Anton Fahne: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(→‎Sein Werk: Zwischenspeicher (die wievielte?))
K (→‎Sein Werk: typo)
Zeile 37: Zeile 37:
Das Archiv der Stadt Dortmund muss sich zu Fahnes Lebzeiten in einem sehr chaotischen Zustand befunden haben, und so liest man im Jahresbericht des [[Historischen Vereins für Dortmund und die Grafschaft Mark|Historischer Verein für Dortmund und die Grafschaft Mark]]''"Das Archiv war schwer zugänglich, nur mangelhaft bekannt und noch mangelhafter publiciert, dabei schlecht geordnet und dem Verderben ausgesetzt"'' Fahne hielt von dort Urkunden und Akten in seinem Besitz, die er offensichtlich nicht ganz freiwillig zurückgab. [[Karl Rübel]], der am 1. Juli 1873 mit der Betreuung des Archivs beauftragt wurde, schrieb 1910: ''"Die Aufklärung über manche Ungenauigkeiten der Fahneschen Abdrücke war anfangs deshalb erschwert, weil Fahne eine nicht unbeträchtliche Zahl von Dortmunder Archivalien, die er in seinen Publikationen verwertet hatte, bis zum Jahre 1876 zurückbehalten und erst auf Requisition von Dortmund wieder an das Dortmunder Archiv zurückgegeben hatte."''[?] Rübel hatte bereits Jahre zuvor damit begonnen, in verschiedenen Aufsätzen, die er in den ''[[Beiträgen zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark]]'' veröffentlichte, die Fehlerhaftigkeit und mit Fälschungen durchsetzten Publikationen Fahnen zu demontieren. Besonders raffiniert erscheint die ständige Vermischung von tatsächlich nachweisbaren Urkunden und Akten mit solchen, die nicht existent sind, aber auch die dreiste Behauptung falscher Inhalte nachweisbarer Quellen. Darüber hinaus machte Fahne dilettantische Fehler, so löste er mittelalterliche Datierungen ''"fast durchweg"'' falsch auf. Rübel bringt ein Beispiel: ''"Die falsche Datierungsweise Fahnes beruht darauf, daß Fahne '''feria secunda''' anstatt als Montag aufzulösen stets als''' 'zweiten Tag nach' '''auflöst und die übrigen Auflösungen in gleicher Weise vollzieht."''[?]
Das Archiv der Stadt Dortmund muss sich zu Fahnes Lebzeiten in einem sehr chaotischen Zustand befunden haben, und so liest man im Jahresbericht des [[Historischen Vereins für Dortmund und die Grafschaft Mark|Historischer Verein für Dortmund und die Grafschaft Mark]]''"Das Archiv war schwer zugänglich, nur mangelhaft bekannt und noch mangelhafter publiciert, dabei schlecht geordnet und dem Verderben ausgesetzt"'' Fahne hielt von dort Urkunden und Akten in seinem Besitz, die er offensichtlich nicht ganz freiwillig zurückgab. [[Karl Rübel]], der am 1. Juli 1873 mit der Betreuung des Archivs beauftragt wurde, schrieb 1910: ''"Die Aufklärung über manche Ungenauigkeiten der Fahneschen Abdrücke war anfangs deshalb erschwert, weil Fahne eine nicht unbeträchtliche Zahl von Dortmunder Archivalien, die er in seinen Publikationen verwertet hatte, bis zum Jahre 1876 zurückbehalten und erst auf Requisition von Dortmund wieder an das Dortmunder Archiv zurückgegeben hatte."''[?] Rübel hatte bereits Jahre zuvor damit begonnen, in verschiedenen Aufsätzen, die er in den ''[[Beiträgen zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark]]'' veröffentlichte, die Fehlerhaftigkeit und mit Fälschungen durchsetzten Publikationen Fahnen zu demontieren. Besonders raffiniert erscheint die ständige Vermischung von tatsächlich nachweisbaren Urkunden und Akten mit solchen, die nicht existent sind, aber auch die dreiste Behauptung falscher Inhalte nachweisbarer Quellen. Darüber hinaus machte Fahne dilettantische Fehler, so löste er mittelalterliche Datierungen ''"fast durchweg"'' falsch auf. Rübel bringt ein Beispiel: ''"Die falsche Datierungsweise Fahnes beruht darauf, daß Fahne '''feria secunda''' anstatt als Montag aufzulösen stets als''' 'zweiten Tag nach' '''auflöst und die übrigen Auflösungen in gleicher Weise vollzieht."''[?]


