Gut Lasdinehlen: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Christian Doneleitis''' (1714 – 1780) wurde in '''Lasdinehlen''' als Sohn eines Kölmers und als litauischer Preuße oder preußischer Litauer geboren. Von 1732 bis 1737 studiert er Theologie der pietistischen Richtung im Königsberger Seminarium Lituanicum. 1740 ging er als Kantor und Rektor nach [[Stallupönen]], drei Jahre später übernahm er die Pfarre in [[Tollmingkehmen]]. Er sprach litauisch so gut wie deutsch, übersetzte die Bibel ins Litauische und beschrieb das Leben in seiner Gemeinde in populären Versen und gilt als Vater der litauischen Schriftsprache. Sein Hauptwerk, das Versepos „Die Jahreszeiten“, gilt als litauisches Nationalepos, erschien aber erst 1818, nach seinem Tod. Es wurde 1977 in die UNESCO-Liste der größten Literaturwerke Europas aufgenommen. Auch als Pfarrer war er sehr beliebt. | |||
== Heutige Situation == | == Heutige Situation == |
Version vom 13. Oktober 2015, 18:56 Uhr
Lasdinehlen ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Lasdinehlen (Begriffserklärung). |
L a s d i n e h l e n Gutsbezirk im Norden von Sadweitschen |
- Hierarchie
- Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast >Gut Lasdinehlen
- Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Gumbinnen > Gut Lasdinehlen
- Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast >Gut Lasdinehlen
- Hierarchie
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Einleitung
Auf dem Gut in Lasdinehlen wurde 1714 der von den Litauern verehrte Dichter und Pfarrer Kristijonas Donelaitis geboren. Von dem einstigen Gut sind nur noch Steinreste übrig. Ein Wegweiser mit russischer und litauischer Beschriftung an der ehemaligen Reichsstraße 1 - fünf km hinter Gumbinnen Richtung Stallupönen - weist den Weg zu dem 300 m abseits gelegenen Ort.
Schon 1896 ließen der Rittergutsbsitzer von Lasdinehlen und einige Freunde des Dichterpfarrers, darunter insbesondere der Leipziger Professor Franz Tetzner, hier einen Gedenkstein errichten. Er wurde samt Gutsgebäuden von Bulldozern eingeebnet. Im Frühjahr 1992 haben die Litauer auf der Flur Lasdinehlens einen neuen Stein enthüllt, einen Findling, litauisch und russisch beschriftet, und dazu Eichen für einen Wald gepflanzt, der den Nachgeborenen die Erinnerung an Donalitius lebendig halten soll. Ein weiterer Gedenkstein wurde 2003 auf dem Friedhof des Rombinus in Bittehnen an der Memel enthüllt. [1]
Allgemeine Informationen
Lasdinehlen (von 1938 bis 1946 Gut Altkrug, litauisch Lazdynėliai, kein russischer Name bekannt) ist ein untergegangenes Gutsdorf in Ostpreußen. Die verwaiste Ortsstelle liegt heute im Gebiet des Stadtkreises Gumbinnen. Lasdinehlen lag sechs Kilometer nordöstlich der Stadt Gumbinnen unweit der alten Reichsstraße 1 (heutige russischen Fernstraße A 229). Die nächste Bahnstation war vor 1945 Groß Baitschen (russischer Name: Podgorowka) an der Bahnstrecke von Königsberg nach Eydtkuhnen. Die Ortsstelle ist heute nur über einen unwegsame Feldweg zu erreichen.
Politische Einteilung / Zugehörigkeit
1873 kam Lasdinehlen zum neu errichteten Amtsbezirk Pruszischken (der Ort heißt heute russisch: Brjanskoje), der – 1939 in „Amtsbezirk Preußendorf“ umbenannt – bis 1945 bestand und zum Kreis Gumbinnen gehörte. [2]
Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Lasdinehlen war mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung vor 1945 in das Kirchspiel der Kirche Szirgupönen (der Ort hieß 1936 bis 1938: Schirgupönen, 1938 bis 1946: Amtshagen, ab 1946 russisch: Dalneje, ist heute nicht mehr existent) eingepfarrt und gehörte zum Kirchenkreis Gumbinnen.
Katholische Kirche
Die wenigen Katholiken gehörten zur Kirchengemeinde Bilderweitschen.
Geschichte
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Christian Doneleitis
Christian Doneleitis (1714 – 1780) wurde in Lasdinehlen als Sohn eines Kölmers und als litauischer Preuße oder preußischer Litauer geboren. Von 1732 bis 1737 studiert er Theologie der pietistischen Richtung im Königsberger Seminarium Lituanicum. 1740 ging er als Kantor und Rektor nach Stallupönen, drei Jahre später übernahm er die Pfarre in Tollmingkehmen. Er sprach litauisch so gut wie deutsch, übersetzte die Bibel ins Litauische und beschrieb das Leben in seiner Gemeinde in populären Versen und gilt als Vater der litauischen Schriftsprache. Sein Hauptwerk, das Versepos „Die Jahreszeiten“, gilt als litauisches Nationalepos, erschien aber erst 1818, nach seinem Tod. Es wurde 1977 in die UNESCO-Liste der größten Literaturwerke Europas aufgenommen. Auch als Pfarrer war er sehr beliebt.
Heutige Situation
Nach Flucht und Vertreibung der einheimischen Bevölkerung blieb das kleine Dorf Lasdinehlen nach 1945 unbesiedelt und gilt als erloschen.
Adressbücher
- Ortsindex der Online-Adressbücher
- Einträge aus Gut Lasdinehlen in der Adressbuchdatenbank.
Bibliografie
- Volltextsuche nach Gut Lasdinehlen in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Verschiedenes
Weblinks
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>LASLENKO14DO</gov>
Anmerkungen/Fußnoten
- ↑ ostpreussen.net
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Pruszischken/Preußendorf
- ↑ Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Gut Altkrug
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Gumbinnen