Blamüser: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 5: Zeile 5:


==Blamüser==
==Blamüser==
* "[[Blamüser]] war die volkstümliche Bezeichnung der seit 1527 in Nymwegen geprägten Halbstüber. Da "blaw" (nl.), (dd.) im niederländisch / münsterländischen Grenzbereich für geringwertigeres steht, ("Blawvoet" für lahmen Fuß), erhielten die schlechten Halbstüber den Namen 'Blaue Mäuse' oder 'Blaumüser'. Am Niederrhein und in Westfalen ging dieser Name auf größere Münze über, den Adler- oder Arendschilling, den Karl V. 1536 als 4-Stüberstück eingeführt hatte und der 1586, auf 6 Stüber gesetzt, zum Schilling gemacht wurde. Diese Schilling-Münze wurde seit 1600 als Achteltaler in Westdeutschland in großen Mengen geprägt.  
* "[[Blamüser]] war die volkstümliche Bezeichnung der seit 1527 in Nymwegen geprägten Halbstüber. Da "blaw" (nl.), (dd.) im niederländisch / münsterländischen Grenzbereich für geringwertigeres steht, (''"Blawvoet" für lahmen Fuß''), erhielten die schlechten Halbstüber den Namen 'Blaue Mäuse' oder 'Blaumüser'. Am Niederrhein und in Westfalen ging dieser Name auf größere Münze über, den Adler- oder Arendschilling, den Karl V. 1536 als 4-Stüberstück eingeführt hatte und der 1586, auf 6 Stüber gesetzt, zum Schilling gemacht wurde. Diese Schilling-Münze wurde seit 1600 als Achteltaler in Westdeutschland in großen Mengen geprägt.  


* [[Kleve]]: Für das Kleingeld ließ Brandenburg in Kleve und Emden eine Münze von 1 Schilling zu 6 Stüber prägen, im Volksmund Blamüser genannt. Die clevische Währung wurde aber auch im Westmünsterland und [[Vest Recklinghausen]] bevorzugt. In Lingen und Teilen des münsterländischen Emslands sowie in der Grafschaft Bentheim setzte sich die Clevische Währung aus Stabilitätsgründen ebenfalls durch, wie sich über die [[Rechnungsbuch|Rechnungsbücher]] und [[Lagerbuch|Lagerbücher]] der Städte und Grundherrschaften nachweisen läßt. Hier stimmte zwar der Silbergehalt, aber diese Münzsorte hatte, ähnlich dem [[Fuchs (Münze)|Fuchs]], ihren Spottnamen aus der Nachbarschaft erhalten.
* [[Kleve]]: Für das Kleingeld ließ Brandenburg in Kleve und Emden eine Münze von 1 Schilling zu 6 Stüber prägen, im Volksmund Blamüser genannt. Die clevische Währung wurde aber auch im Westmünsterland und [[Vest Recklinghausen]] bevorzugt. In Lingen und Teilen des münsterländischen Emslands sowie in der Grafschaft Bentheim setzte sich die Clevische Währung aus Stabilitätsgründen ebenfalls durch, wie sich über die [[Rechnungsbuch|Rechnungsbücher]] und [[Lagerbuch|Lagerbücher]] der Städte und Grundherrschaften nachweisen läßt. Hier stimmte zwar der Silbergehalt, aber diese Münzsorte hatte, ähnlich dem [[Fuchs (Münze)|Fuchs]], ihren Spottnamen aus der Nachbarschaft erhalten.

Version vom 14. September 2015, 18:45 Uhr

Dortmunder Münzwerte 18. Jhdt.: Auch in der Münzwerttabelle für das 18. Jhdt. zur Verdeutlichung regional gebräuchlicher Verkehrsmünzen und deren Kursschwankungen, zusammengestellt aus Dortmunder Akten. Die Bezeichnung Kassengeld beinhaltet den Berliner Kurs als offizielle Verrechnungseinheit zu Dortmund. Stückelung: 1 Reichstaler (Rt) = 60 Stüber (Stb). Berliner Kurs = 21er Guldenfuß.

Ostfriesische Silbermünze (Emden), 6 Stüber, ein "Blamüser"

Übersicht

  • unbestimmbare Münze mit ursprünglich silbrig - bläulich - fettiger Färbung (Klippersilber mit Kupferzuschlag)

Blamüser

  • "Blamüser war die volkstümliche Bezeichnung der seit 1527 in Nymwegen geprägten Halbstüber. Da "blaw" (nl.), (dd.) im niederländisch / münsterländischen Grenzbereich für geringwertigeres steht, ("Blawvoet" für lahmen Fuß), erhielten die schlechten Halbstüber den Namen 'Blaue Mäuse' oder 'Blaumüser'. Am Niederrhein und in Westfalen ging dieser Name auf größere Münze über, den Adler- oder Arendschilling, den Karl V. 1536 als 4-Stüberstück eingeführt hatte und der 1586, auf 6 Stüber gesetzt, zum Schilling gemacht wurde. Diese Schilling-Münze wurde seit 1600 als Achteltaler in Westdeutschland in großen Mengen geprägt.
  • Kleve: Für das Kleingeld ließ Brandenburg in Kleve und Emden eine Münze von 1 Schilling zu 6 Stüber prägen, im Volksmund Blamüser genannt. Die clevische Währung wurde aber auch im Westmünsterland und Vest Recklinghausen bevorzugt. In Lingen und Teilen des münsterländischen Emslands sowie in der Grafschaft Bentheim setzte sich die Clevische Währung aus Stabilitätsgründen ebenfalls durch, wie sich über die Rechnungsbücher und Lagerbücher der Städte und Grundherrschaften nachweisen läßt. Hier stimmte zwar der Silbergehalt, aber diese Münzsorte hatte, ähnlich dem Fuchs, ihren Spottnamen aus der Nachbarschaft erhalten.
  • Abkürzung:

Namensableitung

  • Niederländische Spottbezeichnung („Blaumäuser") für geringwertige Stüber aus Nymwegen, im 17. Jahrhundert, auch in Westdeutschland für Achteltaler.

Beschreibung

Material

  • Silber
    • Durchmesser:

Tatsächliche Wechselkurse der Rechnungsmünze

Kaufkraft

Ausgabearten

Fußnoten