Auch im Bereich der Archäologie scheint Fahne sehr kreativ mit der Wahrheit verfahren zu sein. So berichtet er in den ''Freiherren von Hövel, 1860'' auf Seite 45 von einem Grabungsfund: ''"Die erste Nachricht über den Fleck, auf dem sich später die stolze Reisstadt Dortmund erhob, knüpft sich an eine Todtenurne, deren Abbildung ich hier folgen lasse. Sie fand sich im Jahre 1856 beim Ausgraben der Fundamente zu der grossen Bierbrauerei, welche auf dem Grunde des vormaligen Grafenhofes fast unmittelbar neben dem noch vorhandenen uralten Wohnhause der Dortmunder Grafen erbaut wurde."'' Er lässt eine genaue Beschreibung der Urne folgen und vergleicht sie mit anderen archäologischen Funden, wie sie zu dieser Zeit publiziert wurden und als ''"römische Überreste anerkannt"'' wurden. ''"Sie stand gegen 6 Fuss unter dem Boden und war mit Asche und verbrannten Knochen gefüllt; in diesem Zustande befindet sie sich noch gegenwärtig in meiner Sammlung."'' Rübel meint dazu:''"Ein derartiger Fund, wie ihn Fahne erworben haben will, müßte nun aber doch in der gelesensten Dortmunder Zeitung, dem''' 'Dortmunder Kreisblatt' '''erwähnt sein. In dem Jahrgange 1856 findet sich jedoch keine Notiz über einen Fund, wie Fahne ihn gemacht haben will."''[?]
Auch im Bereich der Archäologie scheint Fahne sehr kreativ mit der Wahrheit verfahren zu sein. So berichtet er in den ''Freiherren von Hövel, 1860'' auf Seite 45 von einem Grabungsfund: ''"Die erste Nachricht über den Fleck, auf dem sich später die stolze Reichsstadt Dortmund erhob, knüpft sich an eine Todtenurne, deren Abbildung ich hier folgen lasse. Sie fand sich im Jahre 1856 beim Ausgraben der Fundamente zu der grossen Bierbrauerei, welche auf dem Grunde des vormaligen Grafenhofes fast unmittelbar neben dem noch vorhandenen uralten Wohnhause der Dortmunder Grafen erbaut wurde."'' Er lässt eine genaue Beschreibung der Urne folgen und vergleicht sie mit anderen archäologischen Funden, wie sie zu dieser Zeit publiziert wurden und als ''"römische Überreste anerkannt"'' wurden. ''"Sie stand gegen 6 Fuss unter dem Boden und war mit Asche und verbrannten Knochen gefüllt; in diesem Zustande befindet sie sich noch gegenwärtig in meiner Sammlung."'' Rübel meint dazu:''"Ein derartiger Fund, wie ihn Fahne erworben haben will, müßte nun aber doch in der gelesensten Dortmunder Zeitung, dem''' 'Dortmunder Kreisblatt' '''erwähnt sein. In dem Jahrgange 1856 findet sich jedoch keine Notiz über einen Fund, wie Fahne ihn gemacht haben will."''[?]


