Quakenbrück: Unterschied zwischen den Versionen

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== Einleitung ==
==Name==
* <ref> '''Quelle:''' Keyser, Erich (Hrsg.): Niedersächsisches Städtebuch (1952)</ref> Quakenbrugge (1235), Quackenbrugg (1247).
 
==Landschaftslage==
Quakenbrück liegt im Bersenbrüoker Land (Teil der Dümmer Geestniederung) rund 25 m hoch in der weiten Naßbodenniederung der mittleren Hase (Artland), deren weite Flächen 1952 vorwiegend als Grünland genutzt werden. Die Altstadt selbst liegt im Gabelungswinkel der Großen Hase in die 2 Hauptarme Kleine Hase/Hasekanal und Neue Hase und wird außerdem von mehreren kleinen Armen durchflössen. Hart nördlich von Quakenbrück ver¬läuft der Südrand der Cloppenburger Geest mit häufigem Wechsel von trocken-sandigen Wald- und Heideböden sowie anmoorigen Wiesen- und Torfmooren.
 
==Ortsursprung==
Bischöflich osnabrückscher Fronhof, auf des¬sen Boden Bischof Konrad I. um 1235 eine Landesburg, eine "[[villa]]" und ein Stiftskapitel gründete. 1261 [[oppidum]].
 
==Stadtgründung==
Im 14. Jh. gewohnheitsmäßig zur Stadt er¬wachsen (1360 „stat"), die sich nach dem Osna¬brücker Stadtrecht richtete. Im Mittelalter wegen des vorherrschenden Einflusses der [[Burgmann|Burgmannschaft]] meist als „dat slot" bezeichnet.
 
==Stadtsiedlung==
===Bauliche Entwicklung===
Planvolle, etwa kreisrunde Anlage (500 X 600 m), Straßennetz in unregelmäßiger Gitter¬form, der Markt, ein unregelmäßiges Viereck, inmitten an der Hauptstraße. Befestigung durch Wallgraben mit Pfahlwerk, dahinter die 10 [[Burgmann|Burg¬mannshöfe]] mit Steinwerken (Wohntürmen). Im Norden die Hohe, im Süden die Antonipforte. Seit Ende 14. Jhdts. bildete sich im Süden die Antonivorstadt, die unbefestigt blieb, etwas später eine nördliche, die unmittelbar an die münstersche Landesgrenze stieß; hier 1477 Farwicker Pforte, 1511 Kappers- oder Bremer Pforte. Beide Vorstädte radial, Aus-dehnung der nördlichen 330 X 200 m. Westlich der [[Eisenbahn|Ei-senbahnlinie]] Oldenburg-Osnabrück entstand An¬fang des 20. Jhdts. die Neustadt, die besonders zwischen den beiden Weltkriegen erweitert wurde. Ausdehnung 500 X 500 m.
 
===Gebäude===
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|+''' Erste Kirchenbauten in Quakenbrück '''
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Die 1235 genannte Marienkapelle ersetzt durch die St.-Silvester-Pfarrkirche (1286). Drei¬schiff, frühgotische Hallenkirche, Chor 14. Jhdt., Turm Ende des folgenden, Zwiebelhelm 1703-04. Kath. Marienkirche 1652-96 erbaut, Saalkirche. Rat¬haus mit offener Halle zwischen 1462 und 1489, ersetzt durch Neubau 1818. Große und Kleine Mühle seit 1234. Hohe Pforte erbaut 1485. Fach¬werkhäuser des 17.-18. Jhdts., einzelne im Rokoko und Klassizismus. Das St.-Silvester-Kapitel siedelte 1257 von Badbergen nach Quakenbrück über, wurde 1267 nach Bramsche verlegt, kehrte 1489 zurück und wurde 1650 aufgehoben. Im Mittelalter Terminhäuser der 3 Osnabrücker Bettelmönchs¬klöster, 1631 Residenz der Franziskaner. Das St.-Antoni-Armen- und Siechenhaus 1354 gegr. Umbau des Rathauses 1939/40. Neubau der 1944 durch Luftangriff zerstörten kath. Marienkirche 1950 in romanischen Basilikastil. Turm erhalten.
 
===Brände===
Stadtbrand 1383.
 
===Zerstörungen===
im 2.Weltkrieg zerstört: Marienkirche, 26 Wohnhäuser, 37 Kasernen und Wirtschaftsgebäude, 10.500 qm = 8% der bebauten Fläche.
 
==Bevölkerung==
===Ältere Einwohnerzahlen===
Um 1500: 1.100-1.200 Einwohner (E.), 1563: 2.000 E., 1662: 2.200 E., 1772: 1.755 Einwohner.
 
===Seuchen===
Pest 1522, 1576-78 (710).
 
===[[Bevölkerungsverzeichnisse]]===
* [[Bürgerbuch|Bürgerbücher]]:  1462 und 1506.
* [[Kirchenbuch|Kirchenbücher]]: St. Sil¬vester seit 1667
* [[Kirchenbuch|Kirchenbücher]]:  St. Marien seit 1650
* [[Adreßbuch|Adreßbücher]]: 1910, 1932
 
===Berühmte Personen===
* Hermann Bonnus (von Bunnen), * 1504 Quakenbrück, t 1548 Lübeck, Reformator des Osnabrücker Landes.
 
===Jüngere Einwohnerzahlen===
1803: 1.885 Einwohner (E.), 1836: 2.251 E., 1871: 1.979 E., 1880: 2.546 E., 1900: 3.075 E., 1925: 4.386 E., 1933: 4.497 E., 1938: 5.114 E., 1945: 5.586 E., 1950: 8.501 Einwohner.
 
==[[Sprache]]==
Amtssprache des Rates bis etwa 1632 [[niederdeutsch]]. Die [[Mundart]] um 1952 gehört in den westlichen Teil des [[niedersächsisch|Niedersächsischen]]. Kennzeichen: Gänse, hef'(er) hat', ji 'ihr'; die Einheimischen sprechen noch 1952 viel Mundart.
 
=== Wappen ===
=== Wappen ===
[[Bild:Wappen_Quakenbrück.png]]
[[Bild:Wappen_Quakenbrück.png]]

Version vom 16. Mai 2013, 13:09 Uhr

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Osnabrück > Samtgemeinde Artland> Quakenbrück

Name

  • [1] Quakenbrugge (1235), Quackenbrugg (1247).

Landschaftslage

Quakenbrück liegt im Bersenbrüoker Land (Teil der Dümmer Geestniederung) rund 25 m hoch in der weiten Naßbodenniederung der mittleren Hase (Artland), deren weite Flächen 1952 vorwiegend als Grünland genutzt werden. Die Altstadt selbst liegt im Gabelungswinkel der Großen Hase in die 2 Hauptarme Kleine Hase/Hasekanal und Neue Hase und wird außerdem von mehreren kleinen Armen durchflössen. Hart nördlich von Quakenbrück ver¬läuft der Südrand der Cloppenburger Geest mit häufigem Wechsel von trocken-sandigen Wald- und Heideböden sowie anmoorigen Wiesen- und Torfmooren.

Ortsursprung

Bischöflich osnabrückscher Fronhof, auf des¬sen Boden Bischof Konrad I. um 1235 eine Landesburg, eine "villa" und ein Stiftskapitel gründete. 1261 oppidum.

Stadtgründung

Im 14. Jh. gewohnheitsmäßig zur Stadt er¬wachsen (1360 „stat"), die sich nach dem Osna¬brücker Stadtrecht richtete. Im Mittelalter wegen des vorherrschenden Einflusses der Burgmannschaft meist als „dat slot" bezeichnet.

Stadtsiedlung

Bauliche Entwicklung

Planvolle, etwa kreisrunde Anlage (500 X 600 m), Straßennetz in unregelmäßiger Gitter¬form, der Markt, ein unregelmäßiges Viereck, inmitten an der Hauptstraße. Befestigung durch Wallgraben mit Pfahlwerk, dahinter die 10 Burg¬mannshöfe mit Steinwerken (Wohntürmen). Im Norden die Hohe, im Süden die Antonipforte. Seit Ende 14. Jhdts. bildete sich im Süden die Antonivorstadt, die unbefestigt blieb, etwas später eine nördliche, die unmittelbar an die münstersche Landesgrenze stieß; hier 1477 Farwicker Pforte, 1511 Kappers- oder Bremer Pforte. Beide Vorstädte radial, Aus-dehnung der nördlichen 330 X 200 m. Westlich der Ei-senbahnlinie Oldenburg-Osnabrück entstand An¬fang des 20. Jhdts. die Neustadt, die besonders zwischen den beiden Weltkriegen erweitert wurde. Ausdehnung 500 X 500 m.

Gebäude

Erste Kirchenbauten in Quakenbrück
St. Sylvester
St. Marien

Die 1235 genannte Marienkapelle ersetzt durch die St.-Silvester-Pfarrkirche (1286). Drei¬schiff, frühgotische Hallenkirche, Chor 14. Jhdt., Turm Ende des folgenden, Zwiebelhelm 1703-04. Kath. Marienkirche 1652-96 erbaut, Saalkirche. Rat¬haus mit offener Halle zwischen 1462 und 1489, ersetzt durch Neubau 1818. Große und Kleine Mühle seit 1234. Hohe Pforte erbaut 1485. Fach¬werkhäuser des 17.-18. Jhdts., einzelne im Rokoko und Klassizismus. Das St.-Silvester-Kapitel siedelte 1257 von Badbergen nach Quakenbrück über, wurde 1267 nach Bramsche verlegt, kehrte 1489 zurück und wurde 1650 aufgehoben. Im Mittelalter Terminhäuser der 3 Osnabrücker Bettelmönchs¬klöster, 1631 Residenz der Franziskaner. Das St.-Antoni-Armen- und Siechenhaus 1354 gegr. Umbau des Rathauses 1939/40. Neubau der 1944 durch Luftangriff zerstörten kath. Marienkirche 1950 in romanischen Basilikastil. Turm erhalten.

