Bernhard (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen
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Als uneheliches Kind geboren, wuchs er in nationalsozialistischen und katholischen Erziehungsheimen auf. Maßgeblich beeinflusst wurde Bernhard in seiner Jugend durch den früh verstorbenen Großvater Johannes Freumbichler, Heimatschriftsteller. Kurze Zeit danach stirbt auch seine Mutter. | Als uneheliches Kind geboren, wuchs er in nationalsozialistischen und katholischen Erziehungsheimen auf. Maßgeblich beeinflusst wurde Bernhard in seiner Jugend durch den früh verstorbenen Großvater Johannes Freumbichler, Heimatschriftsteller. Kurze Zeit danach stirbt auch seine Mutter. | ||
Der Tod und die Relativierung aller anderen Werte angesichts der steten Bedrohung durch ihn wurden in den Werken Thomas Bernhards zu einem der wichtigsten Motive. Thomas Bernhard, der seine schriftstellerische Laufbahn mit Gedichten begann, fand schließlich seinen unverwechselbaren Stil in der Prosa (in Romanen und kürzeren Prosastücken) sowie im Drama. | Der Tod und die Relativierung aller anderen Werte angesichts der steten Bedrohung durch ihn wurden in den Werken Thomas Bernhards zu einem der wichtigsten Motive. Thomas Bernhard, der seine schriftstellerische Laufbahn mit Gedichten begann, fand schließlich seinen unverwechselbaren Stil in der Prosa (in Romanen und kürzeren Prosastücken) sowie im Drama. | ||
1968 wird ihm der «Kleine Österreichischen Staatspreis» verliehen. [[Bernhard_(Familienname)#Literaturhinweise|[3]]] | 1968 wird ihm der «Kleine Österreichischen Staatspreis» verliehen. [[Bernhard_(Familienname)#Literaturhinweise|[3]]] | ||
==Sonstige Personen== | |||
===Christoph Bernhard=== | |||
Komponist und Kapellmeister, * 1.01.1628 vermutlich in Kolberg; † 14.11.1692 Dresden. Zu Beginn Sänger an der Dresdner Hofkapelle, anschliessend 1655 Vizekapellmeister in Dresden. 1663 erfolgte die Berufung als Musikdirektor und Kantor an der St. Johannisschule zu Hamburg. Später ging er zurück nach Dresden und wurde 1680 zum Hofkapellmeister ernannt. [[Bernhard_(Familienname)#Literaturhinweise|[0]]] | |||
===Emil Bernhard=== | |||
Dreher und Politiker, * 3.3.1881 Winterthur, † 12.2.1964 Winterthur, Bürger von [[Stadt Winterthur|Winterthur]]. Nach der Lehre als Dreher und Wanderjahre eintritt in den Metallarbeiterverband. Später Mitglied der SP, Zürcher Kantonsrat und Winterthurer Stadtrat. [[Bernhard_(Familienname)#Literaturhinweise|[0]]] | |||
===Hans Bernhard=== | |||
Agrarwissenschaflter, * 13.9.1888 Wülflingen, † 8.4.1942 Mammern, Bürger von [[Stadt Winterthur|Winterthur]]. 1925 Titularprofessor der Universität Zürich und ab 1928 Dozent der ETH Zürich. 1939 Ständerat. Gilt als Vordenker der sogenannten Anbauschlacht (II. Weltkrieg). [[Bernhard_(Familienname)#Literaturhinweise|[0]]] | |||
===Johann Bernhard=== | |||
Zuckerbäcker, * 20.2.1823 Wiesen (GR), † 13.7.1886 Wiesen (GR), Bürger von [[Wiesen (GR)]]. In St. Petersburg eröffnete er eine Zuckerbäckerei und später ein Café-Restaurant. Er kaufte das Gut Christinowka. Der zugehörige Ort heisst heute Berngardowka. [[Bernhard_(Familienname)#Literaturhinweise|[0]]] | |||
===Oskar Bernhard=== | |||
Arzt, * 24.5.1861 Samedan, † 14.11.1939 St. Moritz, Bürger von [[Chur]]. Mitbegründer des Kreisspitals Samedan. Verhalf der Heliotherapie der Gelenks- und Knochentuberkulose zum Durchbruch. Förderer des alpinen Rettungswesens und der Sportmedizin. [[Bernhard_(Familienname)#Literaturhinweise|[0]]] | |||
===Oskar Ernst Bernhardt=== | |||
Schriftsteller, * 18.04.1875 Bischofswerda (Sachsen); † 6.12.1941 in Kipsdorf (Erzgebirge). Er schrieb Reisebeschreibungen und nannte sich ab 1926 Abd-ru-Shin. Zu dieser Zeit gründete er die so genannten Gralsbewegung. [[Bernhard_(Familienname)#Literaturhinweise|[0]]] | |||
===Ruth Bernhard=== | |||
Fotografin, * 14.10.1905 bei Berlin. Seit 1927 lebte und arbeitete sie in der USA. [[Bernhard_(Familienname)#Literaturhinweise|[0]]] | |||
===Wallrad Ottmar Bernhard=== | |||
Kaufmann und Lebensmittelfabrikant, * 13.6.1840 Sippersfeld (Rheinpfalz), † 2.3.1905 München, seit 1883 Bürger von [[Stadt Zürich|Zürich]]. Gründete in Rorschach die Schweiz. Conservenfabrik Bernhard & Cie., sie musste 1914 verkauft werden und bildete anschliessend die Grundlage der Roco Conservenfabrik Rorschach. [[Bernhard_(Familienname)#Literaturhinweise|[0]]] | |||
===Wilhelm Bernhard=== | |||
Arzt und Wissenschaftler, * 8.11.1920 Worb, † 9.10.1978 Buenos Aires, Bürger von [[Worb]]. Medizinstudium in Bern, baute ab 1948 das Labor für Elektronenmikroskopie am Institut de recherches sur le cancer in Villejuif bei Paris auf. Pionier der Virus- und Krebsforschung. Erhielt 1978 den 1. Preis der Ligue française de Lutte contre le Cancer. [[Bernhard_(Familienname)#Literaturhinweise|[0]]] | |||
==Geographische Bezeichnungen== | |||
* Grosser St. Bernhard | |||
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Version vom 17. April 2006, 17:42 Uhr
Herkunft und Bedeutung
Rufname, althochdeutsch Berinhard, bero = Bär und hart = hart resp. stark.