Interessant dazu im Vergleich erscheint eine Veröffentlichung Fahnes aus dem Jahr 1853 in ''Schloss Roland''. Dort berichtet er über die Bauarbeiten seiner Fahnenburg: ''"Als am 18. Mai 1849 der Hügel an der Fahnenburg für die Fundamente des südlichen Flügels geebnet wurde, stiess man auf mehrere Aschenkrüge. Der erste, welcher gefunden wurde, stand gegen 5 Fuss unter der Oberfläche in dem gelben Sande, wie er sich dort überall naturwüchsig findet, der zweite dagegen nur 1 1/2 Fuss tief. Beide waren, wie die Scherben bewiesen, roh aus Thon geformt und gebacken, und hatten theils eine schwärzliche, theils eine röthliche Farbe. Sie waren durch die Feuchtigkeit in der Erde morsch und weich geworden, und zerbröckelten daher den Arbeitern in den Händen, als diese sie aus der Erde heben wollten. Durch Anwendung grösserer Vorsicht wurden die zwei später entdeckten Urnen, soweit möglich, erhalten. Beide standen ebenfalls nur 1 1/2 Fuss unter der Erde, am Abhange des Berges, ohne dass sie durch eine äussere Erhöhung angekündigt worden wären. [...] Sie wurden behutsam von der äusseren Erde entkleidet und, ohne sie von der Stelle zu bringen, einige Zeit der frischen Luft ausgesetzt. Sie erhielten dadurch in kurzer Zeit ihre fast ursprüngliche Festigkeit und konnte nun zur Untersuchung des Inhalts geschritten werden. Er bestand, ausser aus hineingefallener Erde, nur aus Asche und einigen Knochenüberbleibseln."''
Interessant dazu im Vergleich erscheint eine Veröffentlichung Fahnes aus dem Jahr 1853 in ''Schloss Roland''. Dort berichtet er über die Bauarbeiten seiner Fahnenburg: ''"Als am 18. Mai 1849 der Hügel an der Fahnenburg für die Fundamente des südlichen Flügels geebnet wurde, stiess man auf mehrere Aschenkrüge. Der erste, welcher gefunden wurde, stand gegen 5 Fuss unter der Oberfläche in dem gelben Sande, wie er sich dort überall naturwüchsig findet, der zweite dagegen nur 1 1/2 Fuss tief. Beide waren, wie die Scherben bewiesen, roh aus Thon geformt und gebacken, und hatten theils eine schwärzliche, theils eine röthliche Farbe. Sie waren durch die Feuchtigkeit in der Erde morsch und weich geworden, und zerbröckelten daher den Arbeitern in den Händen, als diese sie aus der Erde heben wollten. Durch Anwendung grösserer Vorsicht wurden die zwei später entdeckten Urnen, soweit möglich, erhalten. Beide standen ebenfalls nur 1 1/2 Fuss unter der Erde, am Abhange des Berges, ohne dass sie durch eine äussere Erhöhung angekündigt worden wären. [...] Sie wurden behutsam von der äusseren Erde entkleidet und, ohne sie von der Stelle zu bringen, einige Zeit der frischen Luft ausgesetzt. Sie erhielten dadurch in kurzer Zeit ihre fast ursprüngliche Festigkeit und konnte nun zur Untersuchung des Inhalts geschritten werden. Er bestand, ausser aus hineingefallener Erde, nur aus Asche und einigen Knochenüberbleibseln."''

Version vom 15. Februar 2006, 20:27 Uhr

Anton Fahne auf einem Stahlstich von T. Janssen

Zur Person

Anton F. Fahne, wurde am 28. Februar 1805 zu Münster in Westfalen geboren.

Er besuchte dort das Gymnasium, wandte sich zunächst der "Handlungswissenschaft" zu, wechselte aber bald zur Medizin in Bonn. Er hörte auch philosophische Vorlesungen, insbesondere der historischen Fakultät. Nach einer Reise über Würzburg, Bamberg, Prag und Dresden ging er nach Berlin um sein Jurastudium fortzusetzen. 1829 kehrte er nach Münster zurück und machte sein Examen als Auscultator. 1831, während einer Reise nach Südfrankreich, entstand sein erstes literarisches Werk "Bilder aus Südfrankreich". Nach erfolgreich absolviertem Referendarexamen wurde er in Ehrenbreitstein beim Justizrat beschäftigt. 1834 wurde er nach Düsseldorf versetzt und 1836 wurde er als Richter Mitglied des Friedensgerichts in Jülich. 1838 wurde er in gleicher Stellung nach Bensberg versetzt. Im Jahr 1842 nahm er auf unbestimmte Zeit Urlaub "um verwickelte Familienverhältnisse zu regeln und die begonnenen literarischen Unternehmungen besser fördern zu können."[1] In Bensberg hatte er Einblick in das Kölner Schreinsarchiv gewonnen, das damals im Landgericht Bensberg deponiert war. Auf dieser Basis entstand das zweibändige Werk "Geschichte der Kölnischen, jülichschen und bergischen Geschlechter".

