Hebig (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen
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2. Habich-Namen können auch einfache Übernamen sein, die sich direkt auf den Habicht beziehen. Von Tiernamen abgeleitete Übernamen haben sehr oft eine abwertende Bedeutung, es wird ein Bezug auf charakterliche oder sonstige Eigenarten der frühen Namensträger angenommen. Dies ist auch im Fall des Habicht und der Habich-Namen so. Die Ableitung des Accipiter von acipere bzw. des althochdeutschen habuh von heffan / hafjan bezeichnet den „ergreifenden, packenden Vogel“. Im übertragenen Sinne wird der Accipiter (im Lateinischen) als „Mensch, der alles für sich haben will“ bezeichnet. Das Sprichwort „auf etwas zufahren wie ein habicht“ bedeutet „ungemein gierig sein“. In diesem Fall wäre der Personenname also vom Habicht – im Sinne seiner negativ angesehenen Eigenschaft, alles haben bzw. erjagen zu wollen – abgeleitet. | 2. Habich-Namen können auch einfache Übernamen sein, die sich direkt auf den Habicht beziehen. Von Tiernamen abgeleitete Übernamen haben sehr oft eine abwertende Bedeutung, es wird ein Bezug auf charakterliche oder sonstige Eigenarten der frühen Namensträger angenommen. Dies ist auch im Fall des Habicht und der Habich-Namen so. Die Ableitung des Accipiter von acipere bzw. des althochdeutschen habuh von heffan / hafjan bezeichnet den „ergreifenden, packenden Vogel“. Im übertragenen Sinne wird der Accipiter (im Lateinischen) als „Mensch, der alles für sich haben will“ bezeichnet. Das Sprichwort „auf etwas zufahren wie ein habicht“ bedeutet „ungemein gierig sein“. In diesem Fall wäre der Personenname also vom Habicht – im Sinne seiner negativ angesehenen Eigenschaft, alles haben bzw. erjagen zu wollen – abgeleitet. | ||
Der bisher früheste bekannte Habich-Name ist Hawechare (1179), die erste Nennung eines Hebig ist Hans Hebig in Augsburg (1459). | Der bisher früheste bekannte Habich-Name ist Hawechare (Südtirol, 1179), die erste Nennung eines Hebig ist Hans Hebig in Augsburg (1459). | ||
(Ausführlich: Dieter Hebig: Der Name Hebig. Entstehung, Herkunft und heutige Verbreitung, s.u. bei den Literaturhinweisen) | (Ausführlich: Dieter Hebig: Der Name Hebig. Entstehung, Herkunft und heutige Verbreitung, s.u. bei den Literaturhinweisen) |
Version vom 26. Juli 2014, 12:42 Uhr
Herkunft und Bedeutung
Der Familienname Hebig gehört zur "Habich-Gruppe" (d.s. neben Habich(t) auch Habch, Habech, Häbich, Habig, Häbig, Habicher, Hawig, Hebich, Hebicht und Hebig), diese Namen gehen auf den Habicht zurück. Es gibt zwei Möglichkeiten, wie die Namen der Habich-Gruppe mit Bezug auf den Habicht entstanden sein können:
1. Die Namen leiten sich von einem Beruf ab (Berufsname). So wie mit dem Falken gejagt wird und der Jäger Falkner (mhd. valkenaere) genannt wird, wurde im Mittelalter (und auch heute noch) auch mit dem Habicht gejagt. Dieser Jäger war der „Habichter“ oder „Hawechare“, also „der mit dem Habicht jagt".
2. Habich-Namen können auch einfache Übernamen sein, die sich direkt auf den Habicht beziehen. Von Tiernamen abgeleitete Übernamen haben sehr oft eine abwertende Bedeutung, es wird ein Bezug auf charakterliche oder sonstige Eigenarten der frühen Namensträger angenommen. Dies ist auch im Fall des Habicht und der Habich-Namen so. Die Ableitung des Accipiter von acipere bzw. des althochdeutschen habuh von heffan / hafjan bezeichnet den „ergreifenden, packenden Vogel“. Im übertragenen Sinne wird der Accipiter (im Lateinischen) als „Mensch, der alles für sich haben will“ bezeichnet. Das Sprichwort „auf etwas zufahren wie ein habicht“ bedeutet „ungemein gierig sein“. In diesem Fall wäre der Personenname also vom Habicht – im Sinne seiner negativ angesehenen Eigenschaft, alles haben bzw. erjagen zu wollen – abgeleitet.
Der bisher früheste bekannte Habich-Name ist Hawechare (Südtirol, 1179), die erste Nennung eines Hebig ist Hans Hebig in Augsburg (1459).
(Ausführlich: Dieter Hebig: Der Name Hebig. Entstehung, Herkunft und heutige Verbreitung, s.u. bei den Literaturhinweisen)
Varianten des Namens
Im 16. und 17. Jahrhundert tritt der Name Hebig in den Quellen in verschiedenen Schreibweisen auf, bekannt sind - neben Hebig selbst - bisher: Hebbig, Hebbich, Hebich, Hebicht, Heebig, Hepig, Heppig, Hepich, Heppich sowie Hebiger. Das Nebeneinander und Ineinanderübergehen mehrerer solcher Varianten innerhalb einzelner Familien (mitunter sogar in derselben Quelle) zeigt, dass es sich dabei ursprünglich tatsächlich nur um unterschiedliche Schreibungen als Ausdruck der Unsicherheit über die richtige Schreibweise des Namens gehandelt hat. Aber natürlich konnten auch solche abweichenden Schreibungen sich mit der Zeit als eigenständige Namen verfestigen. Scheinbar haben sich aber nur zwei dieser Varianten bis heute erhalten, allerdings mit nur sehr wenigen Namensträgern: Hebich (2002 ca. 50 Personen) und Hebbig (2002 ca. 13 Personen).
Geographische Verteilung
Relativ | Absolut |
---|---|
<lastname-map size="200">Hebig</lastname-map> | <lastname-map size="200" mode="abs">Hebig</lastname-map> |
Diese noch heute maßgebliche Auswertung der Telefonbücher von 2002 zeigt sowohl bei der absoluten wie auch bei der relativen Verbreitung für Hebig zwei klare Schwerpunkte: Rhön/westliches Südthüringen und das Gebiet um Retzstadt (nördlich Würzburg).
Es scheint also sehr wahrscheinlich, dass der Name hier, entweder an beiden Stelle unabhängig voneinander, oder sogar nur an einer dieser Stellen entstanden ist. Diese Annahme steht aber im Widerspruch zu verschiedenen frühen Nennungen von Hebigs vornehmlich im südwestdeutschen Raum. Diese Zusammenhänge sind noch nicht ausreichend erforscht und angesichts der Quellenlage ist es auch sehr unwahrscheinlich, hier zu einer endgültigen Klärung zu kommen.
Bekannte Namensträger
Georg Jacob Christian Hebig (geb. 1768, gest. 1815) war Mitautor eines bekannten Forsthandbuchs:
Botanisches Forsthandbuch zum Selbstunterricht oder Beschreibung deutscher und ausländischer Holzarten nach ihrer Kenntniß, Anpflanzung, Eigenschaften und Benutzung von C. Wagner und G.J.C. Hebig, Gießen 1801, XII, 635 S.
Sonstige Personen
Der bisher älteste bekannte Hebig ist der Krämer Hans Hebig, der 1459 in Augsburg geköpft wurde: „Item in dem selben jare (=1459) schlug man ainen Kramer Hans Hebig zu Augspurg den Kopf ab, das er sein brief nit gehalten hat ...“
(Die Chroniken der schwäbischen Städte vom 14. bis zum 16. Jahrhundert, Bd. 3 Augsburg, Leipzig 1892, S. 507)
Geographische Bezeichnungen
Literaturhinweise
- Volltextsuche nach Hebig in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Dieter Hebig: Der Name Hebig. Entstehung, Herkunft und heutige Verbreitung, Stand 2014, 40 S. (http://www.hebig-genealogie.de/Namenkunde.htm)
Daten aus FOKO
<foko-name>Hebig</foko-name>
Daten aus der Totenzettelsammlung
In unserer Totenzetteldatenbank findet man u. U. auch Einträge zum Familiennamen Hebig.
Daten aus GedBas
Metasuche
Weblinks
www.hebig-genealogie.de
Familienforscher
Dieter Hebig, DE 70825 Korntal-Münchingen
mail@hebig-genealogie.de
www.hebig-genealogie.de
Schwerpunkte: Hebig allgemein, Der Name Hebig, Hebig aus der Rhön
Elaine Hebig-Parker, Kanada, Penticton, BC
elaineann@shaw.ca
Schwerpunkte: Hebig aus Retzstadt, Hebig in Kanada