Schwedische Familiennamen in Deutschland: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 12. Februar 2015, 19:48 Uhr
Schwedische Familiennamen in Deutschland
In der Zeit von 1866 bis 1914 sind viele Schweden nach Deutschland ausgewandert und hier sesshaft geworden, meist im norddeutschen Raum.
Die Entstehung der schwedischen Familiennamen
Mit dem Gebrauch der jüngeren Runenschrift und der Sitte, die Heldentaten der Wikinger zu "dokumentieren" entstand auch der Bedarf mehrerer Namen. Der Rufname Leif reichte nicht aus, um zu beschreiben. Welcher Leif es war, der Vinland entdeckte? Es gab mehrere Leifs. Also, es war Leif, Eriks Sohn = Eriksson. Im 14. und 15. Jahrhundert kam dann im schwedischen Adel der Gebrauch von Sippennamen auf. So gab es einen Bo Jonsson Grip, † 1386, (Rufname & Patronymikon & Sippenname), der das Schloss Gripsholm (= Grips Insel) baute, und im darauffolgenden Jahrhundert den König Karl Knutsson Bonde, † 1470. Und Gustaf Vasa hieß in Wirklichkeit Gustaf Eriksson Vasa, denn er war der Sohn von Erik Johansson Vasa und nannte sich bis zu seiner Krönung nur Gustaf Eriksson. Als König nannte das Volk ihn Kung Gösta.
Mit der Urbanisierung Schwedens im 15. Jahrhundert entstand der Bedarf von Familiennamen, jedoch nur in den Städten. Auf dem Land, d.h. unter der Mehrheit der Bevölkerung, war die Tradition des Patronymikon ausreichend. In gewissen ländlichen Gegenden verdeutlichte man den eigenen Namen mit dem Namen des Hofes. In Dalarna stellte man den Hofnamen vor: z.B. Ryttar Bengt Nilsson (Hofname & Rufname & Patronymikon).
Ab der Reichsgründung 1523 begannen die Schweden, sich Familiennamen zu geben. Diese waren häufig an die Ortschaften, Gehöfte oder Flussläufe angelehnt, an und in welchen die betreffenden Schweden lebten. In Nordschweden, zum Beispiel, enden viele schwedische Nachnamen auf -ström, da es dort die meisten Flüsse Schwedens gibt.
Bis zum 20. Jahrhundert gab es in Schweden keine feste Namensregelung, die Bildung von Patronymen wurde erst 1901 verboten. Die Familien mussten sich von nun an auf feste Nachnamen einigen, die unverändert an die folgende Generation weitergegeben werden sollten.
Heutige schwedische Nachnamen
Der Großteil der schwedischen Bevölkerung hat heute den Nachnamen Andersson, weil der Name Anders im letzten Jahrhundert ein sehr beliebter Vorname war. Deshalb hat die schwedische Regierung es den Einwohnern erlaubt, Ihre Namen gegen eine Gebühr beim Patentamt ändern zu lassen, um der Namensgleichheit ein Ende zu setzen. Diese Option haben sehr viele Schweden angenommen. Hingegen nehmen Immigranten in Schweden wieder schwedische Nachnamen an, um sich nicht einer Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt auszusetzen.
Sechs Namensgebräuche in Schweden
Patronyme und Metronyme
- Um Kinder eindeutig ihren Eltern zuordnen zu können, wurden bei Jungen Patronyme und bei Mädchen Metronyme verwendet. Dies sind Namen, die angeben, wie der Vater oder auch in seltenen Fällen die Mutter des jeweiligen Kindes mit Vornamen heissen.
Adelsnamen
- Adelsnamen waren vor allem Sippennamen und bis ins 16. Jahrhundert sehr oft mit einem Patronymikon verdeutlicht.
Geistliche und Gelehrte
- Geistliche und Gelehrte nahmen oft lateinische Namen an oder sie "lateinisierten" ihre Patronymika bzw. ihre Herkunftsnamen.
Bürger
- Die Bürger nahmen ab dem 16. Jahrhundert mit Vorliebe Familiennamen an mit Anknüpfung an die Natur (gerne Flora) oder an die Topographie an oder aber Mischungen davon.
rurale Bevölkerung
- Auf dem Land, d.h. unter der Mehrheit der Bevölkerung, war die Tradition des Patronymikon ausreichend.