Anton Fahne heiratete am 18. September 1835 Julie Stommel (*18.03.1818 in Düsseldorf), drittes von vier Kindern des Aachener Friedensrichters Johann Peter Stommel und der Friederike Bleicher. Am 27. März 1836 wurde die Tochter Emma Fahne zu Roland geboren. [2]

In den Jahren 1835 bis 1841 lebte Fahne zeitweise, ab 1842 bis 1858 ständig im Haus Roland, das Eigentum seines Schwiegervaters war. 1858 zog er in die Fahnenburg, ein Forsthaus, das er 1846 "unweit des Weges von Düsseldorf nach Grafenberg" [1] erbaut hatte und vor seinem Umzug umfangreich erweiterte.

Er war als Mäzen und Schriftsteller, Musiker, Komponist, Historiker, Genealoge und Archäologe tätig. Am 2. Juni 1854 war er Vice-Präsident des provisorischen Vorstands des neu gegründeten Historischen Vereins für den Niederrhein. Bei der Konstituierung des Vereins kam es bereits zu Unstimmigkeiten und schon bald verließ Fahne denselben. Später trat er dem 1863 gegründeten Bergischen Geschichtsverein bei. Dieser widmete ihm in seiner Ausgabe von 1883 einen Nachruf, der nahezu gleichlautend zur Biografie im ADB [1] ist. Er endet mit den Worten: "Er starb auf seinem Landsitze in der Frühe des 12. Januar 1883 und ward am dritten Tage darauf von einer nicht großen, aber auserlesenen Freundesschar auf den Gerresheimer Kirchhof zu Grabe geleitet. Sein Andenken bleibe in Ehren!" [3]

Sein Grabmal befindet sich noch heute auf dem Gerresheimer Friedhof. Dort wird ihm, seiner Frau und Familie gedacht:

  • Anton Fahne, * 28.02.1805, † 12.01.1883
  • Julie Fahne, geb. Stommel, *18.03.1813, † 12.12.1888
  • Emma Pflaum, geb. Fahne, * 27.03.1836, † 08.06.1905
  • Max Pflaum, * 25.01.1841, † 26.12.1908
  • Otto Pflaum, * 03.05.1876, † 21.01.1934
  • Margot Deis, verwitw. Pflaum, * 21.09.1885, † 18.01.1949

Sein Werk

1858 bemerkte Fahne in einer Fußnote zu seiner "Geschichte der Westphälischen Geschlechter": "Ich arbeite jetzt schon 21 Jahre täglich 16 Stunden unausgesetzt. Dieses zur geneigten Berücksichtigung, da es sonst auffallen und wol unmöglich erscheinen möchte, solche Werke an denen nur einer allein arbeiten kann, in so kurzer Zeit zu liefern."

Tatsächlich geriet Fahne sehr bald in die Kritik, seine Kompetenz und Sorgfalt auf den Gebieten der Geschichtsforschung und Genealogie betreffend. Schließlich wurden sogar Vorwürfe der absichtlichen Fälschung laut.

