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OCR-Text=III. Die Straßen der Altenburger Vorstädte
OCR-Text=Ein Blick in die Siedlungsgeschichte der Altenburger Vorstädte
III.1 Die Straßen des Häuserbuches der Stadt Altenburg
Teil II
Ruhland bezeichnete die Straßennamen der Vorstädte so, wie sie zum Zeitpunkt ihrer
Ersterwähnung benannt waren. Sie wurden von ihm im Teil I und Teil II jeweils getrennt
alphabetisch geordnet und in beiden Teilen fortlaufend durchnummeriert.
Im Teil II werden die Straßen IV. 36 bis IV.102 behandelt.


Der obige Stadtplan stammt aus dem Jahre 1919. Zu Beginn des II. Weltkrieges hatte
Nach der neuen Stadtordnung von 1831 lag die Verwaltung der Stadt in den Händen des
die 1871 begonnene Etappe der städtebaulichen Entwicklung der Vorstädte von Altenburg
Stadtrates und des Bürgervorstandes. Der Stadtrat bestand aus 25 teils hauptamtlichen,
ihren Abschluss erreicht.
teils ehrenamtlichen Bürgern, dem Oberbürgermeister, dem Stadthauptmann, dem Syndikus, dem Bauverwalter, 5 Ratsbeisitzern, dem Stadtkämmerer, 12 Bezirksvorstehern, dem
Zur Lokalisierung der behandelten Straßen und Gassen sowie Märkte und Plätze wurden die folgenden – oben gekennzeichneten – Auszüge A und B angefertigt.
Rechtsassistenten, einem Ratskopisten und einem Polizeiexpedienten.
Den Bürgervorstand bildeten 32 Stadtverordnete, von denen mindestens 15 Gewerbetreibende sein mussten. Durch die Eingemeindung erhöhte sich zwar die Stadtfläche, die
Straßenzahl, die Häuserzahl und die Einwohnerzahl der Stadt, doch es setzte noch keine
flächenhafte bauliche Erweiterung der Siedlungsfläche ein. In der Altstadt bauten die
Bürger zunächst noch in die Höfe oder stockten auf, um neuen Wohnraum zu erhalten.
Doch die Bevölkerungszahl wuchs zu schnell, als dass durch solche Baumaßnahmen der
Bedarf nach neuem Wohnraum gedeckt werden konnte.
Das neue Stadtgebiet verzeichnete folgende Bevölkerungsentwicklung:
Jahr
Einwohner


17
1842
15 241
 
1853
16 184
 
1864
17 966
 
1871
19 960
 
Als erstes wurde an eine Bebauung des Terrains hinter dem Pohlhof und an eine Bebauung
zwischen der Schmöllnschen- und Johannisvorstadt gedacht. Diese neue Entwicklungsphase der städtebaulichen Entwicklung von Altenburg setzte ab 1860/65 ein. In dieser
Phase von 1860 bis 1920 entstanden folgende neue Siedlungsräume:
1. Altenburg West zwischen Großem Teich und Friedhof
2. Altenburg Nord (Pohlhofsfelder und Umgebung)
3. Die »Untere Stadt« (vom Pauritzer Teich bis zum Bahnhof)
4. Das Nordostviertel (nordöstlich des Bahnhofsgeländes)
5. Die »Neue Welt« (zwischen Bahngelände und Kotteritzer Straße)
6. Die Paditzer Vorstadt (zwischen Kotteritzer und Zwickauer Straße)
Durch die entstehenden Neubauten war eine Neunummerierung der Häuser erforderlich,
es wurden die Hausnummern eingeführt, wie wir sie auch in unseren Häuserbuch finden.
Im Jahre 1871 wurden bei einer Zählung ermittelt:
35 1/2 Straßen, Gassen und Plätze innerhalb der Stadtmauer und
69 1/2 Straßen und Plätze außerhalb des Mauerringes.
Dabei wurde die Friedrichstraße (Straße IV 9 im Häuserbuch Teil I ) sowohl zur Hälfte
.
innerhalb wie auch außerhalb gezählt. Diese Zählung entspricht damit weitgehend auch
der Einteilung des Altenburger Häuserbuches von Ruhland in Teil I ( 35 Gassen und
Plätze) und Teil II (67 Straßen Gassen und Plätze). Der Unterschied liegt darin, dass Ruhland seine Untersuchungen 1865 abgeschlossen hat.
Bei Ruhland sind u. a. folgende Straßen mit einem relativ späten Baubeginn dokumentiert:
IV.47 Bernhardstraße, Bau 1864–1866
IV.58 Hohe Straße, Bau 1866
IV.73 Lindenaustraße, Bau 1864–1866
IV.74 Lingkestraße, Bau 1865–1866
IV.99 Zeitzer Straße 1864–1865
15




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Ein Blick in die Siedlungsgeschichte der Altenburger Vorstädte

Nach der neuen Stadtordnung von 1831 lag die Verwaltung der Stadt in den Händen des Stadtrates und des Bürgervorstandes. Der Stadtrat bestand aus 25 teils hauptamtlichen, teils ehrenamtlichen Bürgern, dem Oberbürgermeister, dem Stadthauptmann, dem Syndikus, dem Bauverwalter, 5 Ratsbeisitzern, dem Stadtkämmerer, 12 Bezirksvorstehern, dem Rechtsassistenten, einem Ratskopisten und einem Polizeiexpedienten. Den Bürgervorstand bildeten 32 Stadtverordnete, von denen mindestens 15 Gewerbetreibende sein mussten. Durch die Eingemeindung erhöhte sich zwar die Stadtfläche, die Straßenzahl, die Häuserzahl und die Einwohnerzahl der Stadt, doch es setzte noch keine flächenhafte bauliche Erweiterung der Siedlungsfläche ein. In der Altstadt bauten die Bürger zunächst noch in die Höfe oder stockten auf, um neuen Wohnraum zu erhalten. Doch die Bevölkerungszahl wuchs zu schnell, als dass durch solche Baumaßnahmen der Bedarf nach neuem Wohnraum gedeckt werden konnte. Das neue Stadtgebiet verzeichnete folgende Bevölkerungsentwicklung: Jahr Einwohner

1842 15 241

1853 16 184

1864 17 966

1871 19 960

Als erstes wurde an eine Bebauung des Terrains hinter dem Pohlhof und an eine Bebauung zwischen der Schmöllnschen- und Johannisvorstadt gedacht. Diese neue Entwicklungsphase der städtebaulichen Entwicklung von Altenburg setzte ab 1860/65 ein. In dieser Phase von 1860 bis 1920 entstanden folgende neue Siedlungsräume: 1. Altenburg West zwischen Großem Teich und Friedhof 2. Altenburg Nord (Pohlhofsfelder und Umgebung) 3. Die »Untere Stadt« (vom Pauritzer Teich bis zum Bahnhof) 4. Das Nordostviertel (nordöstlich des Bahnhofsgeländes) 5. Die »Neue Welt« (zwischen Bahngelände und Kotteritzer Straße) 6. Die Paditzer Vorstadt (zwischen Kotteritzer und Zwickauer Straße) Durch die entstehenden Neubauten war eine Neunummerierung der Häuser erforderlich, es wurden die Hausnummern eingeführt, wie wir sie auch in unseren Häuserbuch finden. Im Jahre 1871 wurden bei einer Zählung ermittelt: 35 1/2 Straßen, Gassen und Plätze innerhalb der Stadtmauer und 69 1/2 Straßen und Plätze außerhalb des Mauerringes. Dabei wurde die Friedrichstraße (Straße IV 9 im Häuserbuch Teil I ) sowohl zur Hälfte . innerhalb wie auch außerhalb gezählt. Diese Zählung entspricht damit weitgehend auch der Einteilung des Altenburger Häuserbuches von Ruhland in Teil I ( 35 Gassen und Plätze) und Teil II (67 Straßen Gassen und Plätze). Der Unterschied liegt darin, dass Ruhland seine Untersuchungen 1865 abgeschlossen hat. Bei Ruhland sind u. a. folgende Straßen mit einem relativ späten Baubeginn dokumentiert: IV.47 Bernhardstraße, Bau 1864–1866 IV.58 Hohe Straße, Bau 1866 IV.73 Lindenaustraße, Bau 1864–1866 IV.74 Lingkestraße, Bau 1865–1866 IV.99 Zeitzer Straße 1864–1865 15

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