Lippstadt: Unterschied zwischen den Versionen

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===Gericht===
===Gericht===
Am Ende 14. Jhdts. erwarb die Stadt das [[Gogericht]] vom Landesherrn und hielt sich bis 1535 ziemlich unabhängig von allen öffentlichen Ge-richten. 1691 wurden die Gerichtsprivileg der Stadt beseitigt.
Am Ende 14. Jhdts. erwarb die Stadt das [[Gogericht]] vom Landesherrn und hielt sich bis 1535 ziemlich unabhängig von allen öffentlichen Gerichten. 1691 wurden die Gerichtsprivileg der Stadt beseitigt.


===Bürgervertretung===
===Bürgervertretung===

Version vom 15. Dezember 2014, 09:00 Uhr

Lippstadt: Familiengeschichtsforschung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, biografische Aspekte, Archive, Quellen, Hinweise... Über die Kirchenbücher hinaus befinden sich die Quellen für weitergehende Forschungen auch in den Staats-, Adels-, Stadt- und Gemeindearchiven.

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Arnsberg > Kreis Soest > Lippstadt


Lokalisierung der Stadt Lippstadt innerhalb des Kreises Soest
Lippstadt auf der preuß. Karte von 1840
Das histor. Rathaus von Lippstadt

Name

  • [1]Lippia (1129, 1193), Lippa (1134), Lippe (1263), Lippensis (1231), Stadt tor Lippe (bis Ende 17. Jh.), die Lippstadt (um 1680), Lipp-stadt (seit 18. Jh.).

Landschaftslage

Lage 1954: Offene Lage (77 m Höhe.) in weitgespannter Ebene der Ostmünsterländischen Tieflandsbucht beiderseits der Lippe, welche hier die Landschaftsgrenze der nördliche feuchten Talsandniederung mit ihrer Weide- und Einzelhofwirtschaft gegen die südliche, vorwiegend lößüberdeckten und sanft nach Süden hin ansteigenden Hellwegbörden bildet. Die Altstadt liegt auf einem von der Lippe halbkreisförmig umflossenen Ausläufer des südlichen Bördenlandes. Die Umgebung der Stadt ist reiches Bauernland, nördlich der Lippe vorwiegend weidewirtschaftlich, südlich ackerwirtschaftlich.

Stadtgründung

Durch den Edelherrn Bernhard II. zur Lippe um 1170 auf seinem Grund und Boden angelegt, nachdem er auf dem Würzburger Reichstag 1168 das Privileg erhalten hatte. Bürgerstatut 1196. Das Soester Recht war Vorbild für das selbständige Lippstädter Recht, das wiederum mehrere westfälische und lippische Städte übernahmen. 1260 oppidulum. [2]

  • Stadt Lippstadt; 1836 revidierte Städteordnung;

Stadtsiedlung

Bauliche Entwicklung

Stand 1954: Planmäßig angelegte Einzelstadt als unregelmäßiges Rechteck mit gitterförmigem Straßennetz. Der Markt gebildet durch den freien mittleren Baublock, dort das freistehende Rathaus und die Marktkirche. Die 4 Hauptstraßenzüge, je 2 und 2 parallel, bilden je eine der 4 Marktseiten. Seit Gründung befestigt. Graben, durch die abgeleitete Lippe gebildet, und Wall, dann Mauern mit den 5 Toren: Lipper- und Kappel- (beide im Norden), Soester- (im Westen), Süder-(im Süden) und Klusepforte (im Osten). Starke Festung, 1633 durch Hessen, 1681 durch den Großen Kurfürsten modernisiert, abermals 1757-63; ab 1763 Schleifung der Festungsanlagen. 4 Stadtviertel: Nikolaihof im Südwesten, größtes; Jakobihof; Stiftsoder Klosterhof (spätestens seit Anfang 14. Jhdts.) und Liebfrauen- oder Markthof, benannt nach den Hauptkirchen. Jüngere Randsiedlungen haben sich ringsum angesetzt, besonders auf dem entwässerten Bruchwiesenland nördlich der Lippe, aber auch im Süden der Altstadt.