Das Archiv der Stadt Dortmund muss sich zu Fahnes Lebzeiten in einem sehr chaotischen Zustand befunden haben, und so liest man im Jahresbericht des Historischer Verein für Dortmund und die Grafschaft Mark"Das Archiv war schwer zugänglich, nur mangelhaft bekannt und noch mangelhafter publiciert, dabei schlecht geordnet und dem Verderben ausgesetzt" Fahne hielt von dort Urkunden und Akten in seinem Besitz, die er offensichtlich nicht ganz freiwillig zurückgab. Karl Rübel, der am 1. Juli 1873 mit der Betreuung des Archivs beauftragt wurde, schrieb 1910: "Die Aufklärung über manche Ungenauigkeiten der Fahneschen Abdrücke war anfangs deshalb erschwert, weil Fahne eine nicht unbeträchtliche Zahl von Dortmunder Archivalien, die er in seinen Publikationen verwertet hatte, bis zum Jahre 1876 zurückbehalten und erst auf Requisition von Dortmund wieder an das Dortmunder Archiv zurückgegeben hatte."[?] Rübel hatte bereits Jahre zuvor damit begonnen, in verschiedenen Aufsätzen, die er in den Beiträgen zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark veröffentlichte, die Fehlerhaftigkeit und mit Fälschungen durchsetzten Publikationen Fahnen zu demontieren. Besonders raffiniert erscheint die ständige Vermischung von tatsächlich nachweisbaren Urkunden und Akten mit solchen, die nicht existent sind, aber auch die dreiste Behauptung falscher Inhalte nachweisbarer Quellen. Darüber hinaus machte Fahne dilettantische Fehler, so löste er mittelalterliche Datierungen "fast durchweg" falsch auf. Rübel bringt ein Beispiel: "Die falsche Datierungsweise Fahnes beruht darauf, daß Fahne feria secunda anstatt als Montag aufzulösen stets als 'zweiten Tag nach' auflöst und die übrigen Auflösungen in gleicher Weise vollzieht."[?]

Auch im Bereich der Archäologie scheint Fahne sehr kreativ mit der Wahrheit verfahren zu sein. So berichtet er in den Freiherren von Hövel, 1860 auf Seite 45 von einem Grabungsfund: "Die erste Nachricht über den Fleck, auf dem sich später die stolze Reichsstadt Dortmund erhob, knüpft sich an eine Todtenurne, deren Abbildung ich hier folgen lasse. Sie fand sich im Jahre 1856 beim Ausgraben der Fundamente zu der grossen Bierbrauerei, welche auf dem Grunde des vormaligen Grafenhofes fast unmittelbar neben dem noch vorhandenen uralten Wohnhause der Dortmunder Grafen erbaut wurde." Er lässt eine genaue Beschreibung der Urne folgen und vergleicht sie mit anderen archäologischen Funden, wie sie zu dieser Zeit publiziert wurden und als "römische Überreste anerkannt" wurden. "Sie stand gegen 6 Fuss unter dem Boden und war mit Asche und verbrannten Knochen gefüllt; in diesem Zustande befindet sie sich noch gegenwärtig in meiner Sammlung." Rübel meint dazu:"Ein derartiger Fund, wie ihn Fahne erworben haben will, müßte nun aber doch in der gelesensten Dortmunder Zeitung, dem 'Dortmunder Kreisblatt' erwähnt sein. In dem Jahrgange 1856 findet sich jedoch keine Notiz über einen Fund, wie Fahne ihn gemacht haben will."[?]

Interessant dazu im Vergleich erscheint eine Veröffentlichung Fahnes aus dem Jahr 1853 in Schloss Roland. Dort berichtet er über die Bauarbeiten seiner Fahnenburg: "Als am 18. Mai 1849 der Hügel an der Fahnenburg für die Fundamente des südlichen Flügels geebnet wurde, stiess man auf mehrere Aschenkrüge. Der erste, welcher gefunden wurde, stand gegen 5 Fuss unter der Oberfläche in dem gelben Sande, wie er sich dort überall naturwüchsig findet, der zweite dagegen nur 1 1/2 Fuss tief. Beide waren, wie die Scherben bewiesen, roh aus Thon geformt und gebacken, und hatten theils eine schwärzliche, theils eine röthliche Farbe. Sie waren durch die Feuchtigkeit in der Erde morsch und weich geworden, und zerbröckelten daher den Arbeitern in den Händen, als diese sie aus der Erde heben wollten. Durch Anwendung grösserer Vorsicht wurden die zwei später entdeckten Urnen, soweit möglich, erhalten. Beide standen ebenfalls nur 1 1/2 Fuss unter der Erde, am Abhange des Berges, ohne dass sie durch eine äussere Erhöhung angekündigt worden wären. [...] Sie wurden behutsam von der äusseren Erde entkleidet und, ohne sie von der Stelle zu bringen, einige Zeit der frischen Luft ausgesetzt. Sie erhielten dadurch in kurzer Zeit ihre fast ursprüngliche Festigkeit und konnte nun zur Untersuchung des Inhalts geschritten werden. Er bestand, ausser aus hineingefallener Erde, nur aus Asche und einigen Knochenüberbleibseln."

