Tappensches Familienbuch (1889)/086: Unterschied zwischen den Versionen

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so g'iii* nicht »blassen wollen, dass auch noch an demselben Tage, da Er mit dem verderblichen Fieber befallen, selbige verrichtet und, welches merklich, von eben dem Fieber dbctirrh'Qt, welches Ihm liernachmahls die Lebens-Geister verzehret Hat also unser sel. Herr Doetor, gleich wie ein tapferer Soldat streitend, also auch wie ein rechtschaffener Professor lehrend und in seinem Beruft“ zu sterben envehlet Wann dann bey so Christ-löblich geführten Wandel einem grauen Haupte nichts vergnügtere sein kann, als durch Erinnerung seiner löbl, Lebens-Thaten und Geniessung eines ungekifmkten Gewissens sich in seiner Seele zu freuen, so können wir ja nun wol ui theilen nnd erkennen, ob nicht unsere sel. Herrn .Doetori.« vividum ingenhm perpetua vitae innocentia erhalten und gefristet worden.
Betrachten wir daun ferner, wie der sel. Herr Tappius mit sonderbahrer pra-dentz die Nahrungs-Mittel zu Unterhaltung seiner Xatnr wüste anzuwenden. So müssen Wir gleiehfals die im Anfang eutlehnete Worte des Leonieeni diesem sel. Herrn Dortort zueignen nnd bekennen, dass Er seinen gesunden Leib hilari frugal itatis praexidio unterhalten. Er als ein hocherfahrner Artzt wüste am besten seine Natur, und erkennete also die Speise und Trank, welche seine Lebens-Geister erfrischen und am kräftigsten erquicken möchten. Wie er denn durch deren frölichen Gebrauch, nechst Göttlicher Hülfe, sich also gestärket, dass Er fast nicmahls erkranket und die gantze Zeit seines Lebens von keinem Haupt-Wehe jemahls beschweret worden. Jener statliche Med im« Thomas Fienus hat pflegen zu sagen, ein erfahrner und gelahrter Artzt könte nicht ohne Schande und Beschimpfung der Edlen Artzney-Kuust vor dem Siebentzigsten Jahre seinen Lebens-Lauff beschliessen, wiewol er selbst dieses Glücks nicht fähig werden mögen. Unser sel. Herr Tappius hat weit glücklicher den Ruhm der heilsamen Meditin durch sein exempcl bestätiget, indem Er nicht allein sein Leben bey guten Kräften über Siebentzig Jahr gebracht, sondern auch in seinem Leben einer solchen beständigen Gesundheit genossen, dass Er nicht einsten den geringsten Kopff-Schmertzen empfunden. Wenn gleich andere ihre Lebens-Jahre zu einem hohen Alter bringen, gereichet ihnen doch solches öftere mehr zu einer Beschwerung, als besondern Glückseligkeit ■— Bei unserm sel. Herrn Tappio aber war eiu graues Haupt und vollenkommener Verstand, ein beynahe Achtzigjähriges Alter nnd fast mänliche gesunde Kräffte, Summa es war mem säna in corpore *auo zu erblicken. Doch hat endlich diese starke Natur der Gewalt des Todes weichen und das euserete, so menschlich ist, über sich ergehen lassen müssen,* indem ein heftiges Fieher das feste Band, damit Leib und Seele miteinander verknüpfet gewesen, algemählig auff-gelöset. dass der sel. Manu nach kurtzer ausgestandener Krankheit bey vollem Vereiande. ohne einige schmertzliche Empfindung oder Verstellung neulich sanft entschlafen, und seinen Geist in die selige Ewigkeit voran gesehicket. hat
„Ob nun wol dieser erfolgte Todes-Fall also beschaffen, dass wir vielmehr l rsaeh finden, dem sel. verstorbenen Herrn Doctori, als einem mit so vielen Glück im Leben und Tode von Gott begnadetem Alten und nnnmehro zur Ruhe gelangtem Seligen Glürk zu wünschen. So stehet jedoch leicht zu vermuthen, dass der Abschied dieses werthen Manne* von seiuen Hertzgeliebten Frauen Töchtern und Angehörigen nicht ohne seJunertttöche Empfindung »reschehen sei, nnd dass Sie dannenhero den Verlust Ihres hertziieben Valers, Gross-Vaters und grossen Freuudes mit traurigen Hertzen und thränendeu Angwi beklagen. Gleichwie aber kein Zweifel, Sie werden darneben vernünftig erwegen, dass der sel. Mann nach so ungemeiner auf dieser Welt bis in sein höchstes Alter genossenen Glückseligkeit zu einer noch weit vollkommneren gelanget; Also wird Sie Ihre kindlieho Liebe

