Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/251: Unterschied zwischen den Versionen

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{{NE}}'''Au''', ''Owe'' oder ''Penzenau'', ein Dorf mit 26 Häusern, 49 Wohnparteyen, 146 Einwohnern, 3/4 Stunden von Obertrumm, 3 1/2 von Neumarkt, am westlichen Abhange des Haunsberges mit wunderschöner Aussicht.
 
{{NE}}In der Nähe des jetzigen Wirthshauses ''Au'' stand die sogenannte ''obere Burg der Haunsberger''. Sie wurde eine Zeit lang von der zweyten Linie dieses Geschlechtes bewohnt. Erzbischof ''Eberhart'' lösete sie am 5. July 1211 von den Nachkömmlingen ''Friedrichs v. Haunsberg'' ein. Dadurch wurde sie ein salzb. Ritterlehen, 1306 den ''Noppingern'', 1462 dem ''Christoph Trauner'' verliehen; durch Feuer 1500 eingeäschert, wurde sie nicht mehr gebaut, und so lag sie schon 1587 in Trümmern. Um diese Zeit wurde sie nebst Trumm, Seeham und Berndorf zum Gerichte Mattsee gezogen.
 
{{NE}}Höchst merkwürdig ist, daß in den Ruinen der bezeichneten Burg die ''syrische Seidenpflanze (Asclepias syrica)'' wächst, sonst nur in ''Syrien und Arabien'' zu Hause. (''Juvavia'' 427, 428; Salzb. Intel. Nro. 423 von 1808; Zauner '''II.''' 213; Seethaler.)
 
{{NE}}'''Obertrumm''' oder ''Trumm, Drun'', ein Pfarrdorf am gleichnamigen See in den Niederungen des Haunsberges mit 26 Häusern, 50 Wohnparteyen, 135 Einwohnern. 1 St. von Seekirchen, Seeham und Mattsee, 2 von Berndorf, 3 von Neumarkt, 5 von Salzburg.
 
{{NE}}Die Kirche zu Ehren des h. Apostels Jakob mit 3 Altären wurde vom Bischofe ''Reginbert'' in Passau 1143 dotirt, und zur Pfarrkirche bestimmt.
 
{{NE}}Der Hochaltar hat die Jahreszahl 1674, der Frauenaltar von ''Math. Schimmerl'', jene von 1685, der Kreuzaltar gute Schnitzarbeiten. Ein Grabstein bewahret das Andenken des soeben genannten Canonikers und Kapitelseniors ''Math. Schimmerl'' von Mattsee (+ 29. Oktober 1698), ein zweyter von Marmor an der Außenwand jenes des Gastgebers ''Michael Stockhammer'' 1683.
 
{{NE}}Am hohen kugelförmigen Thurme von Quadern sind vier Glocken angebracht.
 
{{NE}}Die Pfarre von Obertrumm  wurde 1338 zur Kuchelpfarre des Dechants in Mattsee erklärt. Die Reihe der hiesigen Vikare fängt mit der Matrikel 1629 an.

Version vom 15. November 2011, 16:52 Uhr

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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      Au und Obertrumm.

      Au, Owe oder Penzenau, ein Dorf mit 26 Häusern, 49 Wohnparteyen, 146 Einwohnern, 3/4 Stunden von Obertrumm, 3 1/2 von Neumarkt, am westlichen Abhange des Haunsberges mit wunderschöner Aussicht.

      In der Nähe des jetzigen Wirthshauses Au stand die sogenannte obere Burg der Haunsberger. Sie wurde eine Zeit lang von der zweyten Linie dieses Geschlechtes bewohnt. Erzbischof Eberhart lösete sie am 5. July 1211 von den Nachkömmlingen Friedrichs v. Haunsberg ein. Dadurch wurde sie ein salzb. Ritterlehen, 1306 den Noppingern, 1462 dem Christoph Trauner verliehen; durch Feuer 1500 eingeäschert, wurde sie nicht mehr gebaut, und so lag sie schon 1587 in Trümmern. Um diese Zeit wurde sie nebst Trumm, Seeham und Berndorf zum Gerichte Mattsee gezogen.

      Höchst merkwürdig ist, daß in den Ruinen der bezeichneten Burg die syrische Seidenpflanze (Asclepias syrica) wächst, sonst nur in Syrien und Arabien zu Hause. (Juvavia 427, 428; Salzb. Intel. Nro. 423 von 1808; Zauner II. 213; Seethaler.)

      Obertrumm oder Trumm, Drun, ein Pfarrdorf am gleichnamigen See in den Niederungen des Haunsberges mit 26 Häusern, 50 Wohnparteyen, 135 Einwohnern. 1 St. von Seekirchen, Seeham und Mattsee, 2 von Berndorf, 3 von Neumarkt, 5 von Salzburg.

      Die Kirche zu Ehren des h. Apostels Jakob mit 3 Altären wurde vom Bischofe Reginbert in Passau 1143 dotirt, und zur Pfarrkirche bestimmt.

      Der Hochaltar hat die Jahreszahl 1674, der Frauenaltar von Math. Schimmerl, jene von 1685, der Kreuzaltar gute Schnitzarbeiten. Ein Grabstein bewahret das Andenken des soeben genannten Canonikers und Kapitelseniors Math. Schimmerl von Mattsee (+ 29. Oktober 1698), ein zweyter von Marmor an der Außenwand jenes des Gastgebers Michael Stockhammer 1683.

      Am hohen kugelförmigen Thurme von Quadern sind vier Glocken angebracht.

      Die Pfarre von Obertrumm wurde 1338 zur Kuchelpfarre des Dechants in Mattsee erklärt. Die Reihe der hiesigen Vikare fängt mit der Matrikel 1629 an.