Diese Schilderung schmückte Fahne 1873 in Die Fahnenburg noch weiter aus. Bei den Umbau- und Erweiterungsbauten in den Jahren 1856 und 1857 sind angeblich weitere Funde gemacht worden, die er in aller Ausführlichkeit beschrieb. Tatsächlich sind in Düsseldorf-Rath Grabungsfunde nachgewiesen; ob diese Fahne inspiriert haben, seinem, auch von Merx [?] beschriebenen, Hang zur ausführlichen narrativen Darstellung historischer Begebenheiten nachzugeben und seiner Fantasie freien Lauf zu lassen, bleibt vorerst noch zu klären. Jedenfalls ist die weitreichende Übereinstimmung der Beschreibungen der Grabungsfunde in Rath wie in Dortmund auffällig, zumal sie in engem zeitlichen Kontext stehen.


Genealogische und Historische Werke

  • FAHNE, Anton, Geschichte der westphälischen Geschlechter unter besonderer Berücksichtigung ihrer Uebersiedelung nach Preußen, Curland und Liefland, mit fast 1200 Wappen und mehr als 1300 Familien, Cöln, 1858.
  • FAHNE, Anton, Die Herren und Freiherren v. Hövel nebst Genealogie der Familien, aus denen sie ihre Frauen genommen, (Geschichte von hundert rheinischen, westphälischen, niederländischen und anderen hervorragenden Geschlechtern), Band 1.1, Geschichte der verschiedenen Familien von Hövel, Cöln, 1860.
  • FAHNE, Anton, Die Herren und Freiherren v. Hövel nebst Genealogie der Familien, aus denen sie ihre Frauen genommen, (Geschichte von hundert rheinischen, westphälischen, niederländischen und anderen hervorragenden Geschlechtern), Band 1.2, Geschichte und Genealogie derjenigen Familien, aus denen die Herren von Hövel ihre Frauen genommen haben, Cöln, 1860.
  • FAHNE, Anton, Die Herren und Freiherren v. Hövel nebst Genealogie der Familien, aus denen sie ihre Frauen genommen, (Geschichte von hundert rheinischen, westphälischen, niederländischen und anderen hervorragenden Geschlechtern), Band 2, Urkundenbuch, Cöln, 1856.
  • FAHNE, Anton, Die Herren und Freiherren v. Hövel nebst Genealogie der Familien, aus denen sie ihre Frauen genommen, (Geschichte von hundert rheinischen, westphälischen, niederländischen und anderen hervorragenden Geschlechtern), Band 3, Gotthard V. von Hövel, Chronik und Hintertreibung eines Schandgedichts, sammt der Abdankungsschrift seines Vetters Gotthard VIII. von Hövel, Cöln, 1856.
  • FAHNE, Anton, Die Dynasten, Freiherrn und Grafen von Bocholtz nebst Genealogie derjenigen Familien, aus denen sie ihre Frauen genommen mit urkundlichen Belegen von A. Fahne von Roland, Band 1.1, Geschichte der verschiedenen Geschlechter Bocholtz unter besonderer Berücksichtigung der alten Geographie, Rechts-, Sitten- und Culturgeschichte des Niederrheins, Cöln, 1863.
  • FAHNE, Anton, Die Dynasten, Freiherrn und Grafen von Bocholtz nebst Genealogie derjenigen Familien, aus denen sie ihre Frauen genommen mit urkundlichen Belegen von A. Fahne von Roland, Band 1.2, Geschichte von hundertsechs rheinischen, niederländischen und westphälischen hervorragenden Geschlechtern, Ergänzungs-Band zu meinen Werken über die cölnischen, bergischen, jülichschen, clevischen, morsischen und westphälischen Geschlechter, Cöln, 1859.
  • FAHNE, Anton, Die Dynasten, Freiherrn und Grafen von Bocholtz nebst Genealogie derjenigen Familien, aus denen sie ihre Frauen genommen mit urkundlichen Belegen von A. Fahne von Roland, Urkundenbuch = Codex diplomaticus gentis Bocholtanae, Band 2, Cöln, 1860.
  • FAHNE, Anton, Die Dynasten, Freiherrn und Grafen von Bocholtz nebst Genealogie derjenigen Familien, aus denen sie ihre Frauen genommen mit urkundlichen Belegen von A. Fahne von Roland, Band 3, Chronik der Abtei Gladbach = Chronica abbatiae Gladbacensisa, Cöln, 1856.
  • FAHNE, Anton, Die Dynasten, Freiherrn und Grafen von Bocholtz nebst Genealogie derjenigen Familien, aus denen sie ihre Frauen genommen mit urkundlichen Belegen von A. Fahne von Roland, Die Aufschwörungen, Grab- und Denkmale der gräflichen Familie von Bocholtz, sammt den Aufschwörungen und Ritterzetteln des Oberquartiers von Gelderland, einer historischen Einleitung und einer Anweisung die Ahnentafeln der Vorzeit auf jetzige Formen zurückzuführen, Band 4, Cöln, 1857.
  • FAHNE, Anton, Der Kölner Dom, seine Beschreibung und geschichtliche Entwicklung, Düsseldorf, 1880.