Kupferstich Matthaeus Merian der Ältere 1647: Lippstadt, Altstadt, von der Lippe umflossen, horizontales Profil


Gebäude

Stand 1954: Im Nordwesten der Stadt Burg der Edlen Herren von Lippe von Anfang 13. Jhdts., verfiel seit 1535; ohne größere Bedeutung. Marienstift, Augustinerinnen, nahe der Burg, gegr. 1185, ev. freiweltliches Damenstift, etwa 1550; sein Propst war Lippstädter Archidiakon sowie commissarius in ecclesiasticis und immer Pfarrer der Pfarrkirche. In der Mitte des Stiftshofes die kleine Marien-Stiftskirche erbaut 1207-1350, 1954 Ruine. Marktkirche ad Mariam maiorem, ev. Pfarrkirche 1222 geweiht, romanisch, gotisch und spätgotisch. Nikolaikirche, kath. Pfarrkirche seit 1807, romanisch, 1. Drittel 13. Jhdts., 1872 bis auf den Turm abgebrochen und erneuert. Jakobikirche, ev. Pfarrkirche, frühgotisch, Ende 13. Jhdt. Augustinereremitenkloster, gegr. 1281, Klosterkirche got., 14. Jh., wurde 1524 luth. und bald darauf (1542) der Stadt übergeben, die dort eine Schule errichten sollte. 1591 bis 1593 von den Kappeler Stiftsdamen bewohnt, 1618-31 im Besitz der Jesuiten; 1665 wurde die Kirche ref. Pfarrkirche. Klause vor dem Klusetore erwähnt 1291-1443, in der Soester Fehde um 1447 zerstört, wieder aufgebaut 1453, zuletzt erwähnt 1496. Kapelle des Hospitals zum Hl. Geist 1306. Beginenhaus 1316, 1358. Terminei der Soester Dominikaner 14. Jhdt. Frauenkloster St.-Annen-Rosengarten gegr. 1431-35, Augustinerregel 1453, aufgehoben vor 1822; erst Kapelle, dann Süsterkirche 1524—26, als einzige Kirche kath. bis 1807. Josephskirche 1902. 5 Kapellen.

Rathaus zuerst erwähnt 1238, gotisch, abgebrochen 1772, Neubau 1773, Umbau um 1900. Adels- und Bürgerhäuser: Droste-Rosesches Haus 1635; Metzgeramtshaus u. a., Barock und Rokoko. Haus Epping um 1800. Realgymnasium 1864/65.

Brände

Stadtbrände 1310, 1642, 1656 (300 Häuser abgebrannt), 1676 (100 Häuser).

Zerstörungen

Im 2. Weltkrieg von insgesamt 2.990 Häusern wurden 24 Gebäude zerstört und 534 beschädigt, 1954 waren sämtlich wiederhergestellt. [3]

Bevölkerung

Ältere Einwohnerzahlen

1501: 2.800 (?) Einwohner (E.), 1719: 2.334 E., 1756: 2.576 E., 1763: 2.034 E., 1776: 2.108 E., 554 Gebäude (davon 423 bewohnt), 1787: 2.659 Einwohner.

Seuchen

Pest um 1350, Fleckfieber 1673 (2.000 ?), Cholera 1850, 1855, 1866.

Bevölkerungsverzeichnisse

Bürgerechtsquelle-Bürgerbuch

  • Lippstadt (1168; 1196 Bürgerstatut), Bürgerbuch 1576-1812, 2 Bde. (Stadtarchiv Lippstadt), Band 1: Bürgerbuch 1576-1664, 1772-1783, 1700-1812; Band 2: Bürgerbuch 1635-1699, Richtleutebuch 1645-1694. Zum Bürgerrecht zu Lippstadt vgl. A. Overmann, „Lippstadt" (Westfälische Stadtrechte, Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen). Münster 1901, S. 9-20.

Abschriften der Mormonen

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

Lippstadt:

  • Zivilstandsregister: Geburten, Aufgebote, Heiraten, Tote 1810-1813
  • Kirchenbücher: ev (Jacobi) Geburten, Heiraten, Tote 1819-1824
  • Kirchenbücher: ev (Marien) Geburten, Heiraten, Tote 1819-1874
  • Kirchenbücher: ev (Stiftsgem. Marien) Geburten, Heiraten, Tote 1819-1824
  • Kirchenbücher: ev (vereinigte Jacobi-und Stiftsgem.) Geburten, Heiraten, Tote 1825-1873 (ab 1843 mit ref)
  • Kirchenbücher: ref Geburten, Heiraten, Tote 1819-1842
  • Kirchenbücher: kath Geburten, Heiraten, Tote 1819-1874
  • Kirchenbücher: Juden (Bürgermeisterei) Geburten, Heiraten, Tote 1822-1835 (LR, GB Erwitte) Geburten, Heiraten, Tote 1824-1838 (GB) Geburten, Heiraten, Tote 1847-1874

Berühmte Personen

  • Magister Justinus, f L. (?) Ende 13. Jh., Schulmeister in Lippstadt, Verfasser des Lippiflorium, das Lippstadt verherrlichte.
  • Bernhard II. Edelherr zur Lippe, 1167-1224, Gründer Lippstadts

Jüngere Einwohnerzahlen

1818: 3.075 Einwohner (E.), 1822: 3.212 E., 1843: 4.161 E., 1858: 5.763 E., 1871: 7.722 E., 1885: 10.504 E., 1895: 11.118 E., 1905: 15.436 E., 1913: 16.337 E., 1925: 18.498 E., 1933:19.471 E.. 1939: 21.605 E., 1946: 28.377 E., 1950: 31.462 Einwohner. [4]

Sprache

Die Mundart von Lippstadt steht 1954 noch in kräftigem Leben; sie gehört in den Raum Arnsberg-Paderborn-Herford des Westfälischen. Kennzeichen: buggen 'bauen', jei 'ihr', jo(u) 'euch', mei 'mir' und 'mich', mägget '(sie) mähen'. [5]

Wirtschaft

Handel und Gewerbe

Stand 1954: Handelsplatz im 13. und 14. Jhdt., Zünfte bestimmt seit 1445. Wochenmarkt 1676 (!), ein wahrscheinlich anfangs vorhandener Markt war im 16. Jhdt. schon völlig geschwunden. Im 18. Jhdt. 7 Jahrmärkte. Seit Ende 17. Jhdt. im wesentlichen Ackerbaustadt. Um 1845: Fabriken für Leder, Stärke und Essig; Salzmagazin; 5 Mühlen,

1954: Eisenschaffende Industrie (Hüttenwerk, landwirtschaftliche Maschinen, Beleuchtungs- und Signaleinrichtungen für Fahrzeuge), Brauereien und Brennereien, Bindfadenfabrik. Im Aufbau befindliche Betriebe 1954 der Holz-, Elektro-, Bau-und Bekleidungsindustrie. Neu 1954: Trockenmilchwerk.

Verkehrseinrichtungen

Stand 1954: Lippstadt ist Kreuzungspunkt hochmittelalterlicher Handelsstraßen nach Hamm-Münster, Soest-Dortmund-Niederrhein, Warburg-Kassel, Paderborn, Bielefeld. 1954: Bundesstraße Köln-Meschede-Lippstadt-Wiedenbrück. Straßen nach Rüthen-Winterberg, Brilon, Büren-Kassel, Paderborn, Beckum-Münster, Hamm, Soest.

Hauptbahnstrecke Dortmund-Lippstadt-Paderborn-Alten-beken (1850). Nebenbahn Lippstadt-Rheda (1887)-Münster, Kleinbahnen nach Beckum (1898) und Belecke-Warstein (1893).

Umgebungsbedeutung

Stand 1954: Der Einflußbereich von Lippstadt greift 1954 über das Kreisgebiet (zwischen Lippe und Möhne) beträchtlich hinaus, vor allem nach Norden in das Streusiedlungsland nördlich der Lippe. [6]

Verwaltung

Der Rat

13. Jhdt. "magister consulum", "magister civium" 1282, "magister burgensium" 1277, "proconsul" 1297, borgermestere 1373. 2 Bürgermeister, seit 1691 jährlich wechselnd. Rat vom 13. Jhdt. an vorhanden, zunächst eine Körperschaft mit höchstens 24 consules (1281, 1302 ff.), vom Stadtherrn ernannt. Seit 1317 Wahl durch Bürgerschaft: je 2 Wahlmänner der 4 Höfen, indirekt, mit wahrscheinlich jährlicher wechselseitiger Ablösung. Seit 1341 Scheidung in regierenden und (abgetretenen) alten Rat (senatus ambulatorius 1700), der alte Rat wählt den neuen durch aristokratisches Kooptationsrecht jährlich am 22. Februar (Cathedra Petri) im Beisein des Stadtherrn. Zugleich Herabsetzung der Zahl auf 16 (bzw. 32!); 1694 auf 12 bzw. 24. Seit 1700 ständige Behörde von insgesamt 16 Mitgliedern. Der Magistrat war Teil des Rates, aus dem er gewählt wurde; er bestand zunächst nur aus den beiden Bürgermeistern, seit 1492 kamen 2 Amtleute, Anfang 18. Jhdts. ein Syndikus hinzu.

Gericht

Am Ende 14. Jhdts. erwarb die Stadt das Gogericht vom Landesherrn und hielt sich bis 1535 ziemlich unabhängig von allen öffentlichen Gerichten. 1691 wurden die Gerichtsprivileg der Stadt beseitigt.

Bürgervertretung

Im Rat ursprünglich die größeren Grundbesitzer und Handelsleute, fast kein Handwerker. Die Gemeinheit war uneinheitlich zusammengesetzt. Auch Ministerialen unter den Bürgern. 1531 Umsturzbewegung im Zusammenhang mit der Reformation, die den Zünften Anteil am Stadtregiment sicherte.

Landesherrschaft

Landesherren

Seit Gründung im lippischen Besitz. 1371 geriet Simon III. von Lippe in die Gefangenschaft des Grafen Otto von Tecklenburg und verpfändete 1376 die Stadt Lippstadt an seinen Vetter, Graf Engelbert von Mark, wegen des Lösegeldes. So war Lippstadt seitdem im Pfandbesitz der Grafen von Mark, denen die Herzöge von Kleve(-Mark) als Erben folgten (1411). Durch Verzicht des Herzogs auf Rückerstattung der Pfandsumme wurde die Samtherrschaft Kleves und Lippes über Lippstadt begründet 1445. Hierdurch wuchs die Selbständigkeit Lippstadts, bis sie durch den Rezeß von 1535 wieder verlorenging.

1253 Vertrag mit Münster, Dortmund und Soest wegen Landfriedensbündnis. Seit 1280 als Mitglied der Hanse genannt.

Da Brandenburg 1614 Rechtsnachfolger von Kleve-Mark wurde, war Lippstadt von 1614-1850 in lippisch-preußischem Gemeinbesitz, bis Preußen 1850 die lippischen Rechte völlig abfand. 1816 zum preußischen Kreis Lippstadt.

Kriegerische Ereignisse

In der Soester Fehde als Bundesgenosse Soests 1447 vergeblich durch kölnische Böhmen belagert. 1535 Einnahme durch den Herzog von Kleve-Mark. 1622 Christian von Braunschweig, Brandenburger und Holländer in Lippstadt, 1623 Einnahme und 10jährige Besetzung durch Kaiserliche, dann Hessen bis 1650. 1679 kurze französische Besatzung, desgleichen 1757-58.

