Haus Melschede: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Arnsberger Lehen Melschede befand sich Ende des 13. Jahrhunderts im Besitz der Familie Vlecke und ging dann an die von Benkamp, die sich auch von Melschede nannten. Schon im 14. Jahrhundert lassen sich in Melschede zwei adelige Sitze nachweisen, von denen der niedere im Besitz der von Benkamp gen. Melschede, der obere im Besitz der von Wrede war. Der Benkampsche Sitz gelangte Ende des 15. Jahrhunderts durch eine Erbtochter an Johann von Kobbenrode und in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts durch dessen Tochter Margarethe an Dietrich von Wrede zu Amecke.  
Das Arnsberger Lehen Melschede befand sich Ende des 13. Jahrhunderts im Besitz der Familie Vlecke und ging dann an die von Benkamp, die sich auch von Melschede nannten. Schon im 14. Jahrhundert lassen sich in Melschede zwei adelige Sitze nachweisen, von denen der niedere im Besitz der von Benkamp gen. Melschede, der obere im Besitz der von Wrede war. Der Benkampsche Sitz gelangte Ende des 15. Jahrhunderts durch eine Erbtochter an Johann von Kobbenrode und in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts durch dessen Tochter Margarethe an Dietrich von Wrede zu Amecke.  
Kaspar von Vrede zu Melschede, Landdrost, klagte 1554 vor dem Reichskammergericht in Westzlar gegen Heinrich Schüngel, Heinrich Wrtede und Gotthard Menken wegen eines landfriedensbrüchigen Überfalls auf Haus Melchede.


Johann von Wrede, ein Sohn aus dieser Ehe, 1597 kurkölnischer Statthalter zu (Hohen-) Limburg begründete die heute noch auf Melschede ansässige Linie der Familie. Johanns Sohn Stephan kaufte 1609 den oberen Sitz und vereinte den gesamten Besitz. Beide Häuser wurden zwischen 1659 und 1669 auch baulich vereint.
Johann von Wrede, ein Sohn aus dieser Ehe, 1597 kurkölnischer Statthalter zu (Hohen-) Limburg begründete die heute noch auf Melschede ansässige Linie der Familie. Johanns Sohn Stephan kaufte 1609 den oberen Sitz und vereinte den gesamten Besitz. Beide Häuser wurden zwischen 1659 und 1669 auch baulich vereint.

Version vom 11. Juni 2006, 11:29 Uhr

Hierarchie:

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Arnsberg > Märkischer Kreis > Sundern > Haus Melschede

Kupferstich Haus Melschede

Haus Melschede

Lage

Besitzer

Das Arnsberger Lehen Melschede befand sich Ende des 13. Jahrhunderts im Besitz der Familie Vlecke und ging dann an die von Benkamp, die sich auch von Melschede nannten. Schon im 14. Jahrhundert lassen sich in Melschede zwei adelige Sitze nachweisen, von denen der niedere im Besitz der von Benkamp gen. Melschede, der obere im Besitz der von Wrede war. Der Benkampsche Sitz gelangte Ende des 15. Jahrhunderts durch eine Erbtochter an Johann von Kobbenrode und in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts durch dessen Tochter Margarethe an Dietrich von Wrede zu Amecke.

Kaspar von Vrede zu Melschede, Landdrost, klagte 1554 vor dem Reichskammergericht in Westzlar gegen Heinrich Schüngel, Heinrich Wrtede und Gotthard Menken wegen eines landfriedensbrüchigen Überfalls auf Haus Melchede.

Johann von Wrede, ein Sohn aus dieser Ehe, 1597 kurkölnischer Statthalter zu (Hohen-) Limburg begründete die heute noch auf Melschede ansässige Linie der Familie. Johanns Sohn Stephan kaufte 1609 den oberen Sitz und vereinte den gesamten Besitz. Beide Häuser wurden zwischen 1659 und 1669 auch baulich vereint.

Steffen von Wrede zu Melschede (1603/25) war kurkölnischer Statthalter zu (Hohen-) Limburg und Drost zu Balve.


