Grünheide (Kirchspiel): Unterschied zwischen den Versionen
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Im Jahr '''1861''' übernahm der König das Patronat über die Kirche. Doch erst im Jahre '''1880''' war die Finanzierung eines massiven Kirchenbaues durch Spenden und Zuschüsse des Königs gesichert und das Fundament konnte gelegt werden.<br> | Im Jahr '''1861''' übernahm der König das Patronat über die Kirche. Doch erst im Jahre '''1880''' war die Finanzierung eines massiven Kirchenbaues durch Spenden und Zuschüsse des Königs gesichert und das Fundament konnte gelegt werden.<br> | ||
Unter sachkundiger Aufsicht von '''Baurat Siehr''', Insterburg, führte ''' | Unter sachkundiger Aufsicht von '''Baurat Siehr''', Insterburg, führte Maurermeister '''Weber''', Tilsit, den Backsteinbau in Kreuzform aus. Das Längsschiff hatte 28 Meter, das Querschiff 23 Meter in der Länge und der mächtige Turm ragte 50 Meter in die Höhe. Für eine Landkirche waren das gewaltige Ausmaße.<br> | ||
Der Innenraum hatte eine Höhe von 16 Metern, war flach abgedeckt und von Emporen umgeben. Er bot genügend Sitzplätze für insgesamt '''1.390 Besucher'''. Die Täfelung der Decke, ein buntes Glasfenster sowie das Altarbild "Christi Auferstehung" waren der besondere Schmuck dieser Kirche. Vor der Altarnische stand ein massiver Taufstein in neugotischen Formen.<br> | Der Innenraum hatte eine Höhe von 16 Metern, war flach abgedeckt und von Emporen umgeben. Er bot genügend Sitzplätze für insgesamt '''1.390 Besucher'''. Die Täfelung der Decke, ein buntes Glasfenster sowie das Altarbild "Christi Auferstehung" waren der besondere Schmuck dieser Kirche. Vor der Altarnische stand ein massiver Taufstein in neugotischen Formen.<br> |
Version vom 18. März 2013, 00:21 Uhr
Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Ostpreußen > Regierungsbezirk Gumbinnen > Landkreis Insterburg > Grünheide (Kirchspiel)
Einleitung
Allgemeine Information
Der Kirchspielort Grünheide liegt etwa 19 km nordöstlich der Kreisstadt Insterburg,
auf der westlichen Seite der Inster.
1785 erstmals erwähnt als "cölmisch Gut" gehörte der Ort bis 1815 zum Amt
Georgenburg und zum Kirchspiel Aulowönen.
Im Jahre 1846 als eigenständiges Kirchspiel begründet durch Einpfarrung von Ortschaften
aus den benachbarten Kirchspielen Szillen, Aulowönen, Kraupischken und Pelleningken
sowie der Ortschaften Dirsen und Schattlauken aus dem Kreis Tilsit-Ragnit.
Die Gesamtgrundfläche des Kirchspiels betrug 6.919 ha.
Bevölkerung
1939 lebten im Kirchspiel Grünheide insgesamt 3.355 Einwohner,
davon war etwa die Hälfte, 1679 Personen, männlich.
Die Altersgliederung stellte sich im Jahre 1939 wie folgt dar:
- < 6 Jahre: 406 Personen
- 6-14 Jahre: 546 Personen
- 14-65 Jahre: 2050 Personen
- >65 Jahre: 353 Personen
Muttersprache und überwiegender Sprachgebrauch waren deutsch,
im Jahr 1905 nannten etwa 4% der ansässigen Bevölkerung auch litauisch oder beides.[1]
Politische Einteilung
Bei seiner Gründung gehörte das Kirchspiel Grünheide politisch zum Königreich Preußen
in der preußischen Provinz Preußen im Regierungsbezirk Gumbinnen im Kreis Insterburg.
Seit 1901 gehörte der Standesamtbezirk Grünheide zum neu gebildeten Landkreis Insterburg
im Regierungsbezirk Gumbinnen in der preußischen Provinz Ostpreußen.
Er war aufgegliedert in die 4 Amtsbezirke:
- Grünheide
- Seszlacken
- Groß Franzdorf
- Mohlen
1944 wurde der Standesamtbezirk Grünheide von der Zivilbevölkerung geräumt. Aufnahmekreis war der Landkreis Mohrungen.
