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Heil. Tau ffb den Nahmen Anna Juliana bekommen und im vorigen Jahre am | |||
10. Tage Janunrii an den HochEdlen, Gestrengen und Vesten Herrn Qottfriedt Hey mannen, HochFürstl. Braunschic. Lüneburg. Hochbestallten geheimbten Rath und Vico-Ä’antzlern zu Zelle, durch öffentliche Sponsalia versprochen, auch am 13. April. nach Priesterlicher Einsegnung ehelich bey geleget worden —. | |||
«Der Wol-Seligen Frauen Leben und Christenthum betreffend, hat dieselbe so wol in Ihrem Jungfräulichen als Ehestand aller Zucht und Erbarkeit- sich beflissen, Gott und sein Wort von Hertzen geliebet, und so viel in dieser Menschlichen Schwachheit milglich und Gott Gnade dazu verliehen, Ihr Leben darnach angesteilet, mit Ihrem Neben-Christen, so viel an Ihr gewesen, in Friede und Einigkeit gelebet, niemand vor-setzlich weder mit Worten noch Werken beleidiget, sondern vielmehr jeder man, sonderlich denen, die es von Ihr begehret, gerne gedienet, und nach Ihrem Vermögen alle Christliche Beyhülffe geleistet, auch der lieben Armuth, so viel bey diesen kümmerlichen Zeiten geschehen können, die Almosen mildiglich dargereichet, ln Ihrem Hauswesen hat Sie sich also unverdrossen und fleissig, als nur Ihre Leibes-Kräffte leiden wollen, erwiesen, und wie einer Treuen, Sorgfältigen Haus-Mutter tcol anstehet und gebühret, Und hätte Sie solche Mühe und Sorge gerne länger getragen, wenn Sie nicht in diesen letzten Jahren durch zttgestossene grosse Leibes-Schwachheit davon behindert worden. | |||
«Ihre Krankheit und Todesfall anlangend, ist sie nunmehr in die zwey Jahr her mit starken Haupt-Flüssen und daher entstandenen continuirliehen Husten und Brustbeschwerungen, sonderlich zu Nächtlicher Zeit, behafftet gewesen, also, dass Sie wenig Ruhe haben können. Dahero dann ihre LeibesKräffte algemählig geschwächet, absonderlich, als endlich ein heimliches Schwindsüchtiges Fieber und andere gefährliche Zufälle darzu geschlagen. Und ob zwar Ihr Ehe-IIerr allen solchen Zufällen in der Zeit mit kräfftigen Medicamentcn begegnet und deren Mali gm gemildert, also, dass dadurch die gleichsam vor Augen geschioebte Todesgefahr abgewendet worden; So hat doch endlich die unnachlässig anhaltende und immer mehr und mehr zunehmende Leibes-Schwachheit Ihr dergestalt zugesetzet, dass vor Menschlichen Augen alle Hoffnung zu verlangter Genesung endlich vergangen und dahin gefallen: darbey dann merkwürdig, dass, da die Seelige Frau in dieser Ihrer Krankheit allezeit in grossen Sorgen und Furcht gestanden, es möchte sie wegen des per intervalla zufallenden starken Catarrhi und zähen Flüssen ein schweres Ende nehmen, und deswegen Zeit ihrer Schwachheit den Höchsten inständigst und flehendlich umb eine sanffte Auflösung angeflehet und inbrünstig ersuchet, der gütige Gott Ihr Gebet gnädig erhöret, und Ihr, nachdem alle Kräffte endlich verlohren gangen, auch die Medicamenta nichts mehr verfangen wollen, — am 6. Septembr. Abends zwischen 7 und 8 Uhr, nachdem Sie Ihren Herrn Beichtvater zu sich erfodern lassen, mit demselben andächtig gebetet, auch 14 Tage vorhero das Heilige Nachtmahl mit grösser devotion empfangen, Ihre Seele Ihrem getreuen Schöpffer und Erlöser Jesu Christo in einem inbrünstigen Gebet (befohlen), einen recht stillen, sanfft und seeligen Abschied aus dieser Welt verliehen —.» | |||
In der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel finden sieh: | |||
a. „Gltlckwilnschende Neu-Jahrszeilen, Mit welchen dem HochEdlen, Vesten, Grosachtbarn und Hochgelahrten Hrn. Jacobo Tappio, Der Medicin Weltberuffcnen Doctori, und auff der HochlObl. Fürst!, Julius Universität Hochansehnliclien Professor! |
Version vom 12. November 2012, 09:17 Uhr
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Heil. Tau ffb den Nahmen Anna Juliana bekommen und im vorigen Jahre am
10. Tage Janunrii an den HochEdlen, Gestrengen und Vesten Herrn Qottfriedt Hey mannen, HochFürstl. Braunschic. Lüneburg. Hochbestallten geheimbten Rath und Vico-Ä’antzlern zu Zelle, durch öffentliche Sponsalia versprochen, auch am 13. April. nach Priesterlicher Einsegnung ehelich bey geleget worden —.
