Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/499: Unterschied zwischen den Versionen
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großen, theils kleinen Thälern (Leogang, Hinterthal, Glemm, Fusch mit Hirzbach am bemerkenswerthesten). Das Hauptthal dehnt sich in seiner größten Länge von Saalfelden bis hin zu dem Krümler-Tauern acht bis neun Meilen weit aus. | |||
{{NE}}Nur die Breite ist nichts weniger als ansehnlich; denn zu beyden Seiten ziehen sich aus Nordost nach Südwest hohe Bergketten hin, und diese beschränken das Thal so, daß es an vielen Orten von einem Fuße der Berge bis zu dem anderen kaum eine halbe Stunde mißt. | |||
{{NE}}Nur im Bezirke von Saalfelden breitet es sich zwey Stunden weit aus. Am äußersten Ende des Thales schließen sich die breiten Berglinien völlig an einander, und bilden einen Kreis. | |||
{{NE}}Sowohl das niedere Thal als die Berge sind größtentheils fruchtbar, und zum Ackerbaue und zur Viehzucht geschickt. | |||
{{NE}}Man sieht auf der Ebene große und schöne Dörfer, Schlösser und Märkte. Auf den Bergen hingegen liegen die Wohnungen gewöhnlich nur einzeln und zerstreut umher. Die Pinzgauer sind also ''Ebener-'' und ''Bergbewohner'', oder, wie sie sich selbst sehr treffend ausdrücken: ''Sonnberger, Bodner'' und ''Schattberger''. | |||
{{NE}}Die zwey Bergreihen, welche in gleicher Richtung durch Pinzgau streichen, sind nämlich einander sehr unähnlich. | |||
{{NE}}Die nördliche Seite ist ganz den wohlthätigen Strahlen der Sonne ausgesetzt; die südliche hingegen liegt fast immer im Schatten, und hinter ihrem Rücken strecken ungeheuere Eisberge ihre blendenden Hörner und Köpfe Himmel an. Wir werden sie in der Folge nennen. | |||
{{NE}}Diese Lage hat, wie natürlich, auch auf die Fruchtbarkeit derselben Einfluß. Der Bergrücken auf der Schattenseite ist größtentheils mit Waldungen bewachsen, indeß die Berge auf der Sonnseite fruchtbare Alpen sind, und Getreide und Früchte aller Art hervorbringen. Von den Schätzen im Innern der Berge war schon die Rede; von den Produkten wird sie noch umständlicher bey jedem Pfleggerichte seyn. | |||
{{NE}}Die Fruchtbarkeit des Pinzgauischen Bodens würde noch größer seyn, wenn ihr nicht durch die Salzache Schranken |
Aktuelle Version vom 11. Mai 2012, 11:35 Uhr
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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839 | |
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großen, theils kleinen Thälern (Leogang, Hinterthal, Glemm, Fusch mit Hirzbach am bemerkenswerthesten). Das Hauptthal dehnt sich in seiner größten Länge von Saalfelden bis hin zu dem Krümler-Tauern acht bis neun Meilen weit aus.
Nur die Breite ist nichts weniger als ansehnlich; denn zu beyden Seiten ziehen sich aus Nordost nach Südwest hohe Bergketten hin, und diese beschränken das Thal so, daß es an vielen Orten von einem Fuße der Berge bis zu dem anderen kaum eine halbe Stunde mißt.
Nur im Bezirke von Saalfelden breitet es sich zwey Stunden weit aus. Am äußersten Ende des Thales schließen sich die breiten Berglinien völlig an einander, und bilden einen Kreis.
Sowohl das niedere Thal als die Berge sind größtentheils fruchtbar, und zum Ackerbaue und zur Viehzucht geschickt.
Man sieht auf der Ebene große und schöne Dörfer, Schlösser und Märkte. Auf den Bergen hingegen liegen die Wohnungen gewöhnlich nur einzeln und zerstreut umher. Die Pinzgauer sind also Ebener- und Bergbewohner, oder, wie sie sich selbst sehr treffend ausdrücken: Sonnberger, Bodner und Schattberger.
Die zwey Bergreihen, welche in gleicher Richtung durch Pinzgau streichen, sind nämlich einander sehr unähnlich.
Die nördliche Seite ist ganz den wohlthätigen Strahlen der Sonne ausgesetzt; die südliche hingegen liegt fast immer im Schatten, und hinter ihrem Rücken strecken ungeheuere Eisberge ihre blendenden Hörner und Köpfe Himmel an. Wir werden sie in der Folge nennen.
Diese Lage hat, wie natürlich, auch auf die Fruchtbarkeit derselben Einfluß. Der Bergrücken auf der Schattenseite ist größtentheils mit Waldungen bewachsen, indeß die Berge auf der Sonnseite fruchtbare Alpen sind, und Getreide und Früchte aller Art hervorbringen. Von den Schätzen im Innern der Berge war schon die Rede; von den Produkten wird sie noch umständlicher bey jedem Pfleggerichte seyn.
Die Fruchtbarkeit des Pinzgauischen Bodens würde noch größer seyn, wenn ihr nicht durch die Salzache Schranken