Im Frühjahr 1945 wurde der Standesamtbezirk Grünheide durch die Rote Armee besetzt.
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
[1] Kirche in Grünheide (Quelle: Fotografie Bildarchiv Ostpreußen, 1927-1937)
Die evangelische Kirche in Grünheide wurde am 1. Oktober 1846 begründet. Zunächst wurde der Gottesdienst in einer Interimskirche, einem alten, strohgedeckten Fachwerkbau, abgehalten.
Im Jahr 1861 übernahm der König das Patronat über die Kirche. Doch erst im Jahre 1880 war die Finanzierung eines massiven Kirchenbaues durch Spenden und Zuschüsse des Königs gesichert und das Fundament konnte gelegt werden.
Unter sachkundiger Aufsicht von Baurat Siehr, Insterburg, führte Maurermeister Weber, Tilsit, den Backsteinbau in Kreuzform aus. Das Längsschiff hatte 28 Meter, das Querschiff 23 Meter in der Länge und der mächtige Turm ragte 50 Meter in die Höhe. Für eine Landkirche waren das gewaltige Ausmaße.
Der Innenraum hatte eine Höhe von 16 Metern, war flach abgedeckt und von Emporen umgeben. Er bot genügend Sitzplätze für insgesamt 1.390 Besucher. Die Täfelung der Decke, ein buntes Glasfenster sowie das Altarbild "Christi Auferstehung" waren der besondere Schmuck dieser Kirche. Vor der Altarnische stand ein massiver Taufstein in neugotischen Formen.
Am 21. Mai 1882 wurde das neue Gotteshaus feierlich eingeweiht.
Die Pfarrer der Kirche waren[2]:
- 1846 - 1858: Leo Otto Löbel
- 1859 - 1871: Carl Friedrich Wilhelm Ruhnke
- 1872 - 1882: Ferdinand Heinrich Minde
- 1883 - 1886: Louis Richard Fünfstück
- 1886 - 1889: Louis Richard Willuhn
- 1889 - 1899: Traugott Otto G. Getzuhn
- 1900 - 1933: Hans Robert Böttcher
- 1933 - 1945: Otto Urbschat
Zum Kirchspiel Grünheide gehörten die Ortschaften[3]:
- Abschruten (Ossaquell)
- Antargen (Argenquell)
- Berszienen (Grünheide)
- Bessen
- Bublauken (Brachenfeld)
- Budupö(h)nen (Grünheide)
- Burchardsbrück, Gut (Seszlacken)
- Dirsen (Kr. Tilsit-Ragnit)
- Frantzdorf (Groß Franzdorf)
- Franzdorf Klein (Dröschdorf)
- Gaydzen /Gaidschen (Wiesenblick)
- Januschken
- Kneiffen
- Lasdehnen (Ossaquell)
- Lepkehmen /Löbkehmen
- Lidimmen
- Lockszillen
- Medukallen (Honigberg)
- Mittenwalde (Dröschdorf)
- Mohlen /Moulienen (Bessen)
- Mohlen Försterei (Klein Mohlen)
- Perkunischken (Perkunsfelde)
- Pesseln (Schulzenhöhe, Gut)
- Pillwogallen (Lindenhöhe)
- Pladehnen (Pladden)
- Sas(z)lauken (Seszlacken)
- Seszlacken, Gut (Seszlacken)
- Skerdienen (Scherden)
- Sziedlauken (Ossaquell)
- Schattlauken (Schattenau, Kr. Tilsit-Ragnit)
- Szierandszen (Schierheide)
- Stancken (Stanken)
- Uszwarlen (Abschruten)
- Warlen (Ossaquell)
- Waszeningken (Grünacker)
- Werxnen Försterei (Forsthaus Neuteich)
- Wittgirren (Bessen)
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>object_163931</gov>
- ↑ Kurt und Charlotte Hennig: Der Landkreis Insterburg Ostpreußen; ein Ortsnamen Lexikon; Laatzen 1981; S. 240.
- ↑ Kurt und Charlotte Hennig: Der Landkreis Insterburg Ostpreußen; ein Ortsnamen Lexikon; Laatzen 1981; S.241.
- ↑ Kurt und Charlotte Hennig: Der Landkreis Insterburg Ostpreußen; ein Ortsnamen Lexikon; Laatzen 1981; S. 243f.