzt weiten Kriegsschauplatz Rußlands anzutrefen vermag, sich als der beste Typ einer kavalleristischen Führernatur bewährt: Ruhig in der Überlegung, rasch und kühn im Enstachluß und energisch in seiner Durchführung.

Hemmer, Hans Ritter von

Obstltn. und Chef des Gen.St. des Korps Bothmer. Im Frieden Major im Gen. St. 1. b. A. K. Geb. 26.6.1869 zu München.

      Dem Korps Bothmer ist es am 9.4.1915 gelungen, 18 Tage, nachdem das Generalkommando über zwei ihm völlig fremde Divisionen den Befehl übernommen hatte, in Schnee und Eis die ungemein stark befestigte Zwininhöhe zu stürmen. Vorher waren dieselben Truppen 43 Tage lang erfolglos vor der Höhe gelegen. Der wichtige, lang ersehnte, taktische und operative Erfolg war durch die Arbeit des Generalstabchefs wesentlich gefördert worden. Er hatte sich durch persönliche Erkundungen nahe an den Kampffeldern der Infanterie und unausgesetzte Besprechungen mit den Generalstabsoffizieren genauen Einblick verschafftm trotz allse Schwierigkeiten den Kommandierenden General in seiner Absicht, anzugreifen bestärkt und die Anordnungen hierzu mustergülig getroffen.

      Am 31.5.1915 hat das Korps die mit allen Mitteln ausgebaute Stellung bei Stryj nach planmäßiger Vorbereitung durchbrochen. Durch Oberstltn. Hemmer wurde der Kommandierende General dahin beraten, am befohlenen Tage den Sturm durchzuführen, obwohl das rechts stehende österreichische Korps geschlagen und zurückgerückt war, so daß die einzige Rückzugslinie des Korps Bothmer bedroht schien. DAs Korps hat sofort nach dem gelungenen Angriff die beiden äußersten seienr 3 Divisionen abgeschwenkt, um durch einen Stoß in die Tiefe den FEind aufzurollen. Diese Absicht ist voll gelungen.

Hengl, Georg Ritter von

Ltn. d. Res. im 22. Inf. Rgt. Fürst Wilhelm von Hohenzollern und Beobachtungsoffizier bei der Fliegerabteilung 295. Im Frieden Student der Staatswissenschften in München. Geb. 21.10.1897 in Landau a. d. Isar in Niederbayern.

      Die Taten des Ltn. Hengl fallen in die Zeit vom 12. 7. 1918 und 29.101918. er hat als Flugzeugbeobachter 8 feindl. Flugzeuge abgeschossen, eine außergewöhnliche, fast einzig dastehende Tatsache. Am 17.7.1918 wurde er beim Einschießen der Artillerie während des Angriffes der 22. preuß. Inf. Div. auf den Courtonwald von 7 franz. Kampfeinsitzern angegriffen. Gemeinsam mit seienm Flugzeugführer Vizef. Baur, schoß er 2 davon ab, zwang 2 weitere zur Landung dicht hinter den franz. Linien und führte dann das Einschießen, obwohl an der Hand verwudet, erfolgreich zu Ende. Am 20. 8. 1918 verhinderte er einen franz. Doppelsitzer am Bombenabwurf auf den Sitz des Gruppenkommandos Schmettow; das Flugzeug mußte auf deutschem Gebiet landen. Während der Argonnenkämpfe schoß er 2 Franzosen ab. Am 29.10 wurde Hengls Flugzeug während eines Artillerieeinscießens bei Bucanzy in einen Luftkampf verwickelt, wobei Hengl die Brille zerschossen und die Maschinengewehrtrommel in Brand gesteckt wurde. Trotzdem gelang es ihm, 3 Franzosen abzuschießen, worauf er eas Einschießen erfolgreich zu Ende führte. Der Flugzeugführer wurde mit der Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet.

Hermberg, Paul Ritter von

Obltn. d Res. und Führer der 3. Batt. b. Res. Feld-Art. Rgts. 9. Im Frieden Dr. phil Assistent i. preuß. Institut f. Seewehr. Geb. 16.3.1888 zu Münsterdorf in Schleswig-Holstein.

      Aus eigenem Antrieb erklärte sich am 9. 4. 1918 Obltn. Hermberg bei den Angriffskämpfen bei Merville während der Schlacht bei Armentières für einen nächtlichen Handstreich auf den Laweübergang als Artillerieunterstützung bereit. Nach seienr persönlichen Erkundung war ein wirkungsvolles Eingreifen nur möglich, wenn es gelang, ein Geschütz vor den eigenen Vorposten, nur 250 m vor dem reichlich mit Maschienngewehren ausgestatteten feindl. Stützpunkt, in Stellung zu bringen. Unter dem Schutze der Dunkelheit wure dien mit großer Mühe und Umsicht erreicht. Das plötzlich losbrechende Feuer des Geschützes überraschte den Feind so vollkommen, daß die Strumtruppe des b. Res. Inf. Rgts 23 keinen Mann Verlust hatte.

      Beim Angriff des b. Res. Inf. Rgts. 19 auf Merville am 11. 4. brachte Hermberg ein Geschütz in der Infanterielinie der Nachbardivision in Stellung und hielt von da aus die feindl. Maschinengewehrnester derart nieder, daß die Angrifftruppen Boden gewinnen konnten. Er stellte inzwischen dlbst fest, daß sich südöstl. Merville stärkere einglishce INfanteriekräfte bereitstellten, machter der Infanterie Meldung und zog auc noch das zweite Geschütz vor. Das zusammengefaßte Feuer beider Geschütze schlug verheerend in dei weichenden Engländer ein, sodaß das Angriffsziel der Infanterie bald erreicht werden konnte. Der Gefechtserfolg war durch den wagemutigen, mit seltener Entschlossenheit und Tapfeerkeit gepaarten Einsatz der Begleitbatterie entscheidend beeinflußt.