Version vom 12. November 2012, 09:12 Uhr

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Tappensches Familienbuch (1889)
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so g'iii* nicht »blassen wollen, dass auch noch an demselben Tage, da Er mit dem verderblichen Fieber befallen, selbige verrichtet und, welches merklich, von eben dem Fieber dbctirrh'Qt, welches Ihm liernachmahls die Lebens-Geister verzehret Hat also unser sel. Herr Doetor, gleich wie ein tapferer Soldat streitend, also auch wie ein rechtschaffener Professor lehrend und in seinem Beruft“ zu sterben envehlet Wann dann bey so Christ-löblich geführten Wandel einem grauen Haupte nichts vergnügtere sein kann, als durch Erinnerung seiner löbl, Lebens-Thaten und Geniessung eines ungekifmkten Gewissens sich in seiner Seele zu freuen, so können wir ja nun wol ui theilen nnd erkennen, ob nicht unsere sel. Herrn .Doetori.« vividum ingenhm perpetua vitae innocentia erhalten und gefristet worden.

Betrachten wir daun ferner, wie der sel. Herr Tappius mit sonderbahrer pra-dentz die Nahrungs-Mittel zu Unterhaltung seiner Xatnr wüste anzuwenden. So müssen Wir gleiehfals die im Anfang eutlehnete Worte des Leonieeni diesem sel. Herrn Dortort zueignen nnd bekennen, dass Er seinen gesunden Leib hilari frugal itatis praexidio unterhalten. Er als ein hocherfahrner Artzt wüste am besten seine Natur, und erkennete also die Speise und Trank, welche seine Lebens-Geister erfrischen und am kräftigsten erquicken möchten. Wie er denn durch deren frölichen Gebrauch, nechst Göttlicher Hülfe, sich also gestärket, dass Er fast nicmahls erkranket und die gantze Zeit seines Lebens von keinem Haupt-Wehe jemahls beschweret worden. Jener statliche Med im« Thomas Fienus hat pflegen zu sagen, ein erfahrner und gelahrter Artzt könte nicht ohne Schande und Beschimpfung der Edlen Artzney-Kuust vor dem Siebentzigsten Jahre seinen Lebens-Lauff beschliessen, wiewol er selbst dieses Glücks nicht fähig werden mögen. Unser sel. Herr Tappius hat weit glücklicher den Ruhm der heilsamen Meditin durch sein exempcl bestätiget, indem Er nicht allein sein Leben bey guten Kräften über Siebentzig Jahr gebracht, sondern auch in seinem Leben einer solchen beständigen Gesundheit genossen, dass Er nicht einsten den geringsten Kopff-Schmertzen empfunden. Wenn gleich andere ihre Lebens-Jahre zu einem hohen Alter bringen, gereichet ihnen doch solches öftere mehr zu einer Beschwerung, als besondern Glückseligkeit ■— Bei unserm sel. Herrn Tappio aber war eiu graues Haupt und vollenkommener Verstand, ein beynahe Achtzigjähriges Alter nnd fast mänliche gesunde Kräffte, Summa es war mem säna in corpore *auo zu erblicken. Doch hat endlich diese starke Natur der Gewalt des Todes weichen und das euserete, so menschlich ist, über sich ergehen lassen müssen,* indem ein heftiges Fieher das feste Band, damit Leib und Seele miteinander verknüpfet gewesen, algemählig auff-gelöset. dass der sel. Manu nach kurtzer ausgestandener Krankheit bey vollem Vereiande. ohne einige schmertzliche Empfindung oder Verstellung neulich sanft entschlafen, und seinen Geist in die selige Ewigkeit voran gesehicket. hat

„Ob nun wol dieser erfolgte Todes-Fall also beschaffen, dass wir vielmehr l rsaeh finden, dem sel. verstorbenen Herrn Doctori, als einem mit so vielen Glück im Leben und Tode von Gott begnadetem Alten und nnnmehro zur Ruhe gelangtem Seligen Glürk zu wünschen. So stehet jedoch leicht zu vermuthen, dass der Abschied dieses werthen Manne* von seiuen Hertzgeliebten Frauen Töchtern und Angehörigen nicht ohne seJunertttöche Empfindung »reschehen sei, nnd dass Sie dannenhero den Verlust Ihres hertziieben Valers, Gross-Vaters und grossen Freuudes mit traurigen Hertzen und thränendeu Angwi beklagen. Gleichwie aber kein Zweifel, Sie werden darneben vernünftig erwegen, dass der sel. Mann nach so ungemeiner auf dieser Welt bis in sein höchstes Alter genossenen Glückseligkeit zu einer noch weit vollkommneren gelanget; Also wird Sie Ihre kindlieho Liebe