Geneanet

Das Genealogie-Portal Geneanet wurde im Jahr 1996 von den Franzosen Jacques Le Marois, Jérôme Abela undJulien Cassaigne gegründet, die sich mit Informatik und Familienforschung befassten und das Internet als Werkzeug für ihre genealogischen Recherchen entdeckten. Heute ist Geneanet ein Unternehmen mit dem Sitz in Paris. Die Oberfläche von Geneanet ist in zehn Sprachen verfügbar (Deutsch, Englisch, Spanisch, Finnisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Norwegisch, Schwedisch, Portugiesisch).

Nach eigenen Angaben hat es inzwischen mehr als 2 Millionen angemeldete Nutzer, die ihre genealogischen Daten austauschen. Laut Geneanet haben sie die Daten von mehr als 400 Millionen Personen in Form von Stammbäumen hochgeladen; außerdem bietet die Website digitalisierte Urkunden, Ansichtskarten, Familienfotos und Auswertungen von standesamtlichen Unterlagen und Kirchenbüchern.

Geneanet wird nach dem Freemium-Modell betrieben, d.h. man kann die meisten Angebote (Suche, Veröffentlichung der eigenen Daten) kostenlos nutzen; die kostenpflichtige Variante "Club Privileg" bietet eine Navigation ohne Werbung und zusätzliche Suchoptionen.

Suche

Suche nach Personen

Der Reiter "Suche" auf der Startseite bietet die "umfassende Suche" und die "Suche in den Stammbäumen" an. Man gelangt aber auf beiden Wegen zum selben Suchformular, nur dass die Suche im zweiten Fall auf die von anderen Geneanet-Nutzern hochgeladenen Daten beschränkt wird.

Wer Geneanet kostenlos nutzt, kann lediglich einen Nachnamen angeben, keinen Vornamen, und den Ort, in der erweiterten Suche zusätzlich Land, Bundesland und Regierungsbezirk sowie eine zeitliche Eingrenzung; man kann die Suche auf einen Benutzer beschränken oder umgekehrt die Daten bestimmter Benutzer von der Suche ausschließen.

Club-Privileg-Nutzer können gezielt nach einer bestimmten Person suchen, indem sie außerdem Vornamen, Beruf, Partner oder Eltern angeben.

Bei der "umfassenden Suche" erfährt man als erstes, in welcher Kategorie es Treffer gab:

• Stammbäume von Geneanet-Mitgliedern;
• Original-Urkunden, Auswertungen auf Geneanet;
• Digialisierte Bücher, Wappen, Zeitschriften etc.;
• Bildarchive mit Denkmälern, Familienfotos und Wappen;
• Andere Quellen, z.B. Index ohne Stammbaum, verschiedene Auswertungen im Web.

In jeder Kategorie werden dann die Ergebnisse tabellarisch aufgelistet.

Bei den Stammbaum-Suchergebnissen wird für jeden Nutzer die Anzahl der Treffer, Zeitraum und Ort angegeben. Ein Symbol zeigt an, ob der Name unter den Vorfahren es Nutzers vorkommt. Neben der Ergebnisliste steht das Suchformular mit den bisherigen Eingaben, die man ergänzen kann, um die Ergebnisse weiter zu filtern.

Klickt man auf den Link "Neue Ergebnisse erhalten" unterhalb der Ergebnis-Tabelle, richtet man die aktuelle Suche dauerhaft ein und wird über neue Suchergebnisse benachrichtigt, sobald andere Nutzer entsprechende Daten hochladen. In diesem Fall sollte man die eigenen Daten aus der Suche ausschließen. Die Liste aller Benachrichtigungen kann man über den Menüpunkt "Mein Geneanet" oben rechts unter dem eigenen Benutzernamen aufrufen und bearbeiten.