Brände

Stadtbrand 1383.

Zerstörungen

im 2.Weltkrieg zerstört: Marienkirche, 26 Wohnhäuser, 37 Kasernen und Wirtschaftsgebäude, 10.500 qm = 8% der bebauten Fläche.

Bevölkerung

Ältere Einwohnerzahlen

Um 1500: 1.100-1.200 Einwohner (E.), 1563: 2.000 E., 1662: 2.200 E., 1772: 1.755 Einwohner.

Seuchen

Pest 1522, 1576-78 (710).

Bevölkerungsverzeichnisse

Berühmte Personen

  • Hermann Bonnus (von Bunnen), * 1504 Quakenbrück, t 1548 Lübeck, Reformator des Osnabrücker Landes.

Jüngere Einwohnerzahlen

1803: 1.885 Einwohner (E.), 1836: 2.251 E., 1871: 1.979 E., 1880: 2.546 E., 1900: 3.075 E., 1925: 4.386 E., 1933: 4.497 E., 1938: 5.114 E., 1945: 5.586 E., 1950: 8.501 Einwohner.

Sprache

Amtssprache des Rates bis etwa 1632 niederdeutsch. Die Mundart um 1952 gehört in den westlichen Teil des Niedersächsischen. Kennzeichen: Gänse, hef'(er) hat', ji 'ihr'; die Einheimischen sprechen noch 1952 viel Mundart.

Wappen

Wappen Quakenbrück.png Hier: Beschreibung des Wappens


Allgemeine Information

Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

St. Sylvester

Transkripte J.G. Voortman †











Katholische Kirchen

St. Marien
Pfarramt Burgstraße 2
49610 Quakenbrück


Die St. Marienkirche wurde als Franziskaner-Klosterkirche 1652 gegründet und 1696 vollendet.

  • Dreischiffige Hallenkirche
  • Im II. Weltkrieg zerstört und in den 1950er Jahren wiederaufgebaut.










Geschichte

Hohe Pforte

Hohe Pforte (Steintor)
Dieses ist das letzte von ehemals fünf Stadttoren, 1485 mit 1782 Dachreiter erbaut.
Sie bildete mit einer Zugbrücke und angrenzenden Wällen den nördlichsten Punkt der Stadtbefestigung. Schießscharten zeigte nach Norden und den Seiten.












Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Transkripte J.G. Voortman †

Bürgerechtsquelle-Bürgerbuch

  • Quakenbrück, Kreis Bersenbrück (zur Stadt erwachsen im 14. Jh., Stadtnennung 1360) „Stadtbuch", Band I (1462-1788), Band II (1506-1633). Darin: Bürgeraufnahmen 1462-1788 (Bd. I, fol. 52-65; fol. 166-192; Bd. II, fol. 61-64) (Niedersächs. Staatsarchiv Osnabrück, Depositum Stadt Quakenbrück 50 b Nr. 621/622).
    • Veröffentlichung: Richard Bindel, Bürgeraufnahmen 1462-1599. In: Programm des Realgymnasiums zu Quakenbrück. 1896, S. 15-22. Bürgeraufnahmen des 19. Jhs. (ebd. Depositum 50 b Nr. 378, 380, 384-387).

Persönlichkeiten

  • Hermann Bonnus, ein alter Theologus, geboren zu Quackenbrück in Westphalen 1504. Studirte zu Wittenberg, wo er Doktor Luther fleissig hörete, und begab sich, um dessen Lehre weiter auszubreiten, nach Greifswald, gieng darauf nach Coppenhagen, wo er bey dem Herzog von Hollstein, 1529, einen Informator abgab; kam wieder nach Wittenberg und von dorten nach Lübeck. Starb daselbst als der erste Superintendent 1548, den 12. Febr. nachdem er ein großer Beförderer der Reformation gewesen und viele Lieder verfertiget, welche 1547 in platteutscher Sprache herausgekommen.
  • (Johann Peter Mählers Einleitung in die Lieder-Geschichte. Lebensbeschreibung der berühmtesten Lieder-Dichter. Mülheim am Rhein 1762)


Weblinks

Offizielle Internetseiten

Genealogische Webseiten

Heimatverein

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>QUAUCKJO32XQ</gov>

  1. Quelle: Keyser, Erich (Hrsg.): Niedersächsisches Städtebuch (1952)