Freigrafschaft Heiden: Unterschied zwischen den Versionen

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===Archive===
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* Landesarchiv NRW, Staatsarchiv Münster, Depositum Landsberg-Velen, Bestand Engelrading. Darin Rechtsprechung des Freigerichts Heiden, Freigrafschaft Heiden nach dem Heimfall an den Lehnsherrn, Königreich Preußen als Graf von Ravensberg.
* [http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/bestand.jsp?archivNr=1&tektId=3332&expandId=3312&suche=1 Gesamtarchiv von Landsberg-Velen (Dep.) Engelrading - Akten, Laufzeit : 1317-1903]
** Darin: Verlehnungen der Freigrafschaft Heiden, des Hauses Engelrading, Rechtsprechung des Freigerichts Heiden
* [http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/bestand.jsp?archivNr=1&tektId=732&expandId=727&suche=1 Minden-Ravensberg, Regierung, Laufzeit : 1250-1856]
* [http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/bestand.jsp?archivNr=1&tektId=732&expandId=727&suche=1 Minden-Ravensberg, Regierung, Laufzeit : 1250-1856]
** Inhalt:Freigrafschaft Heiden auf dem Braem zwischen Dorsten und Borken 1512-1788 (4), Freigrafschaft Merfeld 1482-1702 (1)]
** Inhalt:Freigrafschaft Heiden auf dem Braem zwischen Dorsten und Borken 1512-1788 (4), Freigrafschaft Merfeld 1482-1702 (1)]

Version vom 5. November 2014, 09:49 Uhr

Historische Hierarchie

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Freigrafschaft Heiden

Lehen

Am 02.12.1317 versprach Ritter Menso von Heiden (1316-1368) dem Grafen Otto IV. von Ravensberg in Kampfzeiten beizustehen, dafür belehnte dieser ihn und seine Erben nach Lehnsrecht mit dem “comeciam de Heydene”, der Freigrafschaft Heiden und nahm ihn als seinen Dienstmann auf. Die Freigrafschaften Heiden und Merfeld waren im Besitz der Ravensberger, von wo aus sie im Erbweg an Kleve gingen (RAR).

In einer von Hermann Nünning (+1753) zitierten Urkunde soll die westmünsterländischen Grafschaft Heiden (Heythene) die Kirchspiele Heiden (Kreis Borken), Ramsdorf, Velen, Reken, Haltern Lippramsdorf, Wulfen Lembeck, Hervest, Schermbeck, Erle, Raesfeld, Borken, (Süd- und Stadt-) Lohn, Aalten, Winterswijk, Vreden, Neede und Eibergen umfaßt haben.

Dabei kann es sich nur um den folgenden Vorfall handeln. Als nämlich der zeitliche Bischof von Münster wieder einmal Geld benötigten und im Westmünsterland Stabilität, belehnte Bischof Ludwig II. von Münster (1310-57) im Jahre 1321 den Ritter Menso von Heiden , wegen eines Darlehnes von 263 Mark Münsterisch, welches er für den Kauf der Burgen Bredevoort, der Herrschaft und Freigrafschaft Lohn und der Ämter (Stadt-) Lon, Bocholt, Borken (auf dem Braam) und Vreden benötigte, mit diesen Besitzungen und Ämtern, wodurch die Heidener zunächst plötzlich zu einem unübersehbarem Machtfaktor im Westmünsterland wurden. Doch diese Macht war von kurzer Dauer, da ihnen kurze Zeit später selber das Geld aus. In dier Zeit benutzte Menso von Heiden das Lohner Wappen im Siegel.

Versetzt

Die Häuser Gemen, Raesfeld und Ostendorf lagen zu diesem Zeitpunkt im Amt auf dem Braem. Im Jahre 1335 übertrug nun Menso II. von Heiden als Sicherheit für ein Darlehen, mit dem Recht der Wiederlöse, einen Teil der Freigrafschaft Heiden, nämlich über die Kirchspiele Lembeck, Raesfeld, Erle, Schermbeck, Wulfen und Hervest an den Herren von Raesfeld. Vor ihm hatte auch Dietrich von Kleve die Freigrafschaft Heiden und die Gerichtsstühle zu Schermbeck, Erle, Raesfeld, Wulfen und Hervest für eine Pfandschaft von 100 Mark erhalten. Da Menzo dies Darlehen nicht einlösen kann, kauft Bitter von Raesfeld zu Raesfeld und Ostendorf dem Wennemar von Heiden die Freigrafschaft über den genannten Bezirk, mit den Freistühlen zu Ossenkamp bei Erle, Deuten bei Wulfen und Dirking bei Raesfeld im Jahre 1374 ab.

Weitere Versetzung

Im Jahre 1404 bekennt „Heinrich von Lette Vrygreve der Grafscap Heydene“, dass die von Heyden den Gebrüdern Johan und Gosen Blomesaden versetzt hätten „deb Vryenstohl halff geheyten Hessekinch alse de belegen is in deme Kerspele van Borken bey der Landwere an den Teycgeloven (Ziegelofen) und den Ban halff der da horet van Ramestorpe over den Loensberghe bet an de Smetincmohle to Gemene…“.

Teilung

Nun belehnte am 16.10.1374 Wilhelm van Jülich, Graf zu Berg und zu Ravensberg als erblicher Lehnsherr dieser Gerichtsbarkeit, den Bitter von Raesfeld zu Raesfeld und Ostendorf mit der Freigrafschaft der Kspl. Lembeck, Wulfen, Hervest, Schermbeck, Raesfeld und Erle, sie reichte bis vor die Tore der Stadt Dorsten.

  • 1374 Belehnung des Bitter von Raesfeld
  • 1488 Belehnung des Bitter bzw. Goswin von Raesfeld
  • 1493 Belehnung des Johann von Raesfeld
  • 1512 Belehnung des Adolf von Raesfeld
    • Betroffen waren davon die Freistühle zu Assenkamp, Deuten und Dirking für den Bereich der Kirchspiele Raesfeld, Erle, Schermbeck, Lembeck, Wulfen, Hervest, Ramsdorf, Rahde und Holsterhausen

Gesamtumfang

Die Freigrafschaft Heiden umschloß nach Tibus die Pfarrbezirke Ramsdorf, Reken, Lembeck, Wulfen, Hervest, Schermbeck, Erle, Raesfeld, Heiden und die Bauerschaft Markope (Marbeck) im Pfarrbezirk Borken.

Freistühle, vor der Teilung

  1. Freistuhl zum Hasselhof beim Haus Engelrading in der Bauerschaft Markop, Pfarrei Borken.
  2. Freistuhl zum Hltendorp genannt auf dem Gropping in der Pfarrei Groß Reken.
  3. Freistuhl an der Landwehr zu Kröling (Kröwelinck) auf dem Stein beim Heiligenstuhle (Borken)
  4. Freistuhl zu Sollinck in der Pfarrei Heiden (Kreis Borken)
  5. Freistuhl zu Ossenkamp bei Erle,
  6. Freistuhl zu Deuten bei Wulfen
  7. Freistuhl zu Dirking bei Raesfeld).

Halsgerichte

Außer den vorgenannte Freistühlen gehörten noch zwei Halsgerichte zur Freigrafschaft:

  • Galgen vor Borken bei dem Busenbome an der Telgenrigge.
  • "uthe der Venneporten an dem roden Sande".

Urteilserzwingung

10.09.1467 Johan, Wenemers (v. Heiden zu Hagenbeck) Freigraf gibt bekannt, dass Wilhelm Schultingh genannt Hemerbergh zu einem Gerichtstag vor dem Freistuhl von Haselhove geladen war und zwar "upteb dinxtagh neist nae sent laurentius dage in dem Jahre unss heren dusent verehondert seven ind Sestich" [12.08.1466] auf Klage Wenemars van Heiden des Jongen. Johan bezeugt, dass er an diesem Tag entsprechend dem Recht ein Freigericht abgehalten hat, vor dem Herman Kerle, Hinrich Teile und Albert Ludikens mit einem Gelöbnisbrief Wilhelm Schultinx (gt. Hemerbergh) als Freischöffen erschienen, der von den Freischöffen Hinrich Karboem und Herman Ynnken besiegelt war und mit Recht und unwidersprochen in das Gericht gebracht worden ist. Im Beisein der ehrbaren Richter, Bürgermeister und Bürger der Stadt Borken, nahm er den Gelöbnisbrief an und suchte danach Wilhelm und seine Bürgen auf, um ihnen einen neuen Gerichtstermin bekannt zu geben. Der alte Wenemar van Heiden aber verlangte von ihm mit vorgehaltenem Messer einen besiegelten Brief über das Gericht gegen Wilhelm auszustellen, so dass er den vorgelegten Brief gegen seinen Willen besiegeln musste (Stadtarchiv Essen Best. 11 Nr. 874/2).

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