Reichssachen

Preußisch-lippisches Gesamtgericht 1815. Kreisgericht um 1855, Amtsgericht 1879.

Garnison

Kleine Garnison um 1845 vorhanden. 1850 eine Eskadron des Hus.-Rgt. 8, dannII. Batl. Inf.-Rgt. 131, dann bis 1890 ein Batl. Inf.-Rgt. 39. Vor 1945 wieder Garnison.

Verwaltungseinbindung

Siegel, Wappen, Fahne

Lippstadt Wappen.png Beschreibung:

Wappen : Das Wappen zeigt in Silber einen rotgezinnten Mittelturm mit geöffnetem Tor, anschließend beiderseits einen bedachten Wehrgang mit zwei kleineren gezinnten Seitentürmen, dazwischen eine rote fünfblättrige Rose. (Lippische Rose)

Wappen 1910: In Silber eine rote Rose mit goldenem Butzen, entspricht dem Wappenbild der Edelherren von Lippe.

Wappen 1937: Wiedereinführung des alten Siegelbildes als Wappen: Im silbernen Feld rote Stadtmauer mit breitem gezinnten Mittelturm und 2 schmalen gezinnten Ecktürmen, darüber schwebend eine rote Rose.

Siegel: Siegel seit 1231 zeigen Burg mit Rose (im Torbogen oder über dem Tor); die Rose allein ist das Bild des Sekrets.

Fahne: (?).

Finanzwesen

Münzwesen

  • Münzstätte der Edelherrn zur Lippe vom Ende des 12. Jhdts. bis zur Mitte des 14. Jhdts. Im 13. Jhdt. erscheinen die Kölner Erzbischöfe zeitweise als Mitbesitzer der Münzstätte. Geprägt werden Pfennige und deren Teilstücke nach einheimischen Mustern, aber auch nach auswärtigen, z. B. Kölnischen, Münsterischen und Paderborner Vorbildern. Denarii Lippenses Ende 13. Jhdts., Lippstädter Pfennige Ende 14. Jhdts. 1535 wurde die Münzstätte vom Landesherrn wegen des Verhaltens der Bürger bei der Reformation nach Detmold verlegt. 1622 schlug Herzog Christian von Braunschweig in Lippstadt die Liborius- oder Pfaffentaler.
  • Notgeld, Kreis: 1920: 10 Pfg. Eisen. - 1921:10 Pfg. Aluminium. - 1921: 50 Pfg. Porz. braun. - Folgende Ausgaben in Papier. 1919: 25, 50 Pfg. - 1920: 25 Pfg. - O. J. (1947): 5,10,50 Rpfg. -
  • Notgeld, Reichsbank: 1920: 1 M. -
  • Notgeld, Stadt: 1923: 7 Werte von 1 Mill. bis 500 Md. [7]

Stadtgebiet

Feldmark 1797 etwa 6.000 Morgen = 1.570 ha. Stadtgebiet 1858: 5.303 ha, 1885: 2.911 ha, 1934 und 1947: 2.913 ha, 1951: 2.965 ha [8]

Kommunale Neugliederung

  • 1949: Eingemeindung Wohnplatz „Am Böbbing" (Gemeinde Herringhausen) mit 55 ha und 43 Einwohner.
  • 1975 erweitert um die Gemeinden Benninghausen, Bökenförde, Cappel, Dedinghausen, Eickelborn, Esbeck, Garfein, Hellinghausen, Herringhausen, Horste, Lipperode, Lohe, Overhagen, Rebbeke und Rixbeck und Teile der Gemeinde Liesborn (Bad Waldliesborn) und Ermsinghausen (Gut Schwarzenraben); ehemals zugehörig zum Fürstbistum Paderborn, Fürstbistum Münster, Herzogtum Westfalen, Fürstentum Lippe.

Allgemeine Information

Politische Einteilung

Zur Stadt Lippstadt zählen folgende Orte:
Wappen von Lippstadt Ortschaften der   Stadt Lippstadt  -   ( Kreis Soest )  -  ( Regierungsbezirk Arnsberg )

Bad Waldliesborn   |   Benninghausen   |   Bökenförde   |   Cappel    |   Dedinghausen   |   Eickelborn    |   Esbeck   |   Garfeln    |   Hellinghausen   |   Herringhausen   |   Hörste   |   Lipperbruch   |   Lipperode  |   Lohe  |   Overhagen     |   Rebbeke     |   Rixbeck .


Kirchenwesen

Bistümer seit Mittelalter

Erzbistum Köln, Dekanat Soest, seit 1821 Bistum Paderborn, Dekanat Geseke. Die 4 städtischen Kirchspiele deckten sich mit den 4 Höfen. Schon 1313: 4 Pfarreien. Nach der Reformation blieb die Süsterkirche katholisch bis zur Wiedererrichtung einer katholischen Pfarrei 1807.

Reformation

Reformation seit 1524 durchgeführt durch die Augustiner Dr. Westermann und Koiten am frühesten in ganz Westfalen. Vereinigung aller evangelischen Gemeinden Lippstadts zu einer Gemeinde 1887, Kreisgemeinde Soest.

Bekenntnisse

1817: rund 1.600 Kath., 1839: 1.693 Ev., 1.930 Kath., 1849: rund 2.800 Kath., 1871: 2.782 Ev., 4.698 Kath., 1885: 70% Kath., 1925: 4.091 Ev., 14.167 Kath., 1946: 7.905 Ev., 20.298 (rund 75%) Kath.

Juden

1569 gemeinsame Verordnung beider Landesherren über den Aufenthalt von Juden in Lippstadt. 1569 und 1668 je 1 Jude, 1604 kein Jude in Lippstadt. Ende 17. Jh. Schädigung der Metzger in Lippstadt durch Juden. Im 18. Jhdt. hatte eine Familie Bürgerrecht (Schutzjude, nach dem die Judenstraße benannt war). Bis Ende 18. Jhdt. wohnten vielfach Juden in den Dörfern vor Lippstadt als in fremdem Hoheitsgebiet. Judenfriedhof, 1805 genannt, benutzt bis 1821. Jüdische Einwohner: 1817:35, 1822:42, 1840:43,1846: 58, 1849: 74, 1855: 100. Jüdische Volksschule und Synagoge 1905. [9]

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen


  • Brüderkirche
  • Christophoruskirche
  • Friedenskirche
  • Jakobikirche
  • Johanneskirche
  • Marienkirche
  • Stiftskirche

Webseite der evangelische Kirchen in Lippstadt www.evkirchelippstadt.de (07.2006)

Katholische Kirchen

Pfarrchronik St. Elisabeth

St. Nicolai
St. Joseph
St. Bonifatius

Die Webseite des Pastoralverbundes Lippstadt-Mitte www.pastoralverbund-lippstadt-mitte.de (07.2006)

St. Elisabeth Kirche
Friedrichstraße 4
59555 Lippstadt
Geographische Lage
51.678019°N 8.339887°O

Wohlfahrtspflege

Stand 1954: Hospital zum Hlg. Geist 1306 vorhanden. Spital und Waisenhaus um 1845 genannt. 1954: Allgem. Krankenhaus. Tbc-Hilfskrankenhaus (Christophorushaus) 1947. Kath. Waisenhaus. Hallenschwimmbad. Schlachthof. Stadtwerke. Gaswerk 1863, Neubau 1904/05, erweitert 1924 und 1938. Wasserwerk. 1954 sind an die Kanalisation durch unzusammenhängende Kanäle 85 % der Bevölkerung angeschlossen. [10]

Bildungswesen

Schulen

Stand 1954: Schule und Rektor um 1300. Gymnasium im 16. und 17. Jhdt. (1637), auch 1760 erwähnt. Ev. und kath. Volksschulen, bis 1896 je 1; 1905: 1 ev., 3 kath.; 1934: 4 Volksschulen und 1 Hilfsschule. Realgymnasium nebst Realschule 1851. 1950: 1 Oberschule für Jungen, 2 private Oberschulen und 1 Mittelschule für Mädchen; 3 kath., 1 ev. Volksschule, 1 Gemeinschaftsschule, private Volksschule des ev. Krankenhauses; Hilfsschule. Berufs- und Berufsfachschule. Landwirtschaftsschule. Städt. Handelsschule seit 1919. Höhere Schulen im 18. und Anfang 19. Jhdt. bestanden nur kurze Zeit. Volkshochschule.

Höhere Stadtschule Lippstadt

  • Höhere Stadtschule Lippstadt.
  • Bedingungen.
  • Die jährliche Pension für eine Tochter mit Ausschluß der Wäsche beträgt 180 Thaler Preußisch Courant, welche quartaliter mit 45 Thaler vorausbezahlt wird. außerdem ist jede Tochter gehalten, in die Anstalt mitzubringen: 1.) 9 Servietten. 2.) 4 Betttücher. 3.) 4 Kissenüberzüge. 4.) 6 Handtücher, welches alles bei ihrem Austritt aus der Anstalt zurückgegeben wird.
  • Wohlert, Rektor der höheren Stadtschule zu Lippstadt.
  • Beilage zu Nr. 70 des Rheinisch-Westfälischen Anzeigers (Hamm) vom 30. August 1822.

Theater

Theater 1946-48. [11]

Zeitungen

  • Lippstädtädter Postztg. 1710, eingegangen 1832.
  • Westphälisches Bürgerbl. 1818, selbständig bis 1820.
  • Wochenblatt für den Kreis Lippstadt 01.07.1832, als Lippstädter Ztg. ab 1875.
  • Volksztg. für Stadt und Land 1848, später als : Der Patriot, Lippstädter Tagebl., täglich ab 1904 (führendes Heimatblatt), Heimatbll., Organ für heimatliche Belange seit 1914.
  • Der Patriot (CDU) 1950.
  • Westfälische Rundschau (SPD) 1950.
Stadtansicht von Lippstadt (Merian)

Geschichtsdarstellungen

  • H. Althof, Mag. Justinus „Lippiflorium" hg. 1900.
  • D. von Steinen, Westfälische Gesch. XXIX: Historie der Stadt Lippe (1755).
  • Möller, Alte Nachr. von L...(1784-88).
  • R. Chalybäus, Lippstadt, ein Beitrag . . . (1876).
  • F. Kersting, Lippstadt zu Anfang 20. Jh. (1905/06).
  • A. Brand, Die Gründung von Lippstadt vor 750 Jahren (1918).
  • Heimatbuch des Kreises Lippstadt 1 (1925), 2 (1930), hg. von J. Preising.
  • Schelhasse, in: Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Lippstadt (1912).
  • F. Kesting, Chronik der Stadt Lippstadt (1932).
  • C. Laumanns, in: Heimatbll. (1919ff).
  • Verwaltungsbericht des Kreises Lippstadt 1945/48 (o. J.).

Genealogische und historische Quellen

Städt. Heimatmuseum (Mai 2008)

Genealogische Quellen

Auf den Mormonen-CDs Edition Western Europe Vital Records Index sind auch genealogische Daten zu Lippstadt erfasst.

Historische Quellen

.

