Skarren: Unterschied zwischen den Versionen
(→1820) |
(→1820) |
||
Zeile 108: | Zeile 108: | ||
===1820=== | ===1820=== | ||
In der '''"Topographische Uebersicht des Verwaltungs-Bezirks der Königlichen Preussischen Regierung"''' zu Königsberg in Preussen. Gedruckt 1820 in Königsberg wird der Ort '''[[ Skarren]]''' (Bendik Krüger)als 317.Ortschaft aufgeführt. Es wurde als "Bauer- D" Dorf bezeichnet und hatte 6 "Feuerstellen" mit 31 "Seelen". '''[[Skarren]]''' gehörte zum Königlichem Amt '''[[Prökuls]]'''. | In der '''"Topographische Uebersicht des Verwaltungs-Bezirks der Königlichen Preussischen Regierung"''' zu Königsberg in Preussen. Gedruckt 1820 in Königsberg wird der Ort '''[[ Skarren]]''' ({[[Bendik Krüger]]) als 317.Ortschaft aufgeführt. Es wurde als "Bauer- D" Dorf bezeichnet und hatte 6 "Feuerstellen" mit 31 "Seelen". '''[[Skarren]]''' gehörte zum Königlichem Amt '''[[Prökuls]]'''. | ||
Entnommen aus der Sonderschrift Nr. 43 des VffOW - 1979 (HJW/2012.08.) | Entnommen aus der Sonderschrift Nr. 43 des VffOW - 1979 (HJW/2012.08.) |
Version vom 15. August 2012, 10:13 Uhr
Bitte beachten Sie auch unsere Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland |
Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Landkreis Memel > Skarren
Einleitung
Skarren, Kreis Memel, Ostpreußen.
Name
Andere Namen und Schreibweisen
Namensdeutung
Der Alternativname Bendig Krüger sagt aus, dass der Krughalter diesen gemeinsam mit einem Teilhaber bewirtschaftet.
Unter dem Fürsten Skurdo flüchtete eine große Anzahl Sudauer vor dem Ritterorden nach Litauen und wurde am Unterlauf der Memel angesiedelt. 1285 erhalten vom Ritterorden Privilegien und werden als "Suduwite" gekennzeichnet:
- Häuptling Skomand mit seinen drei Söhnen Rickals, Gedetes und Galms (erhielt nach seiner Christianisierung das Gut Steinio, Steyno, Steinen in Steegen Kr. Gerdauen)
- Mantigin, Toleikis, Skara und Protwil
- Kantigard und Žwinyn
- Preisinges, Gedete, Žiok, Melyn, Maladyn und Dirkot
Pfarrer Poliander berichtet 1535 von der besonderen Kleidung der Sudauer. Der Name hat im Laufe der Zeit eine Wandlung zum Negativen vollzogen:
a) Ursprünglich neutral auf die Kleidung bezogen
- preußisch-litauisch „skarele“ = Kopftuch
- preußisch-litauisch „skara“ = die Flachsfaser, Tuch, das Stück Zeug, Kopftuch, Taschentuch, Lappen, Fetzen
b) später abgewertet zu
- prußisch "skaras" = Lumpen, Fetzen, Siebensachen, zerlumpt, abgetragen
- litauisch "skaris" = in Lumpen gekleidete Person
- zemaitisch "skaris" = Lump, zerlumpt, zerfetzt, abgenutzt
- prußisch "bendras" = Teilhaber, gemeinsam
- litauisch "bendradarbis" = Mitarbeiter
Politische Einteilung
Landgemeinde (Skarren) 1874 und 1888. Mit Daugmanten vereinigt durch Kgl. Erlaß vom 12.10.1896.
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Skarren gehörte 1888 zum Kirchspiel Prökuls.
Katholische Kirche
Skarren gehörte 1888 zum katholischen Kirchspiel Memel.
Standesamt
Skarren gehörte 1888 zum Standesamt Prökuls.
Bewohner
Geschichte
1711
- Laßen: Jurge Skarruß, Martin Skarruß, Peter Jakuseit, Michel Preigs-Skarrut
- Wybrantzen: Peter Jakuseit - ein Wirth; Michel Preigs-Skarrut - ein Wirth, (Anm.: d.h. sie standen damit hierfür nicht mehr zur Verfügung)
- Enrollierte: Jurge Skarruß, Martin Skarruß-Preigs
(Quelle: [7])
1820
In der "Topographische Uebersicht des Verwaltungs-Bezirks der Königlichen Preussischen Regierung" zu Königsberg in Preussen. Gedruckt 1820 in Königsberg wird der Ort Skarren ({Bendik Krüger) als 317.Ortschaft aufgeführt. Es wurde als "Bauer- D" Dorf bezeichnet und hatte 6 "Feuerstellen" mit 31 "Seelen". Skarren gehörte zum Königlichem Amt Prökuls.
Entnommen aus der Sonderschrift Nr. 43 des VffOW - 1979 (HJW/2012.08.)
Verschiedenes
Karten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>DAUTENKO05QM</gov>
Quellen
- ↑ Taufbuch Prökuls
- ↑ Lepa, Gerhard (Hrsg): Die Sudauer, in Tolkemita-Texte Nr. 55, Dieburg 1998
- ↑ Kurschat, Alexander: Litauisch-Deutsches Wörterbuch, Vandenhoeck & Ruprecht, 1968
- ↑ Peteraitis, Vilius: Vilius: Mažosios Lietuvos ir Tvankstos Vietovardžiai, Ju kilme ir reikšme, Vilnius 1997, S. 354
- ↑ Prußischer Wortschatz, Privatsammlung Szillis-Kappelhoff
- ↑ http://zemaitiskai.blogr.lt/
- ↑ Janczik, Bruno und Naunheim, Fritz: Dragoner, Wibranzen und Enrollierte aus der Zeit der großen Pest, Berichte und Tabellen der Ämter 1711, II. Die nördlichen Ämter in Altpreußische Geschlechterkunde, Neue Folge, 38. Jahrgang, Band 20, 1990, Hamburg, Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen