Tutsch (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen

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In heutigen Tschechien gibt es den Namen noch 32 mal: [http://www.kdejsme.cz/prijmeni/Tutsch/hustota/ Zur Tutsch-Namensverteilung in Tschechien.]


==Bekannte Namensträger==
==Bekannte Namensträger==

Version vom 15. Juli 2012, 19:32 Uhr

Tutsch ist ein deutscher Familienname.

Herkunft und Bedeutung

Der Familienname Tutsch hatte seine ursprüngliche Verbreitung im ehemaligen Sudetenland im mährischen Teil des Schönhengstgau. Ein erster Ort der Namensnennung war Mährisch Trübau, wo im Jahr 1551 ein Simon de Tuczin (auf deutsch Tutschin ausgesprochen) als herrschaftlicher Schreiber erwähnt wurde. Später verbreitete sich seine Nachkommen auf die zugehörigen Gemeinden wie Krönau, Langenlutsch, Vorder und Hinter Ehrnsdorf, Schneckendorf, Briesen_(Schönhengstgau), usw... Allein in Langenlutsch gab es vor der Vertreibung der Deutschen 1946 aus der Tschechei 31 Familien, die den Namen Tutsch trugen. (Mehr dazu im „Schönhengster Jahrbuch 1974“ Seite 73-77.)

Nach dem bisherigen Stand der Forschungen entstammt der Familienname der mährischen Ortsbezeichung Tutschin etwa 5km südostlich von Prerau. Der Familienname Tucin / Tutschin hat anfangs noch einen direkten Bezug zum ebenfalls gleichlautenden Ort namens Tutschin bei Prerau, das im heutigen Tschechien (Tucin auf tschechisch geschrieben) liegt. Die Endung -in fiel zu der Zeit weg, als als auch die (nähere Orts-)Bezeichnung von oder ´z in Wegfall kam, da sie sonst mit der damals üblichen Ansprache der angetrauten Ehefrau des Tutsch (der Tutsch, die Tutschin) in Verbindung stand.

Nach der Vertreibung der Deutschen 1945-1946 aus der Tschechoslowakei, wurden viele schönhengster Heimatvertriebene im Westen Deutschlands neu angesiedelt. Ein Schwerpunkt lag in Bayern und Baden-Württemberg. Aber auch im nördlichen Teil Deutschlands und in der SBZ/Ostzone kam es zu Ansiedlungen. So erklärt sich die unterschiedliche Verteilung über ganz Deutschland, wie sie sich heute in Geogen darstellt. Eine nennenswerte Verbreitung des Names Tutsch gab es vor dem WK2 hier nicht.

Die Ansiedlungen und Verbreitung des Familiennamens Tutsch in Habsburg/Österreich, mit Schwerpunkt Wien, wie sie bereits auch vor dem 2. Weltkrieg stattfanden, sind hierüber bisher nicht abgedeckt.

Varianten des Namens

Ältere Schreibweisen sind: Simon de Tuczin (1551 genannt in Mährisch Trübau), Paul Tuczinsky von Tuczin (1601 in Mährisch Trübau), z Tuczina (vor 1609 in Krönau), von Tutschin, Merten Tucz (genannt 1609). Anhand der Namensentwicklung läßt sich der direkte Bezug zum gleichlautenden Ort namens Tutschin bei Prerau, das im heutigen Tschechien (Tucin auf tschechisch geschrieben) liegt, nachweisen.

Im 17. Jahrhundert kommt bei den männlichen Mitgliedern der Tutsch-Familien die Silbe „in“ in Wegfall, während sie bis zur Gegenwart bei den Frauen auf dem Lande erhalten bleibt, z. B. die Beckin, die Schmiedin. Ab etwa 1650 findet sich nur noch die bis heute gültige Schreibweise Tutsch.

Geographische Verteilung

Die heutige Namensverteilung ist eine Folge der Nachkriegsvertreibungen der Deutschen aus ihrer angestammten Heimat im Sudetenland nach dem Zweiten Weltkrieg. Es finden sich deshalb für den Namen Tutsch keine ausgewiesenen Verbreitungsschwerpunkte, wie sie sonst bei örtlich geprägten Namen üblich sind.

Relativ Absolut
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In heutigen Tschechien gibt es den Namen noch 32 mal: Zur Tutsch-Namensverteilung in Tschechien.

Bekannte Namensträger

  • Petter Tutsch, genannt am 3. und 4. Juli 1474 zu Urach abgehaltene Hochzeitsfeier [1]
  • Simon de Tuczin, genannt 1551 als herrschaftlicher Schreiber in Mährisch Trübau
  • Paul Tuczinsky von Tuczin, genannt 1601 in Mährisch Trübau
  • Merten Tucz z Tuczina (von Tutschin) vor 1609 in Krönau

Sonstige Personen

Geographische Bezeichnungen

Der Name Tutsch ist einem Ortsnamen entlehnt und stammt sehr wahrscheinlich vom Ort namens Tutschin bei Prerau im ehemaligen Mähren ab und ist heute zu Tschechien gehörig. Dieses Tutschin, (heute: Tucin) darf nicht mit dem Tutschin in Wolhynien verwechselt werden, das erst wesentlich später gegründet wurde (18./19. Jahrundert). Außerdem kommt der Namenswortstamm Tutsch bei diesen Ortsnamen vor:

  • Tutschin, Rayon Hoschtscha, Oblast Rowno, früher Wolhynien, heute Ukraine.
  • Tutschen, Landkreis Stallupönen (Ebenrode), Regierungsbezirk Gumbinnen, Königsberg, heute RUS.
  • Tutschach, Bezirk Bruck an der Mur, Bundesland Steiermark, Österreich.
  • Tutschempe, Landkreis Birnbaum, Regierungsbezirk Posen, heute Polen.
  • Tutschfelden, Landkreis Emmendingen, Regierungsbezirk Freiburg, Baden.
  • Tütschengereuth, Gemeinde Bischberg, Landkreis Bamberg, Bayern.

Tutsch dürfte in diesem Ortszusammenhang wohl ursprünglich im Wortsinn von Teutsch, Tutschin oder Deutsch verwendet worden sein, das sich vom gotischen Stamme theudo, theuzo, althochdeutsch theodisk (bedeutet „Volk“) ableiten läßt: Deuß, Deutsch, Teutsch, Dutsch, Tutsch, wendisch: Dutschke, Tutschke.

Literaturhinweise

Volltextsuche nach Tutsch in der Familienkundlichen Literaturdatenbank

Daten aus GedBas

Daten aus FOKO

<foko-name>Tutsch</foko-name>

Daten aus der Totenzettelsammlung

In unserer Totenzetteldatenbank findet man u. U. auch Einträge zum Familiennamen Tutsch.

Weblinks

Benutzte Quellen/Literatur

  1. Landesarchiv Baden-Württemberg; Dokumente - A 602 Nr 373 d = WR 373d, 92 Seiten; Württembergische Regesten / 1301-1500; Schriften betr. die am 3. und 4. Juli 1474 zu Urach abgehaltene Hochzeitsfeier, hier Beschreibung der Hochzeit. / 1474 o.M. o.T.;fol. 34v-35r Petter Tutsch auf der rechten Seite fol. 35 r

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