Die Verbreitung des Namens in der Nordschweiz wurde stark gefördert durch die Verehrung des Heiligen Bernhard von Clairvaux, der 1146 auch in Winterthur und in Zürich für den Zweiten Kreuzzug warb. [1], [2]
Varianten des Namens
- Bernhardus (um 797)
- Bernhard (um 1386)
- Bernhardt
- Bernhart
- Bèèrnet
Geographische Verteilung
Deutschland
Die häufigste Schreibweise in Deutschland ist Bernhardt (7035 Treffer bei Geogen). Mit starkem relativem Vorkommen in Hessen. Bernhard alleine liefert noch 4366 Treffer, wobei das meiste Vorkommen der relativen Namensverteilung in Rheinland-Pfalz und etwas schwächer nördlich des Bodensees ist. Bernhart wird noch 552 mal gefunden.
Schweiz
Bernhard als Familienname kommt in der Schweiz (laut Twix-Tel 2005) 1194 mal in Privateinträgen vor, davon leben 323 im Kanton Zürich und 288 im Kanton Bern. Als Frauenname ist er noch 441 mal eingetragen. Die Namensvariante Bernhardt kommt dagegen nur 95 mal und als Frauennamenseintrag 25 mal vor. Die alte Schreibweise Bernhart kommt (laut directories - Weisse Seiten April 2006) noch gerade 60 mal vor.
Fazit
Der Familienname dürfte an vielen Orten unabhängig voneinder aus dem Vornamen Bernhard entstanden sein. Die folgende Sammlung von Beispielen wird daher wohl auch zukünftig keine Vollständigkeit erreichen.
Herkunft Bernhard-Geschlechter
Schweiz
Kanton Basel-Stadt
Kanton Bern
Kanton Freiburg
Kanton Graubünden
Kanton Zürich
- Vor 1994 ist der Familienname als Bürger von Benken ausgestorben. [2]
- Erste Erwähnung: Hans Jakob Bernhart von Dachsen oo 1680 in Laufen Dorothea Rubli von Dachsen. [2]
- Nach neuesten nicht publizierten Forschungergebnissen ist Josua Bernhart ~ 1630 Benken (Vater des oben genannten Hans Jakob Bernhart) mit seiner Frau Ursula Baumer (oo 1650 Benken) um 1652 nach Dachsen gezogen. Das erste Kind Anna Barbara Bernhart wurde 1653 in der Kirche Laufen getauft. Die Familie wird im Bevölkerungsverzeichnis von 1670 erstmals aufgeführt. (Quellen Staatsarchiv Zürich, Monika CH)
- Wappen der Bernhard von Dachsen, Laufen-Uhwiesen, Flurlingen und Benken:
- In gold ein aufrechter schwarzer rotgezungter Bär links begleitet von zwei pfahlweise stehenden roten Rebenblättern. Das Wappen ist eine Blisur des Wappens der Familie Bernhard von Zürich. (Quelle Staatsarchiv Zürich, Monika CH)
- Erste Erwähnung: Hans Jakob Bernhard von Feuerthalen oo 1620 Laufen Barbara Hermann von Flurlingen. [2]
- Erste Erwähnung: Hans Bernhard 1767 Bürger zu Humlikon. [2]
- Erste Erwähnung: ... [6]
- Erste Erwähnung: Meister Mattheus Bernhard bürgerte sich 1576 von Benken her in Zürich ein.
Berühmte Namensträger
Thomas Bernhard
Schriftsteller, * 09.02.1931 Heerlen NL, † 12.02.1989 Gmunden AT.
Als uneheliches Kind geboren, wuchs er in nationalsozialistischen und katholischen Erziehungsheimen auf. Maßgeblich beeinflusst wurde Bernhard in seiner Jugend durch den früh verstorbenen Großvater Johannes Freumbichler, Heimatschriftsteller. Kurze Zeit danach stirbt auch seine Mutter. Der Tod und die Relativierung aller anderen Werte angesichts der steten Bedrohung durch ihn wurden in den Werken Thomas Bernhards zu einem der wichtigsten Motive. Thomas Bernhard, der seine schriftstellerische Laufbahn mit Gedichten begann, fand schließlich seinen unverwechselbaren Stil in der Prosa (in Romanen und kürzeren Prosastücken) sowie im Drama.
1968 wird ihm der «Kleine Österreichischen Staatspreis» verliehen. [3]
Sonstige Personen
Christoph Bernhard
Komponist und Kapellmeister, * 1.01.1628 vermutlich in Kolberg; † 14.11.1692 Dresden. Zu Beginn Sänger an der Dresdner Hofkapelle, anschliessend 1655 Vizekapellmeister in Dresden. 1663 erfolgte die Berufung als Musikdirektor und Kantor an der St. Johannisschule zu Hamburg. Später ging er zurück nach Dresden und wurde 1680 zum Hofkapellmeister ernannt. [0]
Emil Bernhard
Dreher und Politiker, * 3.3.1881 Winterthur, † 12.2.1964 Winterthur, Bürger von Winterthur. Nach der Lehre als Dreher und Wanderjahre eintritt in den Metallarbeiterverband. Später Mitglied der SP, Zürcher Kantonsrat und Winterthurer Stadtrat. [0]
Hans Bernhard
Agrarwissenschaflter, * 13.9.1888 Wülflingen, † 8.4.1942 Mammern, Bürger von Winterthur. 1925 Titularprofessor der Universität Zürich und ab 1928 Dozent der ETH Zürich. 1939 Ständerat. Gilt als Vordenker der sogenannten Anbauschlacht (II. Weltkrieg). [0]
Johann Bernhard
Zuckerbäcker, * 20.2.1823 Wiesen (GR), † 13.7.1886 Wiesen (GR), Bürger von Wiesen (GR). In St. Petersburg eröffnete er eine Zuckerbäckerei und später ein Café-Restaurant. Er kaufte das Gut Christinowka. Der zugehörige Ort heisst heute Berngardowka. [0]
Oskar Bernhard
Arzt, * 24.5.1861 Samedan, † 14.11.1939 St. Moritz, Bürger von Chur. Mitbegründer des Kreisspitals Samedan. Verhalf der Heliotherapie der Gelenks- und Knochentuberkulose zum Durchbruch. Förderer des alpinen Rettungswesens und der Sportmedizin. [0]
Oskar Ernst Bernhardt
Schriftsteller, * 18.04.1875 Bischofswerda (Sachsen); † 6.12.1941 in Kipsdorf (Erzgebirge). Er schrieb Reisebeschreibungen und nannte sich ab 1926 Abd-ru-Shin. Zu dieser Zeit gründete er die so genannten Gralsbewegung. [0]
Ruth Bernhard
Fotografin, * 14.10.1905 bei Berlin. Seit 1927 lebte und arbeitete sie in der USA. [0]
Wallrad Ottmar Bernhard
Kaufmann und Lebensmittelfabrikant, * 13.6.1840 Sippersfeld (Rheinpfalz), † 2.3.1905 München, seit 1883 Bürger von Zürich. Gründete in Rorschach die Schweiz. Conservenfabrik Bernhard & Cie., sie musste 1914 verkauft werden und bildete anschliessend die Grundlage der Roco Conservenfabrik Rorschach. [0]
Wilhelm Bernhard
Arzt und Wissenschaftler, * 8.11.1920 Worb, † 9.10.1978 Buenos Aires, Bürger von Worb. Medizinstudium in Bern, baute ab 1948 das Labor für Elektronenmikroskopie am Institut de recherches sur le cancer in Villejuif bei Paris auf. Pionier der Virus- und Krebsforschung. Erhielt 1978 den 1. Preis der Ligue française de Lutte contre le Cancer. [0]
Geographische Bezeichnungen
- Grosser St. Bernhard
Literaturhinweise
- [1] Gottschald, Max «Deutsche Namenkunde. Unsere Familiennamen» Berlin 1982 5 de Gruyter
- [2] Schobinger, Viktor et al, «Zürcher Familiennamen. Enstehung, Verbreitung und Bedeutung» Zürich 1994 Zürcher Kantonalbank, S. 38
- [3] Wikipedia, «Thomas Bernhard»
- [4] «Schweiz#Familiennamenbuch_der_Schweiz» 1940
- [5] Familie Bernhard 1715-1914 o.O. um 1917 (eine Stammtafel im Staatsarchiv Basel-Stadt)
- [6] «Historisches Lexikon der Schweiz»
- [7] Billeter, Julius : (1869-1957) war ein bekannter Genealoge. Seine Sammlung ist verfilmt und kann in Genealogischen Forschungsstellen eingesehen werden (16 mm, 23 Rollen, Filmnummern 0193466-0193488).
Ahnenforscher
Weblinks
- Artikel der deutschen Wikipedia: Bernhard