«Der Wol-Seligen Frauen Leben und Christenthum betreffend, hat dieselbe so wol in Ihrem Jungfräulichen als Ehestand aller Zucht und Erbarkeit- sich beflissen, Gott und sein Wort von Hertzen geliebet, und so viel in dieser Menschlichen Schwachheit milglich und Gott Gnade dazu verliehen, Ihr Leben darnach angesteilet, mit Ihrem Neben-Christen, so viel an Ihr gewesen, in Friede und Einigkeit gelebet, niemand vor-setzlich weder mit Worten noch Werken beleidiget, sondern vielmehr jeder man, sonderlich denen, die es von Ihr begehret, gerne gedienet, und nach Ihrem Vermögen alle Christliche Beyhülffe geleistet, auch der lieben Armuth, so viel bey diesen kümmerlichen Zeiten geschehen können, die Almosen mildiglich dargereichet, ln Ihrem Hauswesen hat Sie sich also unverdrossen und fleissig, als nur Ihre Leibes-Kräffte leiden wollen, erwiesen, und wie einer Treuen, Sorgfältigen Haus-Mutter tcol anstehet und gebühret, Und hätte Sie solche Mühe und Sorge gerne länger getragen, wenn Sie nicht in diesen letzten Jahren durch zttgestossene grosse Leibes-Schwachheit davon behindert worden.
«Ihre Krankheit und Todesfall anlangend, ist sie nunmehr in die zwey Jahr her mit starken Haupt-Flüssen und daher entstandenen continuirliehen Husten und Brustbeschwerungen, sonderlich zu Nächtlicher Zeit, behafftet gewesen, also, dass Sie wenig Ruhe haben können. Dahero dann ihre LeibesKräffte algemählig geschwächet, absonderlich, als endlich ein heimliches Schwindsüchtiges Fieber und andere gefährliche Zufälle darzu geschlagen. Und ob zwar Ihr Ehe-IIerr allen solchen Zufällen in der Zeit mit kräfftigen Medicamentcn begegnet und deren Mali gm gemildert, also, dass dadurch die gleichsam vor Augen geschioebte Todesgefahr abgewendet worden; So hat doch endlich die unnachlässig anhaltende und immer mehr und mehr zunehmende Leibes-Schwachheit Ihr dergestalt zugesetzet, dass vor Menschlichen Augen alle Hoffnung zu verlangter Genesung endlich vergangen und dahin gefallen: darbey dann merkwürdig, dass, da die Seelige Frau in dieser Ihrer Krankheit allezeit in grossen Sorgen und Furcht gestanden, es möchte sie wegen des per intervalla zufallenden starken Catarrhi und zähen Flüssen ein schweres Ende nehmen, und deswegen Zeit ihrer Schwachheit den Höchsten inständigst und flehendlich umb eine sanffte Auflösung angeflehet und inbrünstig ersuchet, der gütige Gott Ihr Gebet gnädig erhöret, und Ihr, nachdem alle Kräffte endlich verlohren gangen, auch die Medicamenta nichts mehr verfangen wollen, — am 6. Septembr. Abends zwischen 7 und 8 Uhr, nachdem Sie Ihren Herrn Beichtvater zu sich erfodern lassen, mit demselben andächtig gebetet, auch 14 Tage vorhero das Heilige Nachtmahl mit grösser devotion empfangen, Ihre Seele Ihrem getreuen Schöpffer und Erlöser Jesu Christo in einem inbrünstigen Gebet (befohlen), einen recht stillen, sanfft und seeligen Abschied aus dieser Welt verliehen —.»
In der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel finden sieh:
a. „Gltlckwilnschende Neu-Jahrszeilen, Mit welchen dem HochEdlen, Vesten, Grosachtbarn und Hochgelahrten Hrn. Jacobo Tappio, Der Medicin Weltberuffcnen Doctori, und auff der HochlObl. Fürst!, Julius Universität Hochansehnliclien Professor!