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OCR-Text=Die Einwohnerzählung im Amt Altenburg im Jahre 1580
OCR-Text=Die Superintendentur Altenburg 1580


In der einschlägigen Literatur wird die Akte (Ministerium für Kultur Nr. 10973) im Thüringischen
Jahr 1449 die Zählung der gesamten anwesenden Bevölkerung der Stadt. Diese Auszählung gilt in
Staatsarchiv wie folgt genannt:
der Geschichte der deutschen Volkszählung als Unikum, als ein alleinstehendes und erstmaliges
»Beschreibung der ganzen Superintendenz Altenburg mit allen Ober- und Niedergerichtsherren;
Faktum.2
auch wieviel jederorts Hauswirte, Kind und Gesind, und Summe aller eingepfarrten Personen klein
Es scheint so, als ob Melissander Anfang des Jahres 1580 aus eigenem Antrieb eine Zählung der
und groß.
Bevölkerung veranlasste. Dazu gab er eine genaue Anordnung an die Pfarrer seiner Parochien heraus.
Ordentlich beschrieben nach den vier Viertel 1580 vor Ostern.«
Diese Anordnung betraf u.a. Häuser- und Einwohnerzahlen, die Namen der Haushaltsvorstände und
Anschließend an den Titel folgt die Übersicht:
Berufe.
Das Schmöllnsche Viertel
Es mochte wohl mehrere Gründe gegeben haben, welche Melissander zu dieser Zählung veranlasste. Es ging ihm offenbar nicht nur um eine Erfassung der Bevölkerung schlechthin, er könnte auch
hat 6 872
sowohl an die Erstellung einer Übersicht über Steuerpflichtige als auch Militärdiensttauglicher
Das Gößnitzer Viertel
gedacht haben.
hat 6 345
Die Zählungen in den Parochien ergaben einen Aktenband von 664 Folioseiten mit folgendem
Das Luckawische Viertel
Titelblatt:
hat 7 116
Das Monstabische Viertel
hat 5 012
Stadt Altenburg samt den Vorstädten
und 6 eingepfarrten Dörfern
hat 4 011
Summe aller Seelen Anno Domini 1580


Personen
Abb. 10: Titel des Originals der Zählungen
Personen
Personen
Personen
Personen


29 356 Personen jung und alt
2 Meyers Lexikon, 7. Auflage, Leipzig 1924/30


Einige Pfarrer fügten der Zählung die Vornamen der Ehefrauen der Hausbesitzer und Bemerkungen persönlicher Art hinzu: Im Ort Nr. 112 Fockendorf steht bei Georg Lange: »Weib heißt Ursula.
17
Die Mutter lebt mit im Haus«.
Einige Pfarrer waren weniger sorgfältig bei der Ausfüllung ihrer Bogen und hatten auch schlecht
addiert. Zehn Pfarrer haben die Bewohner des Pfarrhauses nicht mit aufgeschrieben. Möglicherweise rechneten sie sich nicht unter die »eingepfarrten Personen«. In Altenburg fehlen auch die Bewohner des Schlosses. Damit kann die »Summe aller Seelen« um etwa 250 Personen höher angesetzt werden.
Die Superintendenz Altenburg umfasste 1580 drei Städte:
Altenburg: urkundliche Erwähnung 976 durch Kaiser Otto II.
Schmölln: Ersterwähnung 1066, Stadtrecht erhalten zwischen 1324 und 1329.
Lucka: Ersterwähnung 1307, als Stadt erwähnt 1347.
Gößnitz erhielt 1718 die Stadtgerechtsame, aber erst 1874 einen Bürgermeister.
Meuselwitz erhielt das Stadtrecht 1874.
Für die drei Städte von 1580 wurden ermittelt:
Häuser
Altenburg
Innenstadt
431
Vorstädte
180
Zusammen
611
Schmölln
 
127
106
233
 
698
498
1196
 
120
 
645
 
Stadt- u. Vorstadtbewohner der Ephorie
 
5550
 
Lucka
 
18
 
Innenstadt
Vorstädte
Zusammen
 
Einwohner
2823
886
3709




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Die Superintendentur Altenburg 1580

Jahr 1449 die Zählung der gesamten anwesenden Bevölkerung der Stadt. Diese Auszählung gilt in der Geschichte der deutschen Volkszählung als Unikum, als ein alleinstehendes und erstmaliges Faktum.2 Es scheint so, als ob Melissander Anfang des Jahres 1580 aus eigenem Antrieb eine Zählung der Bevölkerung veranlasste. Dazu gab er eine genaue Anordnung an die Pfarrer seiner Parochien heraus. Diese Anordnung betraf u.a. Häuser- und Einwohnerzahlen, die Namen der Haushaltsvorstände und Berufe. Es mochte wohl mehrere Gründe gegeben haben, welche Melissander zu dieser Zählung veranlasste. Es ging ihm offenbar nicht nur um eine Erfassung der Bevölkerung schlechthin, er könnte auch sowohl an die Erstellung einer Übersicht über Steuerpflichtige als auch Militärdiensttauglicher gedacht haben. Die Zählungen in den Parochien ergaben einen Aktenband von 664 Folioseiten mit folgendem Titelblatt:

Abb. 10: Titel des Originals der Zählungen

2 Meyers Lexikon, 7. Auflage, Leipzig 1924/30

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