Zeitlicher Zubehör

Zum Besitz gehörten zeitweise auch die Güter

  • Langenholthausen (vorher von Letmathe, von Plettenberg, von Werminghausen), Brüninghausen, das 1652 von den von der Horst gekauft wurde, die
  • Herrschaft Müllenbach bei Koblenz, die durch die Ehe des Stephan von Wrede mit Wilhelma Dorothea von Roishausen anfiel,
  • Sorpe, das 1675 angekauft wurde,
  • Wildshausen, das im 15. Jahrhundert den von Padberg gehört hatte und 1570 von Thönis von Schade ererbt wurde, 1572 jedoch schon wieder an den Erzbischof von Köln abgetreten werden mußte, und
  • Niederberge, das Anfang des 17. Jahrhunderts durch Erbschaft anfiel.
    • Unterlagen zu diesen Gütern befinden sich auch im Archiv Haus Amecke.

Landfriedensbruch

Vor dem Reichskammergericht in Wetzlar klagten im Jahr 1540 Joh. von Melschede zu Garbeck und der Kurfürst und Erzbischof von Köln als Herzog von Westfalen wegen eines landfriedensbrüchigen Einfalls in den Sengenberg (zum Gut Leveringhausen gehörig) und andere Waldungen des Klägers bei Leveringhausen. Beklagt wurden als Täter:

  • Hermann von Dael zu Balve.
  • Schultheiß und „Scherren“ (Schärner, Scharmänner) zu Balve Garbeck und Frühlinghausen.
    • Grundlage der Klage war der Vertrag des Joh. von Melschede mit den Erben der Balver Mark von 1538.

Vor dem Reichskammergericht in Wetzlar klagte im Jahr 1554 Kaspar de Wrede zu Melschede und Landdrost in Westfalen, wegen eines landfriedensbrüchigen Überfalls auf Haus Melschede. Beklagt wurden als Täter:

  • Heinrich Schüngel
  • Heinr. Wrede
  • Gotthard Menken, alle zu Balve

Archivbestand

  • 242 Urkunden (1357-1800); 4251 Akten (15.-19. Jhdt.); 20 Pläne und Skizzen (18.-20. Jhdt.)
  • Familienarchiv: Familien von Padberg, von Wrede, von Hochsteden; Erbauseinandersetzungen mit der Linie zu Amecke; Erbschaften von Weichs, von der Asseburg; Vormundschaften von Schade zu Antfeld, Heereman von Zuydtwyck; Nachlaß Anna Elisabeth von Wrede geb. von Boeselager (+ 1735);
  • Korrespondenzen; Dompräbenden zu Münster, Hildesheim und Osnabrück, Pfründen in den Stiften Oelinghausen, Busdorf in Paderborn, Siegburg, Cappenberg, Karmel zu Köln und Kloster Freckenhorst, Nachlaß des münst. Dompropstes Engelbert Maria Anton von Wrede (+ 1808), Familienpräbenden zu Neuenheerse, Fröndenberg und Maria im Kapitol zu Köln;
  • Kirche zu Enkhausen, Kapelle zu Melschede, Kirche und Hospital zu Balve, Kirche zu Affeln. -
  • Politisches Archiv: Reichssachen und kurkölnische Landessachen; Militärwesen des Erzstifts Köln; kurkölnisches Obriststallmeisteramt, Gestüt und Tiergarten zu Obereimer; Hofhaltung des Kurfürsten von Köln; Bergamt Brilon; Amt Peine im Stift Hildesheim;
  • Herzogtum Westfalen (Verfassung, Landtag, Ritterschaft, Beamte, Schatzungen, Finanzen, Militaria,
  • Ämter Balve und Menden, Kloster Oelinghausen); Fürstbistum Paderborn. -
  • Haus Melschede: Lehnssachen; Guts Verwaltung; Register; Finanzen; Grundstücke und Wege; Bausachen; Mühlen zu Balve, Menden (Papiermühle), Langenholthausen und Melschede; Häuser zu Arnsberg, Balve, Köln und Münster. -
  • Haus Langenholthausen: Vorbesitzer; Erwerb; Pachtsachen; Gutsver¬waltung; Register, Abgaben (68 Akten). -
  • Haus Brüninghausen: Familie von Wrede; Lehnssachen (17 Akten). –
  • Herrschaft Müllenbach bei Koblenz:
  • Vorbesitzer von Rolshausen; Lehnssachen; Register (31 Akten). –
  • Beulerhof: Erwerb; Pachtsachen(35 Akten). -
  • Haus Sorpe: Erwerb; Pachtsachen; Grenzen (25 Akten). -
  • Haus Wildshausen und
  • Gut Ramsbeck: Erbgang;
  • Familie von Padberg vom neuen Haus Padberg; Schulden; Lehnssachen (Urkunden ab 1357, 36 Akten). -
  • Haus Padberg: Anteil der von Wrede am oberen Haus (2 Akten). -
  • Haus Berge bzw. Niederberge: Familien von Schade, von Ense gen. Schneidewind, von Plettenberg, von Rolshausen; Inventare; Schulden, Rechnungen (Urkunden ab 1386, 90 Akten). -
  • Haus Eisborn: Familien von Hanxleden, von Haxthausen; Rechte; Schulden (40 Akten). –
  • Haus Mellen: Familie von Wrede; Schulden; Pachtsachen (27 Akten). -
  • Haus Reigern: Familie von Wrede; Schulden; Pachtsachen (9 Akten). –
  • Frönspert: Familie von Wrede; Schulden; Rechnungen (19 Akten). –
  • Haus Gladbach: Familie von Palandt; Prozesse (9 Akten). –