Lippstadt-Suche

1. Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Lippstadt
2. GeneaNet.Org-Datenbank

Totenzettel

Bilder, Fotos und historische Karten

Bibliografie

Bibliografie-Suche

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

Alte Nachrichten von Lippstadt
Stadt Lippe - Lippstadt
Helmut Klockow, © 1964 Volksbank Lippstadt (Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Volksbank Lippstadt - 1788)
Lippstadt
Dr. Robert Chalybaeus. Ein Beitrag zur Deutschen Städtegeschichte, Lippstadt 1876 - Facsimiledruck Laumanns Druck- und Verlagsgesellschaft mbH - ISBN 3-921984-11-4
Alte Nachrichten von Lippstadt
Johann Anton Arnold Möller, 1788 Lippstadt - Faksimiledruck, Verlag C. Jos. Laumanns Lippstadt, Oktober 1973
Bürgerbuch der Stadt Lippe / Lippstadt 1576-1810
Erich Thurmann, © 1983 Stadt Lippstadt, ISBN 3-924200-00-9
Lippstadt, Beiträge zur Stadtgeschichte Teil I und II
Wilfried Ehbrecht, © 1985 Stadt Lippstadt, ISBN 3-924200-01-7

Periodika

Lippstädter Heimatblätter. Beilage zum "Patriot" und zur Geseker Zeitung. Hrsg. vom Zeitungsverlag Der Patriot, Hansastraße 2, 59557 Lippstadt. 11/2007.

Archive

Fußnoten

  1. Quelle: Keyser, Erich (Hrsg.): Westfälisches Städtebuch (1954)
  2. Literatur: A. Overmann, Lippstadt, in: Stadtrechte der Grafschaft Mark 1 (1901). K. Lamprecht, Der Gründer Lippstadts, Bernhard II. (1914). C. Laumanns. Der Gründer Lippstadts, Bernhard II. Edler Herr zu Lippe (1914). H. Kothert, Der Hermelinghof, die Urzelle von Lippstadt, in: Mitt. aus der lippischen Gesch. 20 (1951).
  3. Literatur: Merian, Karte. Alte Ansicht um 1500, wiedergegeben bei Lamprecht. H. Delius, Die Entstehung und Entwicklung des Stadtgrundrisses von Lippstadt (1920).
  4. Literatur: P. Scheffer-Boichorst, Bernhard von der Lippe .. ., in: Westfal. Z. 22 (1871). C. Laumanns, Alte Lippstädter Bürgernamen aus dem Anfang 16. Jh. (um 1925).
  5. Literatur: H. Wix, Studien zur westfäl. Dialektgeographie im Süden des Teutoburger Waldes, DDG 2 (1912,21). Jos. Brand, Studien zur Dialektgeographie des Hochstiftes Paderborn und der Abtei Corvey (1914).
  6. Literatur: C. Laumanns, Handel und Wandel in Alt-Lippstadt (1914).
  7. Literatur: Grote-Hölzermann, Lippische Geld- und Münzgeschichte, in: Münzstudien V (1867). W. Hävernick, Münzen von Köln, Bd. I, S. 265 (1935). P. Berghaus, Die Anfänge der Münzprägung in Lemgo und Lippstadt, in: Mitt. aus der lippischen Gesch. und Landeskunde 21 (1952).
  8. Literatur: F. Hengemühle, Die Herkunft der alten Lippstädter Flurbezeichnungen, in: Heimatbll. 38 (1952).
  9. Literatur: Ilse, Das Fräuleinstift zu Lippstadt (1902). Niemöller, Reformationsgesch. von Lippstadt (1906). Laumanns, Propstei und Archidiakonat Lippstadt, in: Heimatbuch des Kr. Lippstadt (1925). J. Bauermann, Westfäl. Archidiakonatstudien, in: Westfäl. Z. 83 (1925). Laumanns, Das Kloster St. Annen-Rosengarten in Lippstadt (1924—25). Ders., Beitr. zur Entstehung der kath. Pfarrgem. Lippstadt (1903). Ders., Die Anfänge des Archldiakonats Lippstadt (1927).
  10. Literatur:100 Jahre Ev. Krankenhaus (1951).
  11. Literatur: Boesche, 50jährige Jubelfeier (des Realgymnasiums ...) (1901). 100-Jahr-Feier des ev. Mädchengymnasiums L. (1952).

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<gov>LIPADTJO41EQ</gov>