Quelle: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Transkription ===
=== Transkription ===
Eine Transkription ist die unverfälschteste Widergabe eines Quellentextes. Sie ist bemüht, den Inhalt 1:1 in heutiger Schrift (nicht Sprache!) wiederzugeben. Jede Übersetzung eines traspkribierten Textes ist zwangsläufig immer auch schon ein Stück Interpretation.
Eine Transkription ist die unverfälschteste Widergabe eines Quellentextes. Sie ist bemüht, den Inhalt 1:1 in heutiger Schrift (nicht Sprache!) wiederzugeben. Jede Übersetzung eines traspkribierten Textes ist zwangsläufig immer auch schon ein Stück Interpretation, denn es gibt meist mehrere Übersetzungsmöglichkeiten.


=== Regest ===
=== Regest ===

Version vom 16. April 2006, 10:20 Uhr

Hier wird der Begriff Quelle im Sinne der Geschichtswissenschaft erklärt und damit auch im Sinne der historischen Hilfswissenschaften.

Einteilung der Quellen in Gruppen

Tradition und Überrest

Unter Tradition fasst man diejenigen Quellen zusammen, die in der Absicht entstanden sind, der Nachwelt etwas über die eigene oder auch vergangene Zeit zu berichten. Chroniken (z.B. die Koehlhoffsche Chronik) gehören in diese Gruppe.

Unter einem Überrest versteht man Quellen, die mehr oder weniger zufällig erhalten geblieben sind. Dazu gehören Verträge, Rechnungen und der berühmte Einkaufszettel von Lieschen Müller.

Schriftliche und nichtschriftliche Quellen

Eine weitere Einteilungsmöglichkeit der Quellen ist es, sie nach schriftlichen und nichtschriftlichen Quellen zu unterscheiden. Ein Bild, eine Karte, ein Grabstein, Gebäude, alle Gegenstände des täglichen Gebrauchs gehören in die Gruppe der nichtschriftlichen Quellen. Sie können dabei sowohl der Gruppe der Tradition als auch der der Überreste angehören. Das Gemälde eines Herrschers gehört sicher zur Tradition, ein Nachttopf eher zum Überrest.

Quelle oder Literatur

In der Geschichtswissenschaft, und somit auch in der Genealogie, muss man, mehr als in anderen Wissenschaften, deutlich zwischen Literatur und Quelle unterscheiden. Unter Literatur vesteht man alles, was sich in irgendeiner Form interpretatorisch mit einer oder mehreren Quellen auseinandersetzt.

Quellenedition

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Quellen zu edieren.

Transkription

Eine Transkription ist die unverfälschteste Widergabe eines Quellentextes. Sie ist bemüht, den Inhalt 1:1 in heutiger Schrift (nicht Sprache!) wiederzugeben. Jede Übersetzung eines traspkribierten Textes ist zwangsläufig immer auch schon ein Stück Interpretation, denn es gibt meist mehrere Übersetzungsmöglichkeiten.

Regest

Ein Regest gibt den Inhalt einer Quelle in zusammengefasster Form und in heutiger Sprache wider. Eine Verkartung gehört in diese Gruppe. Man unterscheidet die Regesten noch nach Vollregest und einfachem Regest. Ein Vollregest beansprucht, wirklich alle Informationen der Quelle zu beinhalten, während andere Regesten u.U. unwichtig erscheinendes weglassen. Es findet also eine Selektion statt, die als Interpretation des Quellentextes gewertet wird.

Quellenkritik

Die Quellenkritik wurde früher im Zusammenhang mit Quelleneditionen nicht oder nur ansatzweise durchgeführt. Zur Quellenkritik gehört eine Betrachtung des äußeren Zustandes der Quelle (z.B. Papier oder Pergament, Größe, Erhaltungszustand, Siegel, etc.), eine Betrachtung, ob die Quelle authentisch ist, also eine Urkunde tatsächlich in der Kanzlei ausgestellt worden sein kann, aus der sie vorgibt, herzukommen (z.B. gleicher Schreibstil, Sprache, Siegel), Überprüfung der (Mehrfach-)Datierung und vieles mehr.

Gedruckte Quellen

Bleiben noch die gedruckten Quellen zu erwähnen. Die Grenzen zwischen Literatur und Quelle sind hier oft besonders schwierig zu ziehen. Ein Flugblatt, eine Flugschrift oder eine Zeitung aus dem 30-jährigen Krieg sind in ihrer Zeit sicher Literatur gewesen; aus heutiger Sicht sind es wichtige Quellen, die uns Aufschluss über tatsächliche oder gewünschte Sichtweisen der Gesellschaft oder bestimmter Gesellschaftsgruppen der damaligen Zeit geben können. Auch damals wurde schon Meinungsbildung betrieben.

Gedruckte Quellen sind aber auch amtliche Statistiken, Adressbücher und dergleichen mehr.

Und wohin gehört nun ein Ortsfamilienbuch

Ein Ortsfamilienbuch ist keine Quelle! Es ist eine Bearbeitung einer oder mehrerer Quellen und deren Auswertung, die der Bearbeiter des Ortsfamilienbuches nach bestem Wissen und Gewissen erstellt hat. Es gehört also streng genommen in die Gruppe der Literatur, nicht in die der gedruckten Quellen.

Genau so verhält es sich natürlich mit jedem anderen genealogischen Werk.

Quellen im GenWiki

Im GenWiki beschriebene, abgeschriebene oder fotografierte Quellen werden in der Kategorie:Quelle gesammelt. In der Kategorie:Kirchenbuch, die als sogenannte Unterkategorie der Kategorie:Quelle angehört, findet man an erster Stelle unter "Artikel in dieser Kategorie" einen Artikel, der die Entstehung und die Art der Quelle Kirchenbuch beschreibt. Genau so ist dieser Artikel, der sich mit der Quelle im historischen und genealogischen Sinne beschäftigt, als Leitartikel an der gleichen Stelle in der Kategorie:Quelle positioniert.