Weitere Güter

  • u.a. Rittergut zu Andernach.
  • Höfe und Kotten in den Kirchspielen
    • Affeln,
    • Balve,
    • Enkhausen,
    • Hellefeld,
    • Stockum;
    • Besitz zu Werl und Büderich;
    • Zehnte in Wippringsen und Büecke;
    • Marken zu Hachen und Linne (Register ab 1562, Gerichtsprotokolle ab 1666),
    • Balver Mark (Register ab 1624),
    • Beckumer Mark bei Balve,
    • Marken zu Mellen,
    • Langenholthausen,
    • Seidfeld,
    • Volkringhausen,
    • Gevener Mark (Rolle 1613);
    • Forst; Jagd, Fischerei.

Weitere Unterlagen

Hauptsächlich über Wredische Schuldverschreibungen gelangten Unterlagen über

in das Archiv Melschede.

Findbücher

Findbücher P 113 -P 113/4

Benutzung

Benutzung erfolgt nur über das Westfälische Archivamt.

Bibliografie

  • A. K. Hömberg, Geschichtliche Nachrichten über Adelssitze und Rittergüter im Herzogtum Westfalen, H. 1 Münster 1969, S. 55-70 (Reigern).
  • A. K. Hömberg, Geschichtliche Nachrichten über Adelssitze und Rittergüter im Herzogtum Westfalen, H. 6 1974, S. 28-43 (Niederberge).
  • A. K. Hömberg, Geschichtliche Nachrichten über Adelssitze und Rittergüter im Herzogtum Westfalen, H. 11 1975, S. 13-22 (Eisborn), S. 36-48 (Langenholthausen), S. 49-59 (Meilen).
  • A. K. Hömberg, Geschichtliche Nachrichten über Adelssitze und Rittergüter im Herzogtum Westfalen,
  • A. K. Hömberg, Geschichtliche Nachrichten über Adelssitze und Rittergüter im Herzogtum Westfalen, H. 12 1975, S. 22-34 (Wildshausen), S. 64-85 (Melschede), S. 86-87 (Sorpe).

Familienprivatfunde

Oft werden auf Höfen, in Privathäusern oder an anderen Orten private Nachrichten über Familien und Adelshäuser gefunden, die nicht allgemein bekannt sind. Diese Funde nennt man Familienprivatfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu dieser Familie eintragen oder finden.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Heimat- Familienforscher eintragen, die über das Haus Ameke Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Heimat- und Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.


Ritterg Krs-Arnsberg.jpg

Provinz Westfalen: Landtagsfähige Rittergüter im Kreis Arnsberg

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