Aus den Erlebnissen afrikanischer Missionare/011: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (Spalten für Vorlage)
(fertig)
 
Zeile 1: Zeile 1:
<noinclude>{{Aus den Erlebnissen afrikanischer Missionare|010|13|012|korrigiert}}</noinclude><noinclude>
<noinclude>{{Aus den Erlebnissen afrikanischer Missionare|010|13|012|fertig}}</noinclude><noinclude>
{|
{|
|</noinclude>im schön eingerichteten Krankenhaus, nein, auf der Reise im Urwald, in der Harmattanzeit, der trockensten, heißen Jahreszeit kam es wie ein Sturm über mich:
|</noinclude>im schön eingerichteten Krankenhaus, nein, auf der Reise im Urwald, in der Harmattanzeit, der trockensten, heißen Jahreszeit kam es wie ein Sturm über mich:

Aktuelle Version vom 7. Juni 2012, 10:10 Uhr

GenWiki - Digitale Bibliothek
Aus den Erlebnissen afrikanischer Missionare
Inhalt
GenWiki E-Book
<<<Vorherige Seite
[010]
Nächste Seite>>>
[012]
Datei:Gsell.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: fertig
Dieser Text wurde zweimal anhand der angegebenen Quelle korrekturgelesen.


im schön eingerichteten Krankenhaus, nein, auf der Reise im Urwald, in der Harmattanzeit, der trockensten, heißen Jahreszeit kam es wie ein Sturm über mich:

Die
Trockenzeit
      Es ist Mittag. Die Februarsonne steht senkrecht im Zenit und brennt glühend heiß auf das Erdreich herab. Nach Wasser lechzend, zeigt der Boden allenthalben Risse; Blumen und Gräser neigen ermattet ihre Stengel. Alles ist ausgedörrt; selbst im schattigen Urwald ist es heiß und schwül. Die vielen Wasserläufe, die ihn sonst durchrieseln, sind ausgetrocknet. Schon seit drei Monaten ist kein Regen mehr gefallen; dazu hat seit 14 Tagen der Harmattan eingesetzt, der heiße, trockene Wind, der von Weihnachten an sich auf der Westküste Afrikas einstellt, ein echtes Kind der Wüste Sahara. Er durchwebt die Luft wie mit einem Dunstschleier; morgens kalt, mittags heiß, immer aber trocken und ausdörrend führt er große Massen von feinem Sandstaub mit sich. Man kennt diesen ununangenehmen Gast auf allen Missionsstationen, sei es in der Küstenebene, sei es auf den Höhen des Berglandes oder im Waldesdunkel der Urwildnis. Er ist schuld daran, daß Dienstboten, Schüler und die eingeborenen Missionsgehilfen frühmorgens nicht an die Arbeit gehen wollen; fröstelnd ziehen sie ihre Umschlagtücher sorgfältig über Hals und Kopf und kauern, Mumien gleich, vor der Tür ihrer Behausung, ab und zu Stoßseufzer ausstoßend: O wura, awo de yeng! ach Herr, die Kälte tötet uns! awura, opè sëe yeng, o Herrin, der Harmattan frißt uns, wie kann ich da arbeiten!

      Aber auch dem Europäer spielt der Wind übel mit; viele Weiße laufen mit blutigen, aufgesprungenen Lippen umher; an den Händen zeigen sich rissige Stellen. Im Hause kracht das Gebälk und das Wellblech des Daches ächzt in den Fugen. Auf dem Schreibpult krümmen sich die Deckel der Bücher und manche gehen aus dem Leim.

      Fast jedermann hat Schnupfen und Katarrh und unter den Negern herrscht Lungenentzündung. Der Wasservorrat