Politische und andere Schriften

  • FAHNE, Anton, Meine Schrift ’die Düsseldorfer Malerschule’ und ihre Gegner, Düsseldorf, 1837.
  • FAHNE, Anton, Die Düsseldorfer Maler-Schule in den Jahren 1834, 1835 und 1836, Düsseldorf, 1837.
  • FAHNE, Anton, Etwas über Ehrenkränkungen mit besonderer Berücksichtigung der exceptio veri, der Beleidigung durch Denunciation und im Amt nach gemeinem franz. und preuß. Rechte, Düsseldorf, 1838.
  • FAHNE, Anton, Der Kappe Hoch, den Düsseldorfer Carnevalsfreunden für das Ehrendiplom, Düsseldorf, 1840.
  • FAHNE, Anton, Diplomatische Beiträge zur Geschichte der Baumeister des Kölner Domes und der bei diesem Werke thätig gewesenen Künstler, Düsseldorf, 1843.
  • FAHNE, Anton, Das Staats-Amt und die Gesetze vom 29. März 1844, Düsseldorf, 1845.
  • FAHNE, Anton, Der politische Jesuitismus im neuen preussischen Jagdrecht, ein Beitrag zur Charakteristik der Berliner National-Versammlung und ihrer Wortführer, Köln, 1849.
  • FAHNE, Anton, Ueber die Pflicht des Staates, die rheinischen Jagdeigenthümer des rechten Rheinufers zu entschädigen, 2. Auflage, Berlin, 1851.
  • FAHNE, Anton, Denkschrift für die schleunige Erlassung eines Entschädigungs-Gesetzes für die durch das Gesetz vom 31. Oktober 1848 betroffenen Jagd-Eigenthümer, Düsseldorf, 1851.
  • FAHNE, Anton, Aus dem Wirken eines Gemeinderaths, Düsseldorf, 1851.
  • FAHNE, Anton, Schloss Roland, seine Bilder-Gallerie und Kunstschätze, Mit Kupferstichen, Lithographien u. Holzschnitten von Ernst Frölich, T. W. Th. Jansen [u.a.] sowie mit den Monogrammen d. Künstler, Cöln, 1853.
  • FAHNE, Anton, Der Carneval, mit Rücksicht auf verwandte Erscheinungen, ein Beitrag zur Kirchen- und Sitten-Geschichte, Köln, 1854.
  • FAHNE, Anton, Referat des Friedensrichter Fahne über die Erhebung der Gemeinde Rath, Bürgermeisterei Eckamp, zu einer abgesonderten Bürgermeisterei, Düsseldorf, 1854.
  • FAHNE, Anton, Einladung zur Theilnahme an dem historischen Vereine des Niederrheins mit Einschluß der ganzen ehemaligen Erzdiözese Cöln, [nebst] Statut, Düsseldorf, 1854.
  • FAHNE, Anton, Beantwortung der Entscheidungen der Ministerien der Finanzen und der Justiz seitens des Stadtraths zu Gerresheim, als Nachtrag zu dessen Bittschrift betreffend Verlegung der Steuerkasse von dem Sitze des Friedensgerichts in das entfernte Dorf Benrath, [Düsseldorf], 1863.
  • FAHNE, Anton, Kurze Geschichte des Regierungs-Bezirks Düsseldorf, Düsseldorf, 1864.
  • FAHNE, Anton, Kurze Begründung eines Theater-Neubaues in Düsseldorf, Düsseldorf, 1864.
  • FAHNE, Anton, Die Dathanen, jetzt Grafen v. Dattenberg, das erweislich drittälteste Geschlecht der Erde, Prag, 1867.
  • FAHNE, Anton, Der Düsseldorfer Museumbau, Düsseldorf, 1876.

