Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/516: Unterschied zwischen den Versionen

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Stunde von Bramberg und Wald, 4 von Mittersill, an der Straße mit 44 Häusern, 52 Wohnparteyen, 249 Einwohnern, 2555' ober der Meeresfläche.
 
{{NE}}Die schöne Kirche ist dem heil. Johannes dem Täufer gewidmet. Man trifft da das marmorne Grabmahl des ''Georg Neukircher''.
 
{{NE}}Hier befand sich bereits 1555 ein Vikar, und vielleicht stand da schon bald nach den ersten Einfällen der Ungarn im 11. Jahrhunderte eine Kirche.
 
{{NE}}Sie wurde 1782 ganz neu hergerichtet, bekam neue Altäre, und ward auch ausgemahlt. (Reisigl's Oberpinzgau S. 17.)
 
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{{NE}}Am Ulrich'stage 1572 wurde Neukirchen durch eine große Ueberschwemmung verheert; am 12. Juli 1830 richteten Sturm und Schlossen großen Schaden an. Zu Neukirchen wird sehr viel Hanf und Flachs erzeugt; es wird auch sehr guter, schwarzer Loden gemacht, daher der Denkspruch:
<center>»Z' Neukirchen
Thut eine alte Kuh Loden wirchen.«
(Reisigl's Oberpinzgau S. 19.)</center>
 
{{NE}}Gleich ober dem Orte erhebt sich die Feste ''Neukirchen''. Ein Theil davon ist noch von der Khüenburg'schen Amtsverwaltung bewohnt. ''Ministerialen von Neukirchen'' kommen schon im 12. Jahrhunderte vor. 1271 wird Walter, 1298 Heinrich, 1403, 1429, 1451 Karl von ''Neukirchen'' genannt. Der oben angeführte ''Georg Neukircher'' war der letzte seines Namens, 1524 Pfleger zu Mittersill, 1547 starb er. 1545 kaufte Erzbischof ''Michael von Khüenburg'' den Patrimonialsitz ''Neukirchen'', die Feste aber erst 1558. Hier werden zugleich die Urbarsgefälle der Herrschaft ''Hieburg'' verwaltet. (Salzb. Int. 1801 Nro. 45; 1802 S. 11; Salzb. Zeit. 1830 Nr. 169; Hübner '''I.''' 594.)
 
{{NE}}Gleich ober ''Neukirchen'' beginnt die große Dürrenbachau, dicht mit Gebüschen und Fichten bewachsen, die der Dürrenbach durchströmt, die Landstraße nach Wald durchläuft, und noch viele Nebenwege durchkreutzen. Da geschah es in den fehdevollen Zeiten des Faustrechtes, daß ein Ritter

Aktuelle Version vom 19. Mai 2012, 11:43 Uhr

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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Stunde von Bramberg und Wald, 4 von Mittersill, an der Straße mit 44 Häusern, 52 Wohnparteyen, 249 Einwohnern, 2555' ober der Meeresfläche.

      Die schöne Kirche ist dem heil. Johannes dem Täufer gewidmet. Man trifft da das marmorne Grabmahl des Georg Neukircher.

      Hier befand sich bereits 1555 ein Vikar, und vielleicht stand da schon bald nach den ersten Einfällen der Ungarn im 11. Jahrhunderte eine Kirche.

      Sie wurde 1782 ganz neu hergerichtet, bekam neue Altäre, und ward auch ausgemahlt. (Reisigl's Oberpinzgau S. 17.)

      In der Schule werden 86 Werktags-, 39 Wiederholungsschüler gezählt.

      Am Ulrich'stage 1572 wurde Neukirchen durch eine große Ueberschwemmung verheert; am 12. Juli 1830 richteten Sturm und Schlossen großen Schaden an. Zu Neukirchen wird sehr viel Hanf und Flachs erzeugt; es wird auch sehr guter, schwarzer Loden gemacht, daher der Denkspruch:

»Z' Neukirchen

Thut eine alte Kuh Loden wirchen.«

(Reisigl's Oberpinzgau S. 19.)

      Gleich ober dem Orte erhebt sich die Feste Neukirchen. Ein Theil davon ist noch von der Khüenburg'schen Amtsverwaltung bewohnt. Ministerialen von Neukirchen kommen schon im 12. Jahrhunderte vor. 1271 wird Walter, 1298 Heinrich, 1403, 1429, 1451 Karl von Neukirchen genannt. Der oben angeführte Georg Neukircher war der letzte seines Namens, 1524 Pfleger zu Mittersill, 1547 starb er. 1545 kaufte Erzbischof Michael von Khüenburg den Patrimonialsitz Neukirchen, die Feste aber erst 1558. Hier werden zugleich die Urbarsgefälle der Herrschaft Hieburg verwaltet. (Salzb. Int. 1801 Nro. 45; 1802 S. 11; Salzb. Zeit. 1830 Nr. 169; Hübner I. 594.)

      Gleich ober Neukirchen beginnt die große Dürrenbachau, dicht mit Gebüschen und Fichten bewachsen, die der Dürrenbach durchströmt, die Landstraße nach Wald durchläuft, und noch viele Nebenwege durchkreutzen. Da geschah es in den fehdevollen Zeiten des Faustrechtes, daß ein Ritter