Recherchen in der Bibliothek, Bild- und Dokumenten-Sammlungen

Der Zugang zu Bibliothek mit Büchern, genealogischen Fachzeitschriften und Zeitungen ist zahlenden Club-Privileg-Nutzern vorbehalten. Geneanet hat Personennamen in diesen Quellen indiziert und damit durch die Personensuche (s.o.) auffindbar gemacht. Man kann aber auch direkt in den verschiedenen Publikationen blättern. Startpunkt ist die Bibliotheks-Übersicht, die man über den Reiter "Suche" auf der Starseite und den Link "In der Bibliothek" erreicht. In der Übersicht kann man einen Bereich anklicken und sich dann ein alphabetisch bzw. geografisch sortiertes Verzeichnis anzeigen lassen. Um in den digitalisierten Werken zu blättern, wird man auf die entsprechende Webseite der Bibliothek oder des Archivs weitergeleitet, in der bzw. dem das Werk liegt.

Man kann auch in den Auswertungen oder Urkunden recherchieren, die andere Geneanet-Nutzer hochgeladen haben. Die Bildarchive ermöglichen Recherchen in Ansichtskarten, Fotos von Grabstätten und Denkmälern (vgl. CompGen-Grabstein-Datenbank), Wappen-Abbildungen und laut Geneanet im "größte(n) Bildarchiv mit Familienfotos im Internet".

Stammbaum-Seiten der Nutzer

Klickt man in den Suchergebnissen auf das Baum-Symbol, gelangt man zum passenden Stammbaum eines Nutzers.

Der Klick auf eine Person im Stammbaum öffnet die Personenstands-Seite dieser Person. Im Idealfall findet man dort Eltern, Ehepartner und Kinder, die man wiederum anklicken kann, auch Paten und weitere Informationen in Notizen oder Quellenangaben.

Das Menü oberhalb der Daten führt ggf. zu gescannten Dokumenten, man kann die Daten in verschiedenen Formaten drucken, Verwandtschaftsberechnungen durchführen, Übereinstimmungen mit dem eigenen Stammbaum ermitteln oder Anmerkungen zu der Person hinterlassen. Man kann die Daten nicht als Gedcom herunterladen.

In der Seitenspalte unten führen Links zu weiteren Informationen:

• Landkarte: Die Geburtsorte aller Personen im Stammbaum werden auf einer Landkarte angezeigt.
• Familienchronik (s.u., Forschungsergebnisse präsentieren)
• Statistiken, z.B. zur Lebenserwartung;
• Geburtstage lebender Personen (s.u., Datenschutz-Einstellungen)

Der Link "Kontaktseite des Benutzers" führt zu einer Seite mit statistischen Angaben über dessen Daten bei Geneanet und meist auch der Möglichkeit, ihm oder ihr eine Nachricht über die Geneanet-Mailbox zu schicken. Die Nutzer können stattdessen auch ihre Mail-Adresse angeben (als Bild, also gesichert gegen Spam).

Eigene Daten, Nutzerseite und Nutzerkonto verwalten

Um die eigene Nutzerseite zu erreichen, klickt man auf den Reiter "Mein Stammbaum" und dann auf "Meinen Stammbaum ändern/ansehen".

GEDCOM-Daten hochladen

Der Reiter "Mein Stammbaum" auf der Start- oder Suchseite von Geneanet führt u.a. zur Seite für den GEDCOM-Upload.

Will man später weitere Gedcom-Dateien hochladen, hat man die Wahl, einen Zweig hinzuzufügen oder die Datei auf dem Server zu ersetzen.

Wer beim Export der GEDCOM-Datei aus dem Genealogieprogramm bereits eine Datenschutz-Funktion aktiviert, also lebende Personen ausschließt, geht in dieser Frage auf "Nummer sicher". Mit den Datenschutz-Einstellungen von Geneanet kann man aber die Anzeige solcher Personen ausschließen. Und wenn man die vollständige GEDCOM-Datei hochlädt, hat man gleichzeitig eine Sicherheitskopie angelegt.

Datenschutz-Einstellungen

Die Einstellungen der Datenschutz-Optionen findet man auf der Stammbaum-Startseite links unten: "Einstellung" im Bereich "Konfiguration".

Es gibt drei Optionen für die Anzeige von Zeitenossen - bei Geneanet sind dies standardmäßig Personen, die vor weniger als 100 Jahren geboren wurden:

• Halb unterdrückt: Nur die Vornamen, Namen und Verwandtschaftsverhältnisse sind sichtbar, weitere Informationen werden unterdrückt. Dies ist der voreingestellte Standard!
• Privat: vollständig unterdrückt;
• Öffentlich: Alle Informationen sind sichtbar.

Hat man "privat" oder "halb unterdrückt" gewählt, kann man außerdem Personem auf der Registerkarte "Unterdrückte Personen" der Datenschutz-Einstellungen eintragen; sie werden dann nicht angeziegt. Die Registerkarte "Erweiterte Optionen" bietet u.a. die Möglichkeit, den Zeitrahmen für "Zeitgenossen" anders zu definieren und die Anzeige von Notizen oder Fotos zu regeln.

Als Besitzer/in des Stammbaums kann man allerdings sämtliche Daten sehen. D.h. wenn man die Datenschutz-Einstellungen überprüfen möchte, sollte man sich vorher ausloggen oder das Zugangsrecht auf "Besucher" umstellen (s.u.).

Daten bearbeiten

Die hochgeladenen Daten kann man auch direkt in Geneanet bearbeiten, wie in einem Genealogieprogramm. Dazu ruft man zuerst den eigenen Stammbaum auf indem man auf der Nutzerseite eine Person anklickt, die dort als Spitzenahn oder bevorzugte Person angegeben sind. Klickt man dann auf eine Person, bekommt man deren Datenblatt ("Personenstand"); um es zu bearbeiten, klickt man auf das Stift-Symbol neben dem Namen.

Durch einen Klick auf die Schaltfläche "Baum" in der Menüleiste des Datenblatts gelangt man zum Stammbaum mit weiteren Bearbeitungsoptionen. U.a. gibt es eine grafische Eingabemöglichkeit für den Stammbaum (s.a. Geneanet-Software).

Forschungsergebnisse präsentieren

Man kann auf der Geneanet-Nutzerseite aber nicht nur Daten veröffentlichen, sondern den Stammbaum illustrieren, mit Scans von Originaldokumenten ergänzen, und man kann bebilderte Dokumente aller Art präsentieren, z.B. Chroniken (siehe Computergenealogie 2/2014). Auch die Seite selbst lässt sich gestalten, z.B. mit einer Diashow (oben rechts).

Die Geneanet-App ermöglicht die Anzeige der Nutzerseite auf einem Tablet oder Smartphone.

Datensicherung

Im Reiter "Mein Stammbaum" auf der Start- oder Suchseite findet sich der Link "Datensicherung".

Man kann die eigenen (!) Gedcom-Daten wieder herunterladen, d.h. Geneanet eignet sich als Speicherort für eine Sicherheitskopie. Man kann auch den eigenen Online-Stammbaum oder die Familienchronik samt Bildern herunterladen.

Zugangsrechte

Auf der eigenen Nutzerseite hat man automatisch das Zugangsrecht "Administrator", d.h. man kann alles bearbeiten und sieht alle Daten.

Um zu überprüfen, wie die eigene Nutzerseite für Andere aussieht, kann man sich ausloggen oder das Zugangsrecht kurz auf "Gast" oder "Besucher" umstellen, dazu gibt es einen Link ganz rechts oben. Ein "Gast" kann alles lesen, aber nicht bearbeiten. Ein "Besucher" sieht nur, was die Datenschutz-Einstellungen zulassen.

Man kann auch andere Geneanet-Nutzer einladen, am eigenen Stammbaum mitzuarbeiten und ihnen dafür Administrator-Rechte geben. Dazu klickt man rechts oben auf dem Bildschirm, unterhalb des eigenen Nutzernamens, auf "Mein Geneanet", dann auf "Meine Gemeinschaft" und "Verwalten meiner Kontakte". Hier ist aufgelistet, wer Zugang hat zu Ihrem Stammbaum und zu welchen Stammbäumen Sie Zugang haben.

Nutzerkonto verwalten

Über den Reiter "Mein Geneanet" erreicht rechts oben unter dem Benutzernamen erreicht man alle Funktionen des Benutzerkontos: die Geneanet-Mailbox für Nachrichten anderer Nutzer, Verwaltung der Zugangsrechte und Benachrichtigungen (dauerhafte Suche, s.o., oder Newsletter) sowie die eigenen Archive und Auswertungen.