Zur Beurteilung

Sein Werk geriet schon zu seinen Lebzeiten in die Kritik. Sein Biograf (D. Schell im ADB) bemerkt: "So bedankenswerth aber seine großen genealogischen Werke sind, so müssen sie doch mit einiger Vorsicht aufgenommen werden, da ihnen Vollständigkeit und Genauigkeit der Aufzeichnungen hin und wieder mangelt. Vor allen Dingen ist die Forschung über die niederrheinischen Landwehren längst zu andern Grundanschauungen gekommen, wie sie F. und nach ihm J. Schneider vertreten haben. Diese Mängel wurden schon früh erkannt und trugen F. manche Anfeindung ein, welche allerdings durch zahlreiche Ehrungen (er wurde zum Ehrenmitglied vieler gelehrten Gesellschaften ernannt) im In= und Auslande wett gemacht wurden."

Seine Kritiker

Nachlass

Sein Nachlass befindet sich im Historischen Archiv der Stadt Köln. Er wird wie folgt beschrieben:

"Der Bestand umfaßt die Sammlung Fahnes in Form einer chronologisch geordneten Urkunden- und zweier "Akten"-Reihen, letztere als Bände verschiedenen Formats formiert. Die Urkunden sind weitgehend Ausfertigungen, die Bände ein zwangloses Gemisch von Originalen, Auszügen anderer Sammler und eigenen Notizen Fahnes (von den Brincken S. 10). Die Sammlung betrifft das Rheinland ebenso wie Westfalen und ist vom genealogischen Interesse Fahnes stark geprägt.
Die Sammlung diente Fahne als Quelle zu seinen an Zahl unübersehbaren und an Qualität geringwertigen Veröffentlichungen. Jedoch genoß sie seinerzeit einen hohen Ruf, sei es aus Unkenntnis, sei es der Schreinssachen halber, die heute im einzelnen nicht mehr nachzuweisen sind. Jedenfalls zahlte 1900 die Stadt Köln 12.500 Mark für den Erwerb (acc. 8/1900). Im Archiv hat man dann begonnen, die Sammlung auf die Bestände aufzuteilen, doch ist man nur bei den Schreinssachen und den Testamenten, auch noch bei den ältesten Urkunden, konsequent gewesen. Das Verzeichnis in den Mitteilungen führt aber die ganze Sammlung, soweit sie zu rekonstruieren war, auf. Es haben sich seitdem noch weitere Konvolute aus dem Besitz Fahnes gefunden."

Quelle: http://www.archive.nrw.de/archive/script/bestand/haupt2.asp?nr=2&B_Id=601 (10.02.2006)

Die Erschließung des Nachlasses

benutzte Literatur