Lehrbuch der gesammten wissenschaftlichen Genealogie/204: Unterschied zwischen den Versionen
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verschiedene. Die weitaus größte Menge der Menschen kennt kaum die Reihe der Großeltern genau, die der Urgroßeltern entzieht sich fast ganz dem Gedächtnisse der großen Masse der Lebenden. Die streng historische Arbeit beginnt für den, der seine Ahnen aufstellt - man kann sagen gleich bei dem ersten Schritte. Indessen gab es seit dem 13. Jahrhundert bis auf unsere Zeit besonders für den Adel zwingende Gründe, um die Geschlechtsreihen bis zu 16 und selbst 32 Ahnen möglichst genau zu bestimmen. Es sollen im nächsten Capitel die rechtlichen und gesellschaftlichen Motive der Aufstellung von Tafeln mit 8, 16 oder 32 Ahnen speziell erörtert werden, hier sei über die Form dieser Aufstellungen nur bemerkt, daß man Ahnentafeln, meist von unten nach oben fortschreiten läßt, weil ans diese Weise der Begriff der Ascendenz dem Auge deutlicher erkennbar wird, und weil es bei der Ahnentafel vor allem darauf ankommt die ''jedesmal oberste Reihe'', in gerader Linie zur Anschauung zu bringen. Da aber die Darstellung von mehr als 32 Ahnen in einer geraden horizontalen Linie die Uebersicht sehr erschwert, so hat man es häufig vorgezogen die Ahnen in vertical verlaufenden Geschlechtsreihen zur Darstellung zu bringen, eine ansprechende Form, durch welche sich insbesondere die alten Werke von Spener und Seuffert auszeichneten und dadurch zu großer Beliebtheit gekommen sind. Wenn sich in früheren Jahrhunderten wie oben gezeigt wurde (vgl. 1. Theil Cp. 2) Ahnentafeln, ebenso wie Stammtafeln zur Decoration von Wänden verwendet finden, so versteht sich leicht, daß der Maler die von unten nach oben wachsende Form am liebsten gewählt hat, weil er dadurch in der Lage war, beim Stammbaum sich den Aesten und Zweigen des Baums bildlich anzuschmiegen und bei der Ahnentafel den Strom der Zeugungen wie ein Zusammenfließen vieler Bäche erscheinen zu lassen. | |||
{{NE}}Eine große Schwierigkeit in Bezug auf die Form der Ahnentafel wird immer dadurch verursacht werden, daß sich nur eine beschränkte Zahl aufsteigender Geschlechtsreihen im Wachsthum ihrer Breite übersichtlich darstellen läßt. Es sind zuweilen genealogische Kunststücke gemacht worden, wo man die Ahnen gewisser Häuser auf einer einzigen Tafel bis in hohe Geschlechtsreihen |
Version vom 14. Oktober 2012, 15:25 Uhr
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Lehrbuch der gesammten wissenschaftlichen Genealogie | |
Inhalt | |
Vorwort | Einleitung Erster Theil: Kap. 1 • 2 • 3 • 4 Zweiter Theil: Kap. 1 • 2 • 3 • 4 Dritter Theil: Kap. 1 • 2 • 3 • 4 • 5 • 6 | |
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verschiedene. Die weitaus größte Menge der Menschen kennt kaum die Reihe der Großeltern genau, die der Urgroßeltern entzieht sich fast ganz dem Gedächtnisse der großen Masse der Lebenden. Die streng historische Arbeit beginnt für den, der seine Ahnen aufstellt - man kann sagen gleich bei dem ersten Schritte. Indessen gab es seit dem 13. Jahrhundert bis auf unsere Zeit besonders für den Adel zwingende Gründe, um die Geschlechtsreihen bis zu 16 und selbst 32 Ahnen möglichst genau zu bestimmen. Es sollen im nächsten Capitel die rechtlichen und gesellschaftlichen Motive der Aufstellung von Tafeln mit 8, 16 oder 32 Ahnen speziell erörtert werden, hier sei über die Form dieser Aufstellungen nur bemerkt, daß man Ahnentafeln, meist von unten nach oben fortschreiten läßt, weil ans diese Weise der Begriff der Ascendenz dem Auge deutlicher erkennbar wird, und weil es bei der Ahnentafel vor allem darauf ankommt die jedesmal oberste Reihe, in gerader Linie zur Anschauung zu bringen. Da aber die Darstellung von mehr als 32 Ahnen in einer geraden horizontalen Linie die Uebersicht sehr erschwert, so hat man es häufig vorgezogen die Ahnen in vertical verlaufenden Geschlechtsreihen zur Darstellung zu bringen, eine ansprechende Form, durch welche sich insbesondere die alten Werke von Spener und Seuffert auszeichneten und dadurch zu großer Beliebtheit gekommen sind. Wenn sich in früheren Jahrhunderten wie oben gezeigt wurde (vgl. 1. Theil Cp. 2) Ahnentafeln, ebenso wie Stammtafeln zur Decoration von Wänden verwendet finden, so versteht sich leicht, daß der Maler die von unten nach oben wachsende Form am liebsten gewählt hat, weil er dadurch in der Lage war, beim Stammbaum sich den Aesten und Zweigen des Baums bildlich anzuschmiegen und bei der Ahnentafel den Strom der Zeugungen wie ein Zusammenfließen vieler Bäche erscheinen zu lassen. Eine große Schwierigkeit in Bezug auf die Form der Ahnentafel wird immer dadurch verursacht werden, daß sich nur eine beschränkte Zahl aufsteigender Geschlechtsreihen im Wachsthum ihrer Breite übersichtlich darstellen läßt. Es sind zuweilen genealogische Kunststücke gemacht worden, wo man die Ahnen gewisser Häuser auf einer einzigen Tafel bis in hohe Geschlechtsreihen