Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/538: Unterschied zwischen den Versionen

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{{NE}}Die hiesige Kirche mit 3 Altären ist hell und reinlich, und wurde 1741 geweiht. Auch die Klosterbibliothek mit Inkunabeln (hierunter ein Evangelium von 1433 von ''Hannsen Schönperger'' in Augsburg), und die Lage des Gartens gewährt Interesse. (Zauner '''I.''' 160; Chronik von Michaelheuern von Filz S. 362; Hübner '''I.''' 559.)
 
{{NE}}Zum Vikariate ''Bucheben'' oder ''Hüttwinkel'' gehören nebst diesem die Weiler und zerstreuten Häuser Fröstlberg, Hüttwinkel, Kolm (mit dem Bergwerkshause und dem ungeheueren alten Schlackenhaufen), Mitterberg und Schlettern, mit 46 Häusern, 33 Wohnparteyen, 164 Einwohnern, in einem Alpenbezirke von einer Quadrat-Meile.
 
{{NE}}'''Bucheben''', eine Rotte oder eine Revier mit 19 Häusern, 20 Wohnparteyen, 79 Einwohnern, 1 1/4 Meile von Rauris, 2 1/2 von Embach, 2 3/4 vonTaxenbach, 3 1/4 von Lend.
 
{{NE}}''Bucheben'' gehörte bis 1783 zu Rauris. Da erhielt es durch Erzbischof ''Hieronymus'' einen eigenen Vikar. Er führte auch die schöne Kirche zu Ehren seines Namenspatrons mit 2 Altären, 2 Glocken und einer Orgel versehen auf, und ließ sie 1/2 Stunde aufwärts auf einem felsichten Hügel, gegen die ''Schneelavinen'' gesichert, erbauen; deßungeachtet drückte 1817 eine ''Wind-'' oder ''Grundlähne'' das Dach und die Fenster ein. Das schöne Vikariatshaus neben der Kirche ist auch zum Schulhause bestimmt. Es wird von 19 Werktags-, 5 Feyertagsschülern besucht. An der Rückseite liegt der kleine Kirchhof. Den Kirchplatz umgibt eine Stachetten-Mauer; der Wind hauset hier im Winter so stark, daß sehr oft das Gotteshaus und das Vikariatshaus dergestalt mit Schnee umweht ist, daß der Seelsorger und Schullehrer nicht zum nächsten Hause, und die Leute nicht zur Kirche können.
 
{{NE}}Die höchsten Berge dieses Bezirkes sind der ''Sonnenblick'', der hohe ''Narr'', der ''Rammkogel''.
 
{{NE}}1577 geschahen hier Verleihungen an Gewerken, welche jetzt sämmtlich verschwunden sind. Doch besteht noch in Kolm am Goldberge ein bedeutendes Aerar-Goldbergwerk, in welchem 115 — 120 Arbeiter beschäftiget sind. Dieses Bergwerk ist eines der höchst gelegenen, denn neben dem Knappenhause beginnen die Gletscher und mehrere ältere Gruben bedeckt undurchdringliches Eis.

Aktuelle Version vom 24. Mai 2012, 09:40 Uhr

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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      Die hiesige Kirche mit 3 Altären ist hell und reinlich, und wurde 1741 geweiht. Auch die Klosterbibliothek mit Inkunabeln (hierunter ein Evangelium von 1433 von Hannsen Schönperger in Augsburg), und die Lage des Gartens gewährt Interesse. (Zauner I. 160; Chronik von Michaelheuern von Filz S. 362; Hübner I. 559.)

      Zum Vikariate Bucheben oder Hüttwinkel gehören nebst diesem die Weiler und zerstreuten Häuser Fröstlberg, Hüttwinkel, Kolm (mit dem Bergwerkshause und dem ungeheueren alten Schlackenhaufen), Mitterberg und Schlettern, mit 46 Häusern, 33 Wohnparteyen, 164 Einwohnern, in einem Alpenbezirke von einer Quadrat-Meile.

      Bucheben, eine Rotte oder eine Revier mit 19 Häusern, 20 Wohnparteyen, 79 Einwohnern, 1 1/4 Meile von Rauris, 2 1/2 von Embach, 2 3/4 vonTaxenbach, 3 1/4 von Lend.

      Bucheben gehörte bis 1783 zu Rauris. Da erhielt es durch Erzbischof Hieronymus einen eigenen Vikar. Er führte auch die schöne Kirche zu Ehren seines Namenspatrons mit 2 Altären, 2 Glocken und einer Orgel versehen auf, und ließ sie 1/2 Stunde aufwärts auf einem felsichten Hügel, gegen die Schneelavinen gesichert, erbauen; deßungeachtet drückte 1817 eine Wind- oder Grundlähne das Dach und die Fenster ein. Das schöne Vikariatshaus neben der Kirche ist auch zum Schulhause bestimmt. Es wird von 19 Werktags-, 5 Feyertagsschülern besucht. An der Rückseite liegt der kleine Kirchhof. Den Kirchplatz umgibt eine Stachetten-Mauer; der Wind hauset hier im Winter so stark, daß sehr oft das Gotteshaus und das Vikariatshaus dergestalt mit Schnee umweht ist, daß der Seelsorger und Schullehrer nicht zum nächsten Hause, und die Leute nicht zur Kirche können.

      Die höchsten Berge dieses Bezirkes sind der Sonnenblick, der hohe Narr, der Rammkogel.

      1577 geschahen hier Verleihungen an Gewerken, welche jetzt sämmtlich verschwunden sind. Doch besteht noch in Kolm am Goldberge ein bedeutendes Aerar-Goldbergwerk, in welchem 115 — 120 Arbeiter beschäftiget sind. Dieses Bergwerk ist eines der höchst gelegenen, denn neben dem Knappenhause beginnen die Gletscher und mehrere ältere Gruben bedeckt undurchdringliches Eis.