Über den Verwandtschaftsgrad (Rösch): Unterschied zwischen den Versionen
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Begriff und Definition des Verwandtschaftsgrades werden besser nicht aus dem BGB entnommen, sondern aus den biologischen Regeln, die bei der Bildung eines neuen Individuums aus den Keimzellen zweigeschlechtlicher Lebewesen abgeleitet werden können. Da hierbei in ganz klarer Weise der Zufall waltet, können quantitative Aussagen nur mit statistischen Methoden gewonnen werden. Wir wollen definieren: | Begriff und Definition des Verwandtschaftsgrades werden besser nicht aus dem BGB entnommen, sondern aus den biologischen Regeln, die bei der Bildung eines neuen Individuums aus den Keimzellen zweigeschlechtlicher Lebewesen abgeleitet werden können. Da hierbei in ganz klarer Weise der Zufall waltet, können quantitative Aussagen nur mit statistischen Methoden gewonnen werden. Wir wollen definieren: | ||
Der ''mittlere biologische Verwandtschaftsanteil b'' ("Blutzahl") zwischen zwei Personen ginbt die Wahrscheinlichkeit dafür an, dass ein bestimmtes Gen, damit also eine bestimmte Eigenschaftsanlage, der einen Person auch bei der anderen auftritt. Zwischen Vater und Sohn ist b = 0.5, da der Sohn die eine Hälfte vom Vater, die andere Hälfte von der Mutter hat. Und wir sind uns bewusst, dass im ''Einzelfall'' b<sub>e</sub> = 1 oder b<sub>e</sub> = 0 ist, und dass es dabei Zwischenwerte nicht gibt (was H. von Schelling sehr schön als "Alles-oder-Nichts-Gesetz" bezeichnet). |
Version vom 2. Dezember 2013, 08:21 Uhr
Über den Verwandtschaftsgrad
von Siegfried Rösch, Wetzlar
Zugleich als wohlverdienter Nachruf für den kürzlich verstorbenen großen Genealogen Wilhelm Karl Prinzen von Isenburg
Begriff und Definition des Verwandtschaftsgrades werden besser nicht aus dem BGB entnommen, sondern aus den biologischen Regeln, die bei der Bildung eines neuen Individuums aus den Keimzellen zweigeschlechtlicher Lebewesen abgeleitet werden können. Da hierbei in ganz klarer Weise der Zufall waltet, können quantitative Aussagen nur mit statistischen Methoden gewonnen werden. Wir wollen definieren:
Der mittlere biologische Verwandtschaftsanteil b ("Blutzahl") zwischen zwei Personen ginbt die Wahrscheinlichkeit dafür an, dass ein bestimmtes Gen, damit also eine bestimmte Eigenschaftsanlage, der einen Person auch bei der anderen auftritt. Zwischen Vater und Sohn ist b = 0.5, da der Sohn die eine Hälfte vom Vater, die andere Hälfte von der Mutter hat. Und wir sind uns bewusst, dass im Einzelfall be = 1 oder be = 0 ist, und dass es dabei Zwischenwerte nicht gibt (was H. von Schelling sehr schön als "Alles-oder-Nichts-